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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgeMd MU den Bellagen .Neue Illustriertes .Mode und Helm" und .Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mn-MW- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Di« »Ottendorfer Dettung* erscheint Di««» - tag, Donnerstag und Sonnabend. - D«r BetUL^-Prii» wird niit Beginn f«d«n Monat« bekannt gegeben. 2 I"> Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. " - kg«ndw«lchrr Störungen d« Betrieb«» der H ü Fettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«. - Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen Vn- - »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» - Z«tt«ng od. Rückzahlung d. Bezugspreise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MilychM LMM!! -mttlchm BeLanntmachungm zu Ottendorf-Okrilla. s Kontur, MU. Gemeinde-Giro-Konto Nr. LSS. Nunrmer ^8 Freitag, den 24 April 1925 24. Jahrgang. Amtlicher Teil. Wahl des Reichspräsidenten. — II. Wahlgang. — Für die am 26. April dss. I«. von vorm 9 Uhr bis nachmittag« 6 Uhr staltfindende Wrhl de» Reichspräsidenten ist die Gemeinde Ottendorf-Okrilla in 3 Stimmbezirke ein- geteilt worden und zwar: 1. Stimmbezirk: Wähler A — G. Adstimmungsraum alte Schule. 2. Stimmbezirk: Wähler H — L. Abstimmungtraum alte Schule. 3. Stimmbezirk: Wähler M — Z. Abstimmungsraum mue Schule. Im übrigen wird aus die Bekanntmachung vom 20. März 1925 verwiesen. Httendorf-Hkrilla, am 20. April 1925. Der Gemeinderat. Invalidenversicherung. Die Prüfung der BeilragSleisiung zur Jnvaliden-Ver- sicherung beginnt für den Hrksteil ßuunersdorf voraus» sichtlich am 27. April dss. Js. Dtcjcmgeu Arbeitgeber, die nicht mehr al« 5 Jnvalidenvrrficherungspfltchtige beschäftigen, werden hie.mit aufgesordert, die JnvaÜdenkarlen nebst Lohn» angaben vom letzten Jahre oder dem späteren Arbeitsbe ginne ab bis zum 25. ds. Ms. im Rathause — Meldeamt — uiederzulegeu. Nichtbeachtung dieser Anordnung hat Nachteile zur Folge. Htteudorf-Hkrilla, den 21. April 1925. Der Bürgermeister. Zugtiersteuer. Nach § 2 der Gesetzes über die Zugtiersteuer vom 27. 3. 1923 find Besitzer von Zugtieren veipflichtet, jedes Zug tier, das am 10. April gehalten wurde, der Gemeindebehörde anzuzeigen. Der Anzeigepflicht ist nunmehr bi« 28. d«. Mts. nachzukommen. Htteudorf-Hkrilla, am 22. April 1925. Der Gemeinderat. Zwangsanleihe. Für die bei hiesiger Sparkasse gezeichnete Zwangsan leihe können nunmehr die Stücke gegen Borleguug der Quittung bis 15. Mai 1925 abgeholt werden. Htteudorf-Hkrilla, am 20. April 1925. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den 23. April,925. — Am gestrigen Tage war es dem Herrn Schulleiter Schneider, sowie Herrn Lehrer Gottlöber vergönnt, auf eine 25 jährige Tätigte« als Lehrer zurückzublicken. — Auf dem Glashüttenwerk Ottendorf-Okrilla-Süd zog sich ein Arbeiter derartige Verbrühungen zu, daß sich seine Ueberführung mittel« Auto in das Krankenhaus notwendig machte. — Lotlerieziehung. Am Sonntag fand im Hirsch die Ziehung der Warenlotterie statt unter behördlicher Aufsicht des Herrn Bürgermeister Richter. Nachdem sich der Saal «inigermaßen gefüllt hatte, wurden die Los- und Gewinn röllchen in die dafür bestimmten Trommeln getan. Danach sprach der Ortspfarrer allen denen Dank aus im Namen der Kirchenvorstandes, dir die Lotterie unterstützt haben. Anschließend begann die Ziehung. Zwei au« der 'Ver sammlung heraurgeholtr Mädchen bestimmten nun durch Heraurnehmen der einzelnen Röllchen, wem und wie das Mück hol war. Gespannt hörte man dem Ergebnis zu. Nicht jedrr hatte rinen Gewinn, ab« e» bleibt da» Bewußt sein «tu gute» W«rk unterstützt zu habe». — Dcr hiesige Geflügelzüchterverein beschloß in seiner s letzten Versammlung dieses Jahr von etnrr Bruteierau«» stellung abzusehen weil es am Ausstellungstage Interessenten oftmals an Bruthennen fehlt. Um aber jedem Liebhaber von gutem RasiegeflÜgel jederzeit Gelegenheit zu geben Bruteier zu annehmbaren Preis erwerben zu können und die Geflügelzucht zu fördern ist ein Teil der Mitglieder des Vereins bereit Bruteier zum Preis von 50 Psg. pro Stück abzugeben. Diese« Entgegenkommen ist sehr zu begrüßen und nur zu wünschen, daß recht reger Gebrauch davon ge macht würde. Die Raffen, von denen Bruleier zu haben sind, find im Inserat dieser Zeitung angegeben. Die Zucht stämme sind gut zusammengestellt und befinden sich viele, teils hoch prämierte Tiere darin. Dis nächste allgemeine Geflügelausstellung der Vereins findet vom 11. bis 13. Dez. dss. I«. im Saale des Gasthofes zu Cunnersdorf statt. Klotzsche. Nachdem in der Oeffentlichkeit monate» lang Zweifel darüber geherrscht hatte, wo die Landesschule, die ihr bisheriges Heim an die von München nach Dresden verlegte Jnfantrieschule abtrrten muß, untergebracht werden würde, ist die Angelegenheit überraschend schnell geklärt worden. Wie verlautet, wird die Landesschule nach Klotzsche übersiedeln, wo aus dem Waldgelände gegenüber dem Schänkhübel ein umfangreicher Gebäudekomplex für ihre Unterbringung errichtet werden soll. Es iß der Neubau von 8 Schul- und Penfionshäusem geplant. Die Bauleitung liegt in den Händen Mechams Thomas ans Leipzig. Die Bauzeit wild zwei Jahre betragen. Mit den Arbeiten wird bereits in dieser Woche begonnen. Die Baukosten find auf ungefähr 2 000000 Mk. veranschlagt. Dresden. Am Sonntag passierte der 10 000. Be sucher die Pforten de« Städtischen Vieh- und Schlachthofe«. Die Tochter Ilse des Fleischermeisters Huhn aus der Pfolenhauerstraße hatte das Glück, da« ausgeloste Schwein zu erlangen. Direktor Huster und Regierungsrat Brandes gratulierten der 10 000. Besucherin im Namen des Reichs- vrrbandes der Deutschen Großschlächter. — Seit Gründonnerstag wurde der in Kleinzschachwitz im Ruhestande lebende Professor Nagel vermißt. Am Freitag wurde er tot in der Elbe gefunden. Professor Nagel war früher Lehrer an den Technischen StaatSlehraußalteu in Chemnitz. Hainrberg. Um den Sparstnn zu fördern, wird den in die Schule neu aufgenommenen Kindern ein von der Gemeinde gestiftete« Sparkaffengeschenkbuch mit 5 Mark Ein lage übergeben. Gelenau. Als Trlegraphenarbeiter auf der hiesigen Straße einen Mast umlegten, fiel dieser plötzlich quer über die Straße und traf einen von feinen Vater an der Hand geführten 3 >/z jährigen Knaben so furchtbar, daß das Kind auf der Stelle tot war. Auch der Vater wurde verletzt. Riesa. Infolge einer Staub-Explosion entstand Montag nachmittag in der dritten Stunde im Zerkletnerungs- werk der Firma Heine L Co, ein größere» Schadenfeuer, das jedoch von der eignen Werksfeuerwehr mittels Motorspritze bald gelöscht werden konnte, sodaß die Freiwillige Feuerwehr Gröba, die an der Brandstätte eingetrosfen war, nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. Ges au. Im Hause des Tischlermeisters Schwarzen berg vollzog sich vor Ostern ein seltenes Ereignis. Von seinen drei Kindern, die sich sämtlich dem Tischlerhandwerk zugewandt haben und unter der Leitung ihre« Vater« aur- gebildet wurden, hatten sich die beiden ältesten, Martin Schwarzenberg und seine Schwester Martha, zur Meister- prüsung gemeldet, die am genannten Tage stattfand. Kirchberg. In Lauterhofen sind am Karfreitag au« dem Teiche des Gutsbesitzers Baumann sämtliche Karpfen gestohlen worden. Die Täter jwurden von der Kriminalpolizri ermittelt und verhaftet. Bei der Durch suchung wurde ein Teil der Karpfen gebraten vorgefunden und beschlagnahmt. Die Brühe wurde ihnen belassen. Hainichen. Auf der Bahnstrecke zwischen Hainichen und Berbersdorf war — vermutlich durch Funkeuflug aus der Zugsmaschine — ein mit Lumpen beladener Güterwagen in Brand geraten. Bei dem herrschenden starken Wind« waren alle Löschversuchr vergebens. Schneeberg. Am Freitag früh in der 4. Stunde wurde das Wohnhaus des Grünwarenhändler» Jähn in der Srminarstraßr ein Raub der Flammen. Das Feuer ver breitete sich sehr rasch über da« au« Fachwerk bestehendes Gebäude, so daß säst di« gesamte Habe der vier darin» wohnenden Familien, von denen der Besitzer allein versichert hatte, vernichtet wurde. Eine Witwe von 88 Jahren verlor den letzten Rest ihrer Besitztum« aus besseren Tagen. Nur der schnellen Hilfe der hiesigen und auswärtigen Feuerwehren und der plötzlich eingetreteneu Aendrrung der Windrichtung war es zu danken, daß eine bedrohliche Ausbreitung des Brandes verhütet wurde. Auch die Hospitalkirche war stark gefährdet. Der Besitzer de« abgebrannten Hauses wurde in Haft genommen. Neudorf i. E- In der Dunkelheit der 11. Abend stunde stürzte der als Wohltäter unseres Ortes weitbekannte 71 jährige Gasthofsbrfitzer Paul Reißig von der Brücke am Eisenbahnübergang ab und wurde erst am Morgen von Passanten tot aufgtfunden. Der Schlußstrich unter die Aufwertung. Bon unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Das Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und öffentlichen Anleihen soll einen Schlußstrich unter das schwierige, vielerörterte Thema machen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß eine Lösung schon viel eher möglich ge wesen wäre, wenn nicht die Parteien diese Frage in ihre Propaganda hineingezogen und dadurch eine Entscheidung verschleppt hätten. Den Mann aus dem Volke interessiert es zu wissen: Wie schneide ich bei dem neuen Aufwertungs plan ab? Wer uich: zucuckgezahlte Hypotheken besitzt, hat An spruch auf 28 Prozent der ehemals hingegebenen Eold- summe. Die Verzinsung und die Rückzahlung tritt aller dings erst allmählich ein. Zeder, der bei der Löschung der Hypotheken einen Vorbehalt gemacht hat. nimmt an der Aufwertung teil. Zum Schutz verarmter Hypothekenschuld- ner ist die Möglichkeit offengelassen, den Aufwertungcfatz zu ermäßigen. Es hat natürlich für den Gläubiger keinen Zweck, Ansprüche zu erhalten, deren Eintreibung an der gänzlichen Verarmung und Leistungsfähigkeit seines Schuld ners scheitert. Besonders wichtig ist die Bestimmung über die Aus wertung der öffentlichen Anleihen. Zn der dritten Steuer» Notverordnung vom 14. Februar 1924 war die Wieder herstellung der Kriegs- und Vorkrisgsanleihen ausdrücklich auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Auch jetzt sollen nur diejenigen Teile der öffentlichen Anleihen (und zwar auf 5 Prozent) aufgewertet und entsprechend verzinst wer den, die seit dem 1. Juli 1920 ununterbrochen in denselben Händen gewesen sind. Besonders wichtig für den kleinen »erarmten Sparer ist die Bestimmung, daß Bedürftige — >ußer der Verzinsung ihres auf 5 Prozent des Ursprnngs- vertes neubemessenen Vermögens — eine jährliche Rente M Höchstbetrage von 2 Prozent der vollen ur sprünglichen Nennsumme erhalten sollen. Wenn rlso ein kleiner Sparer 10 000 Mark Kriegsanleihe besitzt ind „bedürftig" ist, so erhält er außer den Zinsen von N. 800, also 25 Mark — sowie außer der Möglichkeit, durch Auslosung eine erhebliche Zusatzprämie zu erhalten, weitere M. 200,— jährlich als Rente. Für die Anleihe- sapiere ist vorgesehen, daß alljährlich außer den laufenden Zinsen Prämien ausgelost werden. Dadurch wird der 'Hnrs dieser aufgewerteten und umgewandelten Papiere .röeblich gesteigert. — Wenn auch diese Lösung weit vom ^d-al entfernt ist, so befreit sie den Kleinrentner doch jeden- 'alls von der grauen Hoffnungslosigkeit, die bisher bei ihm ^herrscht hat. )ie knlMW IN. . Hm HMe IM rmlvm Stspsi zslsuken in: ZjrrZ'l rin« Bellas«.