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> k » ch,W. vn,«n »ulr 14. Jahrgang Dienstag, äen 11. Zebruar 1919 Nr. 34 LS» MMUiHMUMtt. aufe >«s so bellrdta de» Nigrin: »Sppingen. z rur mag llhi Vetswnb« Pasta» lvartal. !<> band, Schliprnadel „A. T. 1027" 'agrbl. erbeten. Uq«rsch»ant !, -unb-bütrl. Wyk tm, Parkett, änder, alte rbrauchvon Mer's »leumwachs Das Neueste vom Tage. Dl« polnische Bedrohung Bromberg» tst ge. wachsen. Ti« Polen stehen 10 Kilometer vor Bromberg. Bei Nakel halten sie di« Züge an unv Unterziehen die Reisenden groben Belästigungen; sie schieben auch aus die Züg«. Ler varfafsungsentwurf für Preußen wird noch in dieser Woche der konstituierenden Landesversammlung unterbreitet werden, deren Pt nberusung im Laus« des Monats erfolgen dürfte. Der Entwurf «sieht ein Einkammersystem vor. Der Tienstbetrieb der ob «rst« n H «ereslel tunp !in Kvlberg wird vom 12. dieser Monats ab in vo'l- l«m Umfang« ausgenommen werden. Li«Annahme dervorläufigenReichsver- sassung durch di« Nationalversammlung ist gestern erfolgt. Tie Press« begrüßt die Annahme als ersten Schritt zur Ordnung. Bon zuständiger Stell« erfährt di« Deutsche Allge- meine Zeitung, daß die neuen Massen ft illstands. Verhandlungen ketuessall- vor dem 15. Feb. ruar beginn«« werden. sei. Aus diesen Gründen hab« sie sich auch entschlossen, ihre erheblichen Bedenken gegen die in dm Paragraphen 2 und 4 Absatz 2 enthalten«, Bestimmung« tzlychcktz» stellen. Im Namen der ! deutschen demokratische» spartet erklärt Abg. v. Pa Herr Meine Freunde erkennen die Notwendigkeit an, eine Verfassung zu schassen, ebenso, daß sie sogar in Wirksamkeit treten und darum nur das Notwendigste enthalten soll. Erst bei Beratung der end. gültigen Verfassung werden wir an di« Prüfung der Frage herantreten können, wie zum Heile des Ganzen di« überragenden Forderungen der ReichSetnh«it mit der Rücksicht auf das historisch Gewordene, aus die Eigen art der deutschen Stämme am besten vereinigt werden können. Unsere fest« Zuversicht ist, daß un» Verstände gung und ehrlicher Will« di« un» zu dem vorläufigen Entwurf, der nicht leicht zustande gekommen ist, verholsen Haden, un» auch ein« endgültig« Verfassung schaffen wer, den. Unser Volk, das sich aus der Gegenwart durch Per» wirklichuag von Zukunft-Hoffnungen erlösen will, und der Feind, dec uns den Frieden grundlos und grausam vvrenrhält, sie sollen uns trotz der gewaltigen Partei- gegeufätzc der letzten Woch n und Vivnate bei diesem ern. sten Schritt geeint und geschlossen finden. (Lebhafter Bei. fall.) Ti« heutig« Verabschiedung des ersten großen grundlegenden Gesetzes durch ein« außerordentlich groß« Dsthrheit soll uns von guter Vorbedeutung sein. Meine Freunde werden geschlossen für die Vorlage und ihre so. sortige Durchberatung in zweiter und dritter Lesung stimmen. , > > i ! l ! ^ !!!!>! ITI Es sprachen w«tr«r die Abg. Mg. Hein« (bayrische Volk-parsti), Tr. Delbrück (deutsch-nationale Volks, Partei), Tr. Heinz« (deutsch« VolkSpartei), Dr. Cohn (unabhäng. Soz.) und Gröber (Zentrum). Damit schloß die Besprechung und «S wurden nun nach einander mit einigen Kleinen Abänderungen die einzelnen Para graphen angenommen, woraus in di« Spezialdiskussion eingetreten wird. In der Gesamtabstimmung wird der Entwurf gegen die Stimmen der unabhängigen So- zialdemokraten und einiger anderer Abgeordneter unter Beifall angenommen. Die Ermächtigung an den Präsidenten, das Gesetz zu unterzeichnen und «S damit in Kraft zu setzen, wird einstimmig erteilt. Darauf er klärt > i : i !ü^ü Vie vorläufige Reichsverfassung angenommen. «eiMa», ist« Februar. Präsident Tr. David eröffnet die heutige Sitzung Nationalversammlung um 3 Uhr 2S Minuten. Auf Tagesordnung steht die zweite und eventuel! dritte lusikinstrument« l«u auspvliert — Beschäftig» ke dieselben aus anderer Hars- mch auewärts. rdMast >nion, ik., für Höchst- ldnteiw»«», vi., abzugeben, t. r. io,» kazeblatt. Si7 Nnnslrmaudln, lausen. »tr. »1, I, l. SiMPL fcholarm. svw, IklAIMO zu verlausen, uer Taiiediast. !llß fteie, reine «Vare. doch dieser Vertrag nicht tm mindesten ein« Menschen freundlichkeit des Verbandes dar. Ter Verband weiß sehr Wohl, daß wir bei der jetzigen essek-ttvcn Blockade glatt dem Hunger ausgeliesert werden und daß die Schuld für ein neue- großes Sterben ihm allein zu saften würde. Deshalb benutzt er diese günstige Gelegen' heil, unser wirtschaftliches Leben noch fester in seine Gewalt zu bekommen, als es bisher schon der Fall ist. Tas Speisefett, Weizenmehl und die konden sierte Milch werden die teuersten Nahrungsmit tel sein, die wir jemals gekauft haben; denn wir waren gezwungen, unsererseits die Bezahlung durch. Gold und fremde Wertpapiere sicherzustellen. Tabci soll allerdings der Hauptgegenw«rt in Wertpapieren gezahlt werden. Bet der Bezahlung in Gold soll «s sich nur um «inen realttv geringen Betrag handeln, sodaß eine wesentliche Schwächung des Goldbestandes der StelchSbunk nicht ein treten wird. Wichtiger ist aber die Tatsache, daß wir immer noch nicht oh,re weiteres mit der Lebensmittel« lieserung rechnen können, sondern daß st« abhängig ist von der Regelung des Finanz- und SchtssahrtSab- kommens, jenes schikanösen Finanzabkommens, das unsere gesamt« Ausfuhr und Einfuhr unter die Kon- trolle der Entente stellt, und von dem selbst Foch sagte, daß «S eigentlich! garnicht zum Gebiet der Was- senstillstandsbedingungen gehör«. Tas Gchtssahrtöabkom. men verlangt in schönen Worten di« Mitwirkung der deutschen HandelSslotst in d«r Weltschissahrtsgemein- schäft. Man müßt« die AuSdrucksweis« de» Verbandes nicht kennen, um hier den Pferdefuß nicht gleich heraus. zusühlcn, und um nicht zu wissen, daß dadurch das selbständige Bestehen unserer Handels flotte aus das Schwerst« gefährdet ist. Wie der Geist der Versöhnlichkeit aussieht, den der Verband und insbesondere die Franzosen gegen uns hegen, geht aus den Äußerungen der Blätter hervor, die der französischen Regierung nahestehen, und di« neuen Forderungen zur Verlängerung des Was- !fen still st andes aussprechen. Tie französische Presse ! sieht in ihrem sinnlosen Haß den alten Imperialismus Deutschlands schon wieder aus» neue erstehen. Die Deut, schcn versuchten sich den Folgen des Krieges zu entziehen und Haß unter di« Verbündeten zu säen. Es wird eine derartig« Fassung der Wassenstillstandsbedingungen ge. fordert, daß die Lage des VerbaAdeS gegenüber Deutsch land ein für allemal geklärt wird, das heißt also, daß man mit der jetzigen Erdrosselung Deutschlands immer noch, nicht zufrieden ist. Man will daS Werk vollenden. Tie neuen Forderungen sollen uns den Rest geben. Tie französischen Blätter fordern eine Zurückziehung der deutschen Truppen hinter die Grenzen Preußisch- Polens und Ostpreußens, sowie die Preisgabe von Dan zig. Neben der Besetzung der Kruppschen Werke in Essen sollen sämtliche Fabriken Deutschlands unter die Kontrolle des Der Landes gestellt werden und zuerst für den Verband arbeiten. Außerdem sollen wei tere Lokomotiven und landwirtschaftlich« Maschinen ge liefert werden. Im Lichte dieser Forderungen, die von d«r Verblendung «ingegebe« sind, mutz auch da- Ke. bensmittelabkommen betrachtet werden. Wir können nichts tun als an das Wort EbertV erinnern, der Verband möge uns nicht zwingen zwischen dem Hunger und der Schmach zu wählen. Lieber. P.L.F. Mit unserer Politik steht es wie mit der Grippe, und wer sein Volk wirklich, über alles liebt, der Hot keine ander« Pflicht, als aus die Gefahren hinzuwei sen. Noch sind sie nicht gebannt. Wie die Grippe von auswärts eingeschleppt ganz Deutschland durchraste, Über di« Grenzen zurückslutete, um erneut und noch bösarti ger wiederzukehren, so kann es uns leicht mit dem Fie ber der Revolution gehen. Ter Krieg gegen die lieber macht, die politisch« Entrechtung des Volkes, sie ha ben den Boden geschaffen für die Revolution, aber der Funke, di« Form kamen von Rußland, aus dem bolsche wistischen Chaos der Verrohung. Seit November li«gt der größte Teil unseres Volkes im Fieber. Tas Fieber muß zur Genesung führen, aber dazu ist gute, treue, gewissenhafte Pflege notwendig. Wie ost schon stürzten sich Fieberkranke aus dem Fenster im Wahne fliegen zu können, und blieben zerschmettert lie gen. Wie ost zückten sie das Messer gegen den eigenen Arzt, wie oft tranken sie das heilsam-lindernde Gift auf einen Ruck, um nie mehr zu erwachen. Die Revolution ist ein Fieber. Tie Kranken und Verzweifelten, die Elenden und Hungrigen glawben zu gerne den Traumprv- ph«ten, den Kommunisten und Spartakisten, die «men Irrwahn für Wahrheit nehmen und geben. Tie Unglück, lichen, die aus Verzweiflung' ihnen folgen wollen, die meinen, so ginge es nicht weiter, also müßte alles um- gekehrt werden, sind zu bedauern. Mer sie müssen auch geschützt werden gegen die Gewissenlosen, die kalt das Verderben des ganzen Volkes heraufbeschwören, um durch Mord und Gewalttaten zu blutiger Herrschaft zu kom men! Nicht Aerzt« sind sie, svndern selbst Besessen«. Liest» falschen Propheten au- Wahn oder Bosheit gilt der Kampf aus Leben und Tod. Wir leiden Mangel, Mangel an allem. Nicht Sozia lismus, nicht Kommunismus kann den Mangel beheben, «S gibt nur eine» rArbeit und Geduld. Nicht die Ent eignung der Reichen kann uns retten, enteignet sie und Ihr werdet sehen, daß keiner reicher geworden sein wird, aber daß «Mrs Wirtschaft schlimmer zusümmsngebrocheft stift wird, als die in Rußland; datz zkver Drittel unseres Volke» Hunger sterben, weil alles stmtt und nicht» mehr geschaffen wird. Nicht Neid, sondern Gelbstäjtfopferung, nicht Haß, sondern Lieb«, nicht Mißgunst, sondern V«r. trauen, sie allein können uns retten. Bald soll der Staat des Rechte- und der Freiheit, der für alle sein« Kinder sorgt, errichtet sein, vertraut auf ihn unv laßt von der Gewalt. Sechs Wochen rüstiger, hing ebender Ar. beit in den Kvhlenschächben, in den Eisenhütten, in den Werkstätten und dst Sonn« lacht wieder. Nur so können wir genesen! Lassen wir un» nicht anstecken von der rück kehrenden Nevolution-well«. Und wenn »ns die Mattig keit noch in allen Gliedern lastet r an die Arbeit in, Ver trauen auf die Zukunst. ES gibt kein« ander« Rettung. der der , Beratung de- Zur zweit«» Lesung ist ein« Reih« von Anträgen der deutsch-nationalen VolkSpartei und der unabhängigen Sozialdemokrat«» «ingegangen. Der bayerische Gesandt« Dr. Präger erklärt im Auftrag« der Regierungen Bayern-, Württemberg- und Baden», daß diese Regie. rung«n von der Voraussetzung ausgingen, daß durch di» Annahme de» Gesetzentwurf«- Entscheidungen üb«r die Sonderrechte der einzelnen Freistaaten nicht vorwegge nommen werden würden, volk-beauftragter Evert er klärt, daß di» VstichSregstrung Vieser Auffassung zu stimme. Am Namm -ar fstHsttstwWWistWtist-iM Poe-e- gißt darauf Ada. Löhs di« Erklärung ad, daß dtZ sozialdemokratisch» Fraktion von der Notwendigkeit «st ner raschen Verabschiedung das Gesetzes durchdrungen Lebensmlttelüeferung unck Waffenstillstemckssragen. D.v. Eo rrsreulich der soeben abgefchlosstne Ver trag mit den Regierungen de» Verbände» über di» Lie ferung von vebenSmftteln an Deutschland für den er sten Augenblick auch au»sicht, insofern als e» sich um Lieserung von Lebensmitteln handelt, die wir für unser ausgehungertes Volk dringend nötig haben, so stellt t gesucht. ,A. T. 1048" ieses Blattes. dame wärmt t wöchentlich >chts Mittag alt zum Au fgebote mit d.Gesch.d.Bl. l«n solv. Leut« tande» b.ioooä zahlung geltat- durch Härtel, pst-Tlrahe 831. t Müde! «rt ten Preisen iiMA. hen z. HUever- l kaufen Bruno delenenstr.LO,!. BolkSbeaastragstr Pchewemannr Nachdem die Nationalversammlung die vorläufig« Verfassung verabschiedet hat, ist die geschichtliche Mis sion, die uns als vorläufiger Regierung zugefaUen war. beendet. Wir legen die Macht, die wir von der Revolution empfangen haben, hiermit in Ihr« Hände. (Beifall.) Abg. v. Payer schlägt vor, die Regierung zu er suchen, ihr Amt bi» zur Wähl d«S Reich-Präsidenten und zur Bildung -des Reichsministerium» weiterznsüh- ren. Volksbeaustragter Scheidemann: Wir sind bereit, diesem Wunsche nachzukommen. TaS Hau» nimmt daraus den Vorschlag des Abg. v. Payer einstim mig an. Nächste Sitzung am heutigen Dienstag um 3 Uhr: Wohl des Reichspräsidenten, v > . ' i ' Tie Naa-Hängige« obstruieren. Wir gemeldet wirv, haben vi« Unabhängige« in der srationalvrrsammÄmg Vie vbstruierung der ein gehende« G«s»h«Svorla»en ve» Relchsregiernng beschlössen- Mit einem schnelle« Abschluß dr» wichtigen pkodtstrWM KeiHBsesttzö D -mm za rechnen. SW Ve-tz»« des Reichspräsidenten. Lee Nationalversammlung wird nach der WM dsß Reichspräsidenten «in« Kreditvorlage zugehen, durch di« die Bezüge des Präsidenten bestimmt werden sollen. Außer einer festen Apanag« sollen dem Präsidenten jährlich 100 000 Mark zu Repräsentation»-»»«?, ken gewährt werden, doch dürfte di« Gesamtsumme «im Million nicht erreiche«. »ein bürgerlicher Präsident vor Uatstnatversämmlnng. Ti« Minisstrliste Wird sich, wie di« P. P. R. most den, wie solgt Msammensttzen. Reichspräsident dürste Ebert, Reichskanzler Tcheidemann werden. Da gegen wird von manchen Seiden erwartet, daß der so zialdemokratisch« Präsident d«r Nationalversammlung. T«. David, zurücktritt und die Nationalversammlung einen bürgerlichen Präsidenten erhalten wird. Ties« Kombination begegnet innerhalb d»r mehrheitSsozialistst schAt Fraktion lebhaftesten »«bedenken. Man woist daraus -in, daß ein büraerltcher Präsident angesichts der tzaräiwrhältniklv in der National»^ fdmmlang ollen »»rl»«<nta,ifch«n »raditiv- n«n widsrfprscht und baß fein, »M FeUuna do» »och immer nicht benchi-te» uer Tageblatt W Mzeiger für Sas Erzgebirge WH mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: fluer Sonntagsbla«. UWWW SpttchfWnS» N.Saktion Mil -»u-nahm, ütt Lonnlag. nachmittag- 4-S Uh,. - <r,I,gramm-N»ttss,, Tag.diatt stu,tt,g,hl,,,. r«knsp„ch« tt, »"M»«' .U''" AW'E ?ar unv.rlang, »ing.fanSt, Manuskript, kann V.währ nicht g„,isl,t «,r-«n. WWW