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Amts- und Änzeigeblatt Mr öen Amtsgerichts bezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeid, k)undshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Zchönheide, öchönheiderhammer,5osa, Unterstützengrün,wildenthal usw. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Zernsprecher Nr. 2W. Drucker und Lerleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. . : 6V. Aat»r-«»«-. - > -> > -- »7 L-O Freitag, den 21. November LASS. «- »—**«»<——— »»—— Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. ü Anzeigenpreis: die kleinjpaltige Zeile 12 < Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. vezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschlietzl des „Illustr. Untcrhaltiingsblotts" und der humoristischen vcilagc „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Rcichspohanstalten. Dem Invalidenrentenempfänger Luxo Iröxvr hier ist heute die ve,«a«i- -rt-ttt w-rdtt», g-w^d-mAtzi- ««schl»-- an de« »Ldttsche« Anschläge»-«-« anrnbring-n. «nd-r-n Personen ist das Ankleben von An. schlügen «ntersagl. Zuwiderhandlungen werden bestraft. . „ . Eltadtral Eibenstock, den 18. November 1913. Tagesgeschichte. Deutschland. — Kern Tangoverbot des Kaisers. Ueber ein angebliches Tangoverbot für Offiziere ist von anderer Seite berichtet worden. Danach sollte der Kaiser durch Kabinettsorder den Offizieren in Uni- sorm den Tangotanz sowie One- und Twostep verboten haben. Die Offiziere sollten angewiesen worden sein, Familien, in denen diese Tänze beliebt sind, zu mei den, und Zuwiderhandlungen gegen diese Verfügungen sollten mit sofortiger Dienstentlassung bedroht wor den sein. Diese Nachricht ist, wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, in vollem Umfange unzutreffend. — Aus der Luft gegriffen. Das von einem sächsischen Blatt verbreitete Gerücht von einer angeblich bevorstehenden Scheidung der Ehe des Prin zen Eitel Friedrich von Preußen wird von zuständi ger Seite als völlig aus der Luft gegriffen aufs entschiedenste dementiert. Oesterreich«« nga rn. — Ein neuer österreichischer Marine- attachee. Bei der österreichisch-ungarischeu Botschaft in Paris wird demnächst der Posten eines Marine- attachees neu geschaffen. Die Errichtung dieses Po stens erfolgt, weil der französischen Kriegsmarine un ter den nach Beendigung des letzten Balkankrieges ge änderten Verhältnissen im Mittelmeer ein^ erhöhte Bedeutung zukommt. — O esterreich isch e Rüstu n gsfo r d erun- gen. Der den am Dienstaa in Wien zujammegge tretenen Delegierten Unterbreitete gem^insamU Voranschlag für das erste Halbjahr 1914 weist für das ordentliche Heereserfordgrnis 238926 207 Kronen, al so 37 Millionen mehr als die erste Hälfte des Er fordernisses für 1913 auf. Das ordentliche Erforder nis der Kriegsmarine beträgt 35 464 050 Kronen- Der Kriegsminister fordert außerordentliche Kredite in Hö he von 446 640000 Kronen, darunter 357 Millionen für militärische Maßnahtnen bei dem Heer und der Marine infolge der Balkanvorgänge. — Neue Steuern in Oesterreich. Der Eisenbahnmrnister hat im österreichischen Abgeordne tenhause angetündigt, daß die Regierung zur Deckung des Aufwandes für Lie neuen Lokalbah»bauten neu er Einnahmen bedürfe Und daß sie, soweit diesbezüg liche Gesetzentwürfe dem Abgeordnetenhaus noch nicht vorliegen, entsprechende Vorlagen gleichzeitig mit dem neuen Lokalbahngesetz unterbreiten werde- Die über aus große Liste der in Aussicht genommenen Steu ern, die vom Abgeordnetenhaus bewilligt werden! sol len, belastet hauptsächlich die Einkommen der Städte, der Industrie und des Handels. Mr die Lokalbah nen sollen mehr als 600 Millionen gefordert wer den. — Landung eines verdächtigen fran zösischen Ballons in Galizien- Laut Blät termeldungen ist in der Nähe von Stanislaus ein französischer Ballon gelandet. Seine Insassen, ein Herr Dubarette und der Weinagent JoerLa», sei«» einstweilen unter polizeilicher Bewachung in einem Ho tel von Stanislaus untergebracht worden. In ihrem Besitz fand man Bargeld deutscher und russischer Präg ung in Höhe von über Vs Million Mark. Bis auf- gettärt ist, woher dieses Geld stammt, werden sie über wacht werden. Italien. — Unfall des italienischen Le»kbail- lons „P. 3". Als am Dienstag nachmittag gegen 3 Uhr der italienische Lenkballon „P. 3" über dem See Bracciano schwebte, setzte Plötzlich ein Motor aus und der Lenkballon senkte sich ins Wasser. Die In sassen des Ballons konnten sich retten. Der Ballon! wurde in den Schuppen gezogen und wird eine» Aen- derung unterzogen werden Rußland. Die deutsch-russischen Beziehungen. Wie an offizieller russischer Stelle versichert wird, wa ren die Beziehungen Rußlands zu Deutschland, seit Jahren nicht so herzlich, wie jetzt. Beide Regierun gen sind in allen politischen Fragen vollkommen ei nig. Der Minister des Aeußeren, Sasonow, äußerte wiederholt seine große Befriedigung über seinen Ber liner Aufenthalt. Der Besuch Kokozows könne die schon bestehenden guten deutsch-russischen Beziehungen »lur aufs neue bekräftigen. Maßgebende russische Kreise erhoffen für die nächste Zukunft aus der deutsch-rus sischen Freundschaft ein ersprießliches Zusammenarbei ten. — Automobil-Unfall des russischen Thronfolgers. Der russische Thronfolger unter nahm in der Nähe von Livadia, wo er sich gege»- wärtig aufhält, in Begleitung seines Aufsehers eine Automobilfahrt. An einer Biegung der schmalen Berg straße stieß das Automobil mit einem ihm entgegen kommenden Auto zusammen. Der Zusamenstoß war so heftig, daß der Thronfolger und der Aufseher aus dem Wagen geschleudert wurden. Beide blieben je doch unverletzt. — Aus der russischen Reichsduma. In der Rcichsduma haben die Progressiven einen Gesetz entwurf eingebracht, durch welchen festgesetzt wird, daß die Mitglieder der beiden Kammern für Reden, welche sie in Ausübung ihres parlamentarischen Mandats hal ten, gerichtlich nicht zur Verantwortung gezogen wer den dürfen. Der Gehilfe des Justizministers sprach sich im Namen der Regierung dagegen aus und trat für den bestehenden Zustand der gerichtlichen Ver antwortlichkeit ein. Frankreich. — Die deutschen und d ie fr an zö s i s ch e n Grenzbefestigungen. Der „Excelsior" veröffent licht eine kleine Grcnzkarte zwischen Deutschland und Frankreich, worin die verschiedenen Truppen abteilun- gen, die zur Deckung der Grenze dienen, eingezeichnet sind und sagt, daß Frankreich nunmehr eine größere« Truppenanzahl an der Grenze habe, wie Deutschland! und dies sei Nur der Einführung der dreijährigen Dienst zeit zuzuschreiben. — Die Sicherheit aus den französischen Kriegsschiffen. Der „Matin" veröffentlicht ein Interview, welches einer seiner Mitarbeiter mit dem französischen Marineminister gehabt hat. Dieser er klärte, daß alle Vorsichtsmaßregeln auf den franzö sischen Schiffen getroffen sind, um die Sicherheit be treffs Selbstentzündung des Pulvers zu verbürgen Auf allen Schiffen, welche gegenwärtig im Dienst sind, sind solche Vorrichtungen getroffen. Annahme des Wahlreformgesetzes. Die französische Kammer hat die Beratung der Wahl reform beendet und das gesamte Wahlresormgesetz in einer neuen Gestalt angenommen. An Stelle des von >er Kommission vorgeschlagenen Systems der Ersatz- >eputierten für Mandate, die durch Todesfall oder Rücktritt erledigt sind, setzte die Kammer ein System eilweiser Wahlen, die jedes Mal vorgenommen wer den sollen, wenn ein Wahlkreis auf zwei Drittel sei ner Vertreter vermindert ist. Vom Valka». - Prinz von Wied definitiv Fürst von Alba nie n. Die Verhandlungen zwischen den Mächten, betreffs eines Fürsten für Albanien sind zum Abschluß gelangt. Prinz Wilhelm von Wied soll alle Stimmen de'r Mächte auf sich vereinigt haben. — Eine Mahnung an die Minister Bulgariens. General Sawow empfiehlt in einem offenen Briefe den jetzigen und ehemalige» führenden Staatsministern, den Weg der gegenseitigen Beschul digungen zu verlassen, da hierdurch nur unliebsame Dinge an die Oeffentlichkeit kommen dürften. Er sagt ferner, alle Parteien hätten die Verpflichtung, sich der nationalen Wiedergeburt Bulgariens in eingehend ster Weise zu widmen. Der Stern Bulgariens sei durch di' letzten Ereignisse nicht erlösche». Das na tionale Gefühl, welches seit jeher den Träumen Bulga riens vorschwebte, werde und könne nie sterben. Afrika. — Der Ausstand in Südafrika. Aus Ladysmith wird gemeldet: Dienstag früh kam es zu Unruhen unter den Indern. Bor dem Polizeiamt wur den die Ruhestörer von der Polizei ohne Anwendung von Waffengewalt zerstreut, doch wird die Lage als ernst genug betrachtet, sodaß die Bewaffnung der Po lizei und die Aufstellung einer bewaffneten Bürger- Wehr verlangt wird. Amerika. " Drohende Haltung Amerikas ge gen Mexiko Der Oberst Pasqueira, der persön liche Vertreter Carrabzas in Washington, erhielt die Nachricht, daß von Japan 20000 Gewehre, 45 Kano nen und 15 Millionen Patronen unterwegs sind, die für Huerta bestimmt sind. Wie weiter mitgeteilt wird, machen die Konstitutionalisten alle Anstrengungen, um sämtliche Eisenbahnen zu sprengen, welche von de» Ha fenstädten, in de»en die Japaner mit ihrer Kriegs- matcriallieferung für Huerta zu landen gedenken, nach Mexiko gehen. Dadurch wird man zu verhindern su chen, daß Huerta in den Besitz der Lieferung gelangt. Die Konstitutionalisten haben der in Frage kommenden! japanischen Firma mitgeteilt, daß sie die Lieferung nie mals bezahlen würden, wenn sie jemals an die Re gierung mit ihren Forderungen heranträte. — Der deutsche Gesandte von Hintze in Mexiko rief am Diens tag sämtliche deutsche Handelsleute zusammen und for derte von ihnen ei»e Liste derjenigen Waren, die si« gegenwärtig aus Europa erwarten. Man glaubt, daß der deutsche Gesandte Schritte tun wird, damit bei etwa ausbrechenden Unruhe» diese Waren genüge»- ge schützt werden. Er sagte, daß die Vereinigten Staa ten innerhalb dreier Tage die Blockade der mexikani schen Häfen vornehme» würden. Es verlautet, daß 17 Schiffe in den Vereinigte» Staaten bereit liegen, um sofort Truppen nach Mexiko zu transportieren. Diese Schiffe würden unter dem Befehl von Lind, dem persönlichen Gesandten Wilsons, stehen. — Den ganzen Panamakanal durch fahren. Der Korrespondent der „Newyorker Times" in Panama drahtet seinem Blatte, daß das Nein« Dampfschiff „Louise" mit den zwanzig Angestellten den ganzen Papamakanal durchfahren hat. Es ist das erste Schiff, dem Lie ganze Reise gelungen ist- OMiche und WWe Nachrichten. — Eibenstock, 20. Nov. Am Montag, den 17. No vember, abends '/,S Uhr veranstaltete der Gesangverein Männerchor unter Mittwirkung von Frau Wally Scheff ler ein wohlgelungenes öffentliche» Konzert. Der Verein verfügt nicht nur über ein gute» Stimmenmaterial im allge meinen, sondern die Stimmen waren unter sich gut ausge glichen, nirgends störte ein grelles Hervortreten von Einzel stimmen den Grsamteindruck. Die Sicherheit und Ruhe de» Vortrage» bei allen zu Gehör gebrachten Liedern verfehlten nicht ihre wohltuende Wirkung auf den Besucher. Die Aus sprache war so vorzüglich, daß man im entferntesten Winkel des Saale» deutlich jede« Wort verstehen konnte. Am besten gelangen die Vaterland-lieber. So bedeutete.Der Trompeter an der Katzbach" eine vorzügliche Leistung. Aber auch die anderen Chöre befriedigten voll und ganz. Frau Wally Scheffler erledigte sich ihrer Aufgabe mit der gewohnten Sorgfalt. Klar und vernehmlich drang ihre Helle Stimme durch den Saal, und der so reich gespendete Beifall veran laßte sie zu einer kleinen netten Zugabe. Frau Wally Scheffler hat nicht wenig zum guten Gelingen diese» schönen Abend» beigetragen. Die Gesänge wurden durch den Liedermeister de» Verein», Herrn Lehrer Rose, in gefälliger Weise begleitet. Nicht »uletzt sei auch der Herren de» Verein« gedacht, die durch solistische Darbietungen da» Konzert verschönen halfen. Die beiden Vorträge für Violine, Harmonium und Klavier brachten eine willkommene Abwechslung. Es war wirklich ein Genuß, dem schönen Spiele de» Herrn Pommer zu lauschen. Die Begleitung auf Harmonium und Klavier hatten die Herren Organist Neumerkel dezw. Lehrer Rose übernommen. Auch dir Herren Scheiter und Reiß boten ihr Beste«. Alle- in allem kann ruhig behauptet werden, daß sämtliche Darbietungen auch hochgestellten Ansprüchen gerecht wurden und voll und ganz befriedigten. Mit reichem Beifall