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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger elüt für die ^tadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohor» Die«» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Donn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 45 Rpj., bei Lieferung frei HauS SV Rps. Postbezug monatlich 2.3V RNl. Iw Falle Höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen "Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreise und Nachlahsätze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsoergletch wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Berlag. Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'» Erbe» Perantwortlich für Oertltches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, PMnitz. für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Puwut^ D. A. Il: 225V. Geschäftsstellen. Albertstr.2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf S1S u. SSV. Z Vciös,enl,;äMlg ker amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamen- ves iLMt-crates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 70 88 Jahrgang Montag, den 23. März 1936 Der Führer legt Verwahrung ein Großkundgebung in der Breslauer Iahrhunderthalle Am Sonntagnachmittao traf der Führer in Breslau em, wo er in der Jahrhunderthalle zu den Schlesiern sprach. Vor den Versammlungshallen warten die Ersten schon seit den frühen Morgenstunden, um sich einen guten Platz zu sichern. Um 12 Uhr werden die Tore geöffnet. Die ! Tausende und aber Tausende strömen in die Jahrhundert- j Halle und in den Messehof, und nach einer Stunde ist auch ! der letzte Stehplatz besetzt. Besonders in den von schwerer s Arbeit und einem harten Leben geprägten Gesichtern der 300V oberschlesischen Bergarbeiter, die auf Ehrenplätzen in den ersten Reihen der Jahrhunderthalle sitzen, ist deutlich die Freude darüber zu lesen, daß sie nun 'bald den Führer sehen und hören werden. Als der Führer mit seiner Begleitung die Front der Ehrengliederungen abgeschritten hatte, überreichte ihm ein Pimpf aus Neurode im Eulengebirge einen etwa zweihun dert Jahre alten bunten Stahlstich, ein altes Familienstück, das eine Ansicht der Stadt Braunau am Inn, dem Geburts ort des Führers, darstellt. Die den Flughafen dicht umsäumende Menschenmenge verlangte immer wieder stürmisch nach dem Führer und brachte ein Sieg-Heil nach dem anderen aus. Während des ganzen neun Kilometer langen Weges vom Flughafen zur Halle grüßte der Führer, in seinem Wagen stehend, die ihm von allen Seiten begeistert und stürmisch zujubelnden Volksgenossen, deren Reihen umso dichter wurden, je mehr sich die Kolonne dem Stadtinnern näherte. Bei der Ankunft des Führers in der Halle herrschte riesige Begeisterung, die sich nicht legen wollte. Gauleiter Wagner versuchte mehrmals vergeblich, zu sprechen, die Volksgenossen brachen immer wieder m Heilrufe aus. Erst als er abwinkte, trat Ruhe ein, und der Gauleiter konnte den Führer namens der Männer und Frauen der Provinz Schlesien willkommen heißen. Der Führer ries unter dem Jubel der Massen aus: „lieber dieser Provinz steht in unauslöschlichen Lettern das Wort „Ehre", steht das Wort ..Selbstbewußtsein" und steht das Wort „Freiheit". Wenn ich in langen Jahren kämpfte um des deutschen Volkes innere Freiheit, dann ringe ich nun seit drei Jahren um die Freiheit des deutschen Volkes nach außen. Ich Hobe Sie für den 29. März ausge rufen. nicht damit mir als einzelnem Menschen ein Stär kung zuteil wird, sondern damit sich in mir ausdrückt die Stärke des deutschen'Volkes, die Stärke seiner Gesinnung, die Stärke seiner Ehrauffassung, die Stärke seines Frei heitswillens und aber auch die Stärke seiner Entschlossenheit ebenso wie die Starke seines Friedenswillens." Der Führer sprach von der Einigung, dem Wunder der Volkwerdunq der deutschen Nation, von der Wieder gewinnung der Ehre, der Selbstachtung und der Rechtschaf fenheit im deutschen Volk Wann ist jemals in einem Volk in drei Jahren eine größere Wandlung vor sich gegangen? Wann ist jemals in drei Jahren ein größerer Umbruch erfolgt auf allen Gebieten des Lebens? Wann ist jemals in drei Jahren eine gewaltigere furchtbarere Wirtschafts- katastrophe überwunden worden? Wann ist in drei Jah ren eine größere politische Zerrissenheit beseitigt worden? Wann ist in drei Jahren ein Volk aus so tiefer Ohnmacht Wiedererweckt worden zu seinem Glauben an sich und seine Existenz? Wann ist das je der Fall gewesen? (Minuten lang jubeln die Massen dem Führer zu.) In diesen drei Jahren ist in Deutschland nicht ein Wort gefallen, das ein anderes Volk bedrohen könnte, ist kein Schritt unternommen worden, den ein anderes Volk als gegen sich gerichtet auffassen könnte. (Mit stürmischer Zu stimmung unterstreichen die Massen diese Feststellung des Führers.) In diesen drei Jahren ist die Erhebung des deut schen Volkes in so reinen Formen gelungen, wie wir kaum ein geschichtliches Beispiel dafür sehen. Allerdings, in diesen drei Jahren ist auch im deutschen Volk ein fanatischer innerer Wille und unerhörter innerer Entschluß befestigt worden, nämlich das, was. war, unter keinen Umständen mehr fortzusetzen und unter keinen Um ständen wieder zu erdulden! (Stürmischer Beifall.) Vie Völker empfinden es wohl überall: Es mutz, be sonders auf diesem Kontinent, der die Völker so eng anein ander drängt, eine neue Ordnung kommen. Die Völker müs sen ein neues Verhältnis zueinander finden. Eine neue Konstruktion mutz geschaffen werden, die ihnen allen das Leben ermöglicht, die ausgeht von der Ueberzeugung. daß .Vie Welt muß sich mit -er volkweröung -er deutschen Nation abfin-en" Deine Stimme -em Führer! oie voller «ealnaren ge;cyicyliicher Art find. Sie man zwar wegwünschen kann, aber nicht zu beseitigen vermag. lieber dieser neuen Ordnung, die aufgerichtek werden muß. aber stehen die Worte: Vernunft und Logik, Äer- stSndnis und gegenseitige Rücksichtnahme. (Stürmische Zu stimmung.) Diejenigen jedoch irren sich, die glauben, daß am Ein gang dieser neuen Ordnung das Wort Versailles stehen kann. Das wäre nicht der Grundstein einer Neuordnung, sondern ibr Grabstein! Deutschland strebt nach dieser neuen Ordnung. Nicht nach einer Ordnung, die den ande ren Völkern irgend etwas nimmt, sondern die gleiches Recht herstellt, um damit zu einer freudigen Uebernahme gleicher Pflichten zu kommen. Das deutsche Volk lebt heute in die sen Auffassungen, es lebt in ihnen so sehr, daß deren Ent fernung aus dieser Welt seiner Vorstellungen unmöglich ist." Der Führer kennzeichnete die durch den sranzösisch-sow- jetrussischen Pakt hervorgerufene politische Situation. „Deutschland zieht daraus die einzig mögliche Konsequenz, die es ziehen kann. Wenn schon die Welt um uns sich wieder in neue Militärbündnisse verstrickt, dann wollen wir zum mindesten die Souveränität über das gesamte Reichsgebiet wiederhergestellt wissen. (Tosender Beifall braust durch die weite Halle.) Die Behauptung aber, daß diese Wiederherstellung dec Souveränität des Reiches über das eigene Reichsgebiet für andere unerträglich sei. ist für uns unerträglich! (Erneute Zustimmungskundqebungen der begeisterten Massen.) Was ist das für eine Välkerordnung, was soll das für eine Völkerverständigung sein, in der es möglich ist. ein anderes Volk zu bedrohen, nur weil es in seinem eigenen Reichsgebiet seine Hoheit beansprucht? Wir werden vor solchen Auffassungen nicht kapitulieren! Das kann die West zur Kenntnis nehmen! (Begeistert jubeln die Zehntausende dem Führer zu.) Wir kümmern uns nicht darum, was andere Völker innerhalb ihrer Grenzen tun, ja wir halten das überhaupt geradezuxrls eine Voraussetzung für den Aufbau einer wirk lichen Völkerordnung und Völkergemeinschaft. Wir glau ben, daß es einer der primitivsten Grundsätze eines wirk lichen Völkerverständnisses ist, daß jedes Volk das andere in seinem Raum leben läßt, so, wie es leben will. (Die Massen stimmen dem Führer begeistert zu.) „Deutschland stellt keine Ansprüche an andere Völker! Es ist aber auch nicht gewillt, Forderungen und Ansprüche anderer Staatsmänner, die auf die innere Gestaltung des Reiches und seiner souveränen Rechte Bezug haben, anzu- erkennen! (Tosender Beifall.) Und hier irren sich diese, wen» sie glauben, daß das nur die Meinung eines Mannes na mens Adols Hitler wäre. Rein! Das ist die Meinung eines ö7-Millionenvolkes! (Bei diesen Worten des Führers bre chen die Schlesier in zehntausendfache Heilrufe aus.) Die anderen Staatsmänner können ja ihrerseits auch einmal ihre Völker befragen, ob sie es wünschen, daß Eu ropa in lauter Militärbündnisse verstrickt wird? Ob sie wünschen, daß dem einen oder anderen Volk seine Hoheits rechte auf eigenem Gebiet abgeschnitten oder bestritten wer den? Ob sie wünschen, daß daraus wieder neue Erbitte rung und neuer Haß kommt, oder ob sie nicht auch wün-' scheu, daß endlich dieser wahnsinnige und törickte Krieg aller gegen alle aufhört! (Wieder braust die begeisterte Zustimmung der Massen auf.), KeOD ZG MMWNUWgO-