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Mittwoch, äen 2S. November INS N. Zohrgsng Nr. 277 V A'Ä zr. rd. Front tze- Gener«l» Prinzen Leopold do» Boyer». Nichts wesentliches. Front »eS Generoloterß Erzherzog Joses. I» den WalVkarpathen und »n der Siebenbürzischen Ostfront führte der Russe gestern «n dielen SteRex seien die deutschen und Ssterreichisch-unßarischen Linie» Angriffe. Er erlitt ein« Niederlage, «eine örtliche Erfolge tznt er mit Klntige» Opfer» erknvft. Die Armee de» General» de» F»fa*terw den Aal- -enhayn ist auf der ganze» walachtfchö» Front tu sieg reichem Vordringen. Bor ihr weichte »er geschlage»e Feind in Unordnung «ach Osten. ,ll« P»stanftal«»i, »n» , > >», n o»ft,li«na»n ver so. Sebutlrkag velbmann-ssoilvegr. Dem Reichskanzler von Bethmann Hollweg widmen die Berliner Blätter zu seinem 60. Geburtstag die An erkennung, daß er wie der Lokalanzeiger schreibt, auf. rechten Hauptes, unbeirrt durch Angriffe, die schwere Last einer Verantwortung trägt, die beim Ueberschrei. ten d«S siebenten Jahrzehntes seines Leben» auf ihn liegt. Die Vossische Zeitung schreibt: Soweit auch ihre Ansichten sonst ausetnandergehen mögen, wird die Mit« weit Herrn von BethMann Hollweg da» Zeugnis nicht versagen, daß er in schwerster Zett seine» Amtes mit be wundernswerter Unermüdlichkeit Waltet. In der Ger« manta heißt es: Das deutsche Volk hat sich, unbeküm mert um sein« politische Stellungnalhwe, im einzelnen demütig Hinter den Kanzler gestellt, um ihm seine Auf gabe nach Möglichkeit zu erleichtern. Ter Vorwärts schreibt: Tie. Sozialdemokratie versucht, sich, an den Aufgaben der Zett nach Maßgabe ihrer Grundsätze zu beteiligen. St« hat Herrn von BethMann Hollweg bis in die letzte Zett ost scharf bekämpft, sie hat aber auch Angriffe auf , ihn zurückgewiesen, welche sie für unge recht Hielt. Laut Berliner Tageblatt fand gestern Übend beim Reichskanzler ein parlamentarische« Essen statt, zu welchem das Präsidium de» Reichstage», Parteifüh rer und Mitglieder des Haushaltausschusses geladen und einschließlich der Sozialdemokraten erschienen waren. Auch die Staatssekretäre und Unterstaatssekretäre, der Kriegsminister u. a. befanden sich unter Pen Teilneh^ mern. Kundgebungen vor dem ReichSkanzlorPalatS. Rede de» Kanzlers. Gestern Abend versammelte sich vor dem ReichS- änzlerpalais eine große Menschenmenge, um den Reichs kanzler am Vorabend seine» 60. Geburtstage» zu be glückwünschen. Al» das Lied: Gin« feste Burg ist un- er Gott — angesttmlmt wurde, erschien der Reichskanz- er am Fenster. Gin Herr trat au» der Menschenmenge iervor, begrüßte den Reichskanzler mit patriotischen ! Dorten und brachte zum Schlüsse ein Hoch! auf iHv au«. Der Reichskanzler erwiderte etwa folgendes: Ich danke Ihnen tiefbewegten Herzens für Ihre herzlichen Worte. Ihre freundliche Gesinnung ist doch nur ein Ausdruck der grenzenlosen Hingabe und Liebe für unser Volk, die uns alle «int und mit Gotte» Hilfe gegen Tod und Teufel schützt. Sie Haben den ernsten Ruf gehört, der n diesen Tagen au unser Volk ergeiht, den Ruf zur Arbeit. Kriegsdienst, Hilfsdienst am. Vaterland sei heu te unser aller Schaffen. All« müssen, alle werden dem Ruf folgen. Wir werden die schwere Zett, die auf Land und Volk lastet, siegreich bestechen, Heiligen Zorn im ü« Lutz«», S,«chstun»» s« NeöekNo» «nlt Hoonahm» e»nntag, nachmittag» 4—s Uhr. — Oelegramm-stsresst r LaglUatt fa»»,,-,hlrg». srrnsprrchrr s» ^anu?kriÄn'A"<ÄUo >a» »„„»langt »Ingifantt» Manuskript« kann «»wahr «ich» o»l»lsl«t w»rü»n. I W Front »r» Generolfelbmorsch«»» von Mack«»fr». Li« Vewegsutgen »er Donau-Arm« stehe» in Ueber- einstimmung mit de» weiter nördlich operierenden Kräfte». Mozedonische Front. Nach dem Scheiter» der Entlast»»ssosse»sive de» Entente do« Süden her führte der Feind gestern »Nr retlvorstöße nordwestlich von Mowasti« Wnd «et Grnniste (östlich der Lerna) «nd auch dabei hat er trine Vor» teile erringe« rönne«. Der erste Generalquartlermeißek (W. T. v). Lubenborff. IllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIUIIIIIIIIIIII Das Schicksal Rumäniens. Keine »Mische Hilfe. Nachstehend geben wir einen Auszug aus einem Telegramm au» Petersburg de» Berichterstatters der Daily News an sein Blatt, obwohl die Ausführungen durch die Ereignisse überholt sind: Tie Einnahme von Craiova, die Besetzung von Or- sova und Turnu Severin, sowie der Vormarsch -er deut schen Truppen zum Alt^Fluß, und namentlich die Neber- schreitung der Donau durch Mackensen, ist eine Reihe schlechter, zum Teil sogar recht beunruhigender Nacht richten, welche die bedauerlichen Tatsachen widerspie geln, daß die gegen Rumänien operierenden deutschen Truppen trotz des unausgesetzten Druckes der griechisch französischen Streitkräfte an der Westfront in letzter Zeit noch immer verstärkt worden sind, daß die rumä nische Heeresleitung die Aenderung ihres Feldzugspla nes und die Umgruppierung ihrer Streitkräfte nicht in der Weise zur Ausführung bringen Konnte, daß dem Vor dringen des Feindes Einhalt geboten würde. Rußland ist trotz des großen Interesses, das es an den Ereig nissen in Rumänien besitzt, augenblicklich nicht in der Lage, den Rumänen ausreichende Ver stärkungen zu sen den. Di« Lage Rumänien» in der letzten Zeit ist, wenn auch noch, nicht alarmierend, so doch beunruhigend. Tie Entwicklungsstufe jm Kriege gegen Rumänien hat begonnen. Die erste Stufe war die rumänisch« Offensive gegen Siebenbürgen, die zweite die Bedrohung Rumänien» in der Tvbrudscha und die Räumung Siebenbürgens. Jetzt steHen wir vor dem Be ginn de» feindlichen Feldzuges ausschließlich auf . ru mänischem Gebiet. Bon den beiden Gebietsteilen, aus welchen sich Rumänien zusammenfetzt, di« Walachei und die Moldau, wird jetzt, wie auch aus den Ankündigungen de» Gegners Hervorgeht, die Walachei der Hauptkrtegs- schauplatz dieses,Feldzuges Werden. Leider liegen hier die Umstände für Rumänien wenig günstig. Alle Wzge, die von den siebenbürgifchen Karpathen ausgehen. lau fen direkt auf Bukarest zu. Bei der ebenfalls südlichen Richtung der rumänischen Seitenflüsfe der Donau bie- ter sich den Rumänen keine besonders vorteilhaft« Ge-l legenheit zur Organisation einer hartnäckigen yff.ensi.ve, daher auch di« Notwendigkeit für die Rumänen, an den Grenzpässen der siebenbürgisch-trumänischen Karpathen verzweifelten Widerstand zu leisten. Die lieberraschon- gen des Bewegungskrieges sind auch in diesem Feld zuge nicht auSgeblieben. Tie Verbind ring mit den am Roten-Turm-Patz kämpfenden Truppen scheint abge. schnitten zu sein. Me Lage in der ganzen Walachei ist aber erst dadurch höchst kritisch! geworden, daß Mar kensen die Tonau überschritten h!at. Die xumänjfchen Streitkräfte sollen jetzt offenbar umstellt werden und eine Art Kesseltreiben beginnen. Die Gefamtlage angesichts der nahezu völligen Umstellung Rumäniens ist so ernst, daß jeder Optimismus nur als gefährlich betrachtet wer den kann. IIIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IttI<III«IIIIIII»IIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIllIIII>IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII MMMMaHWUM Berlin, 28. November, abends. (Amtlich). An per Somme nichts Besonderes. In den Karpathen griffen Russen mehrfach an. Kämpfe find noch im Gange. In Rumänien gehen die Bewegungen vorwärts. An der Mazedonischen Front scheiterten Angriffe nordwestlich von Monastir. M« türkische« Erfolge irr Tripoli». , Aus Konstantinopel kommt Mitteilung von großen l Erfolgen, die die Araber in Tripoli» gegen die Jtalie- . ner erzielten. Die Italiener Haben aufgehört, Herren in ihrer nvrdafrikanischen Kolonie zu sein. Nur a»f wenig« Küstenplätze beschränkt, sind si« daraus angewie sen, diese unter großen Opfern zu verteidigen, ohne selbst in der Lag« zu sein, für die Sicherheit der großer) nach dem Innern Mrenden Karawänenpratzen Sorg« tra gen zu können. Nur soweit ihre SchifsÄgefchütze reichen, sind sie Herren. Jhdee Versuch«, durch .Bestechungen eiriflußreicher arabischer Scheichs ihre Lag« zu verbes-' fern, sind gleichfalls gescheitert, den» die schlauen und von Begeisterung für di« Sache des Islam erfüllten Wüstensöhne, die samt und sonder» unter dem. Einflüsse der Senussi steh«», nähmen zwar die Goldstücke und die Dassen, die ihnen freigebig von de» italienischen Behörden zur Verfügung gestellt Wurden, aber nur zu bald kehrten sich di« italienischen Geschütze gegen ihr» früheren Besitz« und zu ihrem- Schrecken mutzten die Italien« erführen, daß di« Araber di« Treue «gen ihr« GtammeSgenossen höh« schätzen al» italienische» Gold. I» einem Augenblick, in dem die Italien« von ihren Bundesgenossen immer und immer wieder um Entsen dung von Truppen nach dem westlichen Kriegsschauplatz unter Versprechungen und Drohungen angegangen wer- den, dürft« die Hiobspost von den schweren Niederlagen in Libyen die Sorgen des italienischen Kabinetts reich lich vermehrt haben. Hungersnot in Rußland. Aus Stockholm wird gemeldet: 2m Sarkomer Goutznne- ment herrscht, dem „Rußkoje Slowo" zufolge, Hungersnot. Sämtlich« Mühlen haben beretts vor Wochen wegen Korn mangels den Betrieb eingestellt. Aus vielen Orten werden zahlreiche Fälle von Hungertod gemeldet. In Orabinsk, einer Stadt von 25000 Einwohnern, wurden zweitausend Fälle, von Hungertyphus festgestellt. Der Gouverneur bat um Doll- machten, das auf den Wolgadampfern verfrachtete Getreide- requirieren zu können. M- »ÄW-tt über Mchan-Mk. Der Kapitän und die Mannschaft eines in Göteborg aus Archangelsk «i «getroffenen dänischen, Dampfer» be- richteten über di« Katastrophe von Archangelsk, diefe sei da» Werk von russischen Revolutionären ge wesen, die unt« den Hafenarbeitern «ine erfolgreich« Propaganda getrieben hätten. Di« dänischen Seeleut« erzählten nach der Germania folgendes: Al» wir un» Archangelsk näherten, waren d« Hafen und die Hafen stadt ein riesige» Flammenmeer. Fast alle Schisse, die dort angelegt hatten, brannten. Von den riesigen Schup pen loderten ungeheure Flammenstchnen in die Lust. Wir blieben der Einfahrt auf zwei Kilometer entfernt und mußten uns noch weiter entfernen, al» der Wind MWWMMWMW! (Amtlich). Große» Hauptquartier, 29. Nov. vorm. /luer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: -wer Sonntagsbla«. rKsWiLr-L-.» Front be» Generelfelbmorfchal» Kr»»Prinz«» Rupprecht Bei Givenchy südwestich von Len» scheiterte der im Nebel «folgte Vorstoß einer englische» Kompagnie. Im Sommegebiet nahm in den Abendstunde« ba» feindliche Feuer nördlich der Anrre uns im Gt. Pierre Baast-Walb zu. Herzen. TäS Reich muß uns doch bleiben. In solch« Stunde drücken wir lrnsere Gefühle am besten in dem Rufe aus: Seine Majestät der Kais«, d« an der Spitze uns«« Tapferen draußen daS deutsche Volk siegreich durch, diesen Sturm führ:, « leb« hoch! Begeistert fiel die Menge ein und stimmte daS Lied Deutschland, Deutschland über alle» an. . » o Tie Aufbahrung ver Leich* Kaiser Kranz FoseptzS in ver Hofbargkapelle. Nach der gestern früh erfolgten Einsegnung der Leiche des Kaisers Franz Joseph.wurde dem Publikum Einlaß in die Hofburgkapelle gewährt, um voM toten Kaiser Abschied zu nehmen. Tie Kirche zeigt« tiefen Trauerschmuck. Bor dem Hochaltar erhebt sich, auf einem mächtigen Stufenbau der schwärze, mit Goldzierat ge-i schmückte und auf einem Goldbrokatteppich, ruherche Sarg. Unterhalb de- Aufbaues liegen Kränz« der nächsten Familienangehörigen. Much an den Wänden sind zahlreiche Kränz« aneinandergereiht. Der An drang der Menge ist ungemein groß. In tiefeich ehr erbietigem Schweigen ziehen die Scharen in tiefer Er« grifsenhett an der Bahre vorbei, um dem toten Herr scher den letzten Gruß zu entbieten. Auch morgen Mch Donnerstag vormittag wird da» Publikum tn die Host burgkapelle zugelchssen. (W. T. B») flucht der Humanen aus der Walachei nach Osten Aeppelkn-slngrlfs aus Englanü. — Eine Ansprache -es Reichskanzler». - Englischer Kreuzer gesunken