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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich l Mark 20 Pf. prwnumermiän. Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden TageS des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Qrgan für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. IHK. Dienstag, den 8. November L88I. 6. Jahrg. Bekanntmachung. Die diesjährige Herbst-Kontrolversammlung für die in Stadt Zwönitz anfhältlichen Reservisten und Dispositions-Urlauber erfolgt Dienstag, den 15. November a. c., vormittags V2IÜ Uhr im Saale -es Bürgergarten zn Stollberg Da Gestellungsordre nicht ausgeschickt werden, so hat jeder Mann vorstehender Bekanntmachung gleich einer Ordre Folge zu leisten, widrigenfalls er sich der Bestrafung nach den Militärgesetzen zu gewärtigen hat. Etwaige Tispositionsgesuche sind bei dem zuständigen Bezirksfeldwebel rechtzeitig anzubringen, finden aber nur auf Grund einer begefügten behördlichen Bescheinigung Berücksichtigung. Die Mannschaften haben in reinlicher Kleidung zu erscheinen und ist der Militärpaß mit zur Stelle zu bringen. Zwönitz, am 1. November 1881. Der Bürgermeister Schönherr. Tagesbericht. — Zwönitz. Eine heute von einigen Interessenten durch Hrn. Eich- mstr. Nott veranlaßte Messung von sechs Nöhrwassersch läuchen des hiesigen Hauptwassers ergab so abweichende Resultate, daß aufGrund derselben die ganzeBertheilungsanlage als verfehlt erscheint. Die Zahl der Secnnden die zum Auslauf von 10 Liter Wasser nöthig, war 97, 97, 85, 105, 24, 140. Die drei ersten Zahlen gehören einem vierfachen Theiler an, die zwei letzten einfache» Leitungen. Da eine Probe auf die Richtigkeit der Anlage von maßgebender Seite überhaupt nicht statt- gefnnden, mögen obige Zahlen eine Anregung für alle Betheilig ten sein. — Das kgl. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts hat in Gemäßheit des Gesetzes über das Bolksschulwesen nach vor gängiger Vernehmung mit den kirchlichen Behörden einen neuen Lehrplan für den Unterricht in Fortbildungsschulen aufgestellt und hierbei verordnet, daß der Unterricht in den Fortbildungsschulen von nun an nnr nach dem ausgestellte» Lehrplan zn ertheilen ist. Die Unterrichtsgegensläude werden künftig: die deutsche Sprache, das Lesen, Aufi'atzübungen, Rechnen, Realien, Formenlehre, Zeichnen und die ErtheUung des Religionsunterrichts umfassen. — Nachdem erst in diesen Tagen Nr. 16 der „Festzeitung" des Münchener Schützenfestes mit dem vollständigen Gewinnverzeichniß erschienen, geben wir nachstehend von den 126 betheiligten sächsischen Schützen die Gewinne bis zum Werthe von 30 M. Nr. des Gewinns. Feldfestscheibe Deutschland. Werth: 17. Baumeister Möbus, Dresden, baar 210 M. 31. Geometer Pursche, Borna, 1 Zimmerstutzen 1^0 « 63. Karl Richter, Aunaberg, 1 Schlittendecke 100 - 127. Rickard Vogel, Plauen, baar 45 - 140. Nentamtmann Meyerhofer, Wildenfels, do. 45 - 142. Louis Köhler, Zwönitz, 1 Pokal 40 - Feldsestscheibe Düsseldorf. 9. Julius Fleischer, Zwickau, 1 Bierkrug 250 - 33. Alfred Sommer, Leipzig, baar 50 - 44. Friedrich Seifert, Wurzen, do. 40 - 54. Louis Schlegel, Leipzig, do. 30 - Feldsestscheibe München. 19. Florentin Winter, Grünau, 1 Dtzd. Löffel 150 - 51. Rentier Warnecke, Leipzig, 6 Kaffeelöffel 30 - Standfestscheibe Hcimath. 6. Oberförster Waurick, Bautzen, 1 Pokal 500 - 79. Otto Thömsgen, Leipzig, dekorirtes Nehgeweih 100 - 99. G. Arnold, baar 60 - 100. Fabrikant Tusche, Chemnitz, 1 Faß tiroler Wein 60 - 169. Böttchermeister Schaale, Leipzig baar 35 - 175. Robert Schönherr, Chemnitz, 1 Chatouill« 30 - 29. Standfestscheibe Stuttgart. 70 M. Rentier Warnecke, Leipzig, baar 44. Karl Richter, Annaberg, 1 Feldstecher 45 - 56. Fabrikant Wenzel, Schlettau, baar Standfestscheibe Hannover. 40 - 21. August Burkert, Schlettau, baar 150 - 46. Baumeister Möbus, Dresden, do. 45 - 68. Moritz Werschy, Wildenfels, do. Feldehrenscheibe. 30 - 3. Robert Eidtner, Dresden, 320 - 17. Eduard Ruder, Bockwa, Standehrenscheibe. 90 - 29. Albin Kube, Bautzen, Standplättchenprämien. 50 - 2. Karl Nagel, Leipzig, 150 - 21. Findeisen, Leipzig, 40 - — Der dritte Hauptgewinn der Halle'schen Ausstellungslotterie ist ebenfalls nach Sachsen gefallen, und zwar an den Kaufmann G. Eberwein in Königswartha. — Dresden, 5. Novbr. Das „Dr. Journ." veröffentlicht folgendes Bulletin: Ihre Majestät die Königin haben den gestrigen Tag gut vollbracht. Das Fieber ist noch nicht verschwunden, aber gering. — Leipzig, 1. Novbr. Eine hiesige vor Kurzem verstorbene sehr reiche Dame, Frau verw. Mende, hat, wie mir vernehmen, de» sächsischen Staat zum Universalerben ihres hinterlassenen Vermögens eingesetzr. Die Verwendung soll dergestalt erfolgen, daß die eigent liche Armenmiterstiitzung, für welche der Staat bez. die Gemeinden zu sorgen haben, ausgeschloffen ist; es sollen vielmehr diejenigen Kreise bedacht werden, in welchen erfahrungsgemäß viel Noth und Entbehrung vorhanden ist, ohne daß für sie die öffentliche Armen- unterstützung in Anspruch genommen wird oder werden kann. An die Stadt Leipzig entfällt im Besonderen ein Vermächtniß von 150,000 Mark zur eventuellen Verwendung für Errichtung eines monumentalen Springbrunnens auf dem Augustusplatze oder eines Gebäudes zur Ausnahme des Völkermuseums. Außerdem sind vom Universalerben eine Reihe von Vermächtnissen bez. Leibrenten für Privatpersonen herauszubezahlen. Das Testament der wohlthätigen Dame, die bekanntlich schon bei Lebzeiten viel Gutes im öffentlichen Interesse gethan, datirt aus dem Jahre 1869. — Stollberg, 4. Novbr. Gestern Nachmittag scheuten auf der Würschuitzer Höhe ein paar am Kohlenwagen gehende Pferde des Herrn Woller. In rasendem Galopp sausten sie die Hohen- steiner Straße herein. So kam es beim Hause des Herrn Stadt- rath Kircheisen zum Anprall, infolge dessen beide Thiere stürzten. Das eine kam mit einigen leichten Beschädigungen davon, das andere brach leider ein Bein und mußte getödtet werden. Der Wagen war vollständig zerschellt. Ein großes Glück war es, daß kein Geschirr entgegenfuhr; denn in der engen Hohensteiner Straße