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fiuer Tageblatt I,u« »urch IS. Jahrgang. Zrettag, -en 17. ^anl 1-21. Nr. IS». » oy«,« «ch»o«v»»«ß na»«n. w«r»«a,».« »I« ' u«» flar°!g-r für das Erzgebirge IZAsE d«ch «s— »»<«> ^«11.« »««« »»».niq »»» »«,». »,I »e> ,»,,»>« »»»«Mch I n-r»tl»»»'«>l'> »I, espall,,, p»Nt,»N« .»er »,,« »«,« m» n«»eft»» «ue StziLfj-ö»» »I ,» Mae». Veit« p,n destevt »ie^ellid'IIch >».« M.el, »»aatllck ».« Mark, «rfch.int täglich i« »,» »«chmltt«,,. I »» Pf,., auewärtiä, N«««Ia«n g» Pf«., it«kl»m,»»lit«i>» »,— Mark. »»> g'itzeree »»o S->-°. un» ».ierioeen. ti»fe« Seitu»,..«,».-,« u»ö f»»>, ell, ^»z.igeo-oogb»,tl, fpi„f,«n. , /, Ubr »»rm.rü, ,«sl«k pest.oft.lt,» u»t »Nestel,« oetz»«» 0ift»Uu«,«» ent,«,»». I »er st»,,lg, »urch -er-fgreche, »rf.igt »»« ».« Ma.uftrlg« »Icht ««ruch Das Wichtigste vom Tage. DevfüchsiM« Landtag bewilligte so Mil- losten Mark zur Verstärkung deSBetriebskapi- al» d« sachlichen Giaat»bank. * Durch MVPue» ein«» tzürdergestell» fan- est am Mittwoch Nachmittag 1>2 Bergleute de» loren'ttst Kästner.Weseke» in Reinsdorf jpev Dav. » Das GvtreiVe^Kmlageverfahren wurde Ye- erst im Reichstage gegen Zentrum. VolkSpartei uno ümokrawn avgelehni. DaS Meuteirbüro erMrt. daß ein« Zusammen, ustft V«S obersten AateS Mr die nächste Zeit icht festgesetzt worden ist. Nach Ven bis fetzt bekanntgewordenen Ergebnissen iv BprgarbeiterabytmMung in England ü> Mr die Annahme der Bedingungen der lrbeiigever 61747 und dagegen 156 638 Stim- Ltt abgegeben worden. » Gkeenwood teilte im Unterhaus mit, daß seit Ult 1920 in Irland von den Sinnfeinern ins- samt 668 Personen ermordet worden sind. Nathenau über seine Plane. Dor ReichÄnvinister Mr Wiederaufbau Dc. Rcithc- au legte gestern iUr Ausschuss des! Relchswirtschaff?- .ieS die Grundsätze der Aufgabev dar, d'e sich it den Wiederaufbau ^Frankreichs knüpfen, o erste Frage, welche sich auS der Tatsache ergibt, aß.Frankreichs Anteil dn den Reparationssorderungen cr Alliierten nur 52 Progent beträgt» lautet: Wie t,eS möglich, die Reparation, die in drei oder vier lahren beendigt sein soll, so zu verteilen, daß diese cwaltige Masse nicht ' die Jahresaufnahmesähipkeit .ankretchs an Reparationsleistungen erheblich über ritzt? Die zweite Aufgabe besteht in der im Iltimatum selbst vorgesehenen 'Ersetzung des Inder von !k> Prozent durch eine andere Vereinbarung. Diesseits nd jenseits der Grenzen setzt sich die Erkenntnis durch, aß dieser Index kein glücklicher Maßstab ist. Zunächst ntwertet er die BondS, die in französischem Besitz sind, fernerhin entwertet er den deutschen Kredit. Eine Ge- chr wird auch dadurch entstehen, daß wechselnde deutsche Regierungen diesem neuartigen und kaum zu über hauenden Problem gegenüber lvechselnde Stellungen iunehmen, .entweder trotz des Index die Ausfuhrpoli- ik fördern oder wegen des Index, versuchen, Deutsch md auf.Binnenwirtschaft Ku stellen. Mit der Frage es Index hängt eng zusammen das Problem der Gold- eistuny oder,, da das effektive Gold ja nicht vorhanden t, Tedisenleistungen in diesem gewaltigen Ausmaße. iS ist möglich und nötig, dafür zu sorgen, daß das unS sgenwärttg obliegende hastige Tevisenkaufen aufhört, lach wenn diese Tevisennzssnge aufgebracht werden könn- n, wird die Folge eine voNkomimeru: Zerrüttung des iiternationalen Geldmarktes sein. Ueber diesen Fra- « ukomplex Mrden also Verständigungen getroffen wer- m müssen. Die Preisfrage bei den Sachleistungen wird !ne große, vielleicht die größte Rolle spielen. ES ist ftst unmöglich, durch Anwendung von Gegenofferten den -rechten Preis zu finden. Es muß, also «in Maßstab üfunden werden, welcher Preisfestsetzungen in gerech. er Weiss ermöglicht und gewährleistet, daß die franzö- isch« Industrie sich nicht beschweren kann,, daß Deutsch- mds Leistungen erheblich teurer sind als sie in Fxanlk- -ich sein würden. Neben der Preisfrage steht die Fi- nnzierungsfrage. Man kann nicht erwarten, daß Frank« eich in einem Jahr gänzlich auf Devisenempfang der- ichtet oder ins Debet kommt, falls ohne vorherige Der« mbarung mehr geliefert wird, als in dem betreffenden fahr« Zahlungsansprüche gestellt werden. Die Arbeits- üstungen werden verhältnismäßig zurücktreten. ES wird mm möglich sein, hunderttausende Arbeiter nach Frank« sich zu senden/ Von den Arbeiten, welche hauptsäch- ich Mr deutsche Arbeiter in Betracht kämen, .ist viel! eretts geschehen. Bei dem Wiederaufbau wird Haupt« schlich Einizelarbeit großen Umfanges zu leisten sein, ei der es schwer sein wird, Tausend« von deutschen lrbsitern in französischen Städten unterzubringen. Ge« -iß besteht der Wunsch, die Absicht der Gewerkschaften vweit wie möglich zu verwirklichen. Bevor hier aber olle Klarheit über die Grundsätze herrscht, ist nicht a erwarten, daß große Arbeitermassen nach Frankreich geschickt werden. Bezüglich der Beratungen in Wie»« aden hob der Minister hervor, daß die öffentlich« Meb> »ung in Frankreich und einem Teil de« übrigen AuS- andeS jetzt noch geteilt sei. Eine Reihe von Blättern wirtschaftlicher und poltttscher Kreis« hält den Weg,Ve» Diktate», des politischen Drucke» immer noch Mr den ichtigen. ES ist de-hnlV ein« entschlossene und staat»« ftännische Lat des französischen Minister- der befreiten Gebiete, daß ex sich entschloß, nach. Wiesbaden -u gchen :nd persönlich! Verhandlungen M Whven, eine Tat^ di» n Frankreich nicht widerspruchslos geblieben ist. T«r Minister erklärte, daß er au» diesem Grunde dem französischen Mnister in jeder BeziMung den B or tritt der OessentliHkeit geMÜber gelaffen habe. Bei den Verhandlungen sind auf besten Seiten mit voller Loyalität die Schwierigkeiten anerkannt worden, welche auf Seite de» Gegenpart» bestanden. Tie Verhandlun gen beschäftigten sich an beiden Tagen mit den skiz zierten generellen Problemen. Der Mnister betonte, er habe dke volle Objektivität empfunden, mit welcher Herr Loucheur die Interessen seine» Lande» vertrat. Was die deutsche Seite de» Problems anlangt, Zo wird «S sich! um die Schaffung eines Organismus han deln, der in großem Umfange in der Vag« ist, Aufträge von Frankreich! entgegenzunehmen und sie der Bear beitung guf.deutscher Seite ßuzuMhirsn. Ferner wird in Deutschland eine Organisation geschaffen werden müs sen, .die den berechtigten Ansprüchen genügt, die einer« seit» von den verschiedenen Landesteilen auf Milbetei ligung, andererseits von den verschiedenen Berufsstän den gestellt werden. Bezüglich der Form der Orga nisation bemerkte der Mnister, daß er weder ein« Wumba noch eine Zetz haben wolle. Der Mi nister betonte schließlich, daß die Aufgabe des Wieder aufbaues noch nicht gesichert sei.' Man könne nicht einseitig Frankreich aufbauen,, ohne daß Frankreich e's wolle und daß es den ihm gemachten Vorschlägen zustimme. Er hoffe stber, daß diese Begeg nung. welche die erste im engsten Kreise Untschen Ver antwortlichen Staatsleuten beider Länder ssert Beginn des Krieges gewesen ist, hur Fortsetzung der Beziehun gen und zur Auffindung einer Lösung führen wird. Ge lingt das, und können die Lasten des Ultimatums Mr ! Deutschland einigermaßen dadurch tragbar gemacht wer» ! den, daß sie in Sacht- und Arbeitsleistungen verwandelt werden so liegt nicht mehr allein eine Wirtschaftsauß gäbe der Konkurrentialwirtschaft der Geschäftswirtschaft i vor, sondern hum ersten Male eine Aufgabe einer gro ßen Nationalwirtschaft. ' Die hrmäelspolMschen Wirkungen äer äeutschen Leistungen. Re-e eines führenden englischen Pnanzmannes. Ter frühere britische Sckatzsekretär und jetzige Vor sitzende der London Joint City and Bidland Bank, Mac Kenna, erklärte in einer Versammlung den Fi nanzleuten, die neuen Beziehungen von Gläu« bitzern und Schuldnern zwischen den einzelnen Staaten müßten einen ernstlich störenden Einfluß auf den internationalen, Handel auSÜben. Deutschland habe seinen ausländischen Gläubigern jähr lich! eine Mindestzahluntz von 150 Millionen Pfund Sterling und eine HöchstzaWung von fast 400 Millionen Pfund Sterling zu entrichten. Es sei klar, daß.Deutsch land die Mittel dafür nur durch Derkäuse von Wa ren im AuSlande finden könne oder indem es fremden Nationen durch! seine Schiffahrt, sein« Banken und sein Versichevugsweien helfe, also durch sichtbare oder unsichtbyrLAuSjuhr Ter deutsche Außenhandel könnte nicht bis zum Siede punkt gesteigert und ein so großer Ueber schuß !zu Ausfuhrzwecken nicht ausrechterhalten werden, ohne daß die Löhne in Deutschland äußerst Kes gehalten wer den. Soweit augenblicklich! beurteilt werden könne, werde die Arbeiterklasse dem zustiiNnven. Tie deutsche Regierung, die Presse und die Unternehmer würden dem deutschem Arbeiter klar machen, wenn er nicht zu nied rigen Löhnen arbeite, könne die große Schuld Deutsch lands nicht bezahlt werden, und eine fremde Invasion werde die Folge sein. Tie Versicherung der deutschen Presse würde bestärkt durch die Erklärungen der Staats männer im Obersten Rat, es könnte sich! möglicherweise ergeben, daß die geforderten Beträge Deutsch lands Leistungsfähigkeit übersteigen. Mae Kenna befaßte sich mit der Wirkung des ReparationsplaneS auf die unsichtbare deut sche Ausfuhr, nämlich auf die Handelszweige, die einen großen Teil der Stärke England» auf.dem Ge biete des Handels ausmachen. Tie Wirkung auf ^die> deutsche Sch t ffahrtsIndustrie sei klar. ES wür den Schiffe auf der deutschen Kostengrundlage gebaut und bemannt, die Frachten und Passagtergebühren wür den jedoch auf dem internationalen Stande stehen. Dey 26prozenttge Ausfuhrzoll werde daher tatsächlich ein« Prämie von 26 Prozent zugunsten der deutschen Schiff« fahrt darstellen. Dasselbe gelte auch für di« Bank- und Versicherungsgeschäfte. Wenn Deutschland die 150 Millionen Pfund Sterling tilgen könne, .die von ihm Mr die» und nächstes Jahr gefor dert werden, so fei «S wahrscheinlich, daß im dritten Jahr die deutsch« Industrie mit deutscher Energie und in deutschem Umfange arbeiten werde. Wenn! Deutsch land in den Stand gesetzt würde, die gestellten An forderungen zu erfüllen, dann würde e» aber >«m in tern ational«en Handel England» ernstlichen Schaden zufügen. Wenn andererseits Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nachkomMe, so bedeut« die« Rückfall in die Verhältnisse politischer Unordnung, die dem Frieden so gefährlich! und dem Wiederaufbau de» Handels so schädlich seien. MaN zwing« Deutschland, unter. Bedingungen zu leben, welche e» ihm ermögli chest, England au» de« Au-iandSmärktew zu Verdrängen. Mae Kenna Mutz vor, von Deutsch land zu forderst, daß *e» nach Englands Frankreich und den übrigen alliierten Länder« je nach dem Bedarf dieser Länder Artikel wie Kstzlm, Kali «ad Iiük, fenvet, di« e» allein ist vhvßem Umfang!« «»« zeug«. Ladurch würde viel deutsche» Kapitol und viel deutsch» Arbeit au» dem Gewerbe herauSgezogen und Mr die Bezahlung der Materialien herangezogen wer den müssen,.welche die Länder, denen Deutschland schuld«, benötigten. Durch Deutschland« Mittel könnte übrigen» nicht ein« so hohe Summ» von 400 Millionen Pfund Sterling in bar besohlt werden..aber e» würde wenig sten» der britisch» Handel «licht geschädigt werden. Gberst youse Üb« Sie Lage la VeutschlanS. Oberst Hous« jchireivt im Philadelphia Publice Lea der, er habe persönlich den Eindruck, daß unter den be gebenen Bedingungen Deutschland zahlen kön- ne und wolle. ES erscheine aber notwendig, daß so wohl in Frankreich als auch in Deutschland stetige Re- tzivrungen seien. House erklärt, eS würde ein gro ße» Unglück bedeuten, wenn istDeutschland Neu wahlen erfolgen würden. Das Ergebnis würde sicher sein eine stärkere Linke und sine viel stär kere Rechte und eins schwache Mitt«lvartei. Wenn die äußerste Linke oder di« äußerste Recht« die Kontrolle in Deutschland Erhielte, so würde die» «inen entscheidenden Wechsel in der Politik bringen und viel leicht zu einer Art von Bürgerkrieg führen. H.ous« be merkt in seinem Artikel außerdem, .daß in Berlin we nig pon Reichtum und Wohlfahrt zu spüren fei, wovon immer gesprochen werde. ' Anarchie im Ureise Pleh. Bolschewisierung d« Korfanty-Arme«. Aus Beuthen wird gemeldet: Seit Montag herrschen im Kreis« Pleß völlig chaotische Zustände. ZM nächster Näh« des Korfanthschen Hauptquartier» befindet sich ein« rote Armee. Tie bisherigen Unterabteilungskom mandanten wurdest abgesetzt. Boljchewisterte Jnsuw genten-Abteilungen verlangen von den Jndu- strieverwaltungen und der Kaufmannschaft hohe Summest und erpreßten bereits Beträge bi» 200 000 Mark. Auch! mehrere Gruben des Industrie reviers hissen feit gestern di« rote Fahne. Einzelne Direktoren wurden unter die Diktatur der Arbeiterschaft gestellt. Tie Hindenburger Kaufmannschaft protestierte bei der interalliierten Kommission gegen di» Steuerer»! Pressungen der Insurgenten. O Wenn sich! dies« Meldungen auch nicht im vollen Umfange bestätigen, so werden sie vielleicht doch in den Ländern der Entente einen heilsamen Schrecken aus» lösen und erkennen lassen, wohin man mit der Zauder politik gekommen ist. In der englischen Presse war schon öfter von Befürchtungen vor einer solchen Wen dung der Tinge die Rede, und da» Wort Bolschewismus erregte Interesse und Sorge auch! in solchen Kreisen der Entente, die sich um Oberschlesiest an sich nicht kümmern. Reuter selber mutz bereits zngeben, daß Korsanty ^setne Leute anscheinend nicht mehr in der Hand hat und daß seine Befehle nicht durchgesetzt werden. Anstatt aber aus der Erkenntnis, daß kein« Besserung der Lage fest« zustellen und auch! keine Anzeichen dafür vorhanden sind, daß die Pole« ihr vor einigen Wochen gegebenes Rück» zugSversprechen, ausführen wollen, die Folgerung zu ziehen, daß nun die alliierten Truppen endlich Ernst machen und sich rücksichtslos «insetzen, heißt es ist der Neutermeldung weiter: Diejenigen alliierten Truppen, deren rückwärtige Verbindung von dem guten Willen der Insurgenten abhängen, wurden wieder zurückgenom men, da ein solcher Zustand auf di« Tauer nicht Auge« lassen werden könnte. — TaS klingt wahrhaftig nicht sehr stolz von dem offiziösen Büro eines Sregerstaaies. Irgendeine Andeutung, wie England auf dieses Fiasko reagieren wird, enthält di« Meldung des amtlichen Bü ro» nicht. vor einem allgemeinen Vormarsch -er Alliierten l Aus Oppeln wird berichtet, daß M die militäri sche Lage seit Mittwoch im wesentlichen nicht verscho ben hat und daß di« Zahl der, unmittelbaren Berüh rungspunkte zwischen dem deutschen Selbstschutz und d«n polnischen Insurgenten auch weiterhin im Abnehm«« be griffen ist. da sich di« neutrale Zone erweitert hat. Im nördlichen Teil der Front ist reguläre Wb- sttmmungspolizvt itn Abschnitt Kreuzburgpox- godrungen und hat dieses Gebiet soweit beruhigt, daß schon Flüchtlings zurückkchren konnten- Sonst Mrd der, Norden im allgemeinen von den Engländern be herrscht. während sich im Süden Franzosen befinden. Tort ist die Lags noch! sehr unsicher. Aus der gangen Front wird innerhalb der nächsten .48 Stustden «in allgemeiner Vormarsch der Alliiert«»» beginnen. rrleiir» pstttifet-» Mel-rrir-en. Verhandlungen Rathemm, mit Laurent. Reich-Minister R a- 1 henau hatte gestern eine längere Besprechung mtt dem französischen Botschafter Laurent. Minister Rachenau äußert« sich Parlamentariern gegenüber günstig über die Me«- fbabener Besprechungen mit Loucheur. Er betont« aber, daß ent- scheidend« Vereinbarungen noch nicht vorltegen. Anfang kommen den Woche werde Rattzvnau im Reichstag über di» Wieder- cmfbaufrag» sprech«».