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MM K MW und Am-egenö Amtsblatt f 7». Jahr» Dienstag, de« 17. Oktober 1S11 Nr. 121 »1» Di- Königliche Amtshauptmannschaft. Nr. 246t c. V. sein soll, anher mitzutetlen. Meißen, den 14. Oktober 1911. rnaul- and Alanenseu^-e. Unter den Viehbeständen des Rittergutes weirtr-pp ist die Maul» ««ö Blau-nfr-che ausgebrochen, in Klipphausen ist sie erloschen. Gemäß 8 23 der Verordnung de« Königlichen Ministerium« de« Innern vom 5. Oktober 1908 (Gesetz, u. Verordnungsblatt 1908, Seite 335 werden al« Sperrbezirk der selbständige Guts« bezirk und die Gemeinde Wrtstropp bestimmt. In das gemeinsame, in sich geschlossene ltnk«elbische Beebachtungsgebiet find wieder etnbezoge» worden die Gemeinde und der Gulsbezirk Klipphausen. Auch für den sbigen Sperrbezirk gelten u»ie für das genieinsame Besbachtungsgebiet die in Nr. 76 und 86 dieses Blatter veröffentlich ten Bestimmungen und Strafandrohungen. Meißen, den 16. Oktober 1911. »a Die ALnigliche Amtshauptmannschaft. Zeitraubender und tabellachcher Satz mit SO Prozent Ausschlag. JederAnsPruchau! Rabatt erlischt, wen« der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeb. in Konkurs gerät. In mehreren Zeitungen der hiesigen Gegend (Mesa» Tageblatt Nr. 230 vom 3. Oktober, Weinböhlaer Zeitung Nr. 119 vom 7. Oktober, Nossener Anzeiger Nr. 283 vom 6. Oktober) ist unter der Spitzmarke „Bureaukratenstuckcheu" Folgendes «itgeteilt °""^Ju einem Nachbarorte Meißen« wollte eine HSuslersrau ihr Zicklein an einen Fleischer zum verhandelten Preise von 16 Mk. 50 Pfg verkaufen, jedoch verlangte der Fleischer infolge der weit auSgebreiteten Maul« und Klauenseuche noch von der Frau den Nachweis, daß der Stall seuchenfrei sei. Zu diesem Zwecke wandte fich die an den Königlichen B-ztrkstierarzt, der ihr für die Untersuchung M abverlan^ daß die Häuslerfrau von ihrem Zicklein nur einen Gewinn von 1 Mk. 50 Pfg. erzielte. D-mg-g-nüb-r stellt die Königlich- AmtShanptmannschaft Meitze« «ach Gehör deS Herr» KöuigNche« B-rlrk»tierarz1-- fest, datz der Bor- gang, soweit er eine Untersnchung seitens des Herr« Königlichen Be- zirt-tierarzt-S ,« Meitze« betrifft, sich überhaupt nicht zugetrage« hat. Derselbe hat in den letzten Monaten niemals Veranlassung gehabt, wegen einer Ziege die Seuchenfreihrtt eine« Stalles festzustellen, geschweige denn, daß er hierfür 15 Mk. Gebühr erhoben hätte. Darüber, ob und welches tatsächliche Vorkommnis Anlaß zu der jedenfalls in den Hauptpunkten unrichtigen Mitteilung gegeben hat, sind Erörterungen im Gange. Die Königliche Amtshauptmannschaft fordert die Bevölkerung hiermit auf, irgendwelche Tatsache«, die diese Erörterungen zu fördern geeignet find, insbesondere also den Ort und das G-Höft, in welchem die bezirkStterärztliche Untersuchung erfolgt Lokalblatt für Wilsdruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSvalde mit Landberg, Höhndorf, Kmtstnch, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, RöhrSLsrf bet WUSdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, SachSdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeltgstadt, Spechtshaasen, Tanneberg, Taubenheim, Unkersdorf, Wrtstropp, Wildberg. Mit -er wöchentlichen Leilage „Welt im Vild" und der monatlichen Seilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschuuke, WilSdrusf. Für die Redaktiou verantwortlich: Arthur Zschunke, WUSdruff. Erlchetut wöchentlich dreimal und zwar DieuStagS, Donnerstags und Sonnabends. In 1 erate werden tags vorher bis mittags 12 Uhr angenommen. Bezugspreis vierteljährlich 1,35 Mk. srei ins HauS, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post bezogen 1,84 Mk. Durch die Verordnung deS Königlichen Ministeriums des Innern vom 1. Sep- tember 1911 über die veterinärpouze'lichc Beobachtung der Geflügeleinfuhr vom Aus' lande und des Verkehrs mit Geflügel (Gesetz, und Verordnungsblatt Sette 176) ist der Abschnitt L der Verordnung, Maßregeln gegen die Geflügelcholera und Hühner pest betreffend, vom 1. September 1904 (Gesetz- und Verordnungsblatt Sette 57) auf gehoben worden. Die HSttdl-r vs« l-b-ud-m Geflügel und besonders die Transport- führer vo« Geflügelse«du«ge» werden hiermit ausdrücklich auf die neuen grund legenden Bestimmungen, die am 1. Oktober in Kraft getreten sind, hingewieseu. Besonders aber wird bekannt gegeben, daß das Treibe« vo« HandelSgättse« grundsätzlich Verbote» ist. Nur in Ausnahmefällen werde« Tr<ibge«ehmiir«»ge» nach Gehör des Königlichen Bezukstierarztes von der Königlichen Amrshauptmannsqaft oder dem Stavtrat erteilt werden. , . Das Treiben von Handelsgänsen wird in der Regel gestattet werden: 1 g'g» der Eisenbahn-Ladestelle zur Niederlassung des Gänsehändler«, vor- auSgesetzt, daß sie nicht Wetter als ungefähr 3 Kilometer von der Ladestelle entfernt liegt, ein Eindringen der Gässe in Gehöfte und ein Zusammen, kommen mit anderem G-flügel ausgeschlossen ist sowie auch Verkehrsrück- fichten dem Treiben nicht entgegen stehen, b.) ebenso bei Beförderung von Gänsen zu einer Effenbahnladestelle, c) innerhalb ländlicher Ortschaften ohne Rücksicht auf die Entfernung, jedoch unter den übrigen unter s erwähnten Voraussetzungen. Weiterhin können Treibgeoehmiguugeu erteilt werden: 2 a) für Wegstrecken bis zu ungefähr 5 Kilometer zwischen zwei Ortschaften, vor« ausgesetzt, daß ein Bedürfnis hier oorliegt, b.) für längere, stark ansteigende oder abfallende Wegstrecken, wenn der Wagen- transport zu beachtlichen Quälrreten der Gänse führen würde, c.) wenn nach längerem Wagentransport ein Füttern der Gänse an geeigneten Plätzen, vorübergehendes Verweilen tm Wasser, Aufsuchen von Grünsutter usw zur Gesunderhaltung der Tiere angezeigt ist. Die unterzeichneten Behörden behalten sich vor, auf Ansuchen für bestimmte Gittzelfälle oder ausreichend zuverlässige« Personen aflg-m-t« für be- stimmte Wegstrecken, jedoch unter Vorbehalt jederzeitigen Wtserrufs, Treibge- neymtgungen zu erteilen. In den Gesuchen, die begrüadet sein müssen, sind die Ort, schatten und Wegstrecken besonders aufzuführen, die mit dem getriebenen HandelSvieh berührt werden sollen. , Di- -rt-ilt- Tr-ibg-n-hmigung bat der Transportführer stets bei sich zu führen. Meißen, Nossen, Lommatzsch, den 12. Oktober 1911 Nr. 1999 ä.V. Die Königliche Die Stadträte zu AmtSkauvtmannschaft zu Meitze«. Meitze«, Nossen, Lommatzsch. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Mr die Kgl. Amtshauptmannfchaft Meißen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Nerre» aus aller LVelt. Der preußische Kultusminister hat einen Ausrus zur Sammlung von Handschriften und Tagebüchern aus Kricgszeiten erlassen. Wie verlautet, wird Herr v.Kröcher das Präsidium des preußischen Abgeordnetenhauses nicht mehr übernehmen. Zun, Direktor des Kaiserlichen Statistischen Amtes ist Geh. Re gierungsrat Wilhelm Koch ernannt worden. Am 17. Oktober, am Tage deS Reichstagszusammentritts, werden Don der Sozialdemokratie in Groß-Berlin Massenkundgebungen gegen die Teuemng veranstaltet werden. Bei den Nachwahlen zum oldenburgischen Landtage wurden vier Sozialdemokraten, vier Fortschrittler und ein Nationalliberaler gewählt. In Berlin beginnt heute unter dem Vorsitz des preußischen Handelsministers Sydow der Weltkongreß der Hotelbesitzer. Das 200jährige Jubiläum des Obcrlandesgerichts in Celle wurde gestern festlich begangen. Das Luftschiff Schwaben hat die Fahrt Baden-Baden-Düssel- dors, O. 6 die Fahrt Berlin-Bitterfeld glücklich zurückgelegt. Die neue Fahrt der .Schwaben" nach Berlin wird am Dienstag stattfinden. Die Hygiene-Ausstellung besuchten bis einschließlich 13. Oktober 4958 906 Personen. Die Buchdnlckergehilsen des Tariskreises VII, Königreich Sachsen, nahmen gestern in einer großen Versammlung, die in der Alberthalle des Krystallpalastes zu Leipzig abgehalten wurde, den neu abgeschlossenen Taris an und verpflichteten sich, ihn vom 1. Januar 1912 an zur Einführung zu bringen. 2" einer Anzahl Versammlungen im Ruhrgebiet wurde über die durch die Teuerung hervorgerufene Notlage der Bergarbeiter ge sprochen und beschlossen, bei Ablehnung neuer Lohnsorderungen in «inen allgemeinen Lohnkamps einzutreten. Aus dem GaiSbcrg bei Deppendors (Niederbayern) sind durch einen Bubenstreich sämtliche Brunnen durch Lysol vergiftet worden. Der Kieler Sportschoner „Nordstern", die frühere kaiserliche Renn jacht „Meteor", wird seit der am 26. September erfolgten Abfahrt nach Gibraltar vermißt. " „. ^"-Mächte haben bis auf weiteres die FriedenSvermittelungen Aschen Italien und der Türkei eingestellt 2" Gmua ,and der Stapellauf des dritten italienischen Dre- moughts statt. In Tripolis sind weitere italienische Truppen gelandet worden. > Für die Expedition nach Tripolis hat Italien bisher 1'/, Milli- oen Lire verausgabt. Tie Revolution in China greift rapid um sich. Auch in Nan king besteht bereits die Gefahr eines Ausstandes. In Peking ist der kleine Belagerungszustand erklärt worden. Die Revolutionäre haben die beiden großen Präsekturcn von Tschetschuan und nach einer Pekinger Meldung die Hauptstadt Tschangscha eingenommen. In Britisch-Columbia sind ungeheure Kohlenfelder entdeckt worden. ^slitische Rundschau. WilSdruff, de« 13. Oktober. Zum italienisch-türkisch-n Kriege. Wie der »Daily Telegraph* aus Tripolis meldet, versuchten mehrere Tausend Türken in der Nacht zum 10 d. M. einen Angriff auf die Stadt, wurden aber gegen Morges vo« den Scheinwerfers der Kriegsschiffe entdeckt und durch heftiges Feuer der Besatzungstruppeu, das vo« den Schiffen mit Granatfeuer unterstützt wurde, zurückgeworfen. In Malta traf die Meldung ein, daß die Italiener bei Tripolis drei türkische Pulvermagazine gesprengt haben. I» der Umgebung der Stadt fanden mehrere Gefechte statt, wobei beide Setten erhebliche Verluste hatten. DaS Zentralkomitee i« Saloniki hat ei« Telegramm deS Komitees in Tripolis erhalten, in dem bringend um Hilfe ersucht und erklärt wird, die Araber hätten sich bis her nicht bewährt, während die türkischen Soldaten wacker ausgehalten hätten. DaS Zentralkomitee hat schleunigste Hilfe versprochen und a« das Komitee in Tripolis die Aufforderung gerichtet, inzwischen dort den heiligen Krieg zu predigen. Seit dem Ausbruch deS Krieges zwischen Italien und der Türkei hat die Banden- bewegung i« Albanien und im Wilajet Monastir gänzlich aufgehört. Die Araberhäuptlinge, die in Tripolis an Bord des italienischen Admiralsschiffes ihre Unterwerfung angezeigt haben, stehen mit dieser Handlung noch immer allein. Erst jetzt erhalten sie einen Genosse«. Aus Tobruk wird nämlich gemeldet: Ei« arabischer Häuptling kam an Bord des Panzerkreuzers „Pisa", um seine Unterwerfung auzu- künotgen; er versprach auch, bet den anderen Arabern für dir Auerkennung der italienischen Herrschaft wirken zu wollen. Die aus der Stadt geflüchteten Einwohner kehre» zurück. Der „Reichsanzeiger" meldet: Infolge der Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Italien und der Türkei gibt die italienische Regierusg auf Grund des Artikels 216 des Gesetzbuches für die Handelsmarine bekannt, daß als KrtegSkontrebande erklärt werden: Kanonen, Gewehre, Karabiner, Revolver, Pistolen, Säbel und andere Feuer- und Handwaffen jeder Art, sowie Kriegsmunition u«d Militärgeräte jeder Art, überhaupt alles, was ohne weitere Bearbeitung zur unmittelbaren See- und La«drüstu«g diene« kann. Ueber die militärischen Maßnahmen im Wilajet Adrianopel verlautet, daß 100 bis 150 Mann für jedes Linieubataillon, im ganzen also 15000 Mann, zur Ver stärkung deS Friedensstaudes einberufen werden. Außer dem sollen mehrere Redtfbataillone, über deren Zahl ge naue Angaben fehlen, mobilisiert werden. Die italienische Regierung hat, wie die „Frankfurter Zeitung" meldet, ass Frankreich vier neue Flugapparate kommen lasse«. Diese werden zusammen mtt de» vielen anderen Apparaten auf den Kriegsschauplatz nach Tripolis gebracht. Sämtliche Offiziere, die an dem Wettflug Bologna—Rom teilgenommen habe«, werben nach Tripolis eotsandt. Die Flugapparate werden dafür eingerichtet, daß Handbomben aus der Höhe herabgeworfen werden können. Italien propiert zum ersten Male die Verwen dung von Flugapparaten als moderne Waffe im Kriege. Di- r-volutio«Lr- B-w-gu«g i« Chi««. Innerhalb der Stadt Wutschang ist Feuer äuSge- brochen, der Namen des VizeköntgS wurde zerstört. Der Bizekönig begab sich an Bord seiner Privatjacht. Der Kampf zwischen de« Aufrührern und den RegterungS- truppen dauert fort. Die Ausländer find wohlbehalten. Der Führer der Aufständischen hat eine Proklamation er lassen, in der die Anhänger aufgesordert werde«, die AuS-