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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung K H«a»prr1« vierteljährt. Mt. 2.70 tlnschltetzb dr« , »Uustr. Unt»rhaltung«btaUe«- in der Grschtlst»' ßLl«, bet unseren Boten sowie bet allen Reich». -»-aich alten. — Erscheint tllgltch abend» mit Mitnahme der Sonn- imd Aeiertag» für den folgenden Tag.- ,>»L« »rvolt - »n«« oder »k« SNrkbl der N-aung, der -««Nmnt-n 'der »er i^r j »eruardelnrichtungen - da! der «eiteher keinen «nlpead »ie'erun^ -der Nachttt'eruna der nel'unz »der ,u< «ae. >»U«ug des Be,n»dpre«e«. Usl. ^tdr.r A«t»»l«N. ^7 277. Eibenstock, Larlrseld, hundrhSbel, ^L-UgrUtUtt Neuheide, GberstatzrugrSn, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Unterstiitzengrün, Mldenthal usw. Beranttvortl. Kchriftlriter, Drucker »tch Verleger: Emil Hannrb»hnin Eibenstock. «L, Jadrqaog. ----- - ^------ Donnerstag, den 28. November Anzeigenpreis: die tletnspaNtae Heile 20 Pi- Im Reklameteil die Zeile IV Mg. In, umtlichcn Teile die aesvaltene Zeile SO Pig Annahme der Anzeigen bl» spätesten« vormittag» 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Eine Bewähr für die Ausnahme der Anzeigen am nächsten oder am oorgrlchriebenen Tag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig für die Richtigkeit der durch Iern sprech« ausgegeoenen Anzeigen. Pernsprecker Ar. ivu. ISIS Anssührungsvcrordnnng des Arbeitsministerinms zur Durchführung der Verordnung über Hrwervstosenfürlorge nom 13. November 1918 (RGBl. S. 1305). 8 1. Die Gemeinden haben sofort die in 8 13 genannten Fürsorgeausschüsse zu errichten. 8 2. Es ist sofort Beschluß über die in 8 9 vorgeschriebene angemessene Erhöhung des OrtslohneS nach der Zahl der Familienmitglieder zu fassen. 8 3. Ueber die Auszahlung der Erwerbslosenunterstützung und die Kontrolle der Erwerbslosen nach 8 14 der Verordnung sind, soweit erforderlich, im Einvernehmen -mit den Arbeitnehmerorganisationen Anordnungen zu treffen. 8 4. Lie Unterstützungssätze sind für alle Arten von Ecwcrbslosenfürsorae künf tig die gleichen. 8 15 der Verordnung ist besonders zu beachten. 8 5. Anträge auf Vorschüsse nach 8 16 Abs. 2 sind dem Arbeits- und Wirt- fchastsministerium einzureichen. 8 6. Kommunalaufsichtsbehordcn im Sinne von 8 3 der Verordnung sind fiir die Städte mit rev- Städteordnung die KreiShauptmannschaften, für die Landgemeinden die Amtshauptmannschasien. Dresden, am 18. November 1918. 648 U dln Das Arbeits- und Wirtschastsrnillister^ Schwarz. Bekanntmachung. Nachdem durch das Temobilmachungsamt die Verwendungsverbote und Freigabe verfahren für Eisen und Stahl aufgehoben sind (Bekanntmachung L. 50 8. 17 K. kl. H. und Nachtragsbestimmungen hierzu), ist die Ausstellung von Bezug- und Bcdarfsschei- nen fiir nenherzustellende Fabrikationteimichtungen und Betriebsaulagen eingestellt worden. Die Verwendung jeder Menge Eisen und Stahl sowie daraus bergektellter Halb- und Fertigprodukte ist demnach frei. Die festgesetzten Höchstpreise für Eisen und Stahl werden hiervon nicht berührt und bleiben in Kraft. Am Auftrag des Arbeiter- und Sotsateurates XIX A. H. Die KriegsumMeÜe ^Leipzig. gez.: E. Schäfer. Arth. Lieberasch. Gültigkeitsdauer des BMksgcldcs! Die Gültigkeitsdauer der vom Bezirksvcrband der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg ausgegebenen Gutscheine über 20 Mark, die nach dem Aufdruck auf den Scheinen bis zum 30. November 1918 währen soll, und der Gutscheine über 5 Mark, die nach dein Aufdruck auf den Scheinen bis zum 31. Dezember 1918 währen soll, wird hierinit fiir beide Arten Gutscheine bis zum !5. Aanuar 1919 verlängert. Schwarzenberg, am 25. November 1918. Der Aezirkt'veröaud der Amts- Der Arbeiter- u. Sofdatenrüt der hanptmattnschnft Schwarzenberg. Amtsliaupimnunschult Schwarzenberg. Dr. Wimmer. Oskar Schieck. Hausschlachtimge«. Neuerdings mehren sich die Gesuche um Genehmigung zu Hausschlachtungen in auffälligem Maße, offenbar teilweise aus dem Grunde, weil die Tierhalter befürchten, die Tiere könnten ihnen zur Versorgung der Allgemeinheit weggenommcn werden. Zur Beruhigung der Tierhalter wird daher erklärt, daß keinerlei Maßnahmen zu erwarten sind, die den Tierhaltern ihr Recht auf Vornahme von Hausschlachtungen ir gendwie berücksichtigen könnten. Schwarzenberg, den 26. November 1918. Der MezirksverLand der Amts- Per Arbeiter- u. Sold'ttenral der bauptmannschaft Schwarzenberg. Amtsliattplmannschaft Schwarzenberg. Dr. Wimmer. Oskar Schieck. Lettows Uebergnbe. Anfang September wurde Lettows kühne Schar im .Kampfe mit dem Feinde nordöstlich des Schir- wajees gemeldet, im Queilgebiet des Lurie und LuLjenda. Tie Vermutung lag nahe, daß er nach Britisch--Nyassaland durchzustoßen beabsichtigte Es scheint aber^ daß er aus zu starken Widerstand stieß, als daß er seine Absicht, nach den Portugiesen nun a^ch den Engländern zu zeige«, was es heißt, den Feind im eigenen Lande zu haben, a« fieser Stelle hätte durchsetzen können. Aber ein Lettow läßt nicht locker! Sv zog er mit seiner immer noch auf 2- 300 Europäer - mit ihnen der Gouverneur Tr. Schnee — und 1000 As kari geschätzten Streitmacht am Ostufer des Nyassa entlang nach Norden und gelangte im Oktober «ich Ueberschreitung des oberen Rowuma wieder nach DeutschOstafrika Die Meldung, daß Tabor »ein Ziel war, scheint irrig gewesen zu sein, vielmehr hat er sich nach Turchquerung des Bezirks Svngea nach Langenberg gewandt, ist zwischen Nhassa und Tau gunjika nach Süden durchgebrochen und bis iu ch' Gegend des Bangweolosees gekommen, in den der Tschambejifluß sich ergießt. Es ist Lettow also doch noch gelungen, den Krieg aus britischem Gebiet nach Nordrhvdcjicn hinüberzutragen. Hier, bei dem Ver- waltungspcsten Kasama, der wahrscheinlich telegra phischen Anschluß an den Weltverkehr hat, hat ihn am 14. November die Nachricht vom Abschluß des Waffenstillstandes erreicht Angeblich ist ihm freier Abzug über Sansibar zugestanden worden Es sind wieder rund 1000 Kilometer Luftlinie, die d>r Hel denscyar rom Schirwa zum Bangweolosee kämpfend durchwandert hat! So haben denn die Ostafrikaner tatsächlich län ger durchgehalten als das Mutterland! Ueber 4 Jahre hat der geniale Kommandeur der Vernich tungsstrategie und Einkreijungstaktik sich zu entzie hen gewußt. Aus dem Höhepunkt des Kampfes stan den 3000 Deutsche und 13000 farbige Soldaten 100lX)0 Feinden entgegen, welche mit Autos und Flugzeugen, mit Artillerie, Kavallerie und allen er denklichen Trams ausgerüstet waren Lettow er hielt zweimal durch Blockadcbrecher Nachschub au Kriegsmaterial. Im November vergangenen Jah res begann die Kraft der Verteidiger zu erlahmen, Hunderte von Europäern und Tausende von Farbi gen mußten sich, durch Hunger und Krankheit wider standsunsähig gemacht, ergeben. Aber immer noch war es ein Zehntel der Streitmacht, das durch hielt, in Porlugiejisch-Ostasrita weiterkämpftc uno nach Jahresfrist über den Rowuma zurückkehrte, nm in Rhedesic einzuiallen. Wahrlich, die Weltgeschichte bietet keine Bei spiele, die einen Vergleich gestatten mit der Helden fahrt Lettows uno seiner Getreuen. Tie berühmt.' Anabasis der Griechen verblaßt völlig daneben, und die Dichter werden noch in fernem weiten vo" dem Manne singen und jagen, der als Treuester aller Deutschen ersunoen worden ist. Möge die ungeheure Tragik seines Geschickes unsere Herzen bewegen, mö ge aber auch seine unerschütterliche Zuversicht auf uns übergehen. Er ist der herrlichste Zeuge für das Dichterwort: Wenn es etwas gibt, gewaltiger als das Schicksal, So ist'- der Mut, der's unerschütterl trägt Urkunden über den Ursprung des Kriegs. Ter bayrische. Ministerpräsident und Minister des Aeußern hat vor kurzem bei der Reichsrezie- rung den Antrag gestellt, die Akten über den üriegs- urjprung zu veröffentlichen Tiefe Anregung war durch die Einsicht veranlaßt, daß nur hurch dir volle Wahrheit jenes Vertrauensverhältnis zwischen den Völkern hergestellt werden konnte, das Borausset zuug sür einen Frieden der Bölterverjöhnnug ist. Aus den Berliner Gesandtschaftsberichten des Grv seil Lerchenfeld werden nach einige Ei"zelheite" mit geteilt: In einem Bericht vom 18 7. 1914 yat der bayerische Gesandte in Berlin, Gras Lerchenfeld, die Beziehungen erörterr, die zwischen der Berliner Re gierung und dem verhängnisvollen Ultimatum Oester reichs an Serbien bestehen. Es heißt in diesem Bericht: Auf Grund von Rücksprachen, die ich mit Un terslaatsjekretär Zimmermann, ferner mit den Bal kan und Treibundreferenten im Auswärtigen Ann und mit dem österreichisch ungarischen Botschaftsrat dahier hatte, beehre ich mich zu berichten: Tor- Schritt, den das Wiener Kabinett sich entschlossen hat, in Belgrad zu unternehmen und der in deck Neberreichung einer Note bestehen wird, wird am 25 ds. Mts. erfolgen. Tie Hinausschiebung der Aktion bis zu diesem Zeitpunkt hat ihren Grind dann, daß man die Abreise her Herren Poincarö und Viviani von Petersburg abwarten möchte, nm den Zweibundmächten eine Verständigung über eOw Gegenaktion zu erschweren Bis dahin gibt meni sich in Wien durch die gleichzeitige Beurlaubung des Kriegsministers und des Chefs pes General stabes den Anschein friedlicher Gesinnung, u"d auw aus die Presse und die Börse ist nicht ohne Erfolg eingcwirkt worden Daß das Wiener Kabinett in dieser Beziehung geschickt corginq, wird hrer aner könnt uno inan bedauert nur, daß Graf Ti-'- za, Ser anfangs gegen ein scharfes Vorgehen ge- wesen sein soll, durch seine Erklärung im Abgeord netenhause den Schleier etwas gelüstet hat Wie mn Herr Zimmermann sagte, wird die Note, svwei. bis jetzt fesisteht, folgende Fordernn gen enthalten: > Einen Erlaß einer Proklamation durch den König von Serbien, in der ausgesprochen würde, saß die serbische Regierung der großserbisch, n Be wegung vollständig fecnftehe und sie nimt billige: 2. die Einleitung einer Untersuchung gegen die Mit schuldigen an der Mordtat von Serajewo unh Teil nähme eitles österreichischen Beamten an dieser Un^ terjuchung: 3 Einschreiten gegen alle, die in SW arvsserbischen Bewegung beteiligt waren Für die Annahme dieser Forderungen soll Iris! con 18 Stunden gestellt werden. Daß Serbien derartige, mit seiner Würde als unabhängiger Staat unreleinbare Forderungen nicht an"ehmeU kanna liegt aus der Hand Tie Folge wäre also Ser Krieg. Hier ist man durchaus einverstanden, saß Oesterreich die günstige Stunde nützt, selbst auf die Gefahr weiterer Berwicklnugen chn Ott man aber wirklich in Wien sich dazu aufraffen wirr, erscheint Herrn von Jagow wie Herrn Zimmermann noch immer zweifelhaft Ter Unterstac-tssekretär äußerre sich dahin, daß Oesterreich Ungarn dank sei ner EnZchlußsosigkeit und ZersatMnheit jetzt eigmt- lich aer kranke Mann in Europa geworden sei, wie früher dw Türkei, auf dessen Aufteilung Ruß land, Italien, Rumänien, Serbien Und MoNteUegrs warten. Ein starkes nnd erfolgreiches Einschreiten! gegen Serbien würde dazu führen, daß sie Oester- reichev nnd die Ungarn sich wieder als staatliche Ma-Hl sühlten, würde das darnieserlicgende W>rt- sclmftsleben wieder aufrichten und die frenigen Aspi rationen auf Jahre hinaus niederhalten Bei der Empörung, die heute in der ganzen Monarchie über