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Adorker Wochenblatt. M i t t h e i l u n g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Zehnter Jahrgang. «preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: 1 Thaler, bei Bestellung des Blattes durch Botengelegenhelk: LU Neugroschen. 41. Erscheint ^-en Mittwoch. 8. OKt-1845. <»in Traum von den Sternen. Ich stand auf dem Altane, Da drinnen wogte Tanz, Und Sterne sah ich stammen Biel Tausend in goldnem Glanz. Die Einen droben brannten Im dunkeln Aethermeer — Die Andern von Diamanten Rings um den König her. Die gingen ihre Bahnen In ewiger Herrlichkeit, Die Andern waren geheftet Stolz auf ein festliches Kleid. Die trösteten, leuchtend von Oben Des Elends jammernden Sohn, Die unten, vom Glücke erhoben — Dcr.Armulh sprachen sie Hohn. Ich harrte sehnend entgegend Dem nahenden Morgenstrahl, Und starrte hinaus in die Lüfte — Ein Bote trat in den Saal: i ^,Herr König/der Aufruhr schwinget Die blutigt Fahne im Land, Und frevelnd nahmen die Bürger Das blltzetidc Schwert in die Hand!" '7 ö-, Wit wurden mit Einem Male Die Stern« alle so bleich! — Die Sterne' drinnen im Saale, Die Sterne'am Himmel zugleich. Mar's, daß hell über die Berg« Der junge Morgen drangt War's, daß die schmetternde Lerche Bon Auferstehung fang? Extract aus dem Protokolle der Studtver, ordneten zu Neukirchen über die Berhandlungcn am 4. October 1845. Zum ersten Male haben sich heute die unterzeich, ncten Stadtverordneten im neuen Nachhause zur Si. tzung versammelt. Es wurde ic. Hieran knüpften sich folgende Wunsche. Möge das Wirken der Scadroer» ordneten im neuen Rathhause ein segcnsvolleS fcink Möge constitutioneller Sinn, insbesondere brr (Seist der Städteordnung immer mehr und mehr geweckt, genährt und geübt werken! Möge das Beste der Eommun stets mit strenger Pflicht berathen und be wacht, stets mit regem Eifer gefördert und erstrebt werden! Möge nie die Gleichgültigkeit und Schlaff heit hier Eingang finden! Möge nie das Sonderin« tercsse eigennützig vordringen, wo das allgemeine Wohl in Frage ist. Möge es nie, wo es überhaupt dem vernünftigen Fortschritte, dem Lichte, der Wahrheit und dem Rechte gilt, wo es gilt das Burgerthum zt» heben und zu befestigen, wo es gilt, die bürgerliche Freiheit, soweit sie vom Gesetze verbürgt ist, frei zu machen, möge es da nie an Einsicht und Kraft, Muth und Ausdauer gebrechen! Möge das Wirken treuer Pflichterfüllung in jeder Beziehung unerschütterlich sta» hen und nie wanken, wie ein Fels im sturmbewegten Meere, auch dann nicht wanken, wenn das redlichste Streben verkannt, ja, von der Bosheit und Selbst sucht feindlich verfolgt würde! Dann wird das Wir» ken der Stadtverordneten, wie es immer auch erschwert werden möchte, dennoch ein segensreiche» werdenl Das gebe Gott! Hieraus wurde noch Folgende- verhau-esst