Volltext Seite (XML)
B e i t r ü g e zur Belehrung und Unterhaltung. Dresden, den 2^. Juli 1810. 80. lieber die Erhebung des Geistes, welche einem Jeden die aufmerk same Betrachtung der Verdienste »einer Natron und der ausgezeich ¬ neten Menschen derselben geben muß. (Fortsetzung.) eisterhebend für eine Nation muß es seyn, wenn sie viele Individuen unter sich zahlt, die ste auf eine hohe Stufe der Dil- düng und des Ansehns stellen. Die wahre Größe derselben bestimmt sich auch nach dem wetten Umfange, den bei ihr das Studium der Wissenschaften und Künste erreicht hat, und nach der richtigen Anwendung, die man von ihnen auf das wirkliche Leben macht. Betrachtet man mit Aufmerksamkeit und mit Nachdenken dergl. hervorstechende Menschen, so fühlt man sich mit denselben erhoben, be freit man sich von dem niedrigen Staube, an welchem die Mehrheit der Menschen hängt, die nur aus thicrischen Genuß und auf Be friedigung einer erschlaffenden Sinnlichkeit ausgeht, und findet sich mächtig getrieben, sie zum Muster zu nehmen, wornach man sich bildet, wenn man es auch nicht dahin bringt, wohin sie es durch ihre eindringende Kraft und durch rastlose Thätigkeit gebracht haben, wenn man auch, vermöge des geringern Ma ßes von Geistesgaben, oder durch Umstände nicht begünstigt, oder durch einen so feurig wirkenden Trieb, wle ec in ihnen sich regt, nicht gespornt, das Ziel nicht erreicht, welches sie so glücklich erreichten. Man muß sie be trachten , aber nicht mit betäubendem Stau nen, das uns alle Besinnung und alles Zu trauen zu uns selbst benimmt, wodurch wir uns selbst in eine Tiefe stellen, die uns als Menschen entehrt, sondern mit bedächtiger Ucberlegung, damit wir das in unserm Wir kungskreise, den uns die Natur angewiesen hat, nach Kräften leisten, wozu wir bestimmt sind, das Gute befolgen, welches sie ausstel len, hingegen uns nicht zu ihren Verkehrt heiten, die sie sich oft im Aufbrausen ihrer üppigen Geisteskraft zu Schulden kommen lassen, Hinneigen, sondern alle entstehenden Auswüchse vermeiden, die oft Männern von Talenten eigen sind. Man muß stolz auf sie seyn, und es laut rühmen, daß man zu einer Nation gehört, in welcher solche Feuergeister anftraten, aber sich nicht durch sie und in ihrer Nähe erniedrigt fühlen, sondern seinen L l tl