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Nü.n- sinkblech m. »«r, :r. durch und dem t. statt. ree Sv M. hr) für -r, nstr. 26. eim kaltem zellan, ppe -c., >. Haus ¬ ok». d. iximum. ,o Grad. 8,36 9,13 S,L3 9,88 9H0 ,3« r,io '^5 ',08 ',27 ,34 ',42 ',55 ,06 ,15 ^1 ,»1 ,47 ,00 ritz, acym. Ab. 6^0 6,48 7,50 8,03 8,19 8^5 8,82 8^4 8,53 9,02 9,07 9,15 9,28 9M ,21 10,14 ,37 10,29 ',18 N,0I ,02 11,89 von A«e erkehrende fmbahu. tM'"'7^) i,53 :,28 ',38 ',53 ',06 . ,21 10,05 ,30 10,14 .,35 10,19 ,47 10,29 .,bb 10,38 ',06 10,52 ',1b 11,01 ',26 11,08 ,49 — ,08 - ,24 — ',40 — ,46 — iderb.9,26 k 9,36 tn 9,46 al 9^2 10,02 10,18 r. anstatt: u. Adorf. >. Lhrmn. rün. Amts- M Ai>zchebllitl für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Ps. einschließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen"' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstaltcn. Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — ' — 45. Jahrgang. ------ , Donnerstag, den 20. Januar Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Ps. L8«8 Bekanntmachung, betreffend den freiwilligen Eintritt zum zwei-, drei oder vierjährigen aktiven Militärdienst. 1. Jeder junge Mann kann schon nach vollendetem 17. Lebensjahre freiwillig zum aktiven Dienst im stehenden Heere oder in der Marine eintreten, falls er die nöthige moralische und körperliche Befähigung hat. 2. Wer sich freiwillig zu zwei-, drei- oder vierjährigem aktiven Dienst bei einem Truppen- theil melden will, hat vorerst bei dem Civilvorsitzenden der Ersatzkommission seines Aufenthaltsortes die Erlaubnitz zur Meldung nachzusuchen. 3. Der Civilvorsitzende der Ersatz-Kommission giebt seine Erlaubniß durch Ertheilung eines Meldescheines. Die Ertheilung des Meldescheines ist abhängig zu machen: a) von der Einwilligung des Vaters oder des Vormundes, K) von der obrigkeitlichen Bescheinigung, daß der zum freiwilligen Dienst sich Meldende durch Civilverhältnisse nicht gebunden ist und sich untadelhaft geführt hat. 4. Die mit Meldeschein versehenen jungen Leute haben sich ihrer Annahme wegen unter Vorlegung ihres Meldescheines an den Kommandeur des Truppenthcils zu wenden, bei welchem sie dienen wollen. Hat der Kommandeur kein Bedenken gegen die Annahme, so veranlaßt er ihre körperliche Untersuchung und entscheidet über ihre Annahme. 5. Die Annahme erfolgt durch Ertheilung eines Annahmescheines. 6. Die Einstellung von Freiwilligen findet nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März, in der Regel am Rekruten-Einstellungstermin (im Oktober) und nur inso weit statt, als Stellen verfügbar sind. Außerhalb der angegebenen Zeit dürfen nur Freiwillige, welche auf Beförderung zum Offizier dienen wollen, oder welche in ein Militär-Musikkorps einzutreten wünschen, eingestellt werden. Hierbei ist darauf aufmerksam zu machen, daß die mit Meldeschein versehenen jungen Leute, ganz besonders aber die, welche zum drei- oder vierjährigen aktiven Dienst bei der Kavallerie eintreten wollen, vorzugsweise dann Aussicht auf Annahme haben, wenn sie sich, bei sonstiger Brauchbarkeit, bis 31. März melden, aber nicht zu sofortiger Einstellung, sondern zur Einstellung am nächsten Rekruten-Einstellungstermin. Wenn keine Stellen offen sind, oder Freiwillige mit Rücksicht aus die Zeit ihrer Meldung nicht eingestellt werden dürfen, so können die Freiwilligen angenommen und nach Abnahme ihres Meldescheines bis zu ihrer Einberufung vorläufig in die Heimath beurlaubt werden. 7. Den mit Meldeschein versehene» jungen Leuten steht die Wahl des Truppentheiles, bei welchem sie dienen wollen, frei. Außerdem haben sie den Vortheil, ihrer Militärpflicht zeitiger genügen und sich im Falle des Verbleibens in der aktiven Armee und Er reichens der Unteroffiziers-Charge bei fortgesetzt guter Führung den Anspruch auf den Civilversorgungsschein bereits vor vollendetem 32. Lebensjahre erwerben zu können. 8. Mannschaften der Kavallerie und der reitenden Feldartillerie, welche im stehenden Heere drei Jahre aktiv gedient haben, dienen in der Landwehr l. Aufgebots nur drei statt fünf Jahre. Dasselbe gilt auch für Mannschaften der Kavallerie, welche sich frei willig zu einer vierjährigen aktiven Dienstzeit verpflichten und diese Verpflichtung erfüllt haben. 9. Diejenigen Mannschaften, welche bei der Kavallerie freiwillig vier Jahre aktiv gedient haben, werden zu Uebungen während des Reserve-Verhältnisses in der Regel nicht herangezogen: ebenso wird die Landwehr-Kavallerie im Frieden zu Hebungen nicht einberufen. 10. Militärpflichtigen, welche sich im Musterungstermine freiwillig zur Aushebung melden, erwächst dagegen hieraus ein besonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattung oder des Truppentheils nicht. Dresden, den 15. Januar 1898. Kriegs-Mini st criu m. von der Planitz. Arnold Kiaotschau. Der jetzt eingetroffene .Oslos. Li." vom 10. Dezember v. I. bringt eine Reihe von Berichten über die Kiaotschau-Affäre, die ja durch die Ereignisse überholt sind, aber doch manches Interessante zur Beleuchtung der Angelegenheit bringen. Selbstverständlich hatte sich die englische Presse in China de» Falle» sofort bemäch tigt. Im Allgemeinen muß man aber gestehen, daß sie, von einigen gehässigen Ausfällen abgesehen, in ihrem Urtheil ziemlich sach lich ist. Merkwürdigerweise richtet sich der Zorn der englischen Presse in erster Reihe nicht'gegen Deutschland, sondern gegen Rußland, da» China treulo» im Stiche gelassen habe. .Wir erfahren," sagt da» leitende Blatt in Schanghai, .daß, al» die Nachricht über die Besitznahme Kiaotschau» durch Deutschland in Peking bekannt wurde, die Handlungsweise de» russischen Geschiist»träger» ebenso charakteristisch wie dramatisch war. Er machte sich aus den Weg nach dem Auswärtigen Amte. .Hier haben wir eine schöne Sachlage," sagte er zu den bestürzten Ministern; »Ihr gabt un» die Kiactschau-Bai und jetzt habt Ihr dieselbe Deutschland gegeben!" .Gegeben? Nein, man hat sie un» gestohlen und wir ersuchen Sie, un» zu ihrer Rückgabe zu verhelfen!" ,Wa»? Nach solch' einer vcrrätherischen Handlungsweise wie diese. Ihnen zu helfen? E» war reiner Berrarh un» gegenüber; Sie haben nicht einmal einen einzigen Schuß gegen die Deutschen gefeuert. Hätten Sic da» gethan, so könnte ich e» glauben, daß Sie die Bucht nicht verschenkt; fall» die Deutschen Sic auf See angegriffen hätten, so würde ich c« wohl »erstehen, daß Sie sich ergeben, denn ich weiß, Sie haben keine Flotte; aber zugegeben, daß Sie sich auf dem Lande angrcifen lasten und nicht einen Schuß zu Ihrer Vertheidigung abfeuern, — da» ist nicht» Andere», al» Berrath; Rußland kann Ihnen keine Hilfe leisten." Rußland ist somit in der Lage, Deutschland einen Gefallen zu erweisen, zur selben Zeit zieht e» sich aber selbstbefriedigt au» der Falle, denn e« versprach jo, China zu helfen, sollte diese» In Schwierigkeiten gerathen. E» ist klar, daß Rußland, im Besitze Korea« und vorauisichtlich auch Port Arthur», die Kiaotschau-Bucht jetzt nicht weiter gebraucht." Gegen Deutschland ist man, wie gesagt, durchau« nicht übel wollend. Der »Schanghai Mercury" bespricht die Sachlage und meint, da weder Rußland noch England Lust zu haben scheinen, den Plänen Deutschland» entgegenzutrcten, hindere nicht» die Deutschen, sich in Kiaotschau dauernd festzusetzen. Im Gegentheil! .Sollte," sägt da« Blatt, .China sich außerdem weigern, die ge- iorderte Entschädigung zu zahien, so wird wohl die Folge davon sein, daß Deutschland noch mehr Gebiet annektlrt. Fall» letztere« aus die Minen- und Sisenbahnkonzesflonen, die e« al» Bedingung aufgestellt hat, besteht, so werden dieselben weitreichende und wohlthuende Folgen haben. Wir unserseit« haben demnach gar nicht« gegen die deutsche Besitznahme Kiaotschau« einzuwenden, denn wir hoffen, dieselbe wird zur Entwickelung der natürlichen Hilfsquellen der großen Provinz Schantung führen. Man hat sie gewöhnlich für eine arme Provinz »erschrieen; gewiß, in eini gen Theilen derselben herrscht viel Armuth, namentlich in dem Gebiet, da« an den Gelben Fluß grenzt und da» durch Neber- ichwemmung und HungerSnoth gelitten hat. Unter einer guten Regierung dürste jedoch die Provinz sich al» eine Quelle großen Relchthum» erweisen. Sin bedeutender Theil, namentlich die Halbinsel ist gebirgig, doch giebt e« auch viel» gut bewässerte Thäler und Ebenen, und die Hügel werden stark angebaut. Außer mehreren Abarten von Gestein, da» sich zum Bau vorzüglich eignet. sind die hauptsächlichsten Mineralien Kohle, Eisen, Schwefel, Kupfer, Asbest und Gold. Die Kohle ist ausgezeichnet und in großen Mengen vorhanden und eine Gesellschaft sollte, namentlich wenn man die zur Zeit herrschenden hohen Preise für diese» Mineral in Betracht zieht, au» der Ausbeutung dieser Minen guten Gewinn erzielen. Dasselbe gilt vom Eisen. Der gegen wärtige Handel der Provinz bestehl zumeist au« Strohgeflechten, Bohnen und Bohncnkuchen, Nudeln und Schuhen; letztere wer den in großen Mengen nach Japan verschifft. Die Bevölke rung, obgleich ihre 8and»leute der anderen Provinzen ihr den Spitznamen .Knatze", d. h. aufblasen, gegeben haben, ist, wie man allgemein zugiebt, aufrichtiger und ehrlicher al» die meisten Chinesen die» sind. Man schätzt die Einwohner zahl Schantung» auf 30 Milltoncn Seelen; hiervon leben über 2 Millionen in der Präfektur Kiaotschau. — E« ist ganz natür lich, daß die Chinesen über die Handlungsweise Deutschland aufgebracht sind. Sollte der Vorfall aber in ihnen endsich ein bestimmte« und radikale» Reform-Programm erwecken, so dürste e» für sie noch nicht zu spät sein, um China vor dem gänzlichen Zusammenbruch zu bewahren, doch ist hierfür kaum irgend welche Hoffnung vorhanden." Tagesgeschichte. — Deutschland. Die Kommission de» Reichstage» zur Vorberathung de» Gesetze» belr. die Entschädigung der im Wiederaufnahme-Verfahren sreigesprochencn Personen nahm in ihrer Sitzung vom Montag den 8 1 de» Gesetze» mit den Acnderungen an, die in der letzten Sitzung beschlosten waren und deren wichtigste in der Gewährung eine» Entschädigungsanspruch» auch für diejenigen Fälle besteht, in denen da» Verfahren nicht .die Unschuld, wohl aber die Beseitigung der die Verurteilung begründenden Verdachtsmomente ergiebt." Für die zweite Be- ralhung wurde ein Antrag dahin Vorbehalten, hier zu sagen: wesentlichen Verdachtsmomente. Die 88 2 und 3 gelangen un verändert zur Annahme. — Die Errichtung der ostasiatischeu Fahrt der Ham- burg-Amerika-Linic hat vielfach zu der Vermulhung Veran lassung gegeben, daß e» sich um eine den subvenlionirten Post- dampferlinten in Konkurrenz tretende Passagierdampfer - Fahrt handele. Die Gesellschaft beabsichtigt nur, sich im Einvernehmen mit dem Norddeutschen Lloyd zu Bremen, bei der durch die neue Vorlage dem Reich«tag in Vorschlag gebrachten Vermehrung der subvenlionirten Postdampfcrsahrten um eine Bctheiligung zu be werben, damit auch von Hamburg au» «ine direkte Passagicr- und Postdawpfer-Berbindung mit Ostafien geschaffen werde. — Die Berliner Fletschertnnung hat an den Reich«- kanzler und an den Reich»tag eine Petition gerichtet, worau« die .Deutsch. Fleischer-Ztg." Folgende» entnimmt: .In konkurrenz lose Sicherheit gewiegt, fehlt der deutschen Landwirthschaft jeder Ansporn, um auf dem Gebiet der Thierzucht und Mast et wa« Tüchtige» zu leisten. Millionen werden für Kunstfuttermittcl in da« Autland gesendet, und mit Hilfe dieser künstlichen Futter mittel werden Thiere gezüchtet und gemästet, die geeignet sind, die deutsche Wurst- und Fleischwaarenfabrikation vollständig zu untergraben. Wirklich gute« gemästete» Ochsenfleisch steht derartig im Preise, daß E zu einem Genußmittel geworden ist, da» sich nur noch wohlhabende Leut» verschaffen können." Die Petition fordert dc»halb die Oesfnung der Grenzen für die Einfuhr von Schlachtvieh au» dem Au»landc für alle öffentlichen Schlacht höfe, die mit direkten Bahnanschlüssen versehen sind. -Oesterreich-Ungarn. Wien, 18. Januar. Wieder »Neuen Freien Presse" au» Prag gemeldet wird, fanden dort gestern Abend aus dem Graben Zusammenrottungen statt, die sich gegen deutsche sarbentragende Studenten rich teten. Ein solcher mußte in ein Kaffeehau» flüchten und später von der Polizei in da» deutsche Kasino geleitet werden. — Im Carolinum fand gestern Abend eine Versammlung der deutschen Studentcnschast Prag« statt. In derselben wurde beschlossen, ein Telegramm an den Ministerpräsidenten Frhrn. v. Gautsch abzu senden, in welchem Schutz sür die deutsche Studentenschaft gegen Anfeindungen und Mißhandlungen von Seiten der tschechischen Bevölkerung verlangt wird. Sollte dieser Schutz versagt werden und die deutsche Studentenschaft in Prag vogelfrei bleiben, dann würde die deutsche Studentcnschast die älteste deutsche Universität verlassen und deren Verlegung in eine andere deutsche Stadt Böhmen» verlangen. — Prag, 18. Januar. In der heutigen Sitzung de» Land tage» ereignete sich ein aufregender Zwischenfall. Während der Rede de» Abgeordneten Funke trat der Abgeordnete Wolf in den Saal und theilte mit, daß ein deutscher Student blutig geschlagen worden sei. Sämmtliche deutsche Abgeordnete sprangen von den Sitzen auf, begaben sich zu dem Präsidium und dem Statthalter und verlangten Gcnugthuung. Dem Statthalter wird zugerusen, er möge abdanken, er sei nicht fähig, die Verwaltung eine» so wichtigen Lande» zu führen. Der Oberstlandmarschall unterbricht die Sitzung auf eine halbe Stunde. Sämmtliche deutsche Ab geordnete eilen nach dem Graben, wo die Mißhandlung erfolgte. — In Frankreich ist die Dreyfu»-Angelegcnheit, wie die» bei dem eigenartigen Verhalten der französischen Regier ung vorauSzusehen war, au» einer Rccht»srage zu einer poli tischen Frage geworden, die sehr wcitgrcisende Folgen haben kann. Die Erregung wächst auf beiden Seiten. Während die Anhängerschaft der Revision de» DrehfuS-Prozesse» Tag für Tag au» den Reihen aller Gebildeten neuen beträchtlichen Zuwach» erhält, suchen die Gegner durch Ausbeutung de» Antisemitismus und de« Chauvinismus die Menge auszureizen und durch Kundgeb ungen zu Gunsten der Armee und gegen die Juden die Bewegung auf die Straße zu tragen. Am Montag kam e» in Pari» und in verschiedenen Provinzstädten zu ziemlich ernsten Demonstrationen, die in den Depeschen offiziösen französischen Ursprung» immer vorzugsweise den Studenten zugeschriebcn werden, verschiedenen Privatmeldungen zufolge aber von dem niedrigsten Gesindel au«- gehen sollen. In Pari» selbst artete Montag Abend da- in Tivoli-Bauxhall von der .Libre Parole" organisirte Meeting zu einer gewaltigen Schlägerei zwischen Antisemiten und Anarchisten au». Die Ersteren mußten schließlich den Letzteren da« Feld räumen und begaben sich dann aus die Straße, um an der Spitze de« früheren Boulangisten und Deutschenfrefser« Millevoye hier ihre Manifestationen unter Zusammenstößen mit der Polizei fortzusetzen. Weller wird au« Pari», 18. Januar gemeldet: Eine Ver sammlung wurde gestern Abend Im Tivoli in Bauxhall von den Leitern de« .Libre Parole" veranstaltet, der Saal wurde fast gestürmt. Die Antisemiten riesen .Tod den Juden", dazwischen schrieen Anarchisten: E» lebe die Commune, e» lebe die soziale Revolution. Bei Verlesung der Tagesordnung, welche gegen die Beleidigungen der Armee durch die Juden und ihre Verbündeten protestirt und die Bereitwilligkeit der Pariser Bevölkerung zu-