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Belehrung und Unterhaltung. Dresden, den 14. Februar igri. lieber die MilitaLrc 0 nscripti 2 n. (Fortsetzung.) rohen Naturstande ist der cinzckne Mensch seiner eignen Vertheidigunq überlas sen; wird sein Recht, sein Eigenthum, s ine Sich rheit bedroht, so bleibt ihm nichts übrig, als durch sich selbst sich den Schutz zu ver schaffen, dessen er bedarf Gäoe es auch keine andere Ursachen, uns durch die Bande der bürgerlichen Gesellschaft zu vereinigen, als diese Unzulänglichkeit der Sclbsthülfe und die Unsicherheit unsrer Lage, wenn wir uns blos auf uns allein verlassen sollen: so würde das D^dürfniß der gcmeinschafU. Unterstützung, das sich jedem aufdrtngt, schon hinreichend seyn, diesen Verein wünschcnswecth zu ma chen und zu begründen. Und in der That, geht man auf den er sten Ursprung der Staaten zurück, so kann man es gar nicht übersehen, daß das Gefühl der Schwache und Ohnmacht der Einzelnen der entscheidendste Beweggrund gewesen ssyn muß, durch ein gemeinschaftliches Interesse das Ganze und Einzelne zu sichern. Was das Individuum nicht konnte, das wollte man durch vereinte Kräfte bewirken. Schon daraus ergiebt sich für jeden, der die Vor- thetle der bürgerlichen Gesellschaft genießen will, auch die Verbindlichkeit, nicht nur den anscheinenden Nachtheil zu tragen, sondern sich auch zu dem Gebrauch der Mittel zu ent schließen, durch welche der Vortheil erwor ben wird. Ist nun öffentliche Sicherheit ei ner von diesen Vortheilen - so sollte sich schon darum niemand entbrechen, zu ihr mitzuwir- ken, weil er ihrer ebenfalls bedarf, und um die ses Bedürfnisses willen ein Mitglied der bür gerlichen Gesellschaft zu seyn wünschen muß. Ich ahne wohl die Einwendung, die man hier machen wird, und höre die Tragen, Feigherzigen, Stolzen und Freunde des sinn lichen Wohllebens schon im Geiste rufen: „ daß jedes Mitglied des Staats auf seine „besondere Art zu der Wohlfahrt desselben „beitragen müsse, daß ja die öffentliche Si- „cherheit nicht die einzige Absicht seiner „Gründung seu, daß man diejenigen, welche „die Mittel des gemeinschaftlichen Genusses „ herbettühren und vervielfachen, die Künste „vervollkommnen, für die Wissenschaften le- „ben, ebenso wenig entbehren könne, als „die Verteidiger des Ackerlandes." Dieß har fressich seine Richtigkeit; aber man über-