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Amts- und Anzeigevlatt für den Erscheint . e Abonnement WLW öejllk des Amtsgerichts Lümlkck W-SL sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Z ile o Pf und dessen Umgebung. P°st°nsalte» Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. 3«. Sahrgang. L44 Donnerstag, den 5. Dezember L88S. Wahlen znr BcMvcrsaulinlnng. Bei den nöthig gewordenen Wahlen von städtischen und ländlichen Abge ordneten zur Bezirksversammlung der unterzeichneten Behörde sind «. als städtische Abgeordnete: 1) Herr Amtsrichter Richard Müller in Schneeberg, 2> „ Bürgermeister Friedrich Ernst Zieger in Lößnitz, 3) .. Commerzienrath Moritz Hirsch berg in Eibenstock, 4) „ Bürgermeister Paul Gareis in Schwarzenberg, o) „ Bürgermeister Hermann Preiß in Grünhain, i». als ländliche Abgeordnete: 6) „ Fabrikbesitzer Simon Junghans in Rittersgrün, 7) „ Gcmeindevorstand Erdmann Meh in Markersbach, 8) „ Gemeindevorstand Bruno Fritzsche in Oberschlema, 9) „ Gemeindevorstand Friedrich Hänel in Raschau, 10) „ Gemeindevorstand Theodor Feuerstein in Zschorlau, 11) „ Gemeindevorstand Wilh. Friedr. Hübner in Niederaffalter, 12) „ Procurist Richard Breitfeld in WittigSthal, 13) „ Gemeindevorstand Gustav Haupt in Schönheide, 14) „ Kaufmann und Gemeinderathsmitglied Victor Oschatz in Schönheide, die unter I, 2, 7, 8, 10, 12 Genannten nen-, die klebrigen wiedergewählt worden. Schwarzenberg, am 3. Dezember 1889. Königliche AmtslMptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Wglr. Wahlen mm Abgeordneten der Höchstbestencrtcn znr BezirMersamnilnng bctr. In Folge Ablaufes der Wahlperiode scheiden mit Ende des laufenden Jahres die folgenden Abgeordneten der Höchstbesteuerten zur Bezirksvcrsammlung der unterzeichneten Königlichen AmtShauptmannschaft aus: 1) Herr Commerzienrath Guido Breitfeld in Ecla, 2) „ Commerzienrath 1>r. Curt Geitner in Schneeberg, 3) „ Stadtrath, Rittergutsbesitzer Hans v. Trebra, Ritter rc. in Neustädtel und 4) „ Hüttenwerksbesitzer Hans Edler v. Quersnrth in Schön- heiderhammer. Es sind deshalb für die Ausscheidenden auf die Zeit von sechs Jahren Neuwahlen, für den in Folge Ablebens ansgeschiedenen 5) Herrn Factor Eduard Falt in in Nicderpfannenstiel aber ist auf die Zeit von drei Jahren eine Ergänznngswahl vorzunehmen. Nachdem als Wahltag Montag, der 16. Dezember 1889 bestimmt worden ist, ergeht an die in der Wahlliste eingetragenen Stimmbe rechtigten Einladung, an diesem Tage Nachmittags 3 Uhr im Sitzungssaale der unterzeichneten Behörde persönlich zu erscheinen und in der Zeit von 3 bis N,4 Uhr die nöthigen Wahlen zu vollziehen. Schwarzenberg, am 3. Dezember 1889. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 211, Firma: Li»n 8<!lmi»«rt in Eibenstock, ein versiegeltes Packet, Serie VI, angeblich enthaltend: 50 Muster für Kleider besätze, Fabriknummern: 4009, 4010, 4012, 4013, 4014, 4015, 4016, 4017, 4018, 4019, 4020, 4021, 4022, 4023, 4024, 4081, 4111, 4112, 4113, 4114, 4125, 4127, 4128, 4129, 4131, 4132, 4133, 4134, 4135, 4136, 4137, 4138, 4139, 4140, 4141, 4155, 4156, 4157, 4501, 4502, 4503, 4539, 4540, 4541, 4542, 4543, 4544, 4545, 4546, 4547, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 1 Jahr, angemeldct am 27. November 1889, Nachmittags 5 Uhr. Eibenstock, am 29. November 1889. Königliches Amtsgericht. Peschke. T. Bekanntmachung. Am 15. 'November dieses Jahres ist der 4. Termin der diesjährigen städt ischen Anlagen, zu dessen Bezahlung eine 3wöchige Frist nachgelassen ist, fällig. Zu dessen Entrichtung wird mit dem Bemerken hiermit aufgefordert, daß nach Ablauf dieser Frist ohne vorhergegangene persönliche Erinnerung das Zwangsverfahren eingeleitet werden wird. Eibenstock, am 12. November 1889. Dcr Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bg. Hagesgeschichte. — Deutschland. Die Einwilligung des Kai sers Wilhelm zur Verlobung seiner Schwester, der Prinzessin Margarethe mit dem russischen Kronprinzen soll nach einem Berliner Telegramm des „New Jork Herald" am 30. v. erfolgt sein; der Kaiser habe nämlich der Prinzessin erlaubt, zur griechischen Kirche überzutreten. (Bestätigung bleibt natürlich immer noch abzuwarten, denn schon wieder verlobt ein österreichisch-offiziöses Blatt den russischen Thronfolger anderweitig, nämlich mit einer blutjungen montenegrinischen Prinzessin.) — Behufs Information über das neue Manlichergewehr sind jetzt bereits die Büchsen macher von 4 Armeekorps in Spandau gewesen. Zu erst war das 10. Korps an die Reihe gekommen, dann das 8., 7. und 4. Von den 39 Büchsenmachern eines jeden Korps werden immer je 13 zu den Ge wehrfabriken in Danzig, Erfurt und Spandau kom- mandirt. Zu denen, welche nach Spandau kommen, gesellen sich jedesmal noch 3 Büchsenmacher der kgl. sächsischen Regimenter. Der Kursus dauert immer 14 Tage. Bis zum Mai 1890 werden sämmtliche Büchsenmacher der Armee von den Bestandtheilen des Gewehrs Kenntniß haben. — Die Gerüchte, daß im nächsten Frühjahr eine große Arbeitseinstellung der Kohlenbergleute bevorsteht, schwirren immer lauter durch die Luft. In Großbritannien sind die Bergleute noch nicht ganz schlüssig, ob sie jetzt sofort die Arbeit auf allen Zechen von England und Schottland einstcllen oder die halb jährige Kündigungsfrist respektiren sollen. Im Saar- und Rubrgebiete ist wegen Nichlwiedereinstellung ge maßregelter Bergleute mit Mühe der Ausbruch eines Streikes verhütet worden. Wie weit die oberschlesi schen und die Arbeiter in den anderen Bergbaugegen den ebenfalls zu einem Streik schreiten wollen, ist noch nicht klar zu ersehen. Vertrauenerweckend ist aber die Lage keinesfalls. Bon der Audienz, welche der Kaiser Wilhelm den Bergleuten aus dem Saar gebiete zugesagt hat, darf man sich gewiß eine be schwichtigende Wirkung versprechen. — Frankreich. Die Verstärkung der Grcnztruppen soll nicht nur, wie es bisher hieß, an dcr deutschen, sondern auch an der belgischen und italienischen Grenze durchgesührt werden. Besonders sollen die Garnisonen in den kleinen, Belgien benach barten Grenzsestungcn Luneville, Maubeugc, Valen- cienneS rc. erheblich verstärkt und mit größeren Ka vallerie- und Artillerie-Abtheilnngcn belegt werden. Nancy und Belfort werden, so weit bis jetzt feststeht, je ein neues Infanterie-Regiment, sowie zwei bis drei Schwadronen leichter Kavallerie erhalten. Ueber das, was an der italienischen Grenze geschehen soll, verlautet noch nichts Bestimmtes. SSchfische Nachrichten. — Glauchau. Die kürzlich in Zwickau unter dem Federvieh ausgcbrochene Geflügelcholcra hat sich auch in Glauchau in erschreckender Weise bemerkbar gemacht. Dem durch seine Geflügelzucht in weiten Kreisen bekannten Pächter des Gründel teiches, Herrn Ernst, sind an einem Tage an dieser Krankheit 23 Enten und ein Hahn verendet. Die Enten, prächtige türkische Race, waren zur Zucht be stimmt und deshalb vom Gründelteiche nach der Wohnung geschafft worden. Da der Genannte als Geflügelzüchter bekanntlich alle Jahre größere Aus stellungen zu beschicken pflegt und für seine Erfolge häufig Prämien und Auszeichnungen davontrug, läßt sich ermessen, wie beklagenswerth für ihn der Verlust seiner gefiederten Pfleglinge ist. — Annaberg. Die letzte vierspännige Post im Königreiche Sachsen fuhr am 30. Novem ber, Abends 9 Uhr 15 Min., von hier nach Schwar zenberg. Nur wenige Postfahrten werden sich rühmen dürfen, in gleicher Weise von der allgemeinen Thcil- nahmc des Publikums begleitet worden zu sein. Die Eröffnung der neuen Eisenbahn-Linie Annaberg- Schwarzenberg, deren Einweihung am genannten Tage hier festlich begangen ward, hatte die Einziehung jener Personenpost zur Folge. Als die letzte gelbe Postkutsche von den« Postgebäude auf der Klosterstraße abfuhr, hatte sich vor dem letzteren eine große Men schenmenge cingefunden, welche durch Tücher- und Hüteichwcnken ihre Theilnahme zu erkennen gab. Langsam schritten die vier treuen Postpferde vor dem Wagen einher, über den Marktplatz und durch die Br.chholzerstraßc zum Thore hinaus, und traurig und wehmüthig klangen die Weisen des Posthorns: „Ach, wie ist's möglich denn" und „Muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus". Ein langer Menschenzug begleitete den Wagen bis zum hiesigen Bahnhofe, woselbst Posthalter Jäger, welcher an der Fahrt mit theilnahni, ein Blumenkranz überreicht wurde. In Buchholz, Schlettau, Scheibenberg und allen übrigen Ortschaften, welche der Wagen berührte, wurde derselbe von zahlreich versammeltem Publikum bezw. niit Musik empfangen, und eS war bereits zu vorgerückter Morgenstunde, als derselbe endlich in Schwarzenberg ankam. Diese letzte Fahrt war übrigens eine echte erzgebirglsche, gefährliche Wintcrfahrt, denn die zum Theil ziemlich steilen Straßen waren in Folge Schneefalles und Frostes außerordentlich glatt, und oftmals schleuderte die Postkutsche ganz bedenk lich hin und her. — Schneeberg. Infolge des Umstandes, daß die mit dem Kgl. Gymnasium Hierselbst verbundenen Realklassen nach und nach aushören, hat sich in der I. Abtheilung der hiesigen Bürgerschule die Erricht ung von 2 neuen Klassen nöthig gemacht. Nächste Ostern wird in genannter Abtheilung die 1. Knaben klasse neu begründet und ein Hilfslehrer neuangestellt. Die Bürgerschule, die sich in drei Abtheilungen glie dert, wird im neuen Schuljahre mit dem Direktor 24 Lehrer zählen.