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Dor» ^L^chLL^ Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 annahmebisvorm.lOUHr. > - " Für die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir deine Garantie. Jeder Rabattampruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. Das «Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 6 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. !nki Haus, bei Potzbestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Apsg. 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Darob größte Aufregung in Frankreich, wo man schon von einer „Zerreißung des Young-Plans" spricht, mit „Sank tionen" zu drohen beginnt und die Lausanner Konferenz für überflüssig erklärt. Sofort greift der Kanzler da zwischen und läßt eine authentische Mitteilung darüber veröffentlichen, was er gesagt At. Der entscheidende Satz über die Tributfrage ist der: auf Grund des Baseler Be richts „liege klar zutage, daß Deutschlands Lage ihmdieFortsetzungpolitischerZahl ungen unmöglich mache, ebenso daß jeder Versuch, das System solcher Zahlungen aufrechtzuerhalten, nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt von Unheil sein müsse". Der Kanzler hat damit nichts gesagt, was eben nicht der Bericht, was nicht ein großer, wohl der größte Teil der Welt auch sagt oder gesagt hat. Das klingt nun wirklich nicht wie ein „Deutsches Ulti matum", wie eine „Zerreißung des Young-Plans" — von dem die Baseler Sachverständigen selbst gesagt hatten, daß er von falschen Voraussetzungen ausge gangen sei oder wie eine „Sabotierung der Lau sanner Konferenz". Es sind Feststellungen, die der Kanzler auf Grund des Berichts trifft und aus denen die Konferenz nun ihre Folgerungen ziehen soll. Wenn nun in Frank reich oder im französisch beeinflußten Ausland es vielfach so hingestellt wird, Dr. Brüning verfolge mit dieser Ver öffentlichung deutsche innenpolitische Zwecke, wolle dem deutschen „Nationalismus" irgendwelche „Zugeständnisse" machen wegen der augenblicklichen Situation in Deutsch land, so konnte der Kanzler demgegenüber auf die Reden bei dem Neujahrsempfang und seine sonstigen Ausfüh rungen der letzten Zeit verweisen, in denen er immer Wieder den gleichen klaren Standpunkt dargelegt hat. Die französische Presse ist — obwohl die „Erregung" wegen des sogenannten Ultimatums etwas abflaute — in der „Verurteilung" des Vorgehens Dr. Brünings bis weit nach links hinüber vollkommen einig. Dabei vergißt man freilich, daß der französische Ministerpräsident Laval schon vor Wochen nämlich mitten in die Arbeiten der Baseler Konferenz hinein seine starre Ablehnung jeglicher Revision des Young-Planes bekanntgab, das hätte beinahe dazu geführt, die ganze Kommission auseinanderzusprengen! Und wobei weiterhin vergessen wird, daß zwischen Paris und London schon eifrige Verhandlungen hin und Her gehen, die zu einer Einigung über die Neparationsfrage auch schon für die Lausanner Konferenz führen sollten. Wie weit sie gediehen sind, weiß man in Deutschland nicht; die darüber bekanntgewordenen Gerüchte weisen aber übereinstimmend die französische Forderung auf, daß am Young-Plan theoretisch und juristisch festgehalten, nur praktisch ein Moratorium für Deutschland eingeschaltet werden solle. Wenn jetzt in Paris hier und da gesagt wird, die Erklärung Brünings bezwecke eine Durch kreuzung dieser Verhandlungen, so wird eine hoffentlich bald eintretende nüchternere und ruhigere Beurteilung dazu führen, auch von diesem Gesichtspunkte aus Brünings halb erzwungene Mitteilungen nicht als taktisches Manöver zu erklären, sondern als eine Maßnahme, die zum mindesten Klarheit schafft. Es ist ja darin mit keinem Wort von einem „Nichtzahlen wollen", sondern Nur von einem „Nichtzahlenkönnen" Deutschlands die Rede. Auch jetzt fehlt es aber auch in Frankreich nicht an Stimmen, die das dort vor kurzem erst geäußerte Wort von dem „Schlußstrich unter die Reparationen" wieder aufnehmen. Ganz einstimmig ist man natürlich aber der Ansicht, die Einstellung der politischen Zahlungen durch Deutschland müsse zur Folge haben, daß nun auch die interalliierten Kriegsschulden an Amerika nicht weiter bezahlt werden „könnten". Würde es sich nicht eben um „politische" Verpflich tungen, also um Kriegstribute handeln, dann wäre man über die Feststellungen des Kanzlers in Frankreich ebenso wenig erstaunt gewesen, wie man es in Washington tat sächlich ist. Man hat in Amerika mit nichts anderem ge rechnet als damit, daß Deutschland auf Grund des Baseler Berichts seine Zahlungsunfähigkeit erklärt und auf das weltwirtschaftliche Unheil hinweist, das der Young- oder ein anderer Tributplan angerichtet hat und auch künftig anrichten müßte. Ebensowenig ist in England die Über raschung allzu groß, ist „an dem, was Brüning sagt, irgend etwas neu, noch überraschend", wie die Londoner „Times" schreiben; man habe „erwarten müssen, daß Deutschland auf eine vollständige und endgültige Streichung der Repa rationen auf der Konferenz dringen werde". Und ähnlich äußerte sich auch Englands Ministerpräsident Macdonald, der jetzt, nach Dr Brünings Erklänlng, „die Konferenz als notwendiger denn je" bezeichnete, weil es unmöglich Wf'die Dinge so zu lassen, wie sie jetzt seien. Das ist auch selbstverständlich; denn Deutschland will sem Ziel nicht durch „Zerreißung", sondern durch eine inter- uational erfolgende Revision der Ver tage erreichen. Erklärung Hugenbergs und Hitlers au den Reichskanzler. Die Unterredung zwischen Dr. Hugenberg und Hitler über den Vorschlag des Reichskanzlers Dr. Brüning, eine Verlängerung der Amtszeit des Reichspräsidenten durch den Reichstag vornehmen zu lassen, führte zu der gemein samen Überzeugung, daß diese Maßnahme aus ver fassungsrechtlichen Bedenken abzulehncn sei. Es wurde daher beschlossen, eine entsprechende Erklärung dein Reichskanzler zu übermitteln. Der Vorschlag, Hindenburg durch den Reichstag neu wählen zu lassen, ist damit gescheitert. Im Vordergründe der politischen Besprechungen steht nunmehr die Frage, ob es möglich wäre, seine Wiederwahl durch das Volk vornehmen zu lassen. Von deutschnationaler Seite verlautet hierzu, daß über die rechtmäßige Präsidentenwahl noch nicht gesprochen worden sei. Die Stellungnahme in dieser Frage wird von der weiteren politischen Entwicklung abhängen. Die Beratung der Sozialdemokraten. Der Vorstand der sozialdemokratischen Reichstags fraktion beschäftigte sich, wie es in dem Bericht der Frak tion heißt, mit der Anregung des Reichskanzlers, die Amtsdauer des Reichspräsidenten Hindenburg durch einen verfassungsmäßigen Beschluß des Reichstages verlängern zu lassen. Der Vorstand erörterte außerdem die außenpolitische Lage im Zusammenhang mit den bevorstehenden inter nationalen Verhandlungen in Lausanne. Beschlüsse wurden nicht gefaßt, über den Zeitpunkt der Ein berufung der Gesamtfraktion wird in der nächsten Vor standssitzung entschieden werden. Die Fraktion des Landvolks berät. Die Neichstagsfraktion des Deutschen Landvolks fetzte die Beratungen über die politische Lage und auch über die Frage der Verlängerung der Reichspräsident- schaft Hindenburgs fort. Beschlüsse wurden mit Rücksicht aus die schwebenden Verhandlungen nicht gefaßt. * Sie Frage der Wiederwahl Hindenburg-. Lösung voraussichtlich erst im Februar. Mit der Überreichung der Briefe Hugenbergs und Hitlers au den Reichskanzler dürfte die Aktion Brünings abgeschlossen sein. Irgendwelche weiteren amtlichen Schritte zur Klärung der Frage der Wiederwahl Hindenburgs durch das Voll werden in unterrichteten Kreisen jedenfalls vor erst nicht erwartet. Man nimmt an, daß erst etwa Anfang Februar von der zuständigen Stelle mit den Parteien dar über Fühlung genommen wird, ob es möglich ist, Hin denburg als gemeinsamen Kandidaten der Rechts- und Mittelparteien, möglicherweise auch der Sozialdemokratie, wieder aufzustellen. Für den genaueren Zeitpunkt hierfür dürfte die Frage von Bedeutung sein, wann der Reichstag wieder zusam mentritt. Die Neuwahl muß bis zum 5. Mai erfolgt sein. Ursprünglich war der 13. März für den ersten Wahlgang in Aussicht genommen, es ist aber nicht unmöglich, daß dieser nun früher angesetzt wird. Im Falle der Zustim- An zuständiger Berliner Stelle stellt man fest, daß das Interview des Reichskanzlers, in dem er die Tribut- unfähigkeit Deutschlands, gestützt auf die objektiven Fest stellungen des Baseler Gutachtens auseinandersetzte, und in dem er die Schlußfolgerungen aus diesem Baseler Gut achten zog, abgesehen von Frankreich, im allgemeinen mit Ruhe und im ganzen zustimmend ausgenommen worden ist. Auch in Frankreich habe sich, so stellt man fest, die erste Erregung wieder gelegt. Die ursprünglich erwartete Drohung, daß Frankreich nicht zur Lausanner Konferenz erscheinen werde, ist nicht eingetreten. Bemerkenswert ist eine Havaserklärung, wo nach sich zwar die französische Regierung die Stellung nahme vorbehält, aber gleichzeitig feststellt, daß Frank reich in Lausanne erscheinen werde. Auch die Pläne, das Haager Gericht in Anspruch zu nehmen, haben sich nicht verwirklicht. Wenn Havas davon spricht, daß man in Frankreich der deutschen Zahlungsunfähigkeit mit einer Art Sonder st euer auf die deutsche Einfuhr begegnen wolle, so dürfte das sachliche Ergeb nis einer solchen Maßnahme äußerst schwierig sein, zumal Frankreich ohnehin zu den Ländern gehört, die bestrebt sind, die deutsche Einfuhr auf das Äußerste zu beschränken. Die Drohung, Frankreich werde seinen Anteil an dem Re diskontkredit der Reichsbank nicht mehr verlängern, würde nur den Erfolg haben, daß die offenkundige deutsche Tributunfähigkeit noch offenkundiger würde. Notfalls mung Hindenburgs zu einer Wtederausstellung ais Prä sidentschaftskandidat wird vermutlich nur ein kommuni stischer Gegenkandidat aufgestellt werden, und eine Wahl Hindenburgs im ersten Wohlgang würde dann ge sichert sein. * Sie Briefe Hugenbergs und Hitlers. Veröffentlichung erst Dienstag. Die Deutschnationalen und die Nationalsozialisten werden dem Reichskanzler getrennte Erklärungen über mitteln. Mit der Veröffentlichung der Briefe Hugenbergs und Hitlers ist erst im Laufe des Dienstag zu rechnen. * Zum Schettern der Bemühungen Brüning». Berkin, 12. Januar. Zum Scheitern der Bemühungen des Reichskanzlers schreibt die Germania u. a.: Wenn auch eins Musterung des politischen Willens der Nation gerade gegen wärtig das Vertrauen der ganzen Welt in die inneren deutschen Verhältnisse außerordentlich günstig beeinflußt haben würde, so sei doch zu betonen, daß es in dieser Frage nicht in erster Linie auf die Methoden ankomme, über die man sich jetzt nicht habe einig werden können, sondern daß im Brennpunkt des Interesses das Endziel stehe, eine Möglichkeit dafür zu schaffen, den gegen wärtigen Reichspräsidenten von Hindenburg, diesen Pflicht- und Charaktermenschen, auf dem Präsidentenstuhl auch weiterhin dem deutschen Volk in seinem verantwortungsvollen Amt zu erhalten. Die DAZ. schreibt, die Verhandlungen hätten im Lause des Montag eine wichtige Wendung genommen, die Einigung werde nunmehr auf dem Wege der regulären Wiederwahl Hindenburgs durch das Volk führen. Reichskanzler Brüning habe am Montag die Landvolkparterler von Hauenschild und Döbrich, die,-Staats parteiler Weber und Meyer, den Wirtschastsparteiler Mollath und den Volksnaticnlen Bornemann empfangen. Heute wür den sich dis Besprechungen mit dem Christich-soziaken Simpfen- dörffer uud dem Bayrischen Vokksparteiler Leicht anschließen. Mit Rücksicht auf die außenpolitische Lage werde empfohlen, den ersten Wahlgang sich die Reichspräsidentenwahl bereits am 21. oder 28. Februar stattfinden zu lassen. Der Vorwärts schreibt zu dom Plan. Hindenburg als alleiniaen Kandidaten aller Par teien mit Ausnahme der Kommunisten Mr Volkswahl zu stel len, solange nicht eine Erkärung sämtlicher in Betracht kommen der Patteien porRege, dürfte der Reichspräsident kaum seine Bereitwilligkeit erklären, eine neue Kandidatur anzunehmen. Eine lösche Erklärung der Parteien liege aber nicht vor. Ins besondere die Sozialdemokratische Partei sei keinerlei Bindun gen eimaegangen und besitze nach jeder Richtung volle Hand lungsfreiheit. Meitzner bei Hitler. Berlin, 11. Januar. Der „Börsen-Courier" weiß zu berichten, daß es Montag um 21 Uhr unerwartet im Hotel „Kaisechos" zu einer Besprechung zwischen Staatssekretär Meitzner und Hitler gekommen sei. An der Besprechung habe auch Hauptmann a. D. Goering teilgenommen, der Staatssekre tär Meißner abgehslt hatte. Eine Bestätigung dieser Meldung war Montag abend nicht mehr zu erhalten. könne aber ein solcher Ausfall auch auf andere Weise aus geglichen werden. Die Feststellung des Reichskanzlers, daß Deutschland am Ende seiner Krast sei und Tribute auf keinen Fall Mehrzahlen könne, dürfte eigentlich für die Welt keine Neuigkeit mehr sein. Das Baseler Gutachten hatte diese Tatsache bereits einwandfrei festgestellt und die Tributkonferenz aufgefordert, die Schlüsse daraus zu ziehen. Das Echo, das die Ausführungen Brünings in der Weltpresse gefunden hat, zeigt denn auch keine besondere überraschte oder überraschende Stellungnahme. Je nach ihrer bereits früher eingenommenen Front äußert sich die öffentliche Meinung der einzelnen Länder. Außer Frankreich und seinem stets gefügigen polnifchen Trabanten, die beide natürlich aufheulen, nimmt man die deutsche Erklärung als ziemlich selbstverständlich und erwartet hin und wirft nur die Frage auf, ob der Zeitpunkt der Feststellung besonders glücklich gewählt war, und ob es nicht besser gewesen wäre, sie erst vor dem Forum der Tributkonferenz zu machen. * Zustimmung in Deutschland. Die Erklärung des Reichskanzlers Dr. Brüning, daß Deutschland unfähig ist, weiterhin politische Tribute zu zahlen, ha« in der deutschen Öffentlichkeit restlose Zu stimmung gefunden. Das demokratische Berliner Tageblatt meint: „Die Erklärung des Kanzlers konnte keinen anderen Zweck hab.en, als die Welt in offiziellster Form »M»— vrutleblanäs MbutunMigkrtt Das Echo.