Volltext Seite (XML)
-" Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ! - DI« »Ottendorf«» Zeitung' erscheint Di««» tag, Donnerrtag und Sonnabend. « Der Beruqo-Prei, wt^d u,it Beginn « joden Monat» bekannt gegeben. " Im Falle höherer Gewalt sKritg ob. sonst, m » trgcndwcicher Störungen de» Betriebe» der » 2 Zeitung, b. Lieferanten od. d. Beförderung»» " Einrichtungen) hat der Bezieher Leine» An- » »» svruch auf Lieferung oder Nachlieferung der « ü Zeitung »d. Rückzahlung d. Bezugspreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummsr ^37 MkkhgiiSUS- ,A, M LMM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustrierte*, .Mode und Heim* rmd »Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den l9- November MO 2Y. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. ! Vttendorf-Vkrilla, ain ^8. November Mo. — Herr Gutsbesitzer Müller und Geulahlin, Wachbergstr., begeht ani morgizen T 'ge sein 25 jähriges Ehejubiläum. Wir entbieten an dieser Stelle dem Jubelpaar herzlichste Glückwünsche. — Schneeflocken. Nachdem es sick in den letzten Tagen mehr und mehr abgekühll, schickte der Winter nun seine Vor boten auch in unseren Oct. Am frühen Nachmittag des Kirmesmontag wirbelten die ersten Schneeflocken, durch die Straßen. Der in der Nacht eintretende Krost brachte es Mit sich, daß am Dienstag morgen alles mit einer leichten, Weißen Decke überzogen war. Aus dem Erzgebirgskamm ist in den letzten Tagen starker Neuschnee gefallen; der Fichtel berg hat zum Teil 10 bis 15 Zentimeter Schnee. Dresden. Der Landsveretn Sächsischer Heimatschutz ha» - zur Frage der Errichtung einer Seilschwebebahn von König- ) stein nach dem Lilienstein erneut in einer Auslassung, die : auch der zuständigen Verwaltungsbehörde übermittelt wurde, - Stellung genommen. Darin wird die Bedürfnisfrage glatte verneint. Was die Rentabilitätsfrage anlange, so sollte die Seilbahn auf den Fichtelberg, die sich schon längst nicht mehr trage, als warnendes Beispiel dienen. Auch sei der Kreis der Besucher, die als Fahrgäste für die Babu in Betracht kämen, ziemlich eng und lasse sich nicht künstlich ins Unge messene steigern. Die schwersten Bedenken gegen den Bau-s Plan lägen aber auf dem Gebiete des Heimatschußes Das i Landschaftsbild würde durch den eisernen Gerüstbau und die > aus- und abpendelnden etwa vier Meterlangen Wagen schwer beeinträchtigt, insbesondere für die zahlreichen Besu cher des Elbtales und die Fahrgäste der Elbdampser. Alles in allem sprachen gegen die Ausführung der Seilschwebe- bahn dieschwersten wirtschaftlichen B e d e n k e n und die dringendsten Rücksichten aus den Schutz der Heimat. Der: Lilienstein würde durch den Bau der Bahn seines Charakters als stolzeste und freieste Berggestalt des heimischen Gebirges beraubt werden. ! Der Kampf um die Getränkesleuer Dresden. Das Städtische Steueramt Hal ein Schreiben an den Verband des Gaststättengewerbes von Dresden und Umgebung gerichtet, in dem erneut daraus hmgemielen wird. > daß das Ministerium dem Antrags, die Genehmigung der Gemeindegetränkesteuer wieder zurückzusiehcn nicht smttge- geben habe. Da auch der Rat das gleiche Ersuchen dec Stadt verordneten abgewiesen habe, wird du? Erwartung ausge sprochen, daß die Gastwirte nunmehr ihren nutz!men Wider stand gegen die Steuer aufgeben würden. Es wird betont, daß der Wirt in jedem Falle die Steuer ,u emrm reu habe. Die Behauptung oder der Nachweis, daß sieb der Gas! gewei gert habe, die Steuer an den Wirt zu zahlen, befreie den Wirt dem Steueramt gegenüber nicht von der Steuerpflicht. — Eine Abschrift des Schreibens ist auch den Angestelltenor ganisationen zugegangen. Areikal Zehnjähriger Messerstecher. Auf dem Steigersportplatz in Freital-Polschappel balgten sich ein zehn- und ein dreizehnjähriger Schulknabe herum. Der Jün gere faßte anscheinend plötzlich die Angelegenheit als ernst auf, zog das Taschenmesser und stieß es seinem Gegner in den Rücken. Der Verletzte mußte sofort zum Arzt gebracht werden, der einen Lungenstich feststellte Kamenz. Im Stein bruch verunglückt. Im Kühneschen Steinbruch in Wic<a löste sich auf ungeklärte Art ein großer Steinblock, der aus der Drahtseilbahn befördert wurde. Durch den drei Zentner schweren Block wurde der Arbeiter Georg Ritscher so unglücklich getroffen, daß er bewußtlos mit schweren Kopfverletzungen vom Platze getra gen wurde. Lad Lausick. Schadenfeuer. Eine mit Erntevorrä ten und Maschinen angefüllte Scheune des Gutsbesitzers Os win Reichhardt brannte abends bis aus die Grundmau- . krn nieder. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, die Weiterverbreitung des Feuers das bereits das angren- z jende Seitengebäude ergriffen hatte »zu verhindern. Das . Seitengebäude konnte teilweise curettei werden; das Bieh wurde in Sicherheit gebracht Die Löscharbenen gestalteten i sich äußerst schwierig, da das Wasser aus der am Dorfe vor- i veifließenden Eula gepumpt oder in Fässern Herbeigeholt s werden mußte. Bereits iln Ma> vorigen Fohres war durch i einen ähnlichen Brand das Wohnhaus des Gutsbesitzers ein- i geäschert worden. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Frauenmord in ZEmt Zwickau. Am Monkagmiktag wurde in ihrer Wohnung in der Reuen Gasse in Schedewitz die 7L Jahre alte Witwe Rudolph tot aufgesundci, der tzobi w-D Würge wale auf. Die Mordkommission hat so oct '' ^rmitt-lun- gen ausgenommen. Ob es sich etwa um einen r uw ' han delt, steht noch nicht fest. LohMrWMguug im MsWen Steinkohlen bergbau Zwickau. Der Bergbauliche Verein Zwickau teilt mit: „Um für eine infolge der Preissenkungsaktion der Reichsre gierung zu erwartende Lohn- und Preissenkung für alle Fälle freie Hand zu haben, hat der Bergbauliche Verein zu Zwickau die Lohnordnung für den sächsischen Steinkohlenbergbau zum 31. Dezember dieses Jahres gekündigt." Bluttat im Nossener ZeUmald Döbeln. Auf einem Spaziergang im Zellwald bei Nossen in der Nähe der Talstraße wurde der 22 Jahre alte Student Schulz aus Döbeln und seine Begleiterin aus Nossen von einem unbekannten Mann überfallen. Mit dem Ruf „Hände hoch" und mit erhobenem Revolver trat der Unbekannte aus dem Wald und gab im selben Augenblick einen Schuß ab. der den Studenten in die Bauchhöhle traf. Der am Boden Lie gende erhielt noch einen zweiten Schuß in den Kopf. Die Be gleiterin wurde von dem Täter zu Boden gerissen und ge würgt. Sie konnte sich jedoch losreißen und lief davon, um Hilse zu holen. Der schwerverletzte Student konnte sich trotz starkem Blutverlust aufraffen und versuchte, sich nach Nossen zu schleppen. Unterwegs wurde ihm ärztliche Hilfe zu teil, und man brachte ihn ins Krankenhaus. Sein Zustand ist iehr bedenklich. Der Täter ist unerkannt entkommen. Anscheinend handelt es sich um einen Racheakt. Schwere BerlehrsunMe Drei Tote, sechs Schwerverletzte Leipzig. In der Nähe des Stratzenbahnhofs Pauns dorf fuhr ein aus Wurzen kommender Personenkraftwagen bei der Begegnung mit einem anderen Auto in eine Gruppe Fußgänger hinein. Ein Monn wurde durch den Anprall in den Straßengraben geschleudert, ein zweiter etwa fünfzig Meter weit mitgeschleift. Betde Verunglückte, der Arbeiter C. und der Oberpostschaffner F„ waren auf der Stelle tot, die Frauen der Getöteten waren Augenzeugen des Unglücks. Nach dem Unfall fuhr der Kraftwagen gegen einen Baum und wurde schwer beschädigt. Ein zweiter tödlicher Unglücksfall ereignete sich etwa um die gleiche Zeit im Innern der Stadt auf dem Iohannisplatz. Von einem stadteinwärts fahrenden Wagen wurde der Rei sende Bärthel beim Ueberschreiten der Fahrbahn umge rissen. überfahren und sofort getötet. In beiden Fällen ist die Schuldfrage noch nicht geklärt. Bei einem weiteren Verkehrsunfall inGautzsch wurde ein etwa sechzigjähriger Mann von einem unerkannt entkom menen Auto beim Verlassen einer Kantine überfahren; er trug schwere Verletzungen davon. Schließlich wurde beim Zusammenstoß zweier Kraftwa gen am Stannebetnplatz der eine Kraftwagen durch den hef tigen Zusammenprall etwa zehn Meter weit zurückgeschleu- den. Der Wagen erfaßte dabei eine Frau mit einem Kinder wagen, der vollkommen zertrümmert wurde. Mutter und Kind kamen glücklicherweise ohne nennenswerten Schaden davon. Plauen. Der Kaufmann Gustav Grimm von hier fuhr in der Goethestraße mit seinem Auto gegen einen Stra ßenbaum; der Wagen überschlug sich. Grimm und die mitfah renden Zeichner Simon und Kuhn wurden aus dem Fahrzeug geschleudert und erlitten so schwere Verletzungen, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Döbeln. Auf der Staatsstraße Döbeln—Roßwein er eignete sich abends ein schweres Verkehrsunglück. Ein Mo torradfahrer fuhr von hinten in eine nach Reußnig mar schierende Reichsbannergruppe hinein und riß drei Mitglie der zu Boden. Der Fahrer stürzte vom Rade. Er erlitt schwere Verletzungen, ebenso ein Reichsbannermann. Die Schuld an dem Unglück soll den Motorradfahrer treffen, da er nach Zeugenaussagen mit kleinem Licht und in übermäßig schnellem Tempo in die oorschriftmäßig rechts marschierende Reichsbannergruppe hineingesahren ist. Aus dem LMtas Ein neuntes Schuljahr in Sachten? Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat nachstehen den Antrag eingebracht: Während Millionen Arbeitskräfte btachlisgen, werden die jugendlichen Menschen bereits nach Verlassen der Volks schule in den nervenzerrüttenden Wirtschaftsprozeß hineinge zogen. Diese Tatsache ist aus erzieherischen und volkswirt schaftlichen Gründen außerordentlich bedenklich. Wir bean tragen deshalb! Der Landtag wolle beschließen, die Regie rung zu ersuchen, alle Maßnahmen zu treffen, damit Ostern Mi die Einsührung des neunten Schuljahres ermöglicht wird. Im Hinblick auf die Hochwasserschäden in der L a u l i N fordert die Landtaaskraktian des Sächsischen Land volks in einem Anträge Steuernachlaß für die betroffenen Landwirte, Flußregulierungen und Bereitstellung von Staatsmitteln zur Beseitigung der angelichteten Schäden. Ein Antrag des Christlich-Sozialen Volksdienstes wünscht Einwirkung auf die Reichsregierung im Sinne der schleuni gen Vorlag^eines Reichsschulgesetzent wurss auf der Grundlage der Gewisfensfreiheit und des Elternrecdts. Letzte Nachrichten Eehaltsliirrung ab 1. Februar Berlin, 18. November. Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers verabschiedeten die Vereinigten Ausschüsse des Reichsrats in der gestrigen Nach mittagssitzung in zweiter Lesung das Haushaltsgesetz und den Reichshaüshaltsplan 1931. Nach schwierigen Verhandlungen erklärte sich die Reichs regierung einverstanden, den Ländern für die Kürzung der Ueberweisungen um hundert Millionen Reichsmark, die im Hinblick auf die Einschränkung des Personalaufwandes in der öffentlichen Verwaltung der Länder und Gemeinden vorge sehen ist. einen Ausgleich zu gewähren. Für einen Betrag von 50 Millionen Reichsmark werden ihnen im Reichsbesitz befindliche Reichsbahnvorzugsaktien übereignet. Die Tragung der restlichen 50 Millionen Reichsmark soll Ihnen dadurch er möglicht werden, daß die für drei Jahre vorgesehene 6 pro- zentige Gehaltskürzung der Beamten schon mit dem 1» Ae- bruar 1831 beginnen und dementsprechend mit dem 31. Ja nuar 1934 außer Kraft treten soll. Ab 1. Februar wird die Reichshilfe der Beamten auf die Gehaltskürzung angerechnet. Pkmstlllim Ur SeeMe Berlin. 18 November. Bei der gestern im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft abgehaltenen Besprechung wurde als Er- aebnis erzielt, daß die durchschnittlichen Klelnverkaufspreise für ein Pfund Seefische für Berlin Mit sofortiger Wirkung herabgesetzt werden. Die Preissenkungen betragen u. a. jur Schellfisch im ganzen 9,5 Pfennigs, das sind 16 Prozent, sür Kabeljau im Ausschnitt 2i Pfennige das lind 28 Prozent. Und für Fischfilet 30 Pfennige das sind 38 Prozent. Der Reichsverband der Deutschen Fischhändler e. V. wird sür eine entsprechende Minderung der Preise im ganzen Reich Sorge tragen. MlMemEe! in FranfrM Paris, 18. November. Justizminister Peret hat gestern abend Ministerpräsi dent Tardieu eine Demission als Justizminister unterbreitet. Tardieu hat sich darauf in Elysee begeben und den Präsi denten der Republik davon in Kenntnis gesetzt. Ministerprä sident Tardieu hat Senator Eheron das Portefeuille des Justizministeriums angeboten; dieser hat das Angebot ange nommen. Das Dekret über die Ernennung des neuen Justiz- Ministers wird im heutigen „Journal offitiel" erscheinen. SeberUll M eine Bank Köln, 18. November. In die spar- und Darlehnskasse im Vorort Dünn wald drangen gestern abend zwei maskierte Räuber ein, hielten eine allein im Geschäftszimmer anwesende Angestellte mit Revolvern in Schach und raubten 60Ü RM, worauf sie verschwanden. 3n der Dunkelheit konnten die Täter uner- kannk enkkommen. kurz vor dem Reberfall war eine größere Geldsumme aus der Bank jorkgejchasst wreden. Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Dahn e. v. / z V (Deutsche Turnerschaft.) Sonntag, den 16. November 1930. / X Handball. Jahn I. — Laußnitz I. 5:6 (3:3) Die Reihe der Niederlagen der Jahnleute geht weiter. Nach schönem in den letzten Minute» aber etwas hart durch- ° gefühlten Spiele konnte sich Laußnitz !ür die letzte Schlapp« s revanchieren und die Jahnmannschaft knapp aber verdient , schlagen. Kircheuuachrichteu. Mittwoch, den 19. November 1930. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst, anschl. Abendmahl. Nachm. 5 Uhr Abendmahlsgottesdienst.