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Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DienStag», Donnerstag- und Sonnabend-. Berag-vrei- vierteljährlich I MI. 30 Pfg., durch die Post bezogen 1 MI. 54 Psg. Fernsprecher Nr. S. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt WilSdrufs. «lnö Amgegettö. Amtsblatt Inserate werden Montag-, Mittwochs und Freitag- bi- spätesteuS 12 Uhr augenommeu. JnsertionSpreis 15 Psg. pro vtergeipalteoe KorpuSzeüe Auherhalb de« AmtSgerichtSbezirkS Wilsdruff 20 Psg Zeitraubeuder und tabellarischer Satz mit 50 «/, Ausschlag. Mr dir Lgl. Amtshaupimannschäft Meißen, kür das Kgl Amtsgericht und den Stndtrnt ru sowie für das Lgl. ForÜrentamt w TtzarrnL. Lokalblatt für Wilodruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, BraunSbors, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bet Mohorn, Helbigsdorf, verzog»»«*' mu oan-sr», v»»»— Kaufdach, KeffelSdorf, Kleinschönberg, Klipvhausen, Lampersdorf, Limbach, Lotze«. MohorR. Niltttz-Rottzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberherwSdart, PohrSdorf, Röhrsdorf bet Wilsdruff, Roitzsch. Rothschönberg mit Perne Sahsdorf, Schmtevewalse, Zora, Steinbach bei KeffelSdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtsbausen. Tanb-vbeim Meistropp, Wildberg. Mit der wöchentlichen Beilage „Welt lm Bild" und -er monatliche« Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für Politik und Inserate verantwortlich: Arthur Zschunke, für den üb'-igen Teil: Johannes Arzig, beide in Wilsdruff. No. 17. Sonnabend Sen l3 Februar lW0 ü«. Jahrg. Die im Grundbuche für Lampersdorf Blatt 9 und 45 auf den Namen Max Arno Schreiner eingetragene- Gcunonückc sollen am 4. April ldvy, vormittags w Ahr, — an der Gerichtstzille — im W ge der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Die Grundstücke sind nach dem Flurbuche 2 Hektar 87,4 Ar groß und auf 10000 Mk — Psg. geschätzt. Sie bestehe» aus einem bis au! die G an»mauern les Erdgeschoss s abgevraanten Gasthause und einer neu erbauten Scheune, Nc. 9 ms Biano- katasters, in der Mitte des Dorsts Lump.rsdorf an der Dorfstr ße gelegen, ,owie Ga len, Feld und Wiese. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus der Grundstücke^ sind, soweit sie zur Zett der Ein tragung des am 7 Jumur 1909 verlautbarten VersteigerungsvermerkeS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzl werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegennehendes Recht hm, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des ver steigerten Gegenstandes trist. Wilsdruff, den 8. Februar 1909. 1/09 Nr 2 Aonigliches Amtsgericht. politische Rundschau. Wilsdruff, den 12. Februar. DeutfMes RetS». DaS englische «önigspaar ist Vorgestern vormittag 11 Uhr in Beilin einatlroffen und Vom deutsche» Kais:,Paar am Bahohof empfangen un» nach dem Schloß geleitet worden. Nachmittags machst König Eouard eise Spazierfahrt im Auiomob I. Das Pub ikum bereitete dem König üoerall l-bhatte Ovationen. G gen 6 Uhr kehrte der Kö ig in das Schloß zurück Bei Ein- bruT der Dunkelheit wurde die Sl^dt vielfach illumim rt Abends 8 Uhr begann die Galatalei im Schlosse Der Kaffer und der Kö ng wechseffea herzliche Tii kiprüche. Das deutsch-französische Abkomme» über Marokko ist am Dienstag im Auswärtigen Amt durch den Staats sekretär v. Schoen und den Bonchmstr Cambon unter- zeichnet worden. — Die „Voff. Ztg." schreibt sehr kühl: ES ist natürlich mit großer Genugtuung zu begrütz>n, daß Deutschland und Frankreich ein Abkommen über Marokko getroffen haben, doch möchten wir die Bedeutung dieser Vereinbarung nicht überichätzen. En: Annäherung zwi schen Deutschland und Frankreich in der Marottofrage ist in politischer Hinncht um so erfreulicher, als sie an dems-lben Tage und just zu derselben Stunde beabsichtigt wurde, wo König Eduard seinen Einzug in Berlin hielt. Der Inhalt in vem Abkommen ist jedoch recht uuwefint- sich. Was darin ststgesttzt wurde, steht bereits im Alg.ciias- Bertrage. Wenn Fra» kreich diesen Vertrag fortan loyaler einhallen will, als es bisher der Fvll war, soll es uns gewiß recht sein. Deutschland Hal polnische Ziele in Mmokko ohnehin Nicht verfolgt. Es ist in seinen rein wiitschaitlichen Jntensstn in Marokko trotz des Algrenas- Vertrages beeinträchtigt worden. Wir erinnern z. B. an den Hafenbau von Larraich, der nach dec Alg»ciias-Akle von deutschen Flimeu ausgeführt werden sollte, jedoch auf Schwierigkeiten stieß, die ihm von den Franzosen in den W-g gelegt wurden E>n etwaiges Zusammengehen fran- Mischer und deutscher Unternehmer und Kapital sten bei der Erschließung marokkanischer Bodenschätze, sowie bei der Entwicklung des marokkanischen V<rsthrswes.ns werde solchen uw greulichen Ausschreitungen hoffentlich ein Gade machen. Ebenso läßt sich über die gemeinsame finanzulst Unterstützung Marokkos reden, doch auch über diesen Punkt enthüll die A>g cuaS-Akte bereits Bestimmungen, so ooß das jetzige Abkomme« auch in dieser Hinsicht nichts Neues klingt Bemeikenswirt ist, daß das Slaatsdokumenl, bas unterzeichnet wurde, auch wieder von der Integrität Ma- rokkos spricht Solange sich Casavlurcu und Uttchda in französischen Hänoen befindet, hat das Wort Integrität nicht die Bedeutung, dir lhm das amtliche Dokument bet- Megen scheint. Tie Ferngefp r ächs-Gebührenorduung. Nach der o.m R 'chslage zugegaugemn Ferngesprächs- G büyrenordnung «oll für einen Anschluß an rin F rn- gesprächsnctz eine Grundgebühr und eine Gesprächsgebühr erhoben werden. Die Grundgebühr beträgt an Netzen von nicht über 1000 Anschlüssen 50 Mk., bet mehr als 1000 bi« einschltetzl ch 5000 Anschlüffen 65 Mk., bet mehr als 5000 bis 20000 Anschlüssen 80 Mk., bet mehr als 20000 vS 70000 Ä-schloss u 90 Mk, wt „ehr as 70000 An- schlüffku und iür je angeiangrne 5000 Anschluss j 10 Mk jährlich für jeden Anschluß, der von der VermMlunaS- Nelle nicht Wetter als 5 Kttometer entfernt ist. Die G. sp äcksgebühr beträgt 4 Pig. für jede Verbindung. Für Benutzung der Vcrbindui'uSantagk zwischen verschiedenen N ö-n oder Ott n io öffentlichen Ferniprechvelleu wird G sp äLSgebuar erhoben. Stt beträgt für eine Vir- dwvnng oou Nicht wenr ais drei Minuten Dau.r btt einer Entfe-nong bis zu 25 Kilometer einschließlich 20 P g, bet 5l> Kiiom t r 25 Pig., bet 100 Kilometer 50 Pfg. bei 250 Kitomtter 75 Vtg, bei 50>> Kiiomctcr 1 Mk., bei 750 Ktt. mier 150 Mk, bei 1000 Kilometer Ent fernung 2 Mk, Über lOdOKlometer E t'ernung für j de weitere a «gelungene 250 Kilometer 50 P'g. mehr. Für dringende Gop äLe wird die dreifache Gebühr crdove». Die beanstandete« Berliner Landtagswahlen. Der B^r.chl der Waylpiü uugskommisuvi. ves Ao- georduetcnhauses über o>c Wahlen im 5,6-7 und 12 Be liaer Lan uagswahlkrerse ist nunmehr erschien n. In den vstr Kreisen wp den die Genossen Borgmann, Hei- mavn, Husch unv Hoffmann gewählt. Die Kommission hat b schlossen, die Wühlen der vstr Sozialisten zu bean standen. Sie hat ferner beschlossen, die Königliche Staatsregstruvg zu ersuchen, eine amtliche Aeußerung b-s Magistrats ver Stadt Berlin darüoer herbcizulühren, ob del den LandtagSwahl n >m 5.. 6 , 7 und 12. Bei ltner Wählst eise in oen Urwähler- live» und für ote Bildung der Abteilungen innelyalb derselben Urwahlb^zirle für dieselben Steuerarte» ver schiedene Slrueijuhik, teils daS Jahr 1908, teils das Jahr 1907 berücksichtig! worden sind, bejahenden Falls, welche Gründe für die Heranziehung verschndener Steuer- jähre Muß ebend gewesen stab, und ob diese V.rschieden- h ll gleichmäßig in allen U wahlde irken der verschiedenen Wahlbezirke obgcwalt t haben. Als Anhang ist dem Berichte der Protest des Leut nant a D. C. Pohl gegen die Wahl im 12 Berliner LandtagSwahlkrelse beim geben. Der Protest sagt aller- dings, daß auS demselben Grunde, aus dem die Wahi im 12 Berliner LanbtagSwrhlkceise ungültig sei, die Wahle» in sämtlichen anderen Berliner Kreisen für ungültig er- kläit werden müßten. I einem nachtiäzUchen schreiben, das L-utnant a D. Pohl am 23 Januar 0. I an den Landtag gertchlet hat, erklär! il jevoch, daß sein Proust sich nur gegen die Wahl im 12. Kreise richte. „Sollle," >o h ißt es in drm Schreiben weiter, „der P ölest die Auflassung Massen, als ov er sich gegen dir Gültigkeit sämtlicher Berliner Wahlen richtete, so ziehe ich den Pro- itit, soweit er sich aus die Kreise 1 bis 11 bezt.ht, zurück Sffaen Protest gegen die Wahl im 12. Kreise erhält Leut nant a. D. Pohl jedoch ausdrücklich aufrecht. Ausland. Das «eue Ssterretchifche Ministerium wird der „N.uen Freien Presst" Molge wie iolgt zu sammengesetzt sein: Präsioium Frhr. v BieneUh, Junere« Frhr. v. Herdtl, Fluanzen Rttier v Biltaski, Justiz Dc. v Hoheoburger, Unterricht Graf Slürghk, E-senbahakN Wrba Handel Dc. Wcißklrchner, Landesverteidigung Gi- orgt, O^ffentlrche Arbeiten Ritt, Ack-rbau Braf, demscher Landsmuvnministec Dr. Schreiner, tschechischer Landsmann- mintster Zack-k, polaifqcr Laodsmanumintster Abraham- ow cz. Die amlstchc Bekanntmachung soll Donnerstag er folgen. Das Urteil im Prager Röhrenlieferungsprozetz. D«r P ozrß gegen oen Generaldirektor K-stcan<k unk das „Prager Tageblatt' wurde nach dreitägiger Dauer zu Gode geführt. Beide Angeklagte wurden von der An klage der Beleidigung des tschechischen ReichSratsabgeord- neten C"Noyocky freigeipivchen und nur wegen formeller Beleidigung der Prager Stodiv-rwaitung. des Stabt- oeioroni lenkollegiiims und der Mttglteder des Verwaltungs- rat- d<r Prager Waffe? wnke verurteilt. Krst anek erhielt eine Strafe von 14 Tagen Astest, die aber sofort in eine G löstrafe von 3> 00 Kronen umgewandelt wurde Gegen R dakteur Horn wurde auf eine G lostrafc von 50 Krone« elkavnt. Es ist bemerstnswert, daß dies verhältnismäßig milde Urteil von einem in nationaler Beziehung gegen beide Angeklagte voreingenommenen Glicht gefällt worden ist. Der Schluß liegt nahe, daß die Vorwürfe d,r beiden Ang klagten sich im wesentlichen als berechtigt heraus- gest.lll haben Die Verurteilien Haven übrigens sofort die Nichtigkeitsbeschwerde erhoben. Regentschaft in Holland. Vom Ende März oder Anfang Apctt an wird nach einer Meldung aus Haag die Köaigtn nnt Rücksicht auf ihren Zustand sich ganz von ihren RegierunaSgeschäfte« ferr,hatten. Daher wird vorübergehend eine Regentschaft etnges-tzt werden. Ob der Prinz. Gemahl oder die Kö rgw-Mutter die Regierung übernehm:« wird, darüber vnlautrt noch nichts. Gegenwärtig teile« sich beide in die Wahrnehmunges der der Königin obliegenden R,prüfen- talioaspstichren. Der russische Terrorist Azew ist am Montag in Fmnla o m T-rffokl verhaftet und nach Petersburg gebracht mord,.«. — Die Meldungen, daß er von dem rusischen revolutionären Z ntralkomitee dieser Tage in Brüssel hingerichtet worden sei, bestätigt sich demnach nicht. Aus Ktadt und Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik uehme» wir I «derzeit dankbar entgegen. Wiisdruft, de« 12 Februar. — Se. Majestät der «Suig, der am Mitt« wsch nachmittag wer Uhr di: slärlische Hell- und Psstganstult an der Löblauer Straße zu besichtigen gedachte, mußt: von diesem Besuche abseven. Durch einen Fall auf der Treppe im Restdeazschlosse hatte sich der Monacch eine Verstauchung der rechten Hund zugezoqen. Aus diesem Grunde blieb er auch abeavS dem Kummeiball fern. Amtlich wird hierzu mitgeteilt: „Se. Mujcstät der König Haven vorgestern nachmittag durch Ausgle len auf der Treppe im Köaigiichen Schlosse eine Verstauchung der rechten Hand mit Bluterguß und anscheinend eine« Beuch deS dritten MutelhanbkncchenS erlitten. Eine Röntgendurchleuchtung sollte hrwe stutifind-n. Das Allerhöchste Btfinvst. gibt im übrigen zu keinerlei Be sorgnis Veranlassung und sind Seine Majestät am Aus gehen nicht gemildert." — Os die Besuche des Königs in Altenburg und Leipzig, bi- bekanntlich für nächste Woche in Aussicht genommen waren, unter diesen Ver hältnissen statlfinden könne«, ist «unmehr allerdings fraglich. Doch fix» bis jetzt Bestimmungen darüber noch