Volltext Seite (XML)
Nr. Dresden, den 12. Septbr, igio. 102. » ..EI M > Anweisung zurBcreitung desTrau be n z u ck e r s. v».ö ist auch aus diesen Blättern bekannt, daß man in Frankreich schon seit einigenJah- rcn angefangen hat, aus dem Traudensafte Sirup zu bereiten, der einen knstalltsirbarcn Zucker enthält, und man ist in manchen Ge genden von Frankreich schon dahin gekom men, denselben durch verschiedene Vorrich tungen so zu rafftniren, daß er überall statt des indischen Rohrzuckers gebraucht werden kann. Aus allen angcstellle« Versuchen schien den erfahrensten Chemikern das Resultat her- vorzugehen, daß die Rebe weit reichlicher Zucker liefert, als das Zuckerrohr. Diese Entdeckung ist zu wichtig für ein reich be gabtes Weinland, als daß sie nicht die Auf merksamkeit von Frankreichs Beherrscher, der alle Keime der einheimischen Industrie zu befruchten sucht, hatte erregen sollen. Man hat unlängst in öffentlichen Blättern gelesen, daß der Kaiser seinen Küchenofsizianten be fohlen hat, sich des Traubensirups zu bedie nen, und jetzt hat scch auf seinen Befehl eine Kommission — die aus den rühmlich bekann ten Chemikern Chaptal, Vauguelin, Proust, Berthollet, Parmentier bestand — vereinigt, um eine gemeinfaßliche Belehrung über die Bereitung des Trauben zuckers zu entwerfen. Diese Anweisung, welche nach sorgfältiger Prüfung mittheilt, was die Erfahrung bis jetzt als das vollkom menste und zweckmäßigste Verfahren bewährt hat, ist in dem Moniteur vom 18. Au gust dieses Jahres abgedruckt, und von dem Minister des Innern, dem Grafen Monta- livct, an alle Präfekten, zur Vcrtheilung an die Gemeinden, gesandt worden. **) Bei solchen Aufmunterungen, bet solcher ver- Jahrgang 1803, St. 47 u. 4y. Der Minister sodcrt die Präfekten auf, durch Prämien zur Bereitung des Traubenzuckers zu ermuntern, und Einleitungen zu machen, daß unter ihrer Aussicht die Verwaltungen der Spitäler und anderer öffentlichen wohlthätigen Anstalten mit den Guthsbesttzern, Wein bauern und Zuckerfabrikanlen Kontrakte abschließen, um diesen einen höhcrn Absatz des von ibnen bereiteten Sirups und Zuckers zu sichern.