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Nir- Md Anzeigeblatt Mr öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließl des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübei, Neuheide, Gberstiitzengriin, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusm , »->44444444444444444444444444444 Lricheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. «el^Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur. Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SSL n».. so. Aah»aa»a — Somtag, dcu 2. November Im HandelS-Register ist heute auf Blatt 319 — Stadtbezirk — (Firma: Eibenstocker Zementwarenfabrik Lldeet ^telror, Gesellschaft mit he« schrLntter Hast««- i« Eibenstock) eingetragen worden, daß der Geschäftsführer, Kaufmann Lidsri kürakiszotl klvbsr in stimmst«ck, auSgeschieden ist. Eibenstock, den 27. Oktober 1913. Königliches Amtsgericht. De« Jahrmarkt betreffend. Anläßlich de» am 3. und 4. November dieses JahreS hier stattfindenden Jahrmarktes wird hiermit folgendes angeordnet: 1) Der Jahrmarkt beginnt Montag früh und dauert bis Dienstag abend 10 Uhr. 2) An dem vorhergehenden Sonntage kann bereits nachmittag» von 3 Uhr ab mit Eß- und sonstigen Waren feilgehalten und können Karussells, Scha«» und Schieß bude« geöffnet werden. 3) Das Feilbieten mit Bier, vra«»1wet« und anderen geistige« Getränke« ist verboten. 4) Alle von Privaten auf dem Marktplatze errichteten Schau- und Verkaufsbuden, Stände, Karussells, Schaukeln usw. müssen mit einer deutlich lesbaren Firma ver sehen sein, welche den vollen Bor- und Zunamen, sowie WohnungSangade des In habers enthält. k) DaS Wegwerfen von Papier und anderen verunreinigenden oder den Verkehr beein trächtigenden Gegenständen ist auf dem Marktplatze strengstens verboten. Die In haber von Buden und Ständen find verpflichtet, den Platz vor und neben denselben von dergleichen Abfällen jederzeit rein zu halten. 6) Der Verkauf sogenannter Radauflöten und das Spielen mit solchen auf dem Markt platze und außerhalb desselben ist verboten. 7) Buden, in denen Eß- und sonstige Waren feilgeboten werden, sowie Karussells, Schieß- und Schaubuden find abends spätestens «m 1V Uhr zu schließen. 8) Nach Beendigung des Jahrmarktes sind die Buden zu schließen und die Waren von den offenen Ständen zu entfernen. DaS Einpacken der Waren in die Kisten muß spätestens um 11 Uhr abends beendet sein. Das Abfahren eingepackter Kisten und gepackter Waren ist noch an dem darauffolgenden Tage gestattet. 9) Das Stättegelb wird auf dem Marktplätze eingehoben. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen in Ziffer 1—8 werden, soweit nicht bereit» in den bestehenden Gesetzen Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bi» zu 8 Tagen bestraft. Gtadtrat Eibenstock, am 1. November 1913. Kirchevvorstavdswahl in Carlsseld. Nach Ablauf ihrer Wahlperiode scheiden auS dem Kirchenvorstand aus die Herren Fa brikbesitzer Friedrich, Fabrikant Herm. Arnold und Forstmeister Spt«dler. Ferner ist an Stelle «meS durch Wegzug auSgeschiedenen Herrn ein neues Mitglied zu wählen. Die Ausscheidenden, mit Ausnahme des Herrn Fabrikbes. Friedrich, der eine Wie derwahl abgelehnt hat, sind wieder wählbar. Wahlberechtigt sind alle männlichen Mitglieder der Kirchgemeinde, die daS 25. Lebens jahr vollendet und sich in die Wählerliste haben aufnehmen lassen. Die Anmeldung zur Wählerliste hat persönlich oder schriftlich beim Pfarramte zu geschehen und muß die Erklä rung enthalten, daß der Anmeldende sich verpflichte, das kirchliche Leben in der Gemeinde in Uebereinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Formulare zu dieser Erklärung sind im Pfarramte erhältlich. Die Wählerliste wird behuf« Prüfung und Auslegung Mittwoch, de« 8. Novem ber geschloffen. Nur bi» zu diesem Tage ist Aufnahme für die diesjährige Wahl zulässig. Einer erneuten Anmeldung derer, die bereits in den letzten 6 Jahren sich haben in die Wäh lerliste aufnehmen lassen, bedarf e» nicht Die Wahl findet So«»taa, de« 23. November bss. Js. in der Kirche von Vor mittags 11—'/,12 Uhr statt. Wählbar find alle Gemeindeglieder, die daS 30. Lebensjahr vollendet haben und keinen der Gründe gegen sich haben, die nach ß 81 der Kirchenvorst.- Ordnung von der Wahl ausschließen. Auf Männer von gutem Ruf, bewährtem, christlichen Sinn und von kirchlicher Einsicht und Erfahrung ist besonders Bedacht zu nehmen. CarlSfeld, den 25. Oktober 1913. Der Kirchenvorstand. k »iese. Montag, den 3. November 1S13, nachmittag- 3 Uhr sollen in Sosa folgende Sachen, als: 3 Regale, 3 Ladeutafeltt ««d 1 WLschema«- -el Mit Zubehör an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bielerversammlung: „Gasthof zum Ring*. Eibenstock, den 1. November 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Tagesgeschichte. Seatschta«». — Der Kaiser mit seinen Jagdgästen in Göhrde. Bei herrlichem Sonnenschein traf der Kaiser mit seinen Jagdgästen am Donnerstag vormit tag halb 12 Uhr auf der Station Göhrde ein. So fort wurde» die bereitstehenden Automobile bestiegen, nfid nach wenigen Minuten war das Jagdschloß er reicht. Der Kaiser fuhr mit dem Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich in einem Automobil. — Die bayerische Königsvorlage im Landtage angenommen. Die bayerische Abge ordnetenkammer nahin am vergangenen Donnerstag die Regierungsvorlage auf Abänderung der Verfassung, wonach der Prinzregent gls. König Ludwig III. den Thron besteigt, mit 122 gegen 27 sozialdemokratische Stimmen an. Da die Vorlage über die Aufhebung der Regentschaft am Dienstag in der ersten Kammer und ebenso in der zweiten Kammer erledigt werden dürste, ist für Mittwoch die Proklamation, die Been digung der Regentschaft und die Annahme der Königs- Würde zu erwarten- Voraussichtlich am gleichen Tage wird dem Landtage dach Gutachten über die Unheil barkeit König Ottos vorgelegt werden. — Verabschiedung des Regenten von Braunschweig. Der Herzog-Regent verabschiedete sich anr vergangenen Donnerstag mittag im Thron saale des Residenzschlosses zu Braunschweig von der Landesversammlung und den Spitzen der Behörden in feierlicher Weise. In seiner Ansprache führte der Herzog-Regent aus: „Es ist mein Wunsch, Ihnen, den berufenen Vertretern des Landes, als Regent des Herzogtums feierlich Lebewohl zu sagen- Als ich am 5. Juni 1907 die Regierung übernahm, habe ich bei meinem fürstlichen Wort versichert, die Landesverfas sung in allen ihren Bestimmungen zu beobachten und ausrecht zu erhalten- In Erfüllung dieses Gelöbnis ses habe ich es als eine meiner vornehmsten Pflichten angesehen, die Beziehungen des Herzogtums zu sei nem angestammten Fürstenhause, soweit es mit dem Rcchtsbestand der Regentschaft und mit der unverbrüch lichen Treue gegen das Reich vereinbar war, zu pfle gen, zu fördern und zu vertiefen- Wenn nunmehr durch Gottes gnädige Fügung die Hindernisse beseitigt sind, die der Uebernahme der Regierung fettens des berechtigte» Erben der Krone bisher entgegenstanden, so gereicht mir dies zur Genugtuung und zur hohen Freude. Aus innigstem Herzen beglückwünsche ich das Herzogtum zur Wiedervereinigung mit seinem ange stammten Herrscherhause. Das schöne und so wech selreiche Land ist mir in allen seinen Tellen lieb ge worden- Von dem Tage an, als ich dies urdeutsche Land betrat, bin ich unablässig bestrebt gewesen, die mir auserlegten hohen Pflichten nach besten Kräften zu erfüllen- Möge oes Herzogtum Braunschweig un ter seinem erlauchten Herrscherhause und mit diesem allezeit blühen und gedeihen. Möge die braunschweigi sche Landesversammlung treu zu ihrem Fürstenhause stehen und ^die Wohlfahrt des Landes fördern. Ich dahle den Vertretern des Landes und den verantwort lichen Räten der Krone für ihre Mitwirkung bei der Regierung des Landes und hoffe, daß Sie alle mir und der Herzogin, meiner Gemahlin, ein freundliches Andenken bewahren." — Darauf erwiderte Staats- ministeir Hartwieg unter anderem: „Vor den Vertre tern des Landes und der Beamtenschaft bekunde ich feierlich, daß Euere Hoheit mit einer Pflichttreue oh negleichen für die Wohlfahrt des Landes Sorge ge tragen haben. Die Jahre Euerer Hoheit Regentschaft werden bei uns stets in dankbarster Erinnerung blei ben. Ich darf die Versicherung hinzufügen, daß das Bild der hochverehrten Fürstin in seinem Herz- und gemütgewinnenden Zauber bei uns nie verblassen wird". — Nach einem! dreifachen, von dem Kreisdirektor Krü- acr-WolsenLüttel auf das Regentenpaar ausgebrachten Hoch verließ der Herzog-Regent nach nochmaligem herzlichen Danke unter großem Vortritt den Thron saal. — Der Auszug des Herzogregenten- Paares aus Braunschweig. Das Herzogregen- tcnpaar nahm am Freitag von der Braunschweiger Be völkerung Abschied, indem es im offenen Wagen, es kortiert von Husaren, durch verschiedene Straßen der Stadt nach dem Bahnhof fuhr. In den Straßen hat ten sich die verschiedenen Vereine, Schulen u. s. w. aus gestellt. Kurz nach vier Uhr traf der Regent auf dem Bahnhof ein, wo eine Ehrenkompagnie vom Jnfante- pie-Regiment Nummer 17 Ausstellung genommen hat te. Nachdem der Regent die Parade abgenommen hat te, begaben sich die Herrschaften in das Fürstenzim- mer des Bahnhofes, wo sie mit den dort versammel ten Spitzen der Behörden noch einige Abschiedsworte wechselten. Etwa halb 5 Uhr begaben sich die Herr- schäften in den Salonwagen, der an den fahrplanmä ßigen Zug 4 Uhr 42 Minuten nach Magdeburg an- I gehängt war, um sich direkt nach Wiligrad zu bege ben- Drei Mitglieder des herzoglichen Staatsrats be gleiteten den Herzog biss zur Landesgrenze bei Helm stedt. — Der Herzogin wurden bei ihrer Rund fahrt durch die Stadt zum Abschiede eine große An zahl Blumen in den Wagen geworfen. — Die endgültige Zusammensetzung der Zweiten badischen Kammer. Das Ge samtresultat der Nachwahlen zur Zweiten badischen Kammer ist folgendes: 4 Fortschrittliche Volkspartei, 11 Natioüallibsvale, 4 Sozialdemokraten, 1 Zentrum. Die Zweite Kammer setzt sich nun wie folgt zusam men: 30 Zentrum, 5 Konservative, 13 Sozialdemo kraten, 19 Nationalliberale, 1 Mlder, 5 Fortschrittliche Bolkspartei. — Zur mecklenburgischen Verfassungs- Angelegenheit. Wie die Landeszeitung für bei de Mecklenburg von zuständiger Seite erfährt, hat der Strelitzer Starts-Minister Bossart nach Beendigung der Verhandlungen über die mecklenburgische Verfassungs frage bei dem Großherzog von Mecklenburg-Strelitz sei ne Entlassung nachgesucht. England. — Staatssekretär Dr. Solf in Lon don- Staatssekretär Dr. Solf ist auf der Rückreise aus Deutsch- Und Britisch - Westafrika am Mitt woch in Southampton angekommen und hat sich zwecks Besprechung von Diamantenfragen noch auf einige Tage nach London begeben. Amerika. — Das Tohuwabohu in Mexiko. Nach den jetzt »vorliegenden Meldungen soll Huerta bei der Präsidentenwahl doch als Sieger durchs Ziel gegangen sein Andere Meldungen behaupten dahingegen, Huer ta wolle zurücktreten. Nach einewuns zugeaangenen De pesche dürfte Huertas Plan nach den Angaben ihm nahestehender Persönlichkeiten folgender sein: Er läßt seine Wahl durch den Kongreß annullieren, wodurch Blanquez provisorischer Präsident wird. Dieser ord net Neuwahlen an, wobei Huerta gesetzlich einwandfrei kandidieren kann und' voraussichtlich gewählt wird. Ge neral Blanquez, der jetzt Kriegsminister und Huertas ergebenster Freund ist, war bekanntlich einer der sechs Soldaten, die Kaiser Maximilian erschossen. — Der Korrespondent des „Daily Chronicle" in Washington telegraphiert, daß die Armee und Marine der Verei nigten Staaten in aller Elle in Kriegsbereitschaft ge setzt werde», um allen Eventualitätei in Mexiko zu be gegnen.