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Bezugspreis Vierteljahr!. M.!.50emschlreßl ' HE A des „IUustr. Unterhaltungsblatts" und der FW 4A I FZ MW humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der V .RI RI R^ Ri R RR R, W Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. I" Tagesgefchichte. Deutschland. die Bei der durch ,e» er end »ar B«- 14. tende, iz Fer könne, n früt ' für Eibenstock, Earlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün.wild-nthalusm eck lhr >hof Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock. Amts- und Alizeigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk EWenstock ««d dessen Umgebung — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf dm 22. Mai 1914, vormittags 11 Mr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Be sitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 11. Mat 1914 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstoä. Drucker und Verleger: Smil Hannebohn, vrranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide - _ ---- «t. Iahvga»«. §»2 DommMk, de» 23. April IW SO «0^- «S>- l«äv «ALb UlLM 98^0 SSSAl >»I^- Oesterrerch-Ungaru. — Besserung im Befinden des Kaisers Franz Joseph. Persönlichkeiten aus der unmittelbaren Umgebung des Kaisers bestätigten Dienstag mittags, daß eine Besserung im Befinden des Kaiser« eingetreten ist. Während der Nacht sei der Kaiser nur ein einziges Mal erwacht. Der Husten hält noch an, jedoch in vermindertem Maße. der Ap petit ist recht befriedigend. Da Montag abend in Paiis Alarmnachrichten über den Gesundheitszustand des Kaisers verbreitet waren, werden nunmehr alle nach dem Auslande gehenden diesbezüglichen Depeschen einer strengen Zensur un terworfen. SraxkreiH. — Da« englische KönigSpaar in Frank reich. Die englische Königsjacht „Akrondra' mit dem KönigSpaar an Bord ist unter dem Salut der Küstenbatterien am DirnStag um 11" Uhr (franz Zeit) in Calais einge troffen. Die Yacht wurde auf ihrer Fahrt über den Kanal von dem englischen Flieger Hucke begleitet, der von seinem Flugzeug aus photographische Aufnahmen machte. Um 4" Uhr nachmittag« traf der Sonderzug mit dem KönigSpaar auf dem Bahnhof im BoiS de Boulogne in Paris ein. Dort wurden die Majestäten vom Präsidenten Poincar^, und sei ner Gattin feierlichst empfangen. In zwei offenen Wagen L I» Dumont begaben sich die Herrschaften nach dem Empfang nach dem auswärtigen Amt am Quai d'Orsay; in dem ersten Wagen fuhren die Königin und Frau Poincarr in dem zweiten folgten der König und der Präsident der französischen Republik. — Frau Caillaux vor demUntersuchungS- richter. Frau Caillaux wurde Dienstag nachmittag vom Untersuchungsrichter vernommen. Zunächst gab sie einen Be richt darüber, was sie am Tage des Verbrechen- getan hatte. Dor allem sei sie zum Credit Lyonnais gegangen, um aus MandatSniederlegung des Abgeordneten von Halem im Wahl kreise Marienwerder 5 notwendig gewordenen Reichstagser satzwahl wurden bis Montag abend 10 Uhr für von Halem (Retchspartei) 8490, für von Saß-JarorSki (Pole) 7282 und den sozialdemokratischen Kandidaten 107 Stimmen abgegeben. — HoheAuSzeichnung. Der Großherzog von Ba den hat dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes, Kühn, das Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. — Abgelehnte Arbeitslosenversicherung. Der Finanzausschuß der bayerischen Kammer der ReichSräte lehnte in seiner Sitzung vom Montag die bereit» von der Kammer der Abgeordneten genehmigte Regierungsforderung von 75 000 Mark für die Arbeitslosenversicherung der Ge meinden ab. Der Finanzausschuß beschloß dagegen gemäß einem Anträge deS Reichsrates Freiherrn von Cramer-Klett, einen Betrag in gleicher Höhe zur Bekämpfung der Arbeits losigkeit zu verwenden, hauptsächlich zur Errichtung von Ar beitsnachweisen. — Ein Eisenbahn-Rekord in Bayern. In nerhalb der weißblauen Grenzpfähle wird man demnächst am schnellsten in ganz Europa mit der Eisenbahn fahren kön nen. Dieser Rekord ist auf folgende Weise erreicht worden. Bisher war es Vorschrift, daß ein Zug, dessen Höchstgeschwin digkeit 90 Kilometer in der Stunde betrug, diese Geschwindig keit auch dann nicht überschreiten durfte, wenn eS galt, Ver spätungen einzuholen. Die Königlich Bayerische StaatSeisen- bahnverwaltung hat nun durch eingehende Versuche heraus gefunden, daß bei verschiedenen Lokomotivtypen die Kesselleist ung erheblich mehr ausgenutzt werden könne. Nachdem nun die von der LandeSaufstchisbehörde festgesetzte Höchstgeschwin digkeit für Eisenbahnzüge mit Personenbeförderung auf 110 Kilometer pro Stunde festgesetzt ist, dürfen demnach vom I. Mai 1914 ab verspätete, normal belastete Eil-und Schnell züge der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnverwaltung bei Verwendung des neuen SchnellzugSlokomotiveniyps 8. mit 110 Kilometer pro Stunde gefahren werden. DaS be- deutet gegenüber den bisherigen Fahrgeschwindigkeiten eine Rekordleistung nicht allein für Bayern und Deutschland, son dern auch für Europa. Ueber das Vermögen des Sattler« und Tapezierers HVNI)' in «ch-uheide wird heute am 20. April 1914, nachmittags 4" Uhr das «onturrv-rfahr-« erö ffrrel» Der OrtSrichter Alban Meichsner in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 14. Mai 1914 bei dem Gericht anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung deS ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und erntre- tendenfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 13. Mai 1914, vormittags 10 Mr r wur- fand Falk k be^ rurna- rtigen ehe u. e. Hräsi- chaft )uerta Beler- : end- Bor- unter unter . Dic merta ikani- ErrchMt täglich abends mit Ausnahme der Sonn- nnd Zetertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile !2 Pfennige Zm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennig dem Fache das Tagebuch ihres Gatten zu entfernen, m wel chem der Besuch notiert war, den Rechtsanwalt Bernard ihm vor dem Schritte Monis beim Oberstaatsanwalt Fabre ge macht hatte. Frau Caillaur schilderte sodann das Drama selbst und sagte, daß sie, sobalo sie aufgefordert wurde, in das Bureau Calmettes einzutreten, ihren Browning aus dem Etui genommen habe. Als die Tnr sich hinter ihr schloß, habe sie die Waffe entsichert. — Das Verhör der Frau Cail laux endete mit einer Erklärung bezüglich der intimen Briefe, deren Veröffentlichung sie fürchtete. Die Briefe hatten, wie die Angeklagte behauptet, keineswegs den unsittlichen Charak ter, welchen inan ihnen zuschreiben wollte. Es sei bedauerlich, daß sie nicht den Akten einverleibt worden seien. — Explosion an Bord eines französischen Torpedobootzerstörers. Durch die Explosion eines Petroleumfasses entstand, wie aus Toulon gemeldet wird, im Achterteil des Torpedobootzerstörers „Mazini' Feuer, das zwar verhältnismäßig schnell gelöscht wurde, aber doch großen Scha den verursachte. «om Balkan — Albanische Rüstungen. Der Fürst von Al banien hat Montag abend einen Ministerrat zusammenbe- rufen, um über die allgemeine Lage zu beraten u. die epirotische Frage zu erörten. Es wurden die allgemeinen Richtlinien für eine eventuelle militärische Aktion im Epirus festgelegt. Dienstag vormittag fand abermals ein Ministerrat statt, an dem auch Essad teilnahm. Es wurde beschlossen, 2 0 0 0 0 Mann unter die Fahnen zu berufen. — Der Unterrichtsminister Turtili hat seine Entlassung angeboten, die allerdings noch nicht angenommen worden ist. — Uebergriffe türkischer Flüchtlinge in Türkisch-Thrazien. Amtlich wird aus Athen gemel det : Im Dorfe Sultan Tschiflik in Türkisch-Thrazien drangen am Montag türkische Flüchtlinge in die griechische Kirche ein, wo gerade eine Messe celebriert wurde. Sie raubten Priester gewänder und die Kirchenkasse und verübten Ausschreitungen gegen Frauen. — AuS Kirkkilisse wird gemeldet, daß die Ort schaft Kurudere am Mittwoch von Türken zerstört wurde. Ein Priester wurde mißhandelt. Auch das Dorf Jandikoj wurde völlig zerstört und ausgeplündert, ebenso da« griechi sche Dorf Karahilil. Die türkischen Behörden schützen die Einwohner in keiner Weise. Die Situation gestaltet sich ern ster al» je: die christlichen Kirchen müssen geschloffen werden und überall hört man Klagen der Bevölkerung Amerika. — Das amerikanisch-mexikanische Aben teuer. Nun hat auch das nordamerikanische Repräsentan tenhaus auf den Vorschlag seines Ausschusses hin sich für die Wilsonsche Mexiko- Politik entschieden und gleichzeitig ist auch der erste Akt der Blockade ^n der mexikanischen Küste erfolgt. Admiral Fletcher hat nämlich drei Handels schiffe, die Kriegsmaterialien an Bord hatten, beschlagnahmt. Unter diesen Schiffen soll sich auch ein deutsches befinden und einer Washingtoner Depesche der „Kölnischen Zeitung' zufolge, ist da» dortige Hauptinteresse der Beschlagnahme dieses deutschen Schiffe» zugewendet, da dessen Wegnahme den Krieg mit Deutschland bedeute, wenn nicht die Blockade erklärt sei. — So heiß, wie diese Washingtoner Meldung den Brei aufträgt, wird er zwar nicht gegessen werden, immerhin ist der Vorfall, wenn er den Tatsachen ent- spricht, interessant genug, um besprochen zu werden. — Wei ter meldet man au» Washington, daß die amerikanische Lan- dungSmannschaft die Stadt Veracruz besetzt habe. — Der amerikanische Flottenchef Admiral Badger soll drahtlos« In struktionen erhalten haben, ein« Anzahl seiner Schiffe nach Veracruz zu schicken und nicht alle Schiffe vor Tampico zu konzentrieren. Ocrtlichk und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 22. April. Eine» recht guten .. suche» konnte sich die diesjährige Veranstaltung deS hiesigen Jünglingsvereins erfreuen, die am Montag abend im »Deutschen Hause' in Form eines Familienabends stattfand. Emqeleitet wurde der Abend mit dem Allgemein gesang« „Lobt froh den Herrn'. Darauf hieß Herr Pastor Wagner die Erschienenen im Namen deS Ev. Jünglings- Vereins willkommen und dankte dafür, daß der Einladung zu der Veranstaltung so zahlreich Folge geleistet sei. All- jährlich zur Osterzeit träte der Jünglingsoerein in einer Ver sammlung vor die Oeffentlichkeir, um zu zeigen, was in dem Verein an Arbeit geleistet werde. Heute solle aber nicht nur vorgeführt werden, was in Eibenstock getan sei, sondern auch das, waS der ganze sächsische Jünglingsvereinsbund leiste. Darauf begrüßte Redner den für den Abend gewonnenen Vortragenden, Herrn Kandidat Lösche, dankte ihm. daß er die schönen Lichtbilder mitgebracht habe, und wünschte, daß der Abend sich zu einem recht eindrucksvollen gestalten möge ES folgten nun einige Deklamationen und ein Vortrag der Gesangsabteilung deS Vereins. Und nunmehr begann Herr Kandidat Lösche aus Dresden mit seinem Vortrage: „Was treibt die Jugend unseres Vaterlandes in den evangel. Jüng- lingSvereinen?' Diese Frage müsse sich eigentlich jeder be antworten können, denn die Jünglingsvereine seien doch die älteste Art Jugendpflege. Doch aber fände diese Art ost viel Verkennung, zumal zu der Zeit, da sich die nationale Jugendpflege entwickelte. Man betrachtete die Jünglings vereine als Erbauungskränzchen und ließ sie am Wege liegen. An solcher Beurteilung trage oft Unkenntnis, aber zuweilen böser Wille die Schuld, und zwar letzterer manchmal nicht immer nur seitens der Sozialdemokratie. In neuerer Zeit aber hätten die Jünglingsvereine wieder eine bedeutende Zuschwenkung erfahren; man sähe ein, daß diese Jugend pflege auch mit hinzugezogen werden müsse, und das sei nicht mehr denn billig Wenn man sich deshalb heute die Frage vorlege: „was treibt die Jugend in den Jünglings vereinen?', so wisse man, daß dort die Arbeir mit Ernst be trieben werde, zum Segen der Gemeinde, und dieser Arbeit komme ein hervorragender Platz in der modernen Jugend pflege zu. In den Jünglingsvereinen sei jeder Einzelne Ob jekt, der zur Persönlichkeit herangezogen werden solle. Dazu brauche man das Christentum, denn dies sei der Kern der janzen JünglingSvereinSarbeit. Spott dürfe dabei nicht chrecken und er tue eS auch nicht. Wer habe denn geholfen n schwerer Zeit? Die, welche über die Christenheit spotteten Nein! Aus der Jugend selbst sei der Drang nach den grö ßeren Fragen: woher, wohin, zu Tage getreten. Hier muffe man arbeiten. Die Jugend sei erfüllt nach Klarheit in gro ßen Fragen und diesen Fragen müsse man sich widmen. Redner erinnerte dabei an Theodor Körner mit seinem tiefen religiösen Empfinden, ein Beweis dafür, daß das Christen tum etwas durchaus jugendliches sei. Diese Fragen ließen sich aber allein durch körperliche Pflege nicht erledigen. Die körperliche Kraft allein könne sie nicht beherrschen, hier helfe nur ein Christentum. Es liege nicht der Schwerpunkt aus dem „großen Nazarener,' sondern auf dem „Sünderheiland". Die Betonung deS Christentums habe nicht Einseitigkeit zur Folge. Alle- sei den Jünglingen: Heimat, Vaterland, Liebe zur Natur usw. Man triebe ja auch ausgeprägte nationale Erziehung und so gewinne erst die nationale Erziehung an Boden. Es gäbe auch keinen falscheren Vorwurf, als den, man triebe in den Jünglingsvereinen Verdummung. Welch eine Fülle von belehrenden Vorträgen würde geboten, und aus fast allen Gebieten der Wissenschaften. Auch Sprachkurse, Stenogra- vhiekurse rc. trügen dazu bei, daS Reich deS Geistes aufzutun, und Posaunenchöre führten in daS Gebiet der Musik hinein. Im August soll auch eine Flottenfahrt unternommen werden, wozu der deutsche Flottenvercin verholfen habe. Turner gruppen beständen, Lichtspiele würden vor- und Wanderungen ausgeführt. Auch soziale Arbeit werde hinreichend geleistet. Die soziale Frage könne man in den Vereinen zwar nicht lösen, aber helfen wolle man zu der Lösung Deshalb unter stütze man die christlichen Gewerkschaften, die ein Bollwerk seien gegen die Sozialdemok.atie. So müsse man anerkennen, daß die Jünglingsvereine ein wichtiger sozialer Faktor im Volksleben seien. — Nach Schluß deS Vortrages folgten zwrr Musikoorträge, worauf mit der Vorführung der Lichtbilder begonnen wurde. Dies« führten in abwechslungsreicher Rei henfolge dem Zuschauer eine Anzahl Eigenheime vor, di» daS JänglingSverrinSwesen geschaffen. Es interessierten hier bei vornehmlich daS Heim in Chemnitz und das Soldatenheim in Wurzen. Mit einem Schlußwort, gesprochen von Herrn Pastor Wagner, endete der Familienabend. — HundShübel, 20. April. Der Hilfslehrer Hr. Karl Erich ThümmlerauS Zwickau wurde nach Ableistung seiner militärischen Dienstpflicht heute vorm. an Stelle des zum Militär eingezogenen Hilf-lehrer» Hrn. Reinhardt, ducch Hrn. Pfarrer Parthey feierlich in sein Amt eingewiesen. — Die Aufnahme der diesjährigen Schulrekruten erfolgte Heu-