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iw -lt ird Wilsdruff-Dresden Um die WtMltWt des SGedsU«As clgesetzt werden. Dagegen sollen die aus anderen erwartenden Verschiffungen soweit wie möglich Rotterdam. Der Arbeitskonflikt in der nordwestdeutscheu Eisenindustrie beginnt sich bereits im Rotterdamer Hafen deutlich fühlbar zu machen. Die deutschen Hüttenwerke haben Auftrag gegeben, daß die in Rotterdam für sie eintrefsenden Erzanfuhren nicht nach Deutschland durchgesandt, sondern in Rotterdam aufgestapelt werden. Die Vereinigten Stahl werke legen ihre Erzvorräte in Vlaardingen auf Lager. Die von Narvik ausgehende Versendung schwedischer Erze wird vorläufig fortgesetzt werden. Dagegen sollen die aus anderen der Worte da, wo tatsächliche Kräfte fehlen, uns dahin bringen werden, sondern nur die sachliche, bewußte Arbeit eines ganzen Geschlechts." Plätzen zu < eingeschränkt werden. Schließlich geht auch Herr Coolidge und Herr Hoover wird ihn ersetzen. Damit haben die Vereinigten Staaten abermals für vier Jahre Ruhe bekommen und die Sicherbeil, daß sich in dieser Zeit in ihren politischen Ver hältnissen und Machtverteilungen nichts ändern wird. Mit «cm Einzug eines neuen Republikaners in das Weiße -ans ist auch die Fortdauer der republikanischen Politik r, gleiche Zeit gewährleistet. Regierungskrisen "Nerhalb des durch die Präsidentenwahl ermöglichten rvechskls sind den Amerikanern eine unbekannte Sache. > ^"°ver kann von dem glänzenden Sieg, den er, ein hundertprozentiger Mann, wie er im Buch steht, erfochten I?'' so entschiedeneren Gebrauch machen, als er nicht Person, sondern auch der Republikanischen drtr» als solcher gutzuschreiben ist. Dr. Sy. Stresemann Zu Deutschlands Wiederaufstieg. Sachliche, bewußte Arbeit. In eiuem Leipziger Blatt veröffentlicht der Reichs außenminister Dr. Stresemann eine Betrachtung zr dem jetzt wiedergekehrten Tage der politischen Umwälzung in Deutschland. Der Minister schreibt u. a.: »Man zitiert in diesen Tagen viel ein Wort Bis marcks, der davon sprach, daß Deutschland nach einem unglücklichen Kriege wieder groß werden könnte, dami aber allerdings nur auf dem Boden der Republik. Wit können heute nur davon sprechen, daß die Entwicklung eine vorwärtsstrebende war, dürfen sagen, daß die Zeit von 1918 bis 1923 wie ein wüster Traum hinter uns liegt Wir müssen mit längeren Zeiten rechnen, wenn wir die Auswirkung der neuen Zeit sehen wollen. Der große Kanzler des alten Reiches hatte eine beinahe visionäre Art, in die Zukunft zu sehen. Hoffen wir, daß auch das Wort von der Größe, zu der das republikanische Deutsch land nach dem verlorenen Kriege kommen würde, sich be wahrheiten möge. Seien wir uns aber klar darüber, daß weder träumend« Resignation^noch überschäumende Kraft Das Umsichgreifen des Arbeitskonflikts. Vor einer Regierungserklärung. Am Montag tritt der Reichstag zusammen und auf der Tagesordnung seiner ersten Sitzung steht die Be ratung jener Anträge und Interpellationen über die Niesenaussperrung im Industriegebiet, die von mehreren Parteien eingebracht worden sind. Der Neichsarbeitsminister Wissell wird von der Re gierungsbank aus zu diesen Anträgen und Interpel lationen namens des gesamten Kabinetts eine Erklärung abgeben, über die Entwicklung im Ruhrgebiet hatte der Neichsarbeitsminister eine längere Aussprache mit dem Reichskanzler. Die Reihe der Interpellationen der Reichstagsfrak tionen schließt jetzt eine Resolution der Zentrums partei, die in einer besonderen Sitzung gefaßt wurde und sich entschieden für ein sofortiges Eingreifen der Reichsregierung ausspricht. Arbeitsgerichtstermin schon Montag. Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht in Duisburg über die Feststellungsklage des Arbeitgeberverbandes der nordwestlichen Gruppe ist auf Montag, den 12. November, vorverlegt worden. Diese Maßnahme ist offenbar auf Veranlassung des Reichsarbeitsministers erfolgt. Holland und der nordwestdrutsche Arbeitskonflikt. Postscheck: Dresden 264c Sonnabend, den 10 November 1S28 des Vereins deutscher Eisen- und Stahl industrieller ist mit Rücksicht auf die noch ungeklärte Lage der Lohnstreitigkeiten im Gebiet bis auf weiteres ausgesetzt worden. Nene Lohnkämpfc und Kündigungen. Der Arbeitgeberverband der Bielefelder Me tallindustrie hat die Lohnforderungen der Gewerk schaften abgelehnt. Da die Gewerkschaften mit dem Vor schlag der Arbeitgeber auf Beibehaltung der bestehenden Lohnsätze nicht einverstanden sind, soll auch für die Biele felder Metallindustrie die Entscheidung des staatlichen Schlichtungsausschusses angerufen werden. Auch für die Arbeitnehmer in der Textilindustrie haben die Ge werkschaften wesentliche Lohnerhöhungen bis zu zwanzig Prozent gefordert. Infolge der Aussperrung in der Arbeitgebergruvp« Nordwest und wegen des voraussichtlichen Stockens der Nohstoffzufuhr hat sich der E s ch w e i l s r B e r g w e r k s- vcrein gezwungen gesehen, für seine Hüttenabteilung die Stillegung zum 1. Dezember 1928 zu beantragen. Die Verwaltung erklärt hierzu, daß es sich nur um eine Sicherheitsmaßnahme handele, die zurückgezogen werden würde, sobald der Nobstoffbezug wieder gesickert sei. In der R h e i n s ch i f f a b r t ist es als Folge des Axbettskampfes in der nordwestlichen Gruppe bereits zu Kündigungen von Schisfspersonal gekom men. Mit Rücksicht auf die uacklassenden Erzankünfte im Dortmunder Bezirk und die geringen Eisenverschiffungen plant der Hafenbetriebsverein Dortmund größer« Entlassungen von Hafen- und Transport arbeitern. Zur Unterstützung der ausgesperrten Arbeiter. Der sozialdemokratische Parteivorstand im Reichstag hat einen „Initiativgesetzentwurf zur Unterstützung der zu Unrecht ausgesperrtcn Arbeitnehmer" eingebracht. Der Entwurf bestimmt: ./Arbeitslose, deren Arbeitslosigkeit durch eine inländische Aussperrung verursacht ist, die zur Abänderung oder Beseitigung eines freiwillig geschlosse nen Tarifvertrages oder eines für verbindlich erklärten Schiedsspruches vorgenommen wird, erhalten eine Unterstützung, ohne Rücksicht auf ihre Anwartschaft. Ein für verbindlich erklärter Schiedsspruch gilt als reckts- wirksam im Sinne dieses Gesetzentwurfes obne Rück sicht auf die schwebenden Nechtsstrcitigkeiten. Die dazu erforderlichen Mittel sollen der Reichsanstalt für Arbeits losenversicherung vom Reich zur Verfügung gestellt wer den. Die Arbeitgeber, die in solchen Fällen an der Aus sperrung beteiligt sind, werden zum Ersatz der auf- gewandten Mittel verpflichtet." Das beantragte Gesetz soll rückwirkende Kraft vom 15. Oktober 1928 ab erhalten. „Graue Not droht!" Wenn durch einen Wirtschastskampf wie den gegen wärtigen in der Eisenindustrie für Hunderttausende von Familien graue Not droht, die Grundlagen deut scher Wirtschaft erschüttert und die innere Befriedung unseres Volkes auf das schwerste gefäbrdet wird, kann eine Kirche, will sie wirklich ibre religiös-sittliche Ausgabe gegenwartsnahe erfüllen, nicht schweigen. Darum haben sich die evangelischen Kirchen Rheinlands und Westfalens in einem Schreiben an die Reichs regierung gewandt und deren Einschreiten in dem Eisen konflikt als ein Gebot der Stunde gefordert. Die evange lische Kirche des betroffenen Gebietes regt an, daß wirt schaftlich erfahrene, das Vertrauen beider Parteien be sitzende Persönlichkeiten neue Verhandlungen ver suchen. * Zuspitzung im Eisenkonflikt. Der Ernst der Lage. Aus Anlaß des Ernstes der gegenwärtigen wirtschaft lichen Lage und der Aussperrung der Metallarbeiter wer- den sich die Mitglieder der Düsseldorfer städtischen Ver waltung in den nächsten Wochen von allen öff ent- lichen und nach Möglichkeit auch von privaten Festlichkeiten fernhalten. Nach vorsichtigen Schätzun gen dürften sich die Mittel der Stadt Düsseldorf für die Unterstützung der ausgesperrten Metallarbeiter pro Woche auf 650 000—700 000 Mark stellen 34 000 Arbeiter sind in Düsseldorf ausgesperrt. Mit Einschluß ihrer Fa milienangehörigen dürfte sich die Zahl der durch die Aus sperrung in Mitleidenschaft gezogenen auf rund 80 000 bis 85 000 Personen stellen. In Essen fand im Städtischen Saalbau eine von der Kommunistischen Partei einberufene große Versamm lung der Ausgesperrten statt, bei der Reichstagsabgeordne ter Thälmann zur Lage sprach. Im Anschluß daran zag ein sehr langer Demonstrationszug unter Vor antritt von Musik und unter Absingen der Internationale in voller Ordnung durch die Straßen der Stadt nach dem Kruppschen Viertel. Die auf den 27. November nach Essen einberufene H a u v 1 v e r s a m m l u n a der nordwestlichen Grnvve Kommen und Gehen. Sterben unter den Regierungen. — Der Mann ohne Liebe. Eine geschäftstüchtige Familie. Als hätten sie alle miteinander geheime Verabredun- -en getroffen, im November, im Monat der beginnenden Winierstürme, anderen Männern Platz zu machen, so ist plötzlich in diesen Tagen in einer ganzen Reihe von Län dern das große Sterben unter den Regier un- gen ausgebrochen. An erster Stelle natürlich ist zu nennen Herr PoincarS, der seit fast zweieinhalb Jahren eine ziemlich unum schränkte Herrschaft in der Französischen Republik aus üben durfte und nun das erste Anzeichen einer gewissen Herabminderung seines übermächtigen parlamentarisch- politischen Einflusses mit sofortiger Einreichung seines Entlassungsgesuches beantwortet hat. Gewiß ein ganzer Kerl, dieser Advokat aus dem Lothringer Land, der, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, mißgünstigen Partei führern den Fehdehandschuh ins Gesicht wirft, weil er sich zu groß und zu stolz dünkt, als daß er seine wohlüberlegte Etats- und Reparationspolitik unberechenbaren Einfällen machtlüsterner Gegner überlassen könnte. Auch seine Feinde müssen zugeben, daß er auf allerhand sehr wesent liche Erfolge für Frankreichs Ansehen und Wohlergehen Hinweisen kann, und daß ihm deshalb, wenn er kürzlich den Finanzausschuß der Kammer herunterputzte wie eine Versammlung von dummen Jungen, weil er ihm seine Etatsfinanzierung in verschiedenen Punkten verschlimm bessern wollte, mildernde Umstände von wesentlicher Be deutung zur Seite stehen. Jetzt ist der Weg frei für neue Kombinationen. Soviel muß man Poincaxä jedenfalls zugestehen: er ist ein Mann, der zu seinen Worten steht und nicht morgen „nein" sagt, wenn er gestern „ja" gesagt hat. Er ist allerdings auch ein Mann, der Respekt genießt, Viel Respekt sogar, nur keine Liebe, und dem mau deshalb seine Mißerfolge, zum Beispiel im Elsaß, nur zu Hern neben seinen unbestreibtaren Verdiensten anf's Butterbrot streicht. Wir Deutschen können ihm das Zeugnis nicht vorenthalten, daß wir seiner Klugheit, seiner Entschiedenheit und seinem unversöhnlichen Wesen ein recht stattliches Teil unseres nationalen Un glücks zu verdanken haben. * Mit dem französischen Kabinett ist auch das rumä nische Kabinett des Herrn Vintila Bratianu Plötzlich in der Versenkung verschwunden. Ein Wurm, der nicht sterben wollte, darf man vielleicht von dieser un gemein geschäftstüchtigen Familie sagen, die es verstanden hatte, das Schicksal eines ganzen Landes mit ihren eigensten Haus- und Vermögensinteressen fast untrennbar Ni verbinden. Nun soll doch die Probe aufs Exempel gemacht werden, ob es nicht auch ohne die Liberale Partei Und ihren angestammten Führerkreis gehen mag, ob nicht eine unparteiische Beamtenregierung oder, wenn alle Stränge reißen, die im ganzen Lande verbreitete Bauern partei den Retter aus der Not spielen könnte Rumänien ist in der Nachkriegszeit nicht sonderlich vom Glück begünstigt worden. Es hatte wirtschaftlich schwer um seine Lebensbcdingnngen zn kämpfen und die Tatsache, daß zurzeit an Stelle des Königs ein mehr- lüpfigor Regentschaftsrat die Geschäfte des Landes zu kilen hat, kommt natürlich in erster Reihe den Elementen zugute, die ihr eigenes Wohl nicht immer hinter das Beste des Vaterlandes zurückznstellen pflegen. Auch hier weiß man Wohl, was man an den abgehenden Machthabern verliert, ohne mit Sicherheit darauf bauen zu können, daß wre Nachfolger bessere Politik zu machen verstehen werden. Aber wenn Frankreich sich dem Luxus einer un- erwarteten Ministerkrise erlauben kann, warum soll sein klehorsamer Vasallenstaat an der unteren Donau sich nicht ?uch von einer Seite auf die andere werfen? Nur ein Weilchen noch und von den Polen und von den Tschechoslowaken werden uns vielleicht ähnliche politische Schauspiele geboten werden. Vorläufig ist in Portugal, das ja wohl gegenwärtig noch einen Diktator an der Spitze des Staates amtieren sieht, die Regierung gestürzt, und schließlich hat auch das Kabinett «er S ü d a f r i k a n i s ck e n Union mit dem bekannten General Herzog an der Spitze sein Amt niedergelegt aus Wrunden, in die anscheinend die wohl unüberwindliche Abneigung der Buxen gegen das zum Teil auch bereits «on den europäischen Sendboten des Sozialismus erfaßte »chwarze Element mit hineinspielt. Rr. 263. — 87 Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Dis Reform ösr Reichsverfaffung. Wetterführung der Länderkonfcrenzbcschlüsse. Am 24. Oktober hat die in Berlin versammelte Ländcrkonfercnz die Einsetzung zweier Unteraus schüsse beschlossen. Diese Unterausschuss- sind zur Fest setzung des nächsten A r b e i t s p r o g ra m m s durch -en Reichsminister des Innern nach Berlin embexufen worden. Dem ersten Unlerausschuß sur dir Frage der terri torialen N m g l i e d e r u n g d e s Reichs gehören an di« Reichsminister Dr Curtius, Koch-Weser, von Guörard, Prof. Dr. Tricpel, Staatssekretär z. D. Dr Busch, Ministenaldirekwx Dr. Brecht, Ministerpräsident Dr Held, Staatspräsident Dr. Bolz, Staals- und Ministerpräsident Dr. Adelung, Bürger meister Dr. Petersen, Ministerpräsident Deist. Dem zweite« Unterausschuß für die Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen Reich und Ländern und die Frage einer Auf- tragsverwaltung neben der landeseigenen Verwaltung ge höre» an die Reichsminister Dr. Hilferding, Koch-Weser, Schätzel, Prof Dr. Anschütz, Dr Brüning <M d. R.), Ministe rialdirektor Dr. Brecht, die Ministerpräsidenten Dr, He», Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft des Amts- -erichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Aorstrentamts Tharandt und des skinanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. «nzeigrnprri»: die 8,«sp»lte»e Raamzeile 2» »ips,., »>r « gespaltene Zelle der-nttache» «ckanntmachuage» ««eich»» psranig, die 3grspeliene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Üieichewark. Skachweisnngagebühr L0 üieichrpsrnnigr. P»e- gejchriebrneikrschein»»,»» tage »ad Plak»orschrlste« werde» »ach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeige« mrnahmedi» oorm.lvUhr. ' ' - Für dl« Richtigkeit d« d-rchFernrns Überwittelten «»zeigen adernehme» wir keine D-raati«. Ieder-i-daitanspi- rt erlischt, wenn drrBetragdnrch «läge ringe,»gen werden m»k oder der Anitrag, eher in jrondurtgerLt. Bn,ei,ennehnien alle Perwiltlur.grftellenrnt,»gen. Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, ^d» .Miledrnffer Lng«blatt- erscheine «n »le» Werklage» »achwitta,» b Uhr. «eMgoprei»: «ei Adh.lnn, in »«P«sch»st»stelle and de» «»»gadepellen r »M. iw Monat, bei Zustell»», »Lrch dt« «oteu 2,20 «M., bei Postdeslev»», * zuzüglich Elbtrss» «rbübr. EiniLiUKMMtrn 2^' Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend P,ftb°ie»u»d.»s-r.«»«. 0üaer»»d«eschLst»stellev " ' '—— nehrve» zn jeder Zeit Be. Mannen »n«ge,e». Im Falle hdherrr »>rw-ll, Krieg »der sankt,er «etrredtftürnage» drkehi Kei» N»sPr»ch »ns Steserna, »« Zeit»», »drrjUlrz»», de» Bez»,»preise». — Aüchse»du»,>ri»,cla«dter Schriststieke ersalgt n»r, wenn Porto beiliegt.