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Donnerstag» äen 3. Februar »027 Mer Tageblatt ^t!k ÜÜA EkMkbEkAt »4IV-M-.: »I, «Mich,» 0,km^mch«„„ »„ Not,, 1« «a», u°s »„ ^mt-gnlch„ 0» dm, Itk 28 Donnerstag. ilpn ^okrnar >o<)^ 22 )ohrg2Ng stuslonäsreist Vr. Bttestmann». Die „Tägliche Rundschau" teilt die Verschiebung >er Feier zur Erinnerung an den 60. Jahrestag der Gründung der Natlonalltberalen Partei vom 97. ye- >ruar auf den Monat März mit und dringt dies« Ver legung mit einer längeren Auslandsreise in Zusam menhang, die der Reichs außenminifter Dr. Stresemann nach Abschluß der politischen Aussprache im Reichstag zu unternehmen gedenkt. Der „Lokalanzetger" will wissen, daß Lr. Stresemann seinen Erholungsurlaub voraussichtlich an der Riviera verbringen werd«. Amtsantritt der neuen Minister Begrüßung, Vorstellung und Vereidigung. Regierungserklärung am Donnerstag. Anschließend politisch« Anesprach«. - Nach der Regierungserklärung de« Reichskanzler« Tr. Marx zu Beginn der Donnerstagssitzung de» Reichstages wird die Sitzung für zwei Stube« unter brochen werden, um den Parteien Gelegenheit zu g» ben, zu dem Regierungsprogramm Stellung zu nehmen. Mehreren v ätter« zufolge werde» die Regterungopar- t«!,n voraurf chtlich zunächst eine gemeinjame Srlärung abgeben lassen und wettere Redner erst vorschicken, wenn der «erlauf der verhan. langen die« erforderlich macht. Laut „Täglicher Rundschau" wird der Zen- trumsabgeordnete Dr. Wirth seine von der Zentrum«, sraltion abweichende Meinung zum Ausdruck bringen. Di« Abstimmung über die von den Sozialdemokraten und Kommunisten zu erwartenden Mißtrauensvoten wird nach dem gleichen Blatt erst am Sonnabend nachmittag erfolgen. Am Montag soll die erst« Lesung des «eich». Haushaltplane» für 1927 beginnen. Der Aeltestenrat, der für Donnerstag mittag etnberufen worden ist, wird die genauen Bestimmungen über di« Verhandlungen treffen. Sitzung -es Nelch-kobinett». Berlin, 1. yebr. Das neu« ReichSkabinett trat heute nachmittag unter Vorsitz de» Reichskanzler» zu einer Sitzung zusammen, die lediglich der Vereidigung derjenigen Minister galt, die noch nicht den Retch-bo- amtenetd abgelegt hatten. Für die Beratung der Regierungserklärung ist sür morgen eine besondere Kabinett»sitzung anberaumt. sretheit besitzt, sei auch Herr über sein- Existenz. Der , weg zur NahrungSfreihett sei gleichzeitig der Weg aus der Krise der Landwirtschaft. Wir müssen ihn beschret- ten, so fährt Schiele fort, indem wir eine Umstellung de» Wanderzieles und de» Arbett»;iele» unsere» volke- von West nach Ost, von der übervölkerten Großstadt auf da» Land Herbeisühren und im Gebiete der Heimischen Landwirtschaft bodenständige und fruchtbare Arbeit«. . Möglichkeiten schaffen. Wenn dieser Umschichtung-Pro- -eß gelingen soll, so bedarf e» dazu der Teilnahme de» ganzen Volke». Erklärung äer Reiekstagskraktion cler Deutschen Volkspartei Di« RetchStagSfraktton der Deutschen Volkspartei läßt folgende Erklärung veröffentlichen: Die Deutsche Bolkspartet Hat seit Jahren den Standpunkt vertreten, daß eine parlamentarische Mehr jettsregierung in Deutschland angesichts der überaus chwiertgen außen- und innenpolitischen Sntschei ungen erforderlich sei. Nach der Rede des Abg. Scheidemanv zu der sür die Deutsche Volk-Partei entscheidenden Frage der Reichswehr, war für sie die Große Koalition nicht, mehr tragbar. Getreu ihrer in den letzten Jahren mehrfach festgelegten Auffassung hatte sie besonders auch durch die erfolgversprechenden Verhandlungen ihres Ministers Tr. CurtiuS alles versucht, um die Mehrheits regierung von den Demokraten bi» zu den Deutschna- rionalen »ustandezubringen. Um diese» Ziele» willen hat sie schwerste Opfer nicht gescheut, eingadenk ihre» alten Wahlspruches „Das Vaterland über die Partei". Besonder» schmerzlich muhte sie den Verzicht auf die Wetterführung des verkehr-mtntsterium» durch Herrn Tr. Arohne, einem im höchsten Maße bewährten Fach, manne auf diesem Gebiete empfinden. Ihre Stellung- nähme wurde in letzter Linie bestimmt durch den Appell an ihre vaterländische Gesinnung. Diesen Appell hat der Herr Reichspräsident, der den Vorsitzenden der volk-parteilichen RetchStagSfraktton Dr. Scholz zu die sem Zwecke zu sich bat, nicht nur mündlich sondern auch in folgendem Schreiben in nachdrücklicher Form an die Fraktion gerichtet. ' An Herrn Reich-Minister Dr. Scholz, Fraktion der Deutschen Bolkspartet, Reichstag. Sehr geehrter Herr Reich-Minister! Wie mir der Herr Reichskanzler berichtete, ist die Zusammensetzung der neuen Reichsregierung aus Schwierigkeiten gestoßen. Tie Regierungskrise währt nun schon sechs Wochen. Die vor un» liegenden Po litischen und wirtschaftlichen Aufgaben erfordern dringend den Beginn der Tätigkeit einer vollarbettS- fähigen Reichsregterung. Wenn ich auch Ihrer For- derung, den bewährten und erfahrenen ReichSver« kehr-mtntster Dr. Kröhne im neue» Kabinett betzu behalten volle» Verständnis entgegenbrtnge, fo mutz ich doch an Sie und Ihre Fraktion die Bitte richte«, auf dieser Ihrer Forderung nicht zu bestehen und so da» letzt« Hindernis auf dem Wege zur Regierung»- btldung zu beseitigen. Die bisherige Haltung! der Deutschen Volk-Partei und ihrer ReichStagSfraktiov berechtigt mich hu der Annahme, daß, Sie auch hier die Rücksicht auf da» vaterländisch« Wohl und die Gesamtinteressen de» deutschen Volke» allen anderen Wünschen und Interessen voranstellen und sich diesem meinem Appell nicht versagen wird. Mit der Versicherung meiner ausge»«tchn«ten Hochachtung bin ich Ihr ergebener 7 gez. von Hindenburg. Unnötig« chZertr«lb»relen. Unter dieser Ueberschrtft b^chästtgt sich die ,,Tä» ltch« Rundschau" mit den auch vom «TB. rtchttggesteu- ten Behauptungen de» „Berliner Lokalanzetg-r," über die Beschlüsse de» ReichSkabtnettr« in der Frage der vstfestungen und sagt dann weiter» «enn der „Lokal- ameiger" bet derselben Gelegenheit davon spricht, datz der Auhenmintster e» abgeleynt hätte, mit den Herren Herat oder Graes zusammenzuarbeiten, so ist da» in dieser Form ebenfalls «in, den Tatsachen nicht entspre. chend, Auffassung. Der Außenminister hat dem Reichs kanzler sein« außenpolitische» Bedenke» gegen «ine Zu- > sammensetzung de» Kabinette» zum Ausdruck gevracht, , wie sie sich au» der gl^zettigenErn.nnungd.rH«- - «en Herat und Graes ergeben hätten. Da» ist derselbe ' Standpunkt den anier. .Instanzen in der Hrage Zusammensetzung des K^tnette» gehabt haben, und dem Rechnung getrrgen worden ist. Kelchssinanzmlnlster Vr. Köhler übernimmt j fein stmt. > Berlin, 1. Febr. Der neu ernannte Reich-mi- ! ntster der Finanzen D«. Köhler hat heute die Lei tung des Retchsftnanzmtnistertum» übernommen. Gr stellte sich heute den Beamten, Angestellten und Arbet- ' tern seines Ministerium» vor. In seiner Begrüßung«. ! rede hieß, er alle herzlichst willkommen und gab Hierbei ' seiner Freude darüber Ausdruck, Leiter eine» Beamten stabe» zu werden, der in seinen Leistungen überall im Reche al» Vorbild anerkannt werde. Al» Reichsftnanz. Minister werde er auch seinem bisherigen Grundsatz, . daß das Wohlergehen des Reiche» auf dem Wohlergehen unserer Länder ruhe, treu bleiben. Sein Leitstern sei vor allem die stet- gerechte Behandlung in der Sache wie in der Person, denn sür unser Volk seien die schwe ren Lasten nicht tragbar, wenn e» sich sagen müsse, e» werde bet ihrer Festsetzung in irgendeiner Weise nicht nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit gehandelt. Ohne Ansehen der Person wollen gerade wir unserem Molke mit der ganzen Glut unsere» Herzen» dienen. Sin Einzelprogramm wolle er nicht aufstellen; anstelle der vielen Reden müsse die.Tat treten. So will er auch nicht von Verwaltungsreformen sprechen. Die Verein fachung unserer Verwaltung in Reich,, Ländern und Ge meinden müsse vielmehr alsbald durchgeführt werden, wenn möglich ohne das Stadium dickleibiger Denkschrtf- ! ten. Trotz seiner langjährigen Beamtentätigkeit sei er kein Bürokrat. Er lege den größten Wert darauf, daß jeder Beamte im Bereiche der Reichsfinanzverwaltung in mi'gjich'ier Selbständig"eit und Selbstverantwortlich keit seine Tätigkeit ausübe, allerdings im Rahmen des Gesamtwillens der Verantwortlichen Leitung. Er bitte bei Durchführung seiner schweren Aufgaben um Unter stützung und zwar mit dem „Gehorsam de» freien Man nes". Hierauf dankte der Staatssekretär im ReichSfinanz- ministertum, Prof. Dr. Popitz, für die herzlichen Worte der Begrüßung und übermittelte dem neuen Mi nister als Ftnanzmtnister eine» großen Landes immer auch die Interessen de» Reichs, di« der ReichSstnanz« Minister zu vertreten Hat, in seine Erwägungen einbe» zogen habe. Er wünsche von ganzem Herzen, daß die Arbeit im Reichsfinanzmtnistertum unter der Führung de» neuen Minister» zum Heile de» Vaterland«» gerei chen möge. der wechsel km Nekchsmknkfterkum für Ernährung un- Lanörvirtfchaft. Berlin, 1. yebr. Im Reich-Ministerium für Gr. nährung und Landwirtschaft verabschiedete sich heute Reich-Minister Dr. Ha »linde von seinen Beamten Mit warmen Worten de» Danke» für die treue und ver trauensvolle Mitarbeit bei Durchführung der im letzten Jahr« besonder» dringende» und schwerwiegenden Maß nahmen zum Zwecke der Sanierung und Förderung der deutschen Landwirtschaft. Gleichzeitig trat der neue Minister Schiele sein Amt an und führte sich ein mit einer kurzen Ansprache, in der er auf die Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Volkswirtschaft und volk»ernährung und die daraus resultierende Stellung de» Ministerium» im Rahmen der Reichsregterung htnwte». Staatssekretär L«. Hoffmann Hob die Verdienste L«. Haslinde» um den in der Zett seiner Amtsführung angebahnten Wiederaufstieg der deutschen Landwtrtschaft Hervor und sprach dem schetdenden Minister tm Namen der Beamtenschaft keinen Dank und seine besten wünsche für di« Zukunft au«. Den neuen Minister begrüßte er al» einen Mann, der sich seit .Jahren al» eifriges Mit glied de» Parlament» brwährt hab«, und in dessen Hand di« deutsche Landwtrtschaft mit Zuversicht ihr« Inter- essen gelegt sähe. Die Beamtenschaft de» Ministerium» stelle wie bisher so auch dem neuen Minister ihre ver trauensvoll, Mitarbeit zur Verfügung. Neichsminlster Schiel« ab«, »le stufgob, -,» Nelchsernäheungomlnister». Berlin, 9. y«r. In Au»führung«n über di, Aufgabe de» Reich-Minister» für Ernährung und Land, wirtschaft erklärt der neuernannt, «etchsernährung». Minister Schiel, tm „Lag", daß ,» gelte, dl- deutsch, tzüN-öb-d-kf tm stgsnsn Land» deckt, Also beühtzüN-W Slnberufung -es VemokrailfHen parlelvorftoabe». Der Vorstand de, Deutschen Demokratischen Parte» ist zu Sonnabend, den 19. Februar, zur Erörterung der politischen Lag« nach Berlin zusamminberufen worden. Verfonalverünäerungen im Berllne» Poltzelpr-fl-tum l Berlin, 9. y»br. Rach Vlättwmeldung,« koN der Vizepräsident de» Berlin,» Polizeipräsidium» Dr Frieden» bürg demnächst seinen Posten verlassen uiG Regierungspräsident in Kassel werd,«. tztt» sein Rach- solger in Berlin wird de« jetzige Chef der Berliner Kriminalpolizei, R,gi„ungsdt,«tto, D«. weiß, ge nannt. V»tt stadere -eutsthe Kronprinz auf -er Insti Viirlngon. Am'sterdam, 1. yebr. Der früher,,deutsche Kronprinz »st gestern abend »u einem zweitägigen Be such auf d„ Mel «i"i5*n «tngetiwffm, w» « bei dem Bar-nm,ist», W Mb«»»- -tm-unen »ßt Vr. Köhlers Nachfolger in Basten. Karlsruhe, 1. yebr. Die Zentrumsfraktton de» badischen Landtage» Hat gestern einstimmig beschlos sen, al» Nachfolger de» zum RetchSftnanzmintster er nannten Dr. Köhler den bisherigen Ministerialdirektor tm Kultusministerium, Dr. Fran» Joseph Schmitt, al» badischen ytnanzmintster und Justiz Minister Trunk für da» Amt de» badischen Staatspräsidenten vorzu schlagen. Der Landtag wird voraussichtlich am Don nerstag die Wahl nach den Beschlüssen de» Zentrum» vornehmen. ' Bürgerliche Einigung in Thüringen. w«tmar, 1. yebr. Di« thüringische» Recht-blüt ter schreiben, daß die Verhandlungen zwischen den Par- teten de» Einhettsblocke» und der Wirtschaft-Partei aus. genommen worden find, um den Fortbestand der jetzi gen Bürgerregterung in Thüringen zu sichern. Di« ««»sichten Hierfür seien nicht ungünstig.