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Zum Präsidenten des Kaiserlichen Auf- stchtSamteS Mr Privatversicherung wurde der Geheime Oberregierungsrat Bernhard Jauv er nannt. » Die gestrig« Reichstagsersatzwahl in Sten dal-Osterburg ergab Stichwahl zwischen dem konservativen und nattonalliberalen Kandidaten.*) * Die Konservativen, Nattonalliberalen und Freisinnigen haben im Reichstage einen Ei- ntgungsvorschlag zur BesoldungSno- volle etngebracht. Man erhofft von ihm, daß er die gefährdete Vorlage retten werde.*) * Wegen versuchten Betrugs im Amte sind gegen den früheren Direktor der Intendantur der Panamakanalzone und drei andere Haftbefehle erlassen worden. In der russischen Reichsduma brachte ein Abge ordneter der äußeren Rechten eine gegen die deutschen Kolonisten in Rußland ge richtete Tagesordnung ein. Die türkische ParlamentSsesston wurde mit ei ner Thronrede eröffnet, die sich über die In nere und äußere Lage recht zuversichtlich auswricht, besonderen Nachdruck legt darin die Re gierung auf die Schaffung einer starken Flotte.^ -t Näherei fleh« an anderer Stelle. IM»- Mutmaßlich» Witterung am 17. Mai; Nordost- wind, heiter, wärmer, vorwiegend trocken. "MI Das Aernstück unserer ÄuslanäspolMK. Di« erste Rede des Staatssekretärs des Auswär tigen, v. Jagow, im Reichstage am letzten Donnerstag hat, ähnlich wie im vorigen Fahre, die große Auslands reise des Reichskanzlers, aller Welt bewiesen, daß das Verhältnis Deutschlands zu Rußland gegenwär tig Gegenstand der Hauptsorge unserer leitenden Staatsmänner ist. Dieses Verhältnis ist fett Jahr und Tag nicht so gut, wie «S sein sollte. Zwar sind die offi ziellen Beziehungen -wischen den Regierungen beider Dnäreas Schlüter. (Zu seimw SSO. Geb»« »tag «ad Lvv. Todestag.) , 0achd«ll-r ondlltin. Wenn man Schlüters Namen nennt, denkt man zu erst an das Werk, das seinen Ruhm am ersten gesichert hat, und das uns heute noch als der Gipfel seiner Kunst erscheint, an das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. Reben ihm treten alle anderen Schöpfungen seiner Hand zurück, mögen sie auch ähnlich bedeutend und vollwertig sein. Jenes Denkmal gegenüber dem königlichen Schloß zu Berlin, der anderen Stätte der Wirksamkeit de» großen Künstlers, ist uns zugleich SqmLol aller Schlüterschen Kunst. Sein Name ist verknüpft mit der "Kultur de» branden burgischen Kurfürstentum», das sich in die künftige Groß- macht Preußens wandelt; und der Herrscher, der dem großen Friedrich Wilhelm folgt, gewillt, da» Mert seine» Vorgänger» zu krönen, indem er sich als Zeichen seiner unter schweren Kämpfen gewachsenen Macht die Krone aufs * Haupt setzt, wird ihm, der getreue Vollstrecker seiner künstlerische» Pläne wird, «in gnädiger Herr »ich Beschützer. Friedrich III, hatte weder die mächtige Persönlichkeit noch die geistig« Größe seine» Bater», aber er folgte der von ihm elngeschlayenen Politik und sorgte ebenso tolerant wie liebevoll für die wettere Entwicklung der inneren Blüte des Lande». Wie die Wissenschaft an seiner geistvollen Gemahlin Sophie Charlotte ein« begeisterte Schätzerin fand, so bewies er vor allem der Kunst ustd ihnen Vertretern sein« Gunst. Sein Streben war es, sein« Residenz zum Range einer wirklichen europäischen HaWtstadt zu erheben, von allen Setten rief er Künstler herbei, die ihm -elfen sollten, Berlin zu schmücken. Unter diesen Künstlern steht an erster Stell« Schlüter. Er »ar der Sohn des Hotmburgm Btldbauer» Ger hard Schlüter, -am früh nach Danzig und nahm hier Mitig an den «Setten seine» vatw« teil. Von seiner Jugend Länder durchaus korrekt, aber eine Nadelsttchpolt- tik russischer Verwaltungsorgane und eine unverant wortliche Preß Hetze russischer Zeitungen bemüht sich, eine deutschfeindliche Gesamtstimmung im russischen Vol ke zu s chaffen, die bei den eigenartigen inneren Verhält nissen Rußlands Über nacht den dortigen offiziellen Stellen über den Kopf wachsen und zu Zusammenstößen führen kann, die den europäischen Frieden schwer gefähr den würden. Deshalb hat es Herr v. Jagow in Vertre tung des Reichskanzlers für seine Pflicht gehalten, im Reichstag diese Dinge ausführlich zur Sprache zu brin gen und in ebenso friedlichen, wie ernsten und energischen Worten die russischen Hetzer zur Ruhe zu verweisen. Die Art, wie der Staatssekretär das tat, war diplomatisch recht geschickt und hatte auch durchweg den Beifall der deutschen Volksvertreter. Mit der dem offiziellen Lei ter des Auswärtigen Amtes gebotenen Zurückhaltung be sprach er die letzten ärgerlichen Zwischenfälle, um als dann mtt aller Offenheit und mit erfreulichem Nach druck die fast systematisch« Kampagne der russischen Hetz presse als das zu kennzeichnen, was sie ist, als ein ver werfliches Spielen mtt dem Feuer. Daß die deutschen Zeitungen dieser bedauerlichen russischen Stimmungs mache scharf entgegentreten, das hat, wie man deutlich heraushören konnte, durchaus den Beifall des Aus wärtigen Amtes, auch wenn bieses natürlich die Ver antwortung für all« Einzelheiten der Abwehr nicht übernehmen kann. Leider fallen die russischen Hetzversuche nicht nur in der französischen, sondern auch in der engli schen Presse auf fruchtbaren Boden. GS war daher durchaus angebracht, daß trotz des gegenwärtigen guten Einvernehmens zwischen Deutschland und England Herr v. Jagow auch an die englischen Blätter eimste Worte richtete. Nicht» mehr und nichts weniger sei von ihnen zu fordern, als daß sie Gerechtigkeit In der Beurteilung der einzelnen politischen Vorkommnisse bei den europäi schen Großmächten walten ließen. MU der 'Mahnung, nicht weiterhin mtt zweierlei Maß zu messen, hat der deutsche Regierungsvertreter sicherlich allen aus dem Herzen gesprochen, die fett Jahr und Tag den Mißklang -wischen englischer RegierungSpoltttk und englischer Pres- setaktik in Bezug auf Deutschland mtt Unwillen und Besorgnis verfolgt haben. An die Kritik reihte der Staatssekretär dann die vom Beifall des Reichstages un terstrichene Versicherung, daß weder auf politischem, noch aus wirtschaftlichem Gebiet reale Ursachen vor handen wären, um das altbewährte, freundnachbarliche Verhältnis neuerdings zu beeinträchtigen. Man weiß, daß ein gut Teil russischer Hetze nur darauf zurückzu führen ist, daß man hofft, dadurch bet der demnächstigen deutsch-russischen Handelsvertragserneuerung mehr Zugeständnisse herauszuschlagen. Aber diese Me thode der Einschüchterung verfehlt in Deutschland sicher ihren Zweck. Unsere Unterhändler sind, wie man heute seinem Entwicklungsgang von Mnvr hinstlerischen Aüs- bildung wissen wir wenig. Er tritt uns als bereits voll ausgebildeter Künstler in einem! Alter von noch nicht dreißig Jahren entgegen und wird al» ein Vielbeschäftigter Baumeister in der Residenz des Polenkönigs in Warschau genannt. Daß er sich hier als Architekt und als Bildhauer ausgezeichnet Haden muß, erkennen wir aus seiner Berufung nach Berlin, wohin ihn Kurfürst Friedrich III. als Hof bildhauer mit dem für die damaligen Verhältnisse sehr hohen Gehalt von 120p Reichstalern lud. In Berlin ist die Stätte seiner größten künstlerischen Triumphe, und in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum schuf er hier alle jene Werke, di« ihm in der Geschichte der Kunst «inen her vorragenden Platz eingeräumt Haden. Gr tritt uns gleich bedeutend al» Architekt foiie al« Bildhauer ent, gegen. Es war lang« Ziett unbekannt und ist erst durch neuer« Forschungen aufgehellt worden, welchen Anteil er an dem Bau de» Berliner Residenzschlosses gehabt hat. Ihm siel die Ausgabe zu, die au» den verschiedensten Epochen herrühvenden Schlohbauten unter Zufügung neuer Teile zu einem einheitlichen und imponierenden Ganzen zu gestalten. Die Schwierigkeiten, die Schlüter zu überwinden hatte, um unter Benutzung aller vorhandenen Baureste, di« «in form lose» KvWlomrat von einzelnen Gebäuden, Mügeln, Altanen, Türmen und Galetten bilden, ein -Hammen- hängende» Ganze» herzustellen, dann den kolossalen Bau bet knappen Geldmitteln in Amester Zeit und bei dem damals großen Mangel an geschickten Mssrikwuton stlurchtzuführen, waren sehr bedeutend, alber sie wurden durch ausdauernden Fleiß und «in genial«» Erfassen der Aufgabe zu, Zufrieden heit de» königlichen Bauherrn gelöst. Außer al» Architekt betätigt« sich Schlüter im Schlosse auch al» Bildhauer, und «ine ganz« Reihe künstlerischer KleiNarbeien, die wir heute noch bewundern, wie Kamilne, DürumvahNtungen, Fries«, find ihm -uzuschrttben. welchen Ansehen» sich Schlüter bei dem König -rfveut«, steht man daran», daß ihm nach kaum drttjährtgm Wirksamkeit dt« Anfertigung de» vvei.t«r- schon weiß, entschlossen, sachlich, urtd, soweit es mög lich ist, entgegenkommend an die Verlängerung )es deutsch-russischen Handelsvertrages heranzutreten und sich durch keine russische Stimmungsmache zur Au ßerachtlassung der realen WtrtschastSinteressen beider Länder verleiten zu lassen. Mtt eindringlicher Versiche rung der friedlichen Absichten Deutschlands und mtt dem Wunsche, daß das freundnachbarliche Verhältnis Mischen oen beiden mächtigen Nachbarreichen von der deut schen wie von der russischen Regierung allen Quer treibereien zum Trgtz Wetter gepflegt werden möchte, 'chloß die ebenso mannhafte wie entgegenkommende Red« über das gegenwärtig wichtigste Problem unserer auS- värttgen Politik. Politische Tagesschau. »««, IS. Mat. Kompromiß -am BesowuugS-Gesetz«. O Der angekündigte Kompramißantvag zu der dem Reichstage vorliegenden Bcioldungsnovelle ist jetzt ein- gebracht, nachdem die Zustimmung der Regierung zu ihm gesichert ist. Der Reichstag verzichtet also für dieses« mal aus alle von ihry in her vorigen Lesung! beschlossenen Erhöhungen der Sätze, stellt vielmehr einfach die ur sprüngliche Regierungsvorlage in allen ihren Teilen wieder her. Dafür hat aber die Reichsregierung eine neue, spätestens im Herbste 191Ü vorzulegende Novelle zugesagt, durch die allen sogenannten gehobenen lln- terbeamten (Klassen (II a und II b) eine Aufbesserung um mindesten- 100 Mark in jeder Stufe verschafft wer den soll. Und zwar haben diese künftigen Sätze bereits vom NeujahrStage 1916 an zu gelten. Die übrtzzen durch diesen Vergleich unter den Tisch fallenden Beschlüsse der Metten Lesung.werden durch eine Resolution dem Bun desrat« zur tunlichen Berücksichtigung für dieses Gesetz von 1916 ans Her- gelegt, und die Regierungen haben verheißen, sie mtt tunlichem WoWvvllen in der Zwi schenzeit noch einmal prüfen zu wollen. Der Konchrv- mtß-Vorschlag bewegt sich also ziemlich in derselben Linie, die wir von Anfang an für einen geeigneten Weg zum Frieden bezeichnet hatten. Seine Annahme im Reichstage ist indessen noch immer in Frage gestellt, da das Zentrum seine Teilnahme verweigert. Unterschrie ben ist er allein von den Konservativen, den National liberalen und der Fortschrittspartei, die zusammen kaum ein Drittel des Reichstages ausmachen. Mindestens Met Drittel des Zentrums — oder ein Drittel und die Ge samtheit der kleinen Gruppen — müßten zu den antrag stellenden Parteien übertreten, soll der Widerstand der übrigen Zentrumsabgeordneten, der Reichspartei und der SoztaLemokraten wirkungslos gemacht werden. Die Thronrede d«S SUltau». O So ist denn doch wieder ein ottomanWe» Parlament in Konstantinopel eröffnet worden! ES kommt Wohl nicht bilde» des Großen Kurfürsten Übertragen wurde. Auch hier löste er dis ihm gestellte Aufgabe zur vollen Zufriedenheit feines königlichen Herrn. Friedrich wünschte, seinem Bater, dem Begründer der Macht Brandenburgs, «in würdiges Denmäl zu setzen. Er sollte als großer Kriegs mann zugleich und als Staatsmann dargestellt werden. Da her die kühne Jmperatorgeste, daher das selbstbewußte Ton- dottierehafte, daher die gefesselten Sklaven am Sockel, di« anzeigen, daß ein großer Herr nach Beeidigung des Kriege» und nach Unterwerfung gewaltiger Böller im Triumph in die Hauptstadt seines Landes eitnzieht. Nicht den kriege rischen Helden, nicht den Ungestüm von Fehrbellin und Warschau hat Schlüter geistig ersaßt und wiedergeboren, wie man treffend bemerkt hat, sondern, den großen Fürsten, der, an dem Wendepunkt zweier Zeitalter stehend, in sich die rüstige Streitbarkeit des mittelalterlichen Feldherrn mtt der wü"devollen Rühe des modernen Staatsmannes vereinigt. Darum beseelt er die Brüst mit stolzem Selbst gefühl, erweckt in dem mächtigen Haupt den erhabenen Ernst und liieh ihn so, einem unsterblichen Helden gleich, auf feurigem Streittoß in festlichem TriumMchritt hinüber reiten in da» neue erstanden« Schloß großer Ahnen. Die, Denkmal ist eitne Höhe moderner Skulptur und sichert allein schon dem Meister den Lorbeer. Gleichwertig diesen Arbeiten ist der Schmuck im Zeug haus, die «Köpfe gestvrbener Krieger aus den «Schluß- steinen der großen Bogenfenster, di« man au» zahllosen Kopien kennt. Wir sehen die Krieger, an Zahl LI, in den verschiedensten Altersstufen sterbend oder eben gestorben. Die Augen gebrochen, der Mund erstarrt, die Ruh« de» Tode, auf allen. Die Mannigfattisgkett d«, Aufdruck«, di« Individualisierung jede» «iMelnen ist so groß, daß wir mit zwingender Gewalt in der Betrachtung ftsigehalten ««wen. E, Mimt, al» sei die besondere Sinneiweis«, der ganz« Charakter fche» dich«, Krieg«, in dichmn einen Lugend« ftttw» «scheiden» mit aller «Kraft tzchmmwngchaßt mch