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gelegt, als es die Lage erlaubte, also an oie Saale und in die Nähe von Magdeburg. Die angenommene rote Heeresleitung wird versuchen, ihre beiden ge trennten Heeresgruppen zum gemeinsamen Handeln ge gen die Blanen zu bringen. Die beiden wirklich vor handenen Manöverparteien Blau und Rot sind in diesem Jahre als die mittleren Armeen der blauen und roten Heere gedacht, daher hängen ihre Entschließ!!» gen und Bewegungen sowohl von den Absichten der beiderseitigen angenommenen obersten Heeresleitun gen und ihrer Nachbararmcen wie von den Meldun- g^l ab, welche ihnen durch die Heereskavallcrien und die Luftausklärung zugehen. Die Heereskavallericn sind durch Funkenspruch mit den Armeeoberkommandos ver bunden. T as Wetter ist trocken und windig. Am blauen Berge bei Lonnewitz unweit Oschatz kam es am Dienstag mittag zu einem großen Tres sen zwischen starken Kavalleriemassen beider Parteien. Die rote Kavallerie schlug die blaue in prächtiger At tacke zurück. Auch reitende Feldartillerie und Ma schinengewehre traten in Tätigkeit. Auf der roten Seite wurden auch sächsische Schützen bemerkt. Ter Kaiser in sächsischer Ulanenunisorm hielt längere Zeit auf oem blauen Berge und beobachtete den Verlauf des Treffens. Auch der König von Sachsen und der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin waren zeitwei lig anwesend, ebenso Prinz Waldemar, Chef des frei will. Antomobilkorps, in dessen Uniform. In der Suite des Kaisers befanden sich unter anderen Fürst Fürsten berg, Chef des Generalstabes General von Moltke, der alte Graf Zeppelin in Ulanenunisorm und die Schwei zer Offiziere von Sprecher von Bernegk und Oberst Wille. Tagesgeschichte. Deutschland. — Tie Reise des Königs von Dänemark nach Berlin. König Christian von Dänemark wird Ende November mit der Königin seinen offiziellen An trittsbksuch am Berliner Hose machen. Das Königs- Paar wird in Berlin drei Tage bleiben. — Verlängerung der bayerischen Land tag ssession. Die bayerische Landtagssession wur de aus dem Berordnungswege bis zum 12. Oktober verlängert. - Das Befinden des Großherzogs von Baden. Der „Karlsruher Zeitung" zufolge erkrank te der Großherzog am Abend des 6. September an einer fieberhaften Erkältung mit rheumatischen Be schwerden Seit Montag ist ein Nachlassen der fie berhaften Temperatursteigerung und damit zugleich der Beschwerden eingetreten. Bei weiter fortschrei tender Besserung wird mit der völligen Wiederherstel lung voraussichtlich in einigen Tagen gerechnet wer den können. Vesterreich-Nugar». - Die Opposition in Ungarn. Der lei tende Ausschuß der vereinigten Oppositionsparteien hat einstimmig beschlossen, solange die rechts und gesetz widrigen Handlungen, die seit dem 4. Juni durch den Präsidenten des Abgeordnetenhauses und die Regier- ungsmehrheit begangen worden seien, nicht wieder gut gemacht würden, sei ein normales Funktionieren des Parlaments unmöglich. Die auf ungesetzliche Weise zustande gekommene Geschäftsordnung erkenne die Op position nicht an und sie werde sich ihr nicht unterwerfen. Solange Graf Tisza und Mnisterpräsident Lukacs, die für ihre Handlungen die volle Verantwortung zu tragen verpflichtet seien, ihre Stellen nicht verließen, werde eine Entwirrung von der Opposition für aus geschlossen gehalten. Die unverzügliche Verwirklichung der Wahlrechtsreform sei die unbedingte Voraussetzung des Friedens. Die Oppositionsparteien werden am 16. September Parteikonferenzen abhalte», in denen die ser Beschluß ratifiziert werden solle. Jraxkreich. Vereinigung der französischen Schlachtschiffe im Mittelmeer. Wie der „Ma- tin" mitteilt, hat die französische Regierung auf Vor schlag des Marineministers Telcasse beschlossen, sämt liche Schlachtschiffe im Mittelmeer zu vereinigen. Zu diesem Äehufe wurde der Kommandeur des gegenwär tig im Atlantischen Ozean und im Aermelkanal befind lichen dritten Geschwaders, Vizeadmiral Marolles, ge gen den 15 Oktober seine 6 Schlachtschiffe nach Tou lon führen und sich w'nter den Befehl des Admirals de la Peyrere stellen, dessen Streitmacht dann aus 18 Panzerschiffen, darunter 6 Dreadnoughts bestehen wer de. Anläßlich der Vereinigung der beiden Geschwader würden neue Flottenmanöver stattfinden, an welchen sämtliche Kriegsschiffe teilnehmen sollen. „Matin" meint, daß durch diesen Beschluß der Regierung der Er örterung über die Angelegenheit im Mittelmeer ein End? gemacht werde. Spanien. Spanisch-amerikanischer Freund s ch a f t s v e r t r a g? Tie Korrespondenzia „Di Es pana" veröffentlicht das Gerücht, nach welchem zwi scheu Spanien und den Vereinigten Staaten die er sten Besprechungen zur Festlegung eines Freundschafts vertrages stattgesunden haben. Man sagt, die amcri kanische Regierung sei gewillt, mit Spanien in nähere Beziehungen zu treten, da ein großer Teil der ameri kanischen Bevölkerung große Sympathien für dieses Land besitzt. Marotto. - Zu de in Einmarsch der Kolonne Man gin in Marrakesch wird offiziös mitgeteilt: Durch den Generalresidenten Lyautey sind nunmehr im Ein vernehmen mit der Regierung oie entsprechenden Maß nahmen getroffen worden, um die Militär- und Zi- vilverwaltung in Marrakesch und Umgebung zu si chern. In erster Reihe wird eine genügende Truppen zahl in die Stadt verlegt werden, um die Ruhe und Sicherheit zu verbürgen. Ferner werden starte Mi litärposten errichtet werden, um etwaige neue Angrisfs- gelüste El Hibas und seiner Anhänger unmöglich zu machen. Japan. Prinz Heinrich in der japanischen Hauptstadt. Prinz Heinrich von Preußen ist an Bord des Kreuzers „Scharnhorst" in Jokohama ein getroffen und vom deutschen Botschafter, den Mitglie dern der Botschaft und den der Person des Prinzen Heinrich attachierten Herren empfangen worben, dir ihn zum Sonderzuge nach Tokio geleiteten. Auf dem Shimbashi-Bahnhofe in Tokio wurde Prinz Heinrich bei seinem Eintreffen vom Kaiser, der Kaiserlichen Fa mitten und japanischen Würdenträgern bewillkommnet. Nach dem Abschreiten der Ehrenfront wurde der Prinz in feierlichem Zuge zum Kasumigaseki-Palast geleitet, wo er Wohnung nahm. Dort angekommen überreichte Fürst Katsura dem Prinzen die Kette des Chrysanthe- mumordens. Der Empfang des Prinzen durch den Kai ser findet am Mittwoch vormittag statt. Oeüliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 11 September. Zwecks Ausstellung einer Vorschlagsliste für die Wahl der aus den Kreisen der Arbeitgeber für das A n g e st e Ilten-Versicherungs- Fernsprecher Nr. 21V. tlel-Kdr.: Amtsblatt. »IS 158 23-29 33,» rin fi. Kutzknüppek. Eibenstocker Staatssorstrevicr HolMrstcigerung G Hotel „Stadt Leipzig" in Gibenstock, O 912 »r. 8. 1107 fi. 39 , lklt-, aße 10. atio- >erz- sen, IN. »ter. 16—22 30-39 r >u ers iber )en bei sek, 1. 1 Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschlicßl. ! des „JUustr. Unterhaltungsblatts" und der ! humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der j Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen 1 Ueichspostanstalten. -te D ider em- Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sür den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. deu bei Berletz- n ihre^ »I der To- jonen ver- Jn dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bürstenhölzerfabrikanten ümtl in Operstützengrün Hal der Konkursverwalter beantragt, das Verfahren ein- mstellen, da eine den Kosten des Verfahrens entsprechende Masse nicht vorhanden ist. Zur Beschlußfassung hierüber wird eine Gläubigerversammlung auf Kienslag, den 25. September 1912, vormittags 10 Ahr vor dem Königlichen Amtsgericht Eibenstock einberufen. Eibenstock, den 5. September 1912. Dienstag, de« 17. September ISIS, von vormittags 'M Uhr an 24,.-. im w. Arennscheite, 0,» rm h , 123 im w. Areanknüppek. 0,, im h , 99 im w. -este, Einzel- u. Bruchhölzer in den Abt. 5, 11, 28, 38, 51, 56, 60, 62, 63, 66 u. 76, Durch forstungshölzer in den Abt. 8, 14, 44 u 63, 719,5 iw w. Stöcke, in Abt. 2, von nachmittags '/,2 Uhr an 4 bu. Klötze 15—21 em stark, 4137 fi. Klötze 7—15 cm stark. Narkl Amts- un- Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Druck« und Berle,«: «mtl H-nn.bohn, »«antwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — I». Sah*«««!' —- " n--- — Donnerstag, da 12. September Einzel- u. Bruchhölzer in den Abt. 2, 5, 35, 37, 38, 51, 60, 63, 66 (alles frische Hölzer), Durchforstungshölzer in den Abt. 8, 14, 44 u. 63. Kgl. Forstrevierverwaltnng Eibenstock. Kgl. Forstrentamt Eibenstock. »71« »er) 2847» ^ -a. iMN »I W7S) U87i S<- S78„ t«i Ä ltS« Iksso Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, i^UUbviilli Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. cis' meldet Der hiesigen irken Wind Zaracke au» casilianische ener be- Bon den Kaiser-Manövern. Die Rote Armee im Anmarsch. Zwischen Torgau und Dresden, also nach der all gemeinen Kriegslage, mußte die Rote Reiterei aus der Gegend von Calau-Finsterwalde kommen. Tor gau und Dresden liegen nun freilich an einem Elb- abschnitt, der in der Luftlinie nicht weniger als 80 Kilometer mißt, für die Phantasie und für die auf- klärendcn Truppen ein bedenklich weiter Spielraum Wilhelm Tcll, aus dessem Lande der Kaiser eben an kam, hatte es bequemer, als er dem Landvogt aus- laucrte: Durch diese hohle Gasse muß er kom men: Aber auch der kundige Thebaner, der ein wenig Kriegslagen beurteilen und Manöverkarten lesen kau», sieht gar bald, daß das mächtige Waldgebiet, welches sich südlich von Torgau linksseitig der Elbe bis ge gen Strehla hin erstreckt, keinen feindlichen Führer locken kann, dort über den Strom zu gehen. Auch andere Erwägungen mehr spielen mit, um zu der Ue- berzeugung zu gelangen, daß. der feindliche Vorstoß keinesfalls nördlich von Strehla und Höchstwahrschein lich nicht südlich von Meißen stattsinden konnte. Ange sichts solcher Erwägungen aber verengte sich das Ge biet, auf der die von Osten anrückende feindliche Rei terei operieren konnte, schon von einer Elbstrecke von 80 Kilometer auf kaum mehr als 30 Kilometer in der Lustlinie. Für die angreifende rote Reiterei ist dies entschieden eine Erschwerung ihrer Aufgabe, für die Beobachtungs- und Berteidigungsaufgabe der blauen Armee eine wesentliche Erleichterung. Auch insofern war Rot, strategisch gedacht, im Nachteile, als sich ihni der Elbstrom, ein beträchtliches Bewegungshindernis, entgegenstellt. Auch mit den modernsten Hilfsmit teln ist eben ein solcher Flußübergang nicht geräusch los und nicht ohne beträchtliche Zettverluste zu bewir ken. Zu derartigen Manövern nimmt der Truppenfüh- rcr die schützende Dunkelheit der Nacht in Anspruch. Wo es nvttut, kann er sich mit Scheinwerfern Licht schaffen, und wo er will, seine Schleichwege unbelich tet lassen. Ties wären so im großen und ganzen die Vor- erwägnngen, welche den Manövern vom 9. zum 10. September wohl an den beiderseitigen Lagern voran- gingen und die mithin als die gegebene Richtlinie zu den gegnerischen Entschließungen anzusehen wa ren. Lie Motorboote als neue Kriegsmittel hatten am 9 September mittags ihren Standort bei der als zer stört angenommenen Meißner Elbbrücke. Hierhin lenk ten auch die Chauffeure des Kaiserlichen Autozuges ih ren Weg. Im Lanfe der nächsten Stunden schon wur de die gelbe Kaiserstandarte auf einem der Motor boote gehißt, der oberste Kriegsherr hatte also selbst die Elbstrecke abfahren wollen. Nachmittags und abends überschritten die roten Truppen an verschiedenen Punkten die Elbe. Tie schwachen blauen Reserven am linksseitigen Ufer wur den verschiedentlich außer Gefecht gesetzt. Am spä ten Abend trat die Artillerie in Tätigkeit, auch die Fliegcrabteilung am Nachmittag. Ter Kaiser war auch nachmittags im Gelände und gedachte im Sonderzug; bei Riesa zu übernachten. Das Wetter ist besser. Blaue Reservetruppen standen am 6. September in den Pässen des Erzgebirges an der Elbe von Dres den bis Wittenberg in der Linie Wittenberg—Bran denburg Rathenow. Am 7. September halte eine böhmische Gruppe des roten Heeres sich bis ruf etwa zwei Trgcmärsche dem Erzgebirge genähert und eine nördliche Gruppe die Untere Neiße und Oder erreicht. Der Aufmarsch der blauen Armee war soweit nach vorn G