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12. Jahrgang. «1 »er »»;»>,« «ch«> «/»lat --»» »0» «tcktd»utll» I,«da, IN /luer Tageblatt WW Anzeiger für Sas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. uÄ Nu^ak.^u??,°f»wn EprrchflunS» »er Ne-aktlsn mltAusnahme »er Sonntag» nachmittag» 4-S Uhr. — L»l,-ramm.z-r*ff»r r«s»»la« Hu«q,g»»lrg». ftt«fpr»ch« s». «,'«postanstait.« UN» «ri.'strSg»« zgr »»»«klangt »ingefonöt» Manoskrivt» kann s»«ähr nicht grlristtt w»r-»n. Nr. 7. Mittwoch, äen 10. Januar ISN. Neue ßortsthritte in Rumänien. Starkr -lngrisse -er Russen an vielen stellen -er Zront abgewiesen. — Reiche Leute -er U-Soote — Neues Ultimatum an Srkechenlau- vom vieroerbanü überreicht. Irieäensziele. AKgeorvneter Stresemann über den deutschen Friede». RcichStagSEbAeVrdneter SLressmann sprach in Hannover über; Deutschen Sieg und deutschen Iris, den — und ging dabei zunächst auf die Ziele der Ver- srändigungSpolitiker ein. Darnach führte er aus: Scheidemann hat klar ausgedrückr, womit er den Frieoen zu erreichen hofft: Was belgisch ist, soll belgisch, was französisch ist, soll französisch bleiben. Jeder trage seine eigenen Lasten. Das bedeutet also einen Verzicht c:ns jeden Landerwerb im Westen, einen Verzicht auf jede Kriegsentschädigung. Es bedeutet anOerecseics die Zustimmung zu der Unabhängigkeit Polens, es lässt die Frage nach dem Schicksal Kurlands offen. Insgesamt al v vedcutet dieser Friedensvorschlag den status auo ante mit Grenzregulterungen im Osten und einem un abhängigen Polen. Daß unsere Feinde für dieses Am gebot nichts anderes übrig haben als eine Note voll ^0hn und Spott und eine im diplomatischen Verkehr bisher unerhörte Frechheit, das hat uns die vergan- g§W Wschtz gezeigt, und ich kann die Empfindung nicht W wWhSK, bsß gerM» Scheidemanns Begleitmusik den Eindruck der Schwachmütigkeit hervorrief, kenn die deutsche Note auch angesichts der militärischen Lage an sich nicht so aufgefaßt werden konnte. Aber eine andere Frag« drängt sich auf r Wir rufen in alle Welt hinaus: Was französisch ist, soll französisch bleiben, was belgisch ist, belgisch bleiben. Hat denn die Entente schon einmal erklärt: Was deutsch ist, soll deutsch bleiben? Wenn der Friede geschlossen wird, ohne daß Deutschland die flandrische Lüste besetzt, so ist Eng land der gewinnende und wir sind der verlierende Teil. Ein neutrales Belgien ist ein» geschichtlich« UnmSglich» keit nach diesem Krieg. Wenn man di« Usbernshme von Briey und Longwtz nicht Annexion nennen will, so mag man sie als Kriegsentschädigung betrachten. Dar über ließe sich «in Kompromiß schließen. Wenn man zusammenfaßt, was.die Worte Scheidemanns bedeuten, so haben Wir alle Opfer gebracht und müssen in Zu kunft weiter Opfer bringen, damit Polen oie Autono mie erhält. Tas wäre doch ein Ergebnis, vor dem Gott uns in Gnaden bewahren möge. Wir haben mit der Autonomie Polens «in neues Faustpfand bereit» jetzt festgelegt und damit die Möglichkeit verloren, e» vielleicht auszuspielen gegen andere Gebiet«, die uns Mss WIM° KMU AM« ich! VM sll»n Dingen Kur- land, bas ein Gebiet deutschen Charakters ist und Drutichlano wieder zurückgewonnen werden muß. «W SMWMtU«, Haven in einem Parteitag für Groß-Berlin in -Anwesenheit einer größeren Zahl Abgeordneter einstim mig nachstehende Entschließung gefaßt: Der Parteitag gibt der festen Zuversicht Ausdruck, daß die Ablehnung des Friedensangebots das deutsche Volk in dem Entschluß bestärken wird, in den Kümp fen an der Front wie bei den Arbeiten in der Heimat die volle Kraft bis zum letzten Hauche einig und ohne Wanken etnzusetzen zur Erringung eines Friedens, der das Reich durch militärische und wirtschaftliche Maß nah inen, wie durch notwendige Gebietserweiterungen für die Zukunft sichert und für den friedlichen Wett streit der Völler. Bedingungen schafft, die in der Heimat wie auf dem freien Meer« die Entfaltung aller Kräfte des deutschen Volkes gewährleisten. Wir lassen weiter die K-iegs»tele Vas NatwnalautzsMfles folgen, die die Magdeburgisch« Zeitung mitteilt und wie sie unter dein Vorsitz des Grasen Wedell in einer Gesamtsitzung am 12. November v. I. beschlossen wur den. Tarin wird die Hauptsache für das Keich, in einem Ueoerwuchern der PartetUmpf« erblickt und nennt al» das gegebene Kriegsziel einen Frieden, der uns uno un seren Verbündeten volle Sicherheit für die Zukunft und uneingeschränkte Entfaltung unserer Kräfte gewährlei stet/ den ungeheuren Opfern an Gut uno Blut sowie dem Erfolge unserer Waffen entspricht und die Ge währ der Dauer in sich trägt. Weiter heißt es: scharf.^»rissenvS Fr>densstrogr/.mm aufzu. IIIII!IIIIIIIIIIIIItIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII>IIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIIII»IIII»IIIIIIIIIIIIIIIIII!II MMMt »der die MgslW Amtlich wird au» Berlin vom S. Januar am Abend gemeldet: Im Westen GefechtStätigkelt. Bei Riga Jc.kobstadt blieben russische Angriffe erfolglos. MMWWWMmW (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 10. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Sirrri und Regen blieb die GefechtStätigkeit gering, ptur an der Aner« lebhafte Tlrtilleriekämpfe. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Front de- Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Starke russische Angriffe südwestlich Riga, sowie zahlreiche Vorstöße kleiner«- ALtMmgen Zwischen Lüste und Narocz-See» blieben auch gsstgrn ohne jeden Ersatz. Front des Generaloberst Erzherzog Josef. Vergeblich versuchte» «War und Rumänin die Ih nen entrissenen Höhenstellunge» beiderseits de» Susita- taleS zurückzugewinnen. Unter blutigsten Verlusten scheiterten die mit starken Krästgn aasgefShrtem Segen angriffe. Nördlich und südlich de» Easinutaler wurde der Feind weiter zurückgedrängt. In den Kämpfen de» beiden letzten Tage fielen sechs Offtzi««, 900 Mann und drei MaschinengÄvshr« in unsere Hand. Front des GeneralfeldmarschallS von Mackensen. Nördlich von Focsant gelang «A uns auf dem lin ken Putnaufer Fuß zu fasser. Zwischen Joesani und Fundeni zwangen wir den geschlagenen Gegner seine Stellungen hinter Aoesant aufzugsben und hinter den Screth zurückzugehen, 550 Gefangene wurden einge- bracht. An der Rimnicul-Sarat-Mündung hielten wir im Angriff errungene Fortschritte gegen mehrer« feind, liche Vorstöße. Mazedonische Front. Nächtliche Angriff« an der Struma wurden abge- wiefen. Der erste Generalquartiermeister ,W. T. B). Ludendorff. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIIII<IIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!IIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIII<!II!IIIIIIIII«IIIIIIIIIII stellen, ist noch nicht an der Zeit. Als unerläßlich er achten wir: 1. Ter Friede wird nicht nur «in deutscher, son dern zugleich ein Friede unserer Bundesgenossen sein. Das dauernde Zusammengehen der jetzt verbündeten Mächte muß durch ihn gesichert werden. 2. Ueber die von uns eroberten Gebiete ist auf Grund der Kriegslage unter Betonung der deutschen Interessen zu entscheiden. Vor allem sind die strate gisch erforderlichen Grenzberichttgungen zu erstreben. Tas Schlagwort Eroberungspolitik darf uns nicht ab schrecken. ' 3. Tie Freiheit der Meere für uw» und für die übrige uicht.englisch« Welt, nanrentlich für die neutra. len Mächte, ist zu schaffen. 4. Ein starke» und verteidiWngrMige» Kolonial- reich nmß un» wiedergegeben werden. 5. Eine unseren Opfern entspr«chende Kriegsent schädigung ist zu erstreben., > Alle Frtedensvorschliige müsse« geprüft wervenl Nieuw« Rotterdamsche Comant meldet au» London r Lier frikhere Lordkanzler Buckmaster hat am Sonnabend in einer öffentlich«» Versammlung erklärt, daß alte Friedensvorschläge so -rasch als möglich öffentlich be kanntgegeben werden sollten. Kein Vorschlag sollte vhne weiteres verworfen werden. Lluf jeden sollte «ine motivierte, gewissenhaft erwogene Antwort gegeben wer, den Voll in über die deutschen Schßffd in Amerika. In dem Verhältnis zu Amerika spielten im Streste der Meinungen über möglich« Konflikte die sich irr ame- rikantschen Häsen befindlichen deutsch«» Schiffe ein« er, hebliche Nolle. Wie ein nattonallibsraler Reichstags abgeordneter bekannt gibt, hat gelegentlich eines pofi- tischen Frühstück», dem auch der Chef der Admiralität beiwohnte, Ballin einen S andPunÄ, der wohl de: d.r deutschen Schiffahrt ist, dahin zusammengesaßt: Ich würde den Staatsmann verachten, der wegen unserer Schiffe in Amerika sich von der Anwendung eine» Mittels zurückhalten ließ, das den "Sieg Über England gewährleisten kann. Für di« deutsche Schiff, fährt gibt e» zivet Möglichkeiten, entweder: Deutsch land siegt Und dann steht Deutschlands. -Schiffahrt groß und mächtig in der Welt da, gleichviel, wieviel Schiffe sie verloren hat, oder Deutsch land erleidet eine Niederlage, dann geht die deutsche HandelSschiffahrt zugrunde, gleichgültig, ob sie ihre Schiffe in den Bereinigten Staatzn sich! erhalte oder nicht. NichMnge rur bsm-Konkerenr. Este wochpe« Gründe der ZusamMsndmst. Wie der London« Gewährsmann des Amsterdamer Korrespondenten d« Boss. Ztg. meldet, ist die Kon ferenz der Berbandsmächte in Rom gänzlich unerwar tet ausgenommen worden, well di« Stellungnahme der italienischen Regierung zs verschiedenen wichtigen Fra gen der Politik der verbandsnOchte in den letzten Wo chen zweifelhaft geworden war. Mf telegraphischem Wege war keine genügende Klärung zu erzielen, so daß Llohd George e» für geraten hielt, mit dem stanzö- fischen Vertreter eine Romreise anzutreten. Tie zur Verhandlung stehenden Fragen bezogen sich auf die Haltung Griechenland», auf di« militärischen gemeinsa. Men Oberbefehle, auf di» wirtschaftlichen Verhältnisse in den Verbandsländern, insbesondere.auf die zu ge ringen Lebensmittelvorräte und das Versagen der Zu fuhren. Weiter sollten die schwierigen Schiffshrtsver- HLltntsse im Mittelmeer zur Sprach« kommen, ebenso die Bekämpfung der Unterseebootgefahr. Italien» Wünsche wegen Behebung der dort herrschenden Kohlen- und LebenSmtttelnot werde England befriedigen müssen, obwohl der neu« englische Schiffahrttzwntrolleur Mae- latz eS als unmöglich bezeichnet hat, daß England die dazu nötigen Schiffe stell«. Der Mitarbeiter da» Corri««« della S«ra in Nom bezeichnet al» Hauptgegenstand d« Konferenz in Rom die Frager Warum ist di« Fortsetzung des Krie ge» notwendig, welchen. Plan soll inan demgemäß be. folgen und 'mit welchen Mitteln und Endzielen'? Er kann aber nicht sagen, ob inan angesichts des strategi schen Planes für die Kriegführung im Frühjahr, der Beschaffung von genug Waffen und Munition und der besten Regelung pes Verpflegung?- und Verkehrswesens zu endgültigen Ergebnissen gekommen sei. Andere PreffestiWme». Der römische Korrespondent der Turtnir Stam- Pa ist in der Lage, einige allgemein« Angaben üb« die Arbeiten der Gntentekonferenz zu machen. Allen anderen Fragen habe hie.militärisch» vorangestandM, und insbesondere di« AesWllung" de» verwundbarsten Punkte» der Mittelmächte und d« näMsn großen Off- ßenjiv« der Wntentehser«, tzrner die Frag« -er Form st« MsmmmknsrSeittzus d« vstVünßtzten Lsere. An be zug auf da» Problem von Mazedonien sei schon die Anwesenheit von Sarrail in Rom «in genügender Weg weiser zur Erkenntnis der Lösung. Brianv hatte mit Sarrail vier lange Unterredungen gßhabt, und «» sei kein Geheimnis mehr, daß ein« Beschränkung de» Be- setzungsgebtetes in Mazedonien bevorstehe, eine Auf. gäbe von Saloniki und Balona sei jedoch nicht beab sichtigt. Die Konferenz habe M auch mit den Fra- gen der Verpflegung beschäftigt, worauf schon die An wesenheit der italienischen Minister für Ackerbau und für den Transport deute. Ferner sei die Antwort der Entente an Wilson sestgestellt worden. — Der Seeolo meint, daß keinerlei Schlußfolgerung«» über das Er-