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Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft/ «rsch«t»t Ulgllch »xh». » Uh« st« »« ;»!,«»«» r«. *«p»^pr«t»» Bki «dh»lm>, t» »»»«»rstUIr« 2 Mt- Ku M-aut, k«t A«ft«ruu« »«mH »i« v»<« »,» «k., d«t Postdrstellüu, Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend u»» E*s<HLft»stevn! «hm«» ,» jeder Feit Bk- 2«» art,»^». Am Fale höherer Dewalt, Krie« oder fonstiser BetriebiftSrmioen besteht kein Anspruch auf Lieferung itung »der jkste,ung der Bezugspreises. — itülkscudung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Ports beiliegt. für Äürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: dk «gespaltene Sianmzeile 2» Doldpfenuig, di« LgespalteneZeile der amtlichen BekanntmachungenIVDol». Pfennig, die»,espalteneBeklamezefle in, textlichen Teile lOV Doldpfennig. Nachweisungsgebühr 20 Soldpfennige. v»r- Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 annahmebisoorm.10Uhr - Für die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Darantle. Jeder Aa battanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Ll-geeingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigennehmcn alle Vermittlungsstellen entgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Weiße», des Amtsgerichts und Stadtrats z« Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt. Finanzamts Noffen. Nr.155. — 84 Jahrgang Telegr.-Adr.: .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 7. Juli 1925 Mnich der Wser MWsts>8aserar r Wendung von Luftfahrzeugen in Deutschland. Die Zeitschrift be- s zeichnet die neuen Bestimmungen als dazu angetan, ein Höchst verbinden. Natürlich würden sie von allen deutschen Kreisen ab gelehnt werden. erkennen. männlich 30168 033 28171980 28 489 817 weiblich 32 3M 729 31 006 205 29 308552 dem Ge- die Spalier bildeten, und Flugzeuge entgegen. Die Königin Maud ries von ihrem Motorboot Amundsen den ersten Will- kommensgruß zu. Der Storthingpräsident hielt die Begrüßungs ansprache, für die Amundsen bewegt dankte. Die Polslieger fuhren dann im offenen Wagen zum Schloß zu einer Audienz beim König, die eine Viertelstunde dauerte. Die Nvrdpolsahrer wurden ausgezeichnet, Amundsen erhielt die Bürger-Verdienst medaille in Gold. oem Kriegsgedanken doch endlich Schluß machen solle; man müsse anfangen, an den guten Willen der i Gegenseite endlich zu glauben, nicht bei den andern die l zeichnet die neuen Bestimmungen als dazu angetan, ein Hvchst- Absicht voraussetzen, bei passender Gelegenheit die Kriegs- maß von Erregung mit einem Mindestmaß von Sicherheit zu K e i il deutsch-französisches Provisorium. Paris, 5. Juli. Handelsminister Chaumct und Staatssekretär Tren delenburg halten gestern eine weitere Unterredung, die völlig ergebnislos verlief. Beide Herren sind zu der Erkenntnis gelangt, daß cs nicht möglich ist, vor den Parlamentsferien ein provisorisches Abkommen zu treffen. Am Montag findet eine Schlußsitzung zwischen Tren delenburg und Chaumct statt, auf der bestimmt werden soll, was weiter geschehen soll, um ohne ein vorläufiges Wirtschaftsabkommen die Handelsbeziehungen anfrccht- zuerhalten. Am Dienstag dürfte dann die deutsche Ab ordnung wahrscheinlich die Rückreise nach Deutsch land antreten. Der Grund für den Abbruch der Verhandlungen besteht darin, daß von deutscher Seite die französische Forderung auf Meistbegünstigung für Weine und Textil waren definitiv abgelehnt werden mußte. Ihrerseits konnten die Franzosen uns nicht die erwartete Reduktion für optische und chemische Artikel und Spielwaren ein räumen. Die Unterzeichnung eines provisorischen Ab kommens vor Schluß der Kammersession, dis bekanntlich am 16. Juli stattfindet, war sowieso unmöglich. Da die Franzosen im Laufe des Winters eine völlig neue Zoll tarifvorlage einbringen wollen, besteht Grund zu der An nahme, daß die Verhandlungen voraussichtlich nicht vor März nächsten Jahres wieder ausgenommen werden. GrUNerte Einreise Deutscher nach Polen. Bcrlin , 5. Juli. Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt, daß im Zusammenhang mit der gegenwärtigen wirtschaft lichen Verhandlung mit Polen die Einreise Deutscher nach Polen von der polnischen Regierung außerordentlich erschwert worden ist und praktisch nur in den seltensten Fällen gestattet wird. Diese völlig ablehnende Haltung Polens wird deutscher- scits mit entsprechenden Maßnahmen beantworte^ werde». Einwohner insgesamt 1925 (16. 6.) . . . 62 468 762 1919 (8. 10.) . . . 59178185 1910 (1. 12.) . . . 57 798 369 Die Räumung des Ruhrgebiets. Bochum undGelseukirchcn werden geräumt. Die Besatzungsbehörde hat offiziell der Stadt G e l se nk i r ch e n mitgeteilt, daß bis zum 15. Juli die Stadt Gelsenkirchen von den Besatzungstruppen ge- räumt seiu wird. Bis zum 12. Juli hat die Übergabe der Wohnungen und des Inventars zu erfolge». Gegen wärtig kommen 42 Wohnungen, 12 Einzelquartiere und 4 Massenquartiere in Betracht. Die gleiche Benachrichti gung ist den Gemeinden im Bannkreise Gelsenkirchen zu gegangen, in denen noch französische Truppen liegen. Da Vieser Befehl von der Kommandostelle Bochum, zu der Gelsenkirchen gehört, gegeben wurde, kann mit der Räumung der sogenannten Linie Bochum bis zum 15. Juli gerechnet werden. Auch der Stadtverwaltung Bochu m ist unterm 2. Juli ein Schreiben des Besatzungskomman danten General Frank zugegangen, in welchem er mitteilt, daß er die Anweisung erhalten habe, die Stadt und den Bezirk Bochum zu einem gewissen Zeitpunkt zu räumen. Den genauen Tag der Abreise der Truppen will er der Stadtverwaltung noch mitteilen. Neues Erdbeben in Japan. Zwei Städte zerstört. Japan ist von zwei neuen Erdbeben heimgesucht worden. Die Erdstöße ereigneten sich in Tottori, im süd lichen Teil des japanischen Festlandes, einer Stadt von 26 000 Einwohnern. Sie liegt im Distrikt des furchtbaren Erdbebens vom 24. Mai, das Hunderte von Menschen leben forderte. Die jetzigen Nachrichten besagen, daß zwei Städte vollständig vom Erdbode» vertilgt und Hunderte von Häusern zerstört sind. Dir Eisenbahnen wurden aufgehalten, es verlautet jedoch, daß dicht vor Tottori ein ganzer Zug verschüttet wurde Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt, doch solle» zahlreiche Tote zu beklagen sein. Tottori ist die Haupt stadt der Provinz gleichen Namens, die im Südwester der japanischen Insel Hondo liegt. Sie befindet sich an der Küste des Japanischen Meeres und ist bekannt durH ihre Baumwoll- und Seidenindustrie. Eine englische Verurteil««g der Lust fahrtnote London, 6. Juli. Die Wochenschrift „New Statesman" schreibt: Es würde schwer fallen, einen klareren Beweis der niederschmetternden Zwecklosigkeit gewißer Teile des Versailler Vertrages zu finden als die Veröffentlichung des „abgeänder ten" Planes der ^»kchränkungen für den Bau und die Ver- Umunüjens Rnkunlt in Oslo Oslo, 6. Juli. Amundsen ist an, Sonntag gegen Mit tag in Oslo eingetroffen und von einer großen Menschenmenge freudig begrüßt worden. Seinen Schissen fuhren Motorboote, furie zu entfesseln. „Aus diesem Grunde sollten die Völker dsr Alten Welt, wenn sie einander nicht trauen, schnellstens Verträge abschließen, die die gegenseitige Sicherheit garan tieren, und dafür sorgen, daß solche Verträge, wenn sie einmal geschlossen sind, auch gegenseitig beachtet werde!,, gleichgültig, welche Opfer dies erfordert." Schiedsgerichts- verträge sollten vereinbart werden, in denen die Beilegung von Streitigkeiten durch juristische Methoden erfolgen könne; das werde die „moralische Unterstützung" der amerikanischen Negierung erhalten. Und — nun komm! Vas Wichtigste — solche Verträge würden für die teil- nehmcnden Nationen neben den, geistigen auch eine« finanziellen Lohn nach sich ziehen; „denn auf welch' andere Art könnte man die Neigung, das finanzielle Wiederaufleben Europas zu unterstützen, besser ermutigen als durch solche Verträge?" Nun denken die Amerikaner gar nicht daran, Europa finanziell um seiner schönen Augen willen zu helfen. Sie wollen verdienen, viel verdienen. Das ist aber natürlich nur möglich in einem Europa, iu dem die politische» Spannungen nicht mehr hemmend auf die Wirtschaft wirken. Das ist der sehr reale Hintergrund aller jener überaus schöne» Worte, bei denen die Wiederkehr eines „Friedens der Gerechtigkeit" natürlich auch vorkommt. Amerika selbst kümmert sich in seiner Rüstungspolitik wenig um all diese Mahnungen; aber leider muß sich Europa angesichts der politischen und wirtschaftlich-finanziellen Übermacht Amerikas darum kümmern. „Warum können sich die europäischen Völker denn nicht auf dauerhafte Friedensbedingungen einigen und internationales Ver trauen und den Kredit in vollem Umfange wiederher- stellen?" winkt Coolidge. Er winkt also mildem Dollarsack. Mit Unbekümmertheit wischt Amerikas Präsident sozusagen die ganze Wirklich keit beiseite, von der wir gerade jetzt z; B. in der Note der Botschafterkonferenz über die Knebelung der deutschen Luftfahrt einen überaus krassen Beweis erlebten. Von dem Geist, der aus dieser Note spricht, ist die Art, wie Frankreich die deutschen Sicherheitsvorschläge beantwortet bat, durch und durch erfüllt. Rein „moralischen" Winken ist Frankreich — siehe die vorjährigen Londoner Ver handlungen! — immer unzugänglich geblieben; aber wir haben noch nicht vergessen, daß auch der amerikanische „Beobachter" auf jener Konferenz sich dem Widerstand der andern Ententevertreter gegen die sofortige Räumung des Ruhrgebietes anfchloß. Die Praxis sieht eben gerade in der amerikanischen Politik häufig recht anders aus als die Reden, die man in die Welt hinausgehen läßt. Unsere Vorschläge bewegen sich in dem Geist, den Coolidge für diese Abkommen fordert; wenn seine Worte auf Frankreichs Politik Einfluß haben würden, wäre das erfreulich. Zum mindesten müssen wir sie «der politisch u s n » tz « n. 63Millionen Einwohner. Ergebnis der Volkszählung in Deutschland. Rach den Zusammenstellungen des Statistischen Reichs- amts über die von den Gemeinden und den Statistischen Landesämtern ermittelten vorläufigen Ergebnisse der Reichs volkszählung vom 16. Juni 1925 beträgt die Bevölkerung des Deutschen Reiches ohne Saargebiet 62)4 Millionen. Rechne! man auch noch das Saargebiet, in den« wegen seiner vorüber gehenden Lostrennung von der deutschen Verwaltung nicht ge zählt werden konnte, mit seinen rund 750 000 Einwohnern hinzu, so beziffert sich die Gesamtbevölkerung des Deutschen Reiches heutigen Umfangs auf 631t Millionen Einwohner. Das ist etwa die gleiche Bevölkerungszahl, wie sie das Deutsche Reich früheren Umfangs bereits Ende 1908 aufzu weisen hatte. Bei Ausbruch des Weltkrieges zählte das Deutsche Reich bereits 68 Millionen Einwohner. Für das Reich innerhalb seiner heutigen Grenzen (jedoch ohne Saar gebiet) hat sich nach der Zählung vom 16. Juni 1925 gegen über der Zählung vom 8. Oktober 1919 eine Zunahme der Bevölkerung um rund 3,3 Millionen oder 5,6 A ergeben. Im vorhergehenden Zählungszeitraum 1910/19 betrug (infolge K r t e g sv e r lust e) die Zunahme der Bevölkerung im heu tigen Reichsgebiet lediglich 1,4 Millionen oder 2,4 9L. Gegen über der letzten Vorkriegszählung (1. Dezember 1910) hat so nach die Zählung vom 16. Juni 1925 eine Zunahme von rund 4,7 Millionen oder um 8,1 A ergeben. Auf dem heutigen Reichsgebiet (jedoch ohne Saargebiet) wurden gezählt: davon SicherheMonserenz im Haag? London, 5. Juli. In hiesigen politischen Kreisen ver lautet, daß der deutsche Gesandte im Haag im holländischen Anßcnministcriuin eine Demarche unternommen hat, um zu erfahren, ob die holländische Regierung bereit sei, als Gast geber einer internationalen Konferenz über die Sicherungsfrage im Herbst zu fungieren, sobald die Vorverhandlungen zwischen Deutschland und den Alliierten erfolgreich abgeschlossen seien. Spaniens Bedingungen für Abd-el-Krim. Neuer Einbruch in die französischen Linien. In Madrid wird offiziös bekannt, daß Spanien Abd- el-Krim folgende Ariedensbedingungen vorschlägt: Spanien verpflichtet sich, an Abd-el-Krim vier Millionen Pesetas zu zahlen; Spanien erkennt die Autonomie d-" Rifs unter spanischer Oberhoheit an; Spanien hat d»» Recht, in Alhucemas einen Hasen zu bauen sowie scr -- eine Eisenbahnlinie zwischen Melitta und dem Gruben- gebiet anzulegen. Die Gruben sollen durch eine inter nationale Gesellschaft betrieben werden. Abd-el-Krim soll dieses Angebot mit der Begründung abgelehnt haben, er könne nur dann mit den Spaniern Frieden schließen, »enn ihm vollkommene Unabhängigkeit zu- gesichert werde. Selbst der amtliche französische Heeresbericht gibt zu, krß di« Lage auf Sem rechten Flügel der französischen Front sehr ernst ist. Der feindliche Druck verstärkt üsk Lin Wink Amerikas. Tas Verhältnis der Vereinigten Staaten zu den poli tischen Problemen des europäischen Kontinents ist ganz eigentümlicher Natur. Man tut in Washington so, als halte man die Monroedoktrin (Amerika den Ameri kanern, aber Uninteressiertheit an den Fragen außerameri kanischer Politik: NO iutorvoutioll, keine Einmischung) immer noch aufrecht, stehe den Entwicklungen auf dem europäischen Kontinent „beobachtend" gegenüber, wolle eigentlich mit all diesen Irrungen und Wirrungen der Alten Welt herzlich wenig zu tun haben. In Wirklichkeit ist man an diesen Dingen sehr interessiert. Einmal hängt ja von der politischen Entwicklung in Europa die Lösung des interalliierten Schuldenproblems ab, das letzten Endes auf die allgemeine Verschuldung aller Staaien an Amerika hinausläuft. Und dann ist Amerika durch tatsächlich schon vorhandene oder beabsichtigte Ka pitalsinvestierungen in allen europäischen Staaten, nicht znletzt in Deutschland, an der weiteren Entwicklung der Lage in Europa ganz außerordentlich interessiert. Nach außen hin kani das ja znm Ausdruck dadurch, daß bei der Durchführung des Londoner Paktes Herr Gilbert, also ein Amerikaner, die Leitung besitzt und daß ein Ameri kaner in die Reparationskommission eintrat. Bekanntlich hatte vor einem Jahre bei den Verhand lungen in London der Wink amerikanisch-englischer Geld leute genügt, um den steckengebliebenen Karren wieder in Bewegung zu setzen. Jetzt, mitten in die Verhand lungen über den Sicherheitspakt, die infolge der französischen Antwortnote gleichfalls gefährdet zu sein scheinen, erfolgt wieder von drüben her ein Wink. Prä sident Coolidge hat in einer Festrede, die er in der Harvard-Universität hielt, eine als regierungsoffiziell Zu bezeichnende Rede über die Sicherheitspaktverhandlnn- gen gehalten, die sich äußerlich an die bisher befolgten, oben skizzierten Formen hielt: Europa muß seine eigenen Angelegenheiten selbst in Ordnung bringen, Amerika werde sich mit einer „moralischen" Unterstützung aller Be strebungen begnügen, die der Herbeiführung einer wirk lichen Befriedung Europas dienen. Dabei stellte er die Forderung in den Vordergrund, daß man in Europa mit Die Zusammensetzung der Bevölkerung nach schlecht hat durch den Krieg wesentliche Verschiebungen er fahren. Während vor dem Krieg (1910) auf 1000 mänliche rund 1029 weibliche Einwohner trafen, wurden 1919 auf 1000 männliche 1101 weibliche Einwohner festgestellt. Die neue Zählung weist zwar ebenfalls noch einen starken Frauen überschuß (1000 zu 1074) auf, läßt aber doch (im ganzen gerechnet, d. h. ohne Rücksicht auf die Altersgliederung der Bevölkerung) schon eine gewisse Rückbildung des durch de» Krieg verursachten ungewöhnlich hohen Frauenüberschusses