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Ottendorfer Zeitung Gemeind«- Giro. Konto Str. lSL Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und MU den Beilagen »Neue Illustriert«', „Mode und Heim' «td „Der Knhvlh'. Schriftlettung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. UnItthMW- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderate» nd AireiMtt amtlichen Bekanntmachungen ,u OttmdochOkrilla. »«»»»»»in»»»»»»»»»»»»»!» - Dt« ,Ott«nLvrs«r Zittung' «rschelnl Dteri»- « tag, V»n»«r»1«g «id Soun ab «nd. Dar V«t»a«-Pr»t» wird «U v»>doi - iabmr Monat, bekannt ,«g<bnu ü I« Fall, hbhoror Dewalt t^brieg ob. s»«p. ü 2 tr,»ndw«lchn Störung« d« Betrieb« der - L Fettung, d. Lteseranlen ob. d. Betbrd enmo»- » Mnrtchtnng«) hat dn Vezteder »ein« An- » m svrnch auf vteferung »der Nachlt^rrung her m I g«U«»g ob. NückPlhlnng d. Beptgapretfe«. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 82 Freitag, den 17. Juli 1925 24. Jahrgang. nehmern einen schweren Stand hatten, sodaß sich sogar die Absperrung mittels Leinen notwendig machte. Tinen bt- onders wichtigen Dienst hatte aber die Freiw. Sanität«, olonne vom Roten Kreuz — wenn auch durch da« kühle Wetter keine Abschläge und Ohnmächten vorkamen — so -alte diese fortwährend Adelt mit Turnern, die infolge der Anstrengung de« Tage« ermattet waren, auch die Läufer chafften den Sanitätern genügend Arbeit, sodaß diese ständig in Bewegung waren. Unfälle ernstlicher Art ereigneten sich jedoch nicht. Mit dem gesamten Ergebnis seiner Feier kann der Verein stolz darauf sein über den mustergültigen Verlauf. Unserm Turnverein aber ein „Gut Heil" auf ein weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen zum Wohle unserer Jugend, unseres Volkes und Vaterlandes. Gut Heil! OertlicheS und Sächsisches. Dttmdorf-Dkrtlla, den Juli O25. — Da der Ortspfarrer um 10 Uhr in Lomnitz zn predigen hat, muß der Gottesdienst am Sonntag schon 8 Uhr beginnen. Großenhain. In hiesiger Ephorie find die Kirch gemeinden Dobra und Würschnitz sowie Lampertswalde und Blochwitz mit Wirkung vom 1. April 1925 ab zu Schwester- gemeinden vereinigt worden, letztere bi- auf weitere». Das Tochterverhältni» von Würschnitz zu Radeburg ist aufge hoben ; Pfarrer von Lampertswalde und Blochwitz ist Pfarrer Frohberg in Lampertswalde. Bautzen. Al» am Sonnabend im Steivbruch bei Neubornitz-Lubachau der Arbeiter uud Häusler König au» Camina bei Radibor mit Laden einer Sprengfüllung be schäftigt war, explodierte die Sprengladung mit derartiger Gewalt, daß der Mann in die Höhe geschleudert wurde und furchtbare Verletzungen erlitt. Außer Verbrennungen ^im Gesicht, Fleischwuudeu an Armen usw., war ihm ein Bein abgerissen. Der Tod de» 40 jährigen unverheirateten Mannes muß sofort eingetreten sein. Lauenstein i. Sa. Grenzaurweise werden auch Sonntags nach Ankunft der Eisenbahnzüge im Rathauf ausgefertigt. Am Sonntag findet auf dem Mückenberg naö altem Brauche das Heidelbeerfest statt, da« alljährlich vie Schaulustige anzieht. Strehla. Dm aus jhiefigen Bahnhof bedimsteten Lokomotivführer Heidenreich und Hilfshetzer Lange ist für ihr entschlossene« uud zweckmäßiges Handeln bei der Rettung eines Kindes au» der Gefahr des Ueberfahrenwerdeus die Anerkennung der Reichebahndireltion Dresden ausgesprochen worden. Dem Hilfsheizer Lange wurde außerdem eine Geld- belohuung bewilligt. Leipzig. Auf dem hiesigen Bahnhofe ereignete sich am Sonnabend ein Unfall, der leicht schlimmere Folgen hätte, haben können. Der vormittag« 11 Uhr einführende Schnellzug Berlin—Eger fuhr aus Bahnsteig 14 auf den dortigen Prellbock auf. Durch den heftigen Anprall wurden 16 Reisende de» ersten Wagen« mehr oder weniger schwer verletzt. E« handelt sich meist um Verletzungen durch herab- fallende Gepäckstücke. Sämtliche Verletzten konnten nach An legung von Notverbänden durch Bahnhofr-Sanitätsbeamte die Weiterreise antreten. Ueber die Ursache des Unfall» ist eine amtliche Untersuchung eingeleitet worden. Werdau. Di« Heimstätte „Sichem" im Ortrtetle Sorge, bestehend aus alten Eisenbahn- und Straßenbahn wagen, ist mit 70 Zentnern Heu niedergebranut. Zwe Pferde, eine Kalbe und 13 Schafe find in den Flammen umgrkommeu. Crimmitschau. In Langenheffeu stürzte einer der leichten Pleißenpege ein, al« die Piehlersche Musikkapelle au« Neukirchen den Weckruf anläßlich de« Schützenfestes ausführte. Vier Musiker stürzten in das etliche Meter tiefe, wasserarm, Pleißeubett. Der Hilf»mufiker August Franz Reber au« Werdau blieb mit einem Schädelbruch tot liegen. Die anderen wurden leicht verletzt. Reber hatte authilssweis« in der Kapelle mitgewirkt. Zwickau. Im Vorort Wilkau wurde der 5 jährige Knabe Kurt Möckel von einem Personenkraftwagen gestreift, einige Meter weit mit fortgeschleift und dabei so schwer ver letzt, daß alsbald der Tod eintrat. — In Planitz ging eine Frau über die Lengenfelder Straße. Sin Motorradfahrer fuhr fi« an, beide stürzten und wurden nicht unerheblich verletzt. Auerbach. Die Bahnstrecken im Vogtland find ver ¬ meinen Gesang de» Deutschlandliedes gingen die Festteil nehmer auseinander. Es war eine schöne würdige Feier ge tragen von innerer Begeisterung. — Der Hauptsesttag mit dem Gauvolkswetturneu de» 6. Mittelelbegaue» uud der Platzweihe begann bereit« früh 5 Uhr mit einem Weckruf, denn schon um 6 Uhr standen die Wetturner im Dreikampf auf dem Platze, auch der 10000 Meter Lauf für da» Turn- und Sportabzeichen hatte so manchen Turner zur Teilnahme veranlaßt, Vereinswettkämpfe und Vorläufe über 100 Meter füllten den Vormittag au turnerischen Uebungen aus. — Nachmittag 1 Uhr fetzte sich ein stattlicher Festzug vom Ortsteil Cunnersdorf au« in Bewegung. Der Festzug wurde von 12 berittenen Herolden — gestellt von Mitgliedern de» Landwirtschastlichen Verein« — eröffnet. Am Denkmal er richtet zur Ehre der im Felde Gefallenen hielt der Zug an, unter den Klängen de« Liede» „Ich halt einen Kameraden" erfolgte die Niederlegung eines Kranzes. Nach Durchzug der Hauptstraßen des Orte» kamen die Festteiluehmer aus dem Festplatze an. Die nun erfolgende Platzwrihe wurde eingeleitet durch da» Bunderlied gesungen von dem M.-G.-V. „Deutscher Gruß" und „August Walther L Söhne". Die Weiherrde hielt Herr Gauvertreter Härtel. Dieser gedachte in seiner Rede auch allen denen, die zur Fertigstellung de« Platze« in selbstloser Weise mitgewtrkt haben und gab der Hoffnung Aurdruck, daß durch Schaffung dieses schönen Platzes, der Turn- uud Sportbetrieb einen weiteren Au»bau erhalten möge. Freiübungen de» Turnverein« „Jahn" be endeten die Weihe de« Platze». Gleich darauf begannen dt« Arbeiten der Wettkämpfer, die von 3 Uhr ab bi« gegen halb 7 Uhr in allen Turn- und Sportarten da« Interesse der Zuschauer erregten. Abends gegen 8 Uhr erfolgte die Sieger- verkündung. Auch der Festgebenve Verein errang durch die Mannschaft Kotte, Gneuß, Stange, Rühle und Klotsche im Beninswettkampf den zweiten Preis. Den Schluß bildete ein Werbe-Handballspiel der Meister - Mannschaften „Gut Heil" - Klotzsche gegen Tumgemetnde Pirna. Feftball im Rob und rm Hirsch sorgten schon von 6 Uhr ab, daß auch die Ball-Turner zu ihrem Rechte kamen. Für die Ab sperrungen und sonstigen Ordnungsdienst sorgten die Frei- Mlltge Feuerwehr und dre Feuerwehr der Fa. August Walther uud Söhne die infolge des zahlreichen Besuches an Festteil-! Gau-Bolksturnen - Fahnen- u. Platzweihe! des Turnvereins „Jahn", Httendorf-Mrilla. Der vergangene Sonnabend und Sonntag waren für unsern allezeit vorwärts siebenten Turnverein „Jahn" Freuden- und Festtage. Schon wochenlang wurde mit Hochdruck gearbeitet und mit viel Mühen und Kleinigkeiten mußte außerdem noch gerechnet werden. Daß da« Ganze aber in allem klappte ist der Mühr schönster Lohn, aber nicht nur seitens der Turnvereinsmitglieder muß dies aner kannt werden, sondern allen Einwohnern, die durch Schmückung des Orte« ihr Einverständni« mit dem edlen Bestrebungen der Deutschen Turnerschast zum Aurdruck brachten, gebührt volle Anerkennung. — Da« Doppelfest wurde am Sonnabend durch einen Begrüßungsabend im Gasthof zum fchwarzen Roß eingeleitet. Nach einem Er- vffnungsmarsch der Löhnertscheu Kapelle begrüßte der 1. Vor fitzende, Herr Btrcop, mit warmen Dankerworten die Er schienenen. Da» aber auch die Beziehungen zwischen Ge meinde und Turnverein nicht die schlechtesten find, bewies der stellvertretende Bürgermeister Herr Pietzsch, der in treffenden Worten den Sport und da« Turnen im besonderen al« Kulturdringer bezeichnete. Mit herzlichen Worte für das Weiterarbeiten beschloß er seine Rede. GesangSvorträge des „Deutschen Gruße»" und de« „Gemischten Chores" wechselten ab mit turnerischen Vorsührungen des Turnverein« „Jahn" und der Riege de« Bez. Radeberg. — Mit dem Gesang „Wach auf" au« den Meistersingern leitete der „Ge mischte Chor" die Hauptsache des Festabend« die Fahnen weihe ein. Die Weihe derselben erfolgte durch Gaujugend wart Human, der in treffender Rede und packenden Worten auf die Bedeutung der Fahne für den Verein hinwie«. Uu« nun kamen die Paten und legten die Hand auf zur Weihe, diesen folgt« die Reihe der Gratulanten die durch Ueber- reichuug von Geschenken oder Fahuennägeln den Beweis ihrer Zugehörigkeit bezeugten. Festgesang mit Orchesterbrgleituvg schloß die Weihe. — Ein stimmungsvolle« Bild war der von den Turnerinnen de» Vereins gebotene Keulen- und Stabreigen da« in bester Weise da» Können und da« gute Arbeiten im Rahmen de« Vereins zeigte. Der allgemeine Gesang des Gauliedes und ein in der bekannten besten Weise gespielter Marsch beendete die Feier. Mit dem allge- besserungsbrdürftig. Auf der Hauptversammlung der Vogt- ländischen Verkehr-Vereinigung in Auerbach i. V. teilte der zweite Vorsitzende Kurt Jähnichen aus Adorf mit, daß die streck« durch den Abbau von Streckenarbeitern vernachlässigt ei. Auf dem Hengstberg vor Bad Brambach mußte ein Süterzug halten, weil die Schwellennägel so locker waren, daß man sie mit der Hand herau«ziehen konnte! Ne krMkIor'iM in vMkckkmi. Unbije,lLkrlm?3ii1unaMeLinVeulM^rAankmrbLlosen: - W5000 N - hW W ml: ' den» eMbr Sül öie bwurMe: OM Kerim Köln ksmburg Nünclien 3009 Nimi Imnl Nöiml. llsnol. - E NW 120W SSI» VKS5 LQ NN vünsMk Wnidvr kknnkslm fiMarl 1 lUmt stimmt kljoat s SILL KM 7N» M1 M L-M bM, kkzöLN. tzWÄ UMr krbme MH NzmI. Ns°nl. Nä-me , SM 2M Lük-t- MO l WW"" «eiu. E «M Wdl 13bb Lös M ZL. Die englische Arbeitslosigkeit. Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Kürzlich wurde aus England gemeldet, daß die Zahl der Arbeitslosen innerhalb der beiden Juliwochen Um 60 000 bzw. 44 000 zugcnommen habe, und jetzt mit 1,3 Millionen rund 264 000 mehr beträgt als zur gleichen Zeit des Vorjahres. — Das deutsche Publikum ist geneigt, eine solche Meldung mit dem halben Interesse zu lesen, welches der Unbeteiligte empfindet. Wir könnten allenfalls Lie Arbeitslosigkeit in England mit der zur Zeit erheblich ge ringeren Arbeitslosigkeit in Deutschland vergleichen und daraus günstige Schlüsse ziehen. Wir dürfen uns jedoch nicht verhehlen, daß die Arbeitslosigkeit in England seit Beendigung des Krieges für die internationale Politik von höchster Bedeutung gewesen ist. Englands wirtschaftliche Kampfstellung gegen Deutschland ist ganz wesentlich von der großen Erwerbslosigkeit beeinflußt, die seit Zähren jenseits res Kanals herrscht und nur vorübergehend etwas abfiüut. Auch die Regierung Baldwin hat es als eins der ernstesten LroblLme der britischen Politik bezeichnet, die Arbeits- iosigkeit abzubauen, d. h. die zur Zeit unbeschäftigten Arbeitskräfte wieder in die Produktion einzureihen. Der Grund für die große Arbeitslosigkeit in England ist natür lich die geringe Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes für industrielle Waren und auch für Kohlen. Gerade die jüngste Zunahme der Arbeitslosigkeit in England ist zum erheblichen Teil auf die Stillegung von Kohlengruben, nebenbei allerdings auch auf die Einschränkung des Betriebes in der Textilindustrie zurückzuführen. - Die Schutzzollbewegung in England hat auch in den Kreisen der konsumierenden Arbeiterschaft An hänger, da hohe Einfuhrzölle billigere Auslandswaren fernzuhalten und den eigenen Markt für die inländischen Produkte zu sichern geeignet sind. Am 21. Juni haben in England auf Veranlassung der Arbeiterpartei zahlreiche Versammlungen in der Frage der Arbeitslosigkeit stattge funden. Die britische Regierung ist dringend ersucht wor den, Geldmittel zur Linderung der Not der Erwerbslosen zur Verfügung zu stellen. Bekanntlich können solche Un terstützungen genau wie alle anderen öffentlichen Aufwen dungen nur aus den Erträgen der Wirtschaft bezahlt wer den. Die britische Regierung wird also durch die Kund gebungen vom 21. Juni bewogen werden, den Zollschutz für die britische Industrie nach Möglichkeit noch zu steigern und allen Einfluß aufzübieten, um den Anteil der engli schen Waren am Weltgeschäft zu erhöhen, zum mindesten aber Deutschland eine Belebung seines Warenexportes zu erschweren. So ist die Arbeitslosigkeit in einem fremden Lande — allerdings in anderem Si^ne als unsere inter nationalen Enthusiasten es glauben — eine Angelegen heit, die uns auf das allernächste angeht.