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Beitrage zur Belehrung und Unterhaltung. Nl*. Dresden, den 2z. Marz 1812» 2Z. Aeber das Echan bau er Mineralbad, am Verhältniß mit dem Radeberger. (Schluß.) Auch an der Bequemlichkeit und andern Vorzügen für Badegäste und besonders Dresdner steht Schandau dem Augustusbade nicht nach, sondern übertrifft cs vielmehr. Denn hat Radeberg die Elbe, um auf ihr Bedürfnisse und Bequemlichkeiten aller Art und die Badegäste selbst wöchentlich mehrmals so bequem als angenehm der Quelle zuzuführen? Hat Radeberg die so ganz reine Ge- tnrgsluft, welche durch den Zug der Elbe und der vielen Thäler stets unterhalten wird, und das so vortreffliche Trinkwasser, welches Schandau hat? Hat Radeberg, das einzige nahe bald durchwanderte Seiffersdorfcr Thal ausgenommen, die Mannigfaltigkeit der Umgebungen, mit welchen die Natur Schandau so reizend und anzie hend und so reichlich ausgeschmückr hat? Hat eS die Ge legenheit zu täglichen neuen Bekanntschaften und Unter haltungen mit den unzähligen Fremden des In- und Auslandes, welche über Schandau die sächsische Schweiz besuchen und bei dieser Reise größtcntheils ein oder meh rere Tage in Schandau und im Bade verweilen? Hat es die große Bequemlichkeit, daß eine Menge Badegäste, welche im Badehause selbst nicht unterkommen können, oder sich dort nickt cinlogircn wollen, in dem ganz nahe gelegenen Städtchen bequeme und niedliche Zimmer und die beste Aufwartung erhalten können, von da auS sie zum Theil kaum 8 bis ro Minuten bis in das Bad zu gehen haben? oder den Vorthcil, daß man in dem wohl eingerichteten Gasthofe des Städtchens entweder selbst weisen, oder sich sein Mittagsmahl von dort auf das Zimmer holen lassen kann? — Ein bedeutender Vorzug ist es übrigens auch für Schandau, daß die hiesigen schö nen und mannigfaltigen Umgebungen tägliche Lustpar- tieen und gemeinschaftlichen Genuß der Naturschönhel- ten zu Lande und auf der Elbe veranlassen, und so alle Stände so schön unter einander amalgamiren, daß das Lästige der Anmaßung hier von selbst wegfallt- — Auf welche Seite neigt sich also wohl in diesen bedeutenden Umständen der Vorzug, auf Radeberg? — oder auf Schandau? Der Verfasser dieses Aufsatzes kennt die jetzige ver besserte innere und äußere Einrichtung des Augustus bad es nicht so genau, um auch hierüber Vergleichun gen anzustellen. Der Verf. aber sagt es selbst in der oben angeführten Stelle, daß Schandau hierin Rade berg nichts nachgicbt. — Alles das aber, was hier als Thatsachen und zum Theil Folge chemischer und mathe matischer Untersuchungen ist angeführt worden, muß die sen Verf. und alle, die ihm Glauben schenkten, hinläng lich widerlegen, und sie müssen, wenn sie der Wahrheit die Ehre geben wollen, gestehen, daß Schandau mit Thar and nickt in eine Klasse gehöre, daß es nicht nur mit Radeberg einen Werth habe, daß es sogar be deutende Vorzüge vor diesem besitze, und folglich nicht bloß als eine Folge der Industrie aufzufuyren sey. Zu Jedermanns klarem Beweise hiervon fährt daher diese Heilquelle fort, sich ferner als höchst wirksam und wohlthätig zu beweisen, es versteht sich, nur an denen, die sie zweckmäßig gebrauchen und gehörige Bade. Diät beobachten. Der Verf. dieses hat es selbst gese hen, daß so sehr durch Gicht Gelahmte, daß sie in das