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Wochenblatt für WilS-ruf, Lharan-, Stoffen, Sievenleh« und -ie Umgegenden. Neunter Jahrgang. Freitag, den Marz 1849. 9. verantwortlicher Redaeteur und Verleger: Albert Reinhold. . ««". Aler ZErtff »schelnt alle «relta-e eine «ummer. Ler Peel, «r »'n viertel,»br,an, »etriizt 10 «gx. elmmML« KSnigl. I»t«r d«t Lnlandc« nehmen »eftellungendarauf an. »-kann,machungen. welche im nachften Eiuik erscheinen sollen, werden in »il«drut bi« Montag Abend« 7 Uhr, in rharand bi« Montag Nachmittag« 5Uhr, und In »offen bi« Mittwoch vormittag« N Uhr angenomme * ruch tonnen bi« Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Werlangen durch die Poft an den Drucken d,fördert werden, so dat ft« in d« nichften Nummer erscheinen. Wir erdttten uns dieselben unter den Adressen: „An die Nedaettvn de« Wochenblattes in WilLdruf". ..a» die Agentur de« Wochenblattes in Lbarand " und „ an die Wochenblatt«. Expedition in »offen Zn Meißen werden AuftrSae »nd Bestellungen in der Buchhandlung von er. E sklinkicht UN» Eohn desorgt. ltiwaig« «elträge, welche der Lenden» de« »lat!» entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. - - Die Redaktion. Tharaud, den 25. Fcbr. Am 2i>. d. M. war dcr hicr sialionirtt Ober- sieuerconkroleur Klink in Dienstgeschäften von hier weggeritten, in der Absicht Abends wieder zurück zu kehren. Seine Familie erwartete ihn vergeblich, ohne jedoch durch sein Außcnblciben besonders be fremdet zu sein, da man vermuthete, Olensigcschäfte hätten ihn weiter geführt. Am Vormittag des andern Tages brachte man das rciterlose Pferd Klinks nach Tharaud, welches im oberen Weisseritzthale aufgefundcu wor den war, und einige Verlegungen desselben deuteten bereits darauf hin, daß dem Reiter ein Unfall wie- Verfahren sein möge. Man stellte sofort die nölhi- gen Nachforschungen an und Klinks eigener 15-jäh- riger Sohn sollte es sein, der in dcr Nähe der „edlen Krone" seinen Vater todt am Weisseriy- ufer fand. Oer nähere Hergang dieses Unglücks- falles ist unbekannt gnd wird es wahrscheinlich für immer bleiben. Den Tod des Verunglückten haben augenscheinlich mehrere schwere Verletzungen am Hinterkopf herbcigeführt, die eine Folge des Falles vom Pferde gewesen sein müssen, welches dem Reiter dann das linke Knöchelgclcnke ausgercnkl, wahr scheinlich auch eine Weile geschleift bar. — Klink war in dir Dunkclheir noch von Dorf hain weggeritten, halte den Weg nach Tharaud in das Weissmtzrhal hinab genommen und ans diesem Wege ist wahrscheinlich sein ohnehin etwas wildes Pferd dnrchgegangen und hat, am Weisseritzufer angelangr, die Richtung stromaufwärts anstatt ström- abwärls, vielleicht auch iu die Weisscritz selbst, ge nommen und dort erst den Reiter abgeworfen, dessen Kleidung ganz durchnäßt war. — Klink hinterlaßt vermögenslos eine Witlwe und vier unerzogene Kinder. Wilsdruf, im Februar 1848. Die Thcilnahme am öffentlichen Leben, welche sich schon seil längerer Zeit auch in Wilsdruf mehr und mehr Geltung zu schaffen gewußt hat, ist jungst durch ein Ercigniß gesteigert worden, weiches unter Len Umständen, Lie es begleiten, Aufmerksamkeit erwecken muß. Es ist Niemand mehr unbekannt, daß der Biir- gerverciu kurz vor Eintritt dcr Geschwvrnenwahl eine Anzahl neuer Mitglieder erhalten hat, deren Bestreben cd ist, den Verein auch der Politik zu gänglich zu machen, welche bis dahin, also auch im Laufe des Jahres 1848, von seiner Tagesord nung fern gehalten worden war. Daß dieses Stre ben an sich unverfänglich, sogar lobcnewerth ist, wird Niemand leugnen, dcr zu dcr Ueberzcugung gekommen ist, Laß die Beschäftigung mit den An gelegenheiten des öffentlichen Lebens unter die Haupt- cursgaben Les Staatsbürgers gehört. Allein die Umstände, unter welchen die Vermehrung der Mit- glicderzahl Les Burgervercins erfolgte, sind ebenso wie die neu entwickelte Vcrcinsthätigkcit, so cigcn- thiimlichcr Natur, daß sie billig Zweifel erregen, deren Hebung zur Pflicht für den Verein selbst oder wenigstens für dessen neu cingctreicne Mitglieder wird. Die letzteren gehören, wie bekannt, einer Partei an, welche der Richtung Ler Vaterlandsver- ciner in den meisten Tagesfragen entgegen ist, aber doch wenigstens nicht so weit links gehen zu dürfen meint, als die Anhänger der Vaterlandsvereine wollen. Nun bestehen aber, soviel dem Schreiter dieses bewußt, in Sachsen nur zwei politische Par teien , welche sich je nach ihren Grundsätzen entwe der unter der Fahne dcr dcutschcn Vereine oder unter der der Vatcrlandsvcreine schaarcn, zum we nigsten giebt es außer Len genannten Parteien keine solchen, welche offen und öffentlich für ihre Ansichten