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Jahrgang. - Donnerstag, den 9. Oktober LAOS 11. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums Arei1ag> den 10. Hktoöer 1W2, Avends 8 Ayr im Sitzungssaal« deS Stathhauses. Eibenstock, am 8. Oktober 1902. Der Stadtverordneten - Vorsteher. G. Di«rsch. 1) Wahl von je 3 Mitgliedern und Stellvertretern in die Einschätzungskommission für die Staalseinkommensteuer. 2) Beschlußfassung über den Entwurf des reoidirten Ortsgesetzes über die Freibank. 3) Desgleichen wegen Beschaffung eines Freibanklokales. 4) Kenntnißnahme vom Stand der Baulichkeiten in der Winklerstraße und Beschlußfassung über verschiedene weitere Ausführungen. 5) Festlegung der Baufluchtlinie für die Schneebergerstraße^ 6) Bestimmung der Straßen- und Baufluchtlinie für das Schulgäßchen zwischen Schnee berger- und Nordstraße. 7) Vortrag des Ergebnisses der Verhandlungen der Herren städtischen Vertreter mit den Herren Vertretern des Aufsichtsrathes des Gasbeleuchtungs - Aktien - Vereins über die Üebernahme der Gasanstalt in städtisches Eigenthum. 8) Beschlußfassung über den Bau eines Ofenhauses der Gasanstalt. 9) Beschlußfassung über die Anstellung eines städtischen Bausachverständigen. 10) Erlaß von Bestimmungen über die Stellung von Neubauten öffentlicher Gebäude zu den Straßen- bez. Baufluchtlinien. 11) Beschlußfassung über die Erhebung von einmaligen Beiträgen und von Verzinsung für den Anschluß von Neubauten an neue Wasserleitungsrohrstränge. 12) Gutachten über den Zustand der hiesigen Wasserbehälter. 13) Aushebung der für Straßen- und Schleußenbauten :c. bestehenden Fonds zu Gunsten des städtischen Dispositionsfonds. 14) Beschaffung von Metallwahlurnen. 15) Kenntnißnahme von der Verwilligung einer Staatsbeihilfe zur Unterhaltung der ge werblichen Zeichcnschule. 16) Abschluß des Anstellungsvertrages mit dem neuen Nahrungsmittelchemiker für den amtshauptmannschaftlichen Bezirk. 17) Die Einhebung der Erinnerungsgebühren für die Erinnerung säumiger Steuerzahler. 18) Beschlußfassung zu einer in den Satzungen des Latcinschulvereins enthaltenen Slift- ungsbestimmung. 19) Ankauf eines Arealstreisens von dem Grundstücke Nr. 76 des Flurbuchs an der Gartenstraße. 20) Vortrag der geprüften Stadtkassenrechnung für 1901. Hieraus geheime Sitzung. Monarchie und Mepuvkik. Die beiden hauptsächlichsten Kulturvölker de« Altcrthum«, die Griechen und die Römer, sahen die republikanische Staat form al« da« Ideal an. Um diese Vorliebe zu verstehen, muß man berücksichtigen, daß der Krei« von geschichtlichen Erfahrungen für die Alien sehr begrenzt war, und daß Alle«, wa« sie an monarchischen StaatSversassungen sahen, keineswegs geeignet war, Begeisterung zu wecken. Vor allen Dingen war e« der orien talische Despotismus, welcher den geistig regen und freien Völkern wie Griechen und Römern nicht zusagen konnte. Wenn wir heule von den Vorurtheilen frei sind, über welche die Griechen und auch die Römer bi« in die Tage Cäsar« nicht hinauskamen, so liegt da« zum größten Theile an dem erweiterten Beobachtungskreise, welcher sowohl andre Begriffe von der monarch- iichcn StaatSsorm giebt, al« auch die Gefahren der Entartung republikanischer Verfassungen abschreckender erkennen läßt. In der Thal ist die Monarchie, wie Treitschke treffend bemerkt hat, die wandlungSsähigste und vielseitigste aller Staatsverfassungen. In der konstitutionellen Monarchie hat die Neuzeit glücklich eine Form gesunden, welche al« da« Ideal aller RcgierungSformen bezeichnet werden muß, weil sich in ihr die Vorzüge der andern Formen der StaatSleitung glücklich vereinen und damit die Schattenseiten durch da« Zusammenwirken der Bestandtheile au« verschiedenen Systemen gegenseitig aufgehoben werden. Die konstitutionelle Monarchie räumt dem Volke einen großen Einfluß auf die Gesetzgebung ein und schiebt den Herrschgelüsten ehrgeiziger Staatsmänner oder Feldherrn einen festen Riegel vor. Sic verhindert auch eine einseitige Klassenherrschaft, wie sie in oligarchisch regierten Staaten, selbst auch in demokratischen Republiken sich zu entwickeln pflegt. Indem aber der Wille de« Volke« nicht zum alleinigen, schließlich entscheidenden Faktor ge macht ist, sondern ihm verfassungsmäßig gewisse Schranken ge zogen wurden, ist die Gefahr, welche Demagogen für die Staats ordnung werden können, so gut wie gebannt. Liegt somit bei un« für die Allgemeinheit Grund genug vor, mit den herrschenden Verfassungs-Einrichtungen zufrieden zu sein, so suchen doch immer noch ehrgeizige Demagogen den Glauben zu verbreiten, da« wahre Heil läge in der Republik. Wie trügerisch und irreführend eine solche Behauptung ist, da« lehrt am deutlichsten ein Blick auf die großen republikanischen Staatswesen unsrer Tage. Der Panama-Kanal und die Südbahn-Affäre, deren Schau platz Frankreich war, und die in der ganzen Welt Aufsehen er regten, weil zahlreiche hohe französische Beamte bloßgestelll wurden, dürften allgemein bekannt sein. Auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika liegt Manche« im Argen infolge de« unheilvollen Einflüsse«, den da« Geld au«übt. Leute mit einigem Anhänge können in Mahlzeiten gute Geschäfte machen, wenn sie sich für Geld gewinnen lassen. Unter der Schreckensherrschaft der be rüchtigten Tammany-Hall in New-Jork wurden die gesetzlich untersagten Spielhöllen von der Polizei gegen einen hohen Tribut nicht nur geduldet, sondern sogar geschützt. Wenn von Agenten vor Sittenkomitee« Ausschau nach diesen Höllen gehalten wurde, warnte sic die Polizei rechtzeitig durch da» Telephon. Da Polizei beamte und Richter nicht wie bei un« aus Leben«zcit «»gestellt sind, sondern alle paar Jahre neu gewählt werden, so kann man sich vorstellcn, wie leicht von ihnen ein Auge zugcdrückt wird, wenn ihre Wahlzeit wieder nahe ist. In andern amerikanischen Städten sind ebenfalls unglaub liche Dinge passirt. Wir erinnern an die amtliche Korruption, die jüngst in der künftigen Wellau«stcllung«stadt St. Loui« ent hüllt worden ist. Die Slaat«anwaltschaft hat neunzehn Stadt- räthe wegen Annahme von BestechungSgeldern bei der Gewährung städtischer Konzessionen verhaften lassen. Diese Neunzehn be herrschten die Abstimmung de« Stadtrathcs in allen Fällen. Sie hatten sich nach Art echter Spitzbuben unter Anrufung Gotte» bei TodeSstrase (!) gegenseitig verpflichtet, ihre Gaunereien geheim zu halten. Eine Gesellschaft, welcher sie eine Straßenbahn- Konzession verschafften, hatte ihnen lbOOOO Dollar« dafür be ¬ zahlt. Bei der Submission der städtischen Beleuchtung schlugen sie 47 000 Dollar« für sich heraus. Für diese beiden Fälle hat da« Gericht da« Bewei«material zur Stelle. E« wird aber als sicher angenommen, daß die 19 Verschworenen alle seit ihrem Amts antritt gewährten städtischen Konzessionen auf diese Weise verschachert haben. Da Helfershelfer und Mitwisser der Angeklagten da» Leben des muthigen Staatsanwalts, der die Verbrechen auszu decken wagte, bedrohen, so hat man diesen Beamten mit einer Schutzwache umgeben müssen. Diese Zustände können bei un« keinen Neid wecken. Wir ziebcn die Monarchie al« Regierungsform vor. Die Monarchie schließt eine Korruption, wie sie in Republiken an der Tages ordnung ist, au« und gewährleistet un« unter dem Sceptcr der Hohenzollern mit dem Wahlspruch „Jedem da« Seine!" ein kraft volle«, stetige« und gerechte« Regiment, da« selbstlos nur ein Ziel verfolgt: das Wohl des Volke»! Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Burengenerale werden, wie den „B. N. N." von einer bisher in dieser Angelegenheit ziem lich gut unterrichtet erwiesenen Seite al» feststehend mitgetheilt wird, von Kaiser Wilhelm empfangen werden, wahrschein lich bereits am Tage ihrer Ankunft in Berlin. Diese erfolgt mit dem Schnellzuge Pari« via Brüssel am Freitag früh etwa um 8 Uhr 40 Min. auf dem Bahnhöfe Zoologischer Garten, wo der Zug, was sonst nicht fahrplanmäßig ist, anhalten wird. Die Polizeibehörde hat hierzu auch gern ihre Zustimmung ge geben, da aus diese Weise der zu erwartende Andrang nicht dem Verkehr auf Bahnhof Friedrichstraße hinderlich wirb. Die Gene rale nehmen im Hotel Prinz Albrecht Wohnung; dort findet auch da« Fest de« Burenhilfsbunde« zu Ehren der Generale am 18. Oktober statt, wobei die Spenden überreicht werden. Am Sonntag daraus dürften die Generale an dem Gottesdienste in der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirche thcilnehmen. Die Reise nach Pari» und die Versammlung dort am >5. Oktober soll übrigens, wie die Generale hervorheben, ein Akt der Dankbarkeit sein für den seinerzeitigen Empfang des Präsidenten Krüger und später der Delegirten der Buren durch den Präsidenten Loubet. — Ueber die Reise de« Kaiser« nach England wird au« Kiel berichtet, daß die Uebersahrt von Blissingen angetreten werden soll. Die Jacht „Hohenzollern" und da» Begleitschiff, Kreuzer „Nymphe", erhielten Befehl, Kiel am 6. 'November zu verlassen und sich nach Vlissingen zu begeben. Soweit heute be kannt ist, wird sich Se. Majestät der Kaiser am 9. November dort auf die „Hohenzollern" begeben und nach England absahren. — Von verschiedenen Blättern wird die Nachricht über eine bevorstehende Konferenz der Ministerpräsidenten der größeren Bundesstaaten erörtert. Den „Berl. Neues«. Nachr." zufolge handelt es sich um eine unbeglaubigte Reporter-Notiz; der Reichskanzler hat Einladungen zu einer solchen Konferenz nicht ergehen lassen. — Da» Reich beabsichtigt bekanntlich, eine ständigeAu«- stellung für Arbeiter-Wohlfahrt zu gründan, welche sämmtliche Zweige der Arbeiter-Fürsorge, in«besondere die Vor kehrungen für Unfallverhütung, sowie die Einrichtungen auf dem Gebiete der Gewerbe-Hygiene und Wohnungs-Hygiene umfassen soll. Da« Werk geht nunmehr seiner Vollendung entgegen. Graf Posadowsky hat unlängst den nahezu sertiggestellten Neubau de» Ausstellungs-Gebäude« in Eharlottenburg besichtigt. E» soll mit aller Kraft darauf hingewirkt werden, daß im April nächsten Jahre« die Ausstellung eröffnet werden kann. — Frankreich. In einer im Allgemeinen durchau» würdigen Weise ist am Sonntag da» Leichenbegängniß Zola« in Pari« von Statten gegangen. Die nationalistischen Ankündigungen dreyfu«fcindlicher Demonstrationen haben sich nicht bewahrheitet, wenn e» auch an einer Stelle, auf der Place Blanche, zu kleinen Zusammenstößen zwischen der Menge und der republikanischen Garde gekommen ist, weil einzelne Individuen Pfiffe laut werden ließen. Andererseits ist e« auf dem Friedhof oder in dessen Umgebung zu Kundgebungen für die Mitkämpfer Zola« zu Gunsten Dreysu« gekommen. Wenn die politische Aus beutung einer solchen Gelegenheit unserem deutschen Empfinden ebensowenig zusagl wie die BeisallSLußerunzen nach den Reden, die am Grabe gesprochen wurden, oder da« Abrcißcn von Blumen au« den auf den Sarg gehefteten Kränzen, so müssen wir uns bei der alten Wahrheit bescheiden: andere Länder, andere Sitten. Im Uebrigen ist Frankreich die Schande erspart geblieben, daß da« Leichenbegängniß in der von den Nationalisten gewollten Weise zum Anlaß widerwärtiger Szenen genommen wurde. Er wähnt sei an dieser Stelle noch, daß, wie der „TempS" berichtet, Alfred Dreysu« dem Leichenbegängniß Zola« in Folge einer er neuten Unterredung mit der Wittwe beigcwohnt habe und auch im Zuge gemeinsam mit dem ehemaligen deutschen protestlerischen RcichStagSabgeordneten Lalace und dem Mitglied« de« Institut« Gabriel Monod gegangen sei. Den Fricdhos verließ Dreysu«, von der Menge unerkannt, nachdem die Reden am Grabe be endet waren. — Belgien. Die bevorstehende Abdankung König Leopolds wird, wie au» Brüssel gemeldet wird, von der bel gischen Presse bestätigt. König Leopold ist im Jahre 1835 ge boren, sodaß e« vorwiegend nicht Rücksichten auf sein vorgerückte« Alter sind, die ihn zu dem Verzicht bestimmt haben. Beispiels weise war König Wilhelm von Preußen bereit« älter, al« der Krieg von 1866 ausbrach. Indessen ist bekannt, daß die Ge sundheit des König« erschüttert ist und ihm von Jahr zu Jahr mehr Schonung auscrlcgt. Die bevorstehende Abdankung hat aber nur zum Theil hierin ihren Grund, den Hauptgrund darf man in den unbefriedigenden Zuständen suchen, in die der König je länger, je mehr geralhen ist. Persönlich liberal gesinnt, hat er die Regierung nach streng konstitutionellem Brauch definitiv den Händen der Klerikalen überlassen müssen. Die Zerwürfnisse in der Königlichen Familie sind allbekannt. Die belgische Krone geht von König Leopold vermuthlich auf seinen 27 jährigen Neffen, den Prinzen Albert, den Sohn de« Grasen von Flandern und der Prinzessin Maria von Hohenzollern, über. — Brüssel, 6. Oktober. Dewet, Botha und Delarey sind heute Abend hier eingetroffen. Eine große Menschenmenge erwartete sie außerhalb de« Bahnhof«. Die Gendarmerie vermochte nicht, die andrängenden Massen zurück- zuhalten, welche unter Hochrufen auf die Generale den Wagen umringten. Am Mittwoch werden sich die Generale nach Gent begeben und am Donnerstag hierher zurückkehren, um an dem selben Tage nach Utrecht zu reisen, wo der Geburtstag Krüger» gefeiert werden soll. Dewet hielt von dem Balkon de« Hotel«, in welchem die Burengeuerale Wohnung genommen haben, eine Ansprache an die vor dem Hotel versammelte Menge, in welcher er erklärte, die Generale seien nicht gekommen, um Europa um Unterstützung zu bitten behufs Wiedererlangung der Unabhängig keit, sondern um Hilfe zu suchen zur Heilung der durch den Krieg verursachten Schäden. — General Botha hat gegenüber der Beschuldigung eng lischer Blätter, Krüger habe den Staatsschatz von Trans vaal nach Europa mitgenommen, erklärt: Krüger hat die ganze Staatskasse, bestehend au- 40000 Pfund Sterling in Baargcld und 48 000 Pfund Sterling Regierung-noten mir vor seiner Abreise persönlich übergeben. — Griechenland. Dem Kronprinzen ist am Sonn abend ein Unfall zugestoßcn, der leicht ernstere Folgen hätte haben können. Al« sich der Kronprinz in einem Automobil nach der Villa Tatoi begab, stürzte da« Fahrzeug in einen Straßengraben. Der Kronprinz wurde leicht am rechten Auge und an der Unter lippe verletz«. Der Leibarzt de« Kronprinzen, welcher ihn be gleitete, und der Führer de« Automobil« erlitten ernstere Ver letzungen. — Japan. Ueber neue Flvttenpläne wird au« Jokohama, 6. Oktober, telegraphirt: Hier sinh Gerüchte im