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«I dm 10 nhr AWti Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Gemeinde - Giro - Konto Nr. LSL MU den Bellagm .Neue Illustrierte", .Mode und Heim" und .Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, OttendochOkrilla. »iiiiiiniiiiieiinnii» L Anzelgn: Z di, s-Üt« L DK 8 »Kd S S ileterhsltnss- Diese Zeitung veröffenllicht die des Gemeinderates SÄ ÄM'M amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. > Di. »Otirndorfn Zeitung' erscheint Dien»- 2 ü tag, Donnerstag und Sonnabend. * Der Bezug, -Preis wird «lit Begin» « jeden Monat» bekannt gegeben. j; 8« Fall, hbhern Gewalt (Krieg od. sonst. 8 m kgeuowelcher Störungen de» Betrieb« der L » Zeitung, d. Vieseranten od. d. Beförderung»- H Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- I sprach auf Liderung »der Nachlieferung der » - Zeitung od. Rückzahlung d. Dep,g«Pr-is«. »» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 74 Mittwoch, den 29. Juni M7 26. Jahrgang. OertlicheS NNv SSchsischeA. Ottendorf. Dkrilla, den 28. Juni (927. — Am Donnerstag, Ken 30. Juni wird Herr D". Schnorr v Caroltfcld aus Hellerau, Organist an der Drei- kdnigilirche in Drerden, die Orgel prüfen und sie dann nach 8 Uhr abcnd den Kirchaemeindevertretern vorzuführen. Zu dieser Vo-sühruna der Ocgel, die rin anschaulichrs Bild von der Einzel und Gesamtwirkuna d-» Wnk>» btetrv wird, ist such die Otffmtlichkeit herzlich eingkladen, ganz besonders °uch die Vereine uud Einzelpersonen die da» Werk birher unterstützten. — I» der Nacht zum Sonnabend wurde im nahen Grünberg wiederum ein Geflügrldiebstahl ausgeführt und dabei 6 Hühn-r gestohlen. Der Täter ist derselbe, der auch unserem Orte verschiedentlich schon Gastrollen gegeben hat. Er handelt sich hier um eine unbekannte Person, die den Geflügrldiebstahl gewerbsmäßig betreibt und die die Dirb- We mit einer unerhöricu Ruhe und Kaltblütigkeit aus- lührt und sich die zum Einbruch benötigten Werkzeuge au» der Nachbarschaft zusammrnholt. Die Einwohnerschaft »röcht» auf ihr Geflügel ein wachsame« Auge haben und unbekannte Personen welche sich in verdächtiger Weise in der Nähe von Grflügelstalluugen bemerkbar machen der hiesigen Grudarmeüe melden, damit endlich einmal dem Geflügel dieb, der e» hauptsächlich auf die Hühner von Arbeitern »Nb Häuslern abgesehen hat, da» Handwerk gelegt wird. — Sestern war Siebenschläfer I Der Tag der Sieben- Hläser wird allgemein mit Bangen erwartet, da eine alte Bauernregel besagt, daß es sieben Wachen regnet, wenn es m Tage der Siebenschläfer regnet. Dieser Tag ist aber nicht halb so schlimm, wie der Volksglaube haben will, denn tatsächlich liegt nicht die geringste Veranlassung dazu »or, daß der Regen an dcm Tage 7 Wochen Regen bringen Mß. Man kann also die Entwicklung de« Wetters in Buhe abwarten, auch wenn der 27. Juni Regen gebracht hat. Der Tag der Siebenschläfer ist seit vielen Jahr- imdtrten unter den sogenannten Lostage ausgenommen vorder!, so daß er noch heute al« wetterbestimmend gilt. Der Ursprung dieses Glauben«, daß e» sieben Wochen Wen muß, wenn es am Tage der Siebenschläfer regnet, H auf den „Ewigen Kalender" zurüäzusühren, den der Bamberger Abt Maurtciu« Knauer im Jahre 1654 fertigae- h'llt hatte. Diesen Kalender benutzte im Jahre 1701 Mistos von Hellwig, um au« ihm einen hundertjährigen Aalender zu machen, in dem er Wettcrprophezetungeu fest- legte die sich meist auf alte Bauernregeln stützen. Auf diese Weise entstanden eine Meng« charakteristischer Tage, die angeblich für die kommende Witterung von ent scheidenden Einfluß find. Da sich an diesen Tagen da» »Los" der kommenden Wochen entscheidet, so nennt man Vorlage. Der Hundertjährige Kalender ist eine Zusammen- Mung aller dieser Bauernregeln, die im Laufe der Jahr- Hunderte im Volkrmund« entstanden find und noch heute uielsüch al« maßgebend angesehen werden. Zu den Be- «nntesten Lortagrn gehören die „drei Eisheiligen" die ja >u diesem Jahre einen beträchtlichen Kältecinbruch brachten. Die audereu Lostage haben einen durch nicht« begründeten M, denn die meteorologische Wissenschaft weiß nicht« da- °°n, daß diese Tage tatsächlich wetterbestimmcnd find. Die «ttterlage ist augenblicklich höchst ungünstig. Darum ist Feststellung erfreulich, daß der Glaube an di, Sieben- Gläser trügerisch ist. Wenn es also auch am Tage der Siebenschläfer regnet, so kann man trotzdem die Hoffnung Huben, daß die nächsten Wochen schöne» Wetter bringen Verden. Di« Erfahrung lehrt sogar da» Gegenteil, daß ^mlich auf einen häßlichen Juni und selbst auf einen Werischm Sirbenschläsertag ein schöner Juli folgt. Drerden. Mehrere jung« Leute hatten auf der Tcheffelstraß« ein« Dame belästigt und wurden deshalb von 'wem Polizetbeamten ungehalten. Bet der Feststellung der Ramen schlugen sie plötzlich auf den Polizeibramten ein und drachlcn ihn mehrere Kopfverletzungen bei. Auf da« Hilfe- Mül eilten weitere Polizeibeamte herbei konnten aber nur Am Uebrlläter feßnehmen, da sich dir anderen durch die Mcht entzogen hatten. Dresden. Zwei Straßenbahnunfälle ereigneten sich Sonnabend kurz vor 2 Uhr nachmittag« innerhalb Aniger M,nuten. Ai» ein Lastkraftwagenzug einer Dresdner; 8 r»ia von der Krisechraße au« in di« Thrrefisnflraße ein») ^8- wurde der Anhänger von einen landwärts fahrendem i Nlaßeubahuzug der Linie 15 angrsahren. D»r mit Kisten^ schwer beladene Anhänger de« Lastkraftwagenzuges wurde zur Seite geschleudert, mehrere Kisten auf die Straße ge worfen. Vom Triebwagen de« Straßenbahnzuge« wurde der Vorderstandplvtz stark beschädigt. Während der am Hotel Stadt Metz postiert« VerkchrSpolizeibeamte dir not wendigen Feststellungen machte ereignet« sich nur 80 Meter entfernt ein zweiter Unfall. Ein von der Marienbrücke herabkommender Straßenbahnwagen der Linie 26 fuhr, weil der Stroßenbahnkeamte angeblich den Wagen nicht rechtzeitig zum Stillstand bringen konnte, auf einem Lastkraftwagen auf, der an der Ecke der Anton- und Kaiser- straßr hielt. Vom Straßenbahnwagen wurde drr Vorder- standplatz ebenfalls vollständig zerstört, während der Last, kraftwagen nur geringe Beschädigungen erlitten hatte. In beiden Fällen waren Verletzungen von Personen nicht zu verzeichnen. Nossen. Drr wiederholt und erheblich vorbestrafte au« größeren Strafsachen bekannte Schuhmacher Bruno Hugo Dreßler der erst Mitte April nach Verbüßung einer dreijährigen Gefängnisstrafe au« der Strafanstalt in Bautzen entlassen worden ist, hat seit dieser Zeit in vielen Orten des Freistaates Sachsen allerlei Betrügereien verübt. Er konnte jetzt endlich in später Abendstunde von Beamten de« Kriminalposten« gelegentlich einer Sasihouskontrolle auf- aufgegriffen und frßgenommen werden. Besonder« in Dresden und Umgebung, in Leipzig, in Plauen, Treuen Crimmitschau, Werdau, Meißen, im E zzrbirg: uud Chemnitz sowie an vielen Orten betätigte sich Dreßler durchweg er folgreich. Einmal erschwindelte er sich Sachen, Lebensmittel und Geld für Gefangene oder Pflegling», dann wiederum nahm der Betrüger entsprechende Vorschüsse auf billig zu liefernde Möbel. Besonders niederträchtige BetrugSmanöver verübte Dreßler in der Weise daß er sich bei Angehörigen von Straf- bezw. ehemaligen Mitgefangenen einstellte und vortäuschte, er könne Erleichterungen erwirken und Vorteile verschaffen, wenn die von ihm geforderten Geldbe- träge gezahlt würden. Begreiflicherweise fand er in dieser Richtung sehr leicht Personen, die darauf hineingrfallen sind. In Anbetracht des Umfanges seiner vielseitigen Betrügereien uud der erheblichen Vorstrafen dürste Dreßler für lange Zeit Strafe zu erwarten haben. Sebnitz. Am 18. Juni wurde der Maffeneinbrecher Richard Paul Hermann Kostyrok, ein früherer Kuhwörter, in Ulbe,«dorf von drr zuständigen Gendarmerie festge- nommrn. Kostyrok wurde in den letzten Tagen gefesselt nach Dresden übergeführt und in die «rfangenanstalt I ein- geliefert. Geboren 1894 zu Rostock, wurde Kostyrock 1920 wegen zahlreicher schwerer Einbruchsdiebstähl« zu in«- gesamt 15 Jahren Zuchhau« verurteilt, Ende September vorigen Jahres sür die restlichen neun Jahre Zuchthaus aber mit Bewährungsfrist au« dem Zuchthaus Waldheim entlassen. Nachdem Kostyrok kaum die Freiheit wiedererlangt hatte, beging er eine Straftat um die andere. Ruud 100 Eiubruchrdiebßähle kommen auf sein Konto. Manchmal führte er sieben oder gar acht Einbrüche in einer Nacht au«. Zahlreich« Gastwirtschaftseinbrüchr und Mafien- dirbereien in brr Dresdner Umgegend, die seit Anfang Februar verübt worden sind, konnten Kostyrok nachgewiesen werden. Weiter betätigte er sich in der Umgegend von Wilsdruff, Freital, Dippoldiswalde, Pirna, Kamenz, Bautzen und anderwärts. In letzter Zeit waren es be sonders die Orte der Sächsischen Schweiz, die er als sein Tätigkeitsfeld ausersehen hatte. Bei Begehung der Einbrüche riß er verschiedentlich gleich die Fensterkceuze heraus, w/nn sich die Fenster nach Anßechen der Scheiben nicht öffnen ließen. Ja B-abschütz-Lruteritz durchsuchte er ein Bauervgehöst, und keiner drr drei Hunde hat angeschlagen, obgleich die Tiere al« besonders wachsam galten. Die kriminellen Erörterungen zweck» weiterer Aufklärung dauern noch fort. Wilthen. Von »inen Grobfeuer wurde am Freitag abend 9 Uhr die Niedermühle in Wilthen heimzefucht. Vor wenigen Wochen war bisse erst erneuert worden und sicht zurzeit zum Verkauf. Der Dachstuhl wurde voll ständig ein Raub der Flammen. Er gelang jedoch den eingrcifevden Feuerwehren, die übrigen Gebäudeteile zu er balten. Di» großen Mehlvorräte konnten mit Müh- und Not in Sicherheit gebracht werden. Trotzdem ist der Schaden beträchtlich. L ider haben Besitzerin und Mieter nicht versichert. Dt« EntstehungSnrsache de« Feuer« ist noch nicht ermittelt. Glauchau. Ein« furchtbare Bluttat hat sich in der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr in der Aurstraße in der Nähe des Gasthause« zum Feldschlößscheu zugetragrn. Der 22 jährige Spinnereiarbeiter Theo Schubirt gab nach einem erregtrn Wortwechsel auf seinen Vetter, dem 38 jährigen Alfon« Schubert, zwei Schüsse ab. Gleich darauf richtet der jüngere Schubert die Pistol? gegen sich selbst und schoß sich eine Kugel in die Schläfe, di« sofort tödlich wirNe. Alfon« Schubert, der zwei Schüsse in den Kopf e l oltcL hatte, ist am Sonntag früh */. 7 Uhr im Stadtkank-mhause seinen Verletzungen erlegen. Der Grund zur Tat iß in Familienzwistigkriten zu suchen. Ch«» itz. Im Vororte Harthau trat in der Näh« des Uhl sche.-. Gute« plötzlich eine Windhose auf, die einen 20 Meter ngen Zaun umwarf, zwei Starkstrommaste knickte und zwei etwa 30 Zentimeter starke Hollunderbäume sowie eine einen halben Meter starke Linde vollständig ent wurzelte. Sport. Handball. Donnerstag, den 30. Juni. Jahn I. — Königsbrück Meister. Anwurf abends 7 Uhr auf hiesigem Platz». Die Meistermannschaft der Lv. Königtbrück, eine der führendsten Mannschaften des Obrrlaufitzgaue», will unbedingt da« letzte Spielergrbnis korrigieren und dürfte am letzten Tage vor Beginn der sechswöchigen Spielpause noch »in sehr spannende« Spiel zu erwarten sein. Sonntag, den 26. Juni 1926. Jahn I. Radeberg — Jahn I 6 : 0 (1:0). Unerwartet hoch mußte sich die hiesige Mannschaft al« geschlagen bekennen. Während die hiesige Mannschaft in der 1. Halbzeit größtenteil« Überlegen spielte, hatte der Sturm einen schwarzen Tag, denn di« paar Schüsse die--er nach un nützer minutenlanger Kombination vor de» Gegner« Tor, an bringen konnte gingen daneben oder wurden von dem Rade berger Torwart gehalten. Kurz nach Halbzeit wurde noch der Mittelläufer heraurg,stillt, sodaß die hiesige Mannschaft nur noch mit 9 Mann spielte. (Mit 10 Mann angetreten). Dadurch kam Radeberg immer mehr auf und mit Hilfe unserer Läufer, welche ständig zu weit aufrückien uud einigen groben Schnitzern der Verteidigung konnte Radeberg einen so hohen Sieg herausholen. Fußball. Blas,witz Knaben — Jahn Knaben 6 1. Hainsberg Jgd. — Jahn Jgd 0 :0. Auf der Rundstrecke Steinborn, Schmorkau, Schwepnitz, Krakau, Steinborn fand am Sonntag dar 1. Exerzierplatz- rennen statt, da- seinen Namen dem großen Truppenübung«- platz verdankt, in dessen Bereich e« durchgeführt wurde. Da« Rennen hatte sich eine« sehr guten Besuche« zu er freuen. Gegen 4000 bi« 5000 Zuschauer mögen e« ge wesen fein, di« Wäld-r und Wiesen besetzten, um Zeuge der Renner zu sein. Mit Unterstützung der Motorradfahrer- Sportgems..,Haft Dresden ha. drr Motorrad-Club Köoig«- brück ein Rennen durchgeführt, das sehr gut organisiert war und bei dem vor allen die Zuschauer eine Disziplin wie s»lten an b^ Tag legten. Di, schmalen Straßen stellten an die Fahr.r große Anforderungen, und wenn sich glück- licherwüse ke : nennenswerter Unfall ereignete, so stellt da« den Fahrern oa« beste Zeuzai« ihrer Tüchtigkeit au«. Nach stehend die Ergebnisse: 1. Rennen: Klasse 175 ccm über 72 Kilometer: 1. Damm (Universelle), 2. Glowlck (Goliath). Klasse 250 ccm: Trepte (NSU.), 2. Henffchkr (DKW.), 3 Petrick (NSU). Klaffe 600 ccm mit Seitenwagen über 96 Kilometer: 1. Vog»l (Mabeco). Klaffe 1000 ccm mit Seitenwagen: 1. App«l (Indian), 2. Frost (Wanderer), 3. Hoffmeister (NSU). Klaffe 1200 mit Scitenwagln: 1. Bockten! (Indian), 2. Schwarz (Indian) 2. Rennen: Klasse 350 ccm über 120 Kilometer: Zeiz (FN.), 2. Hommel (DKW ). Klaff« 500 ccm über 144 Kilometer: 1. Hentschke (BMW ), 2. Glowick (Goliath), 3. Schließer (Ariel). Klaffe 750 ccm 1. v. Biedermann (Rudge), 2, Bernhardt (Mabeco) 3. MayenM (Mabeco). Klaffe 1000 ccm 1. Jurk (Sarolea) 2. Voigt (NSU).