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Mer Tageblatt L7SL S ohlrnstrll«. 1H. Jahrgang Zreltag, üen Ist. September 1-21 Nr. 217 er Schwarzen- 9, Mädchrn- der Mädchea- 8« es es Silbe. n s. Ihr. lenst iick die Ge rzgeb den, !lus« bliche z an. D« Reichspräsident empfing gestern nach mittag di« sozialdemokratischen Führer zu einer Aussprache über die politische Lage. Mit der Frage der Devisenbeschaffung stand die Besprechung nicht im Zusammenhang. Sn diesen Tagen ist eine Bulle von Rom abge gangen, nach der die Bezirke Eupen und Malmedy zu einem Bistum erhoben werden, dessen Verwaltung dem Bischof von Lüttich übertragen wird. Die internationale H i l f s k o m m i s s i o n für Rußland ist gestern nachmittag am Quai d'Orsay zu sammengetreten. Alle französischen Mitglieder sollen die Absicht haben, der Kommission die Auflösung und Ein- stellung der Arbeiten vorzuschlagen. Schon aus dem Umstande, daß bis Mittwoch der deutschen Reichsregierung noch keine Antwort auf ihre Note zugegangen war, konnte geschlossen werden, daß die Alliierten ihr Ver sprechen, wenigstens die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen zum 18. September außer Kraft zu setzen, nicht erfüllen würden Dieses Versprechen war, wie man sich erinnert, am 12- Au gust in einem Beschluß des Obersten Rates gegeben worden für den Fall, daß Deutschland seiner Verpflichtung, bis zum 31. August eine Goldmilliarde zu bezahlen, pünktlich nach' komme. Diese Bedingung hat Deutschland unter schweren Opfern für seine Wirtschaft lückenlos erfüllt, und es hat unter Berufung hieraus in einer Note nicht allein die Aufhebung der wirtschafrlichen, sondern auch die möglichst baldige Zurücknahme der militärischen Sanktionen verlangt. Auf diese Note ist, wie gesagt, bisher noch keine Antwort erteilt worden. Die Entente suchte vielmehr die Erfüllung ihres Versprechens hinauszuzögern, indem sie den von privater Seite in Deutschland propagierten Boykott der Waren der alliierten Länder zum Vorwand nahm, um Verhandlungen über die künftige Regelung des Handelsverkehrs im Rhein land einzuleiten, in denen sie für Deutschland unannehmbare Forderungen stellte. Unter diesen Umständen konnte natürlich eine Vereinbarung nicht zustande kommen, und dies scheint nun für die Alliierten ein willkommener Vorwand zu sein, die versprochene Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen nicht zu bewerkstelligen. Dieses Verfahren bedeutet einen glatten Wortbruch; denn die am 12. August gegebene Zusage war an keine andere Bedingung geknüpft als an die pünktliche Bezahlung der Goldmilliarde. Ob tatsächlich, wie das Jour nal behauptet, bereits ein formeller Beschluß der Alliierten vorliegt, die wirtschaftlichen Sanktionen beizubehalten, bis Deutschland Vernunft angenommen hat, mag hingestellt bleiben angesichts der Tatsache, daß gestern am 15- September, die Rücknahme der wirtschaftlichen Sanktionen tatsächlich nicht erfolgt ist- Gegen diesen Bruch eines in aller Form gegebenen Versprechens wird die deutsche Regierung schärfsten Protest erheben müssen, zumal schon die Verhängung der Sanktionen im Grunde nichts weiter war als ein Akt brutaler Erpressung. Aue -enfabrik. Mk- iilllg . Oktober und >lnen Schulen en ausliegen. mhlen eb die II. Bgschl. widmen sachmann sich unter Vogler, gemeinsam Bankrott euch «zedW «f tzst Sstch» »WsttÜsteM» Bülker zmkickstnDW. Grzgeb. nmunaen, wie on Aue vom leben werden »der bet dem r Schulleiter) en zu tragen er a. e. und >r. Iten leise. hätte. Li« tzeutfch« Regierung hat dst fällig« Zahlung geleistet «nd ihr« grnndfätzlicheSin- «illig « ng zur Schaffung eine» internationalen Organe zur Verhütung von Diekriminatlonen in ihrer Rot« vom 26. August ausgesprochen. Sine Antwort ist ihr bisher darauf nicht erteilt worden lij. Die schweren wirtschaftlichen Folgen, Welch« da« Wirtschaftsleben nicht nur de» besetzten Gebietes, sondern ganz Deutschland» durch da« Fehlschlagen der von den Alliierten durch ihr« Ankündigung erweckten Hoffnungen erleidet, können nicht der deulschen Regierung zur Last gelegt werden, sonder» müssen von den alliierten Regierungen verantwortet werden . Das Wichtigste vom Tage. Di« neuen Steuergesetz« werden im Reichs- rat im Laufe dieser Woche beraten werden und dem Reichstag beiseinemWtederzusammentritt am Ü7. September bestimmt vorltegen. »». es igen. steine Freitag von Sonnabend, Ein verschanztes Lager äer Aappführer in Bayern. Sensationell« Enthüllungen im Aeberwachungsausschutz de« Reichstage». Der Ueberwachungsausschuß des Reichstages ist gestern vormittag zusammengetreten. Im Verlauf der Sitzung ver las der Reichskanzler Dr. Wirth ein Schreiben des Staats kommissars für öffentliche Ordnung, Weißmann, vom 14. September 1921. Es lautet: Seit dem Verschwinden der al« Leiter beim Kapp-Putsch beteiligt gewesenen Führer haben fortgesetzt umfangreiche Ermittelungen nach deren Aufenthaltsort stattgefunden. Durch den Oberreichsanwalt «fei ner alle D Aktien- f Die Reichssinanzen. Im Neichsanzeiger werden Einzelheiten über die Einnahmen des Reiches in den ersten vier Monaten des Haushaltjahres 1921/22 bekannt gegeben. Darnach be trägt das Geianilsleueranfkonimen 22,9 Milliarden Mark. Der Vo> anschlag rechnet für das ganze Haushaltsjahr nut einem Aufkommen von 43,3 Milliarden Mark. Wenn die Bewegung der Neichseinuahmen für das ganze Jahr gleich mäßig so anhält wie in den ersten vier Monaten, so ist nut einem Gesamtbetrag von 70 Milliarden Mark zu rechnen. Das würde den Voranschlag um 26,7 Milliarden Mark über schreiten, also eine günstige Entwicklung darstellen. Indessen nur scheinbar. Der Mehrertrag ist ein Ergebnis der Geld entwertung, also nicht etwa der gewachsenen Wirtschasts» »nd S-euerkraft des deutschen Volkes Den scheinbar ge- siiegenen Einnahmen stehen deshalb um so höhere Aus» gaben gegenüber. Das geht auch aus dem unheimlichen Anschwellen der schwebenden Schuld hervor. Diese hat am 1- August 1921 rund 219 Milliarden Mark erreicht, worunter allein schon für 202.7 Milliarden Mark diskontierte Schatz anweisungen sind. Das Problem ist es nun, wie es das Reich fertig bringen soll, diese schwebende Schuld abzu bürden. Sie in feste Anleihen zu verwandeln, ist leicht gesagt, aber schwer getan. Gesetzt den Fall, daß es gelänge, die gesamten Schulden des Reiches einheitlich zu befestigen, so würde heut« schon eine Gesamtschuldsumme von 330 Mil liarden Mark herauskommen. Zur Verzinsung und Ab- bürdung wären allein jährlich 20 Milliarden Mark erforder- lich. Jedocy läßt sich bei der Zettelwirtschaft eine solche Be festigung gar nicht durchführen. So muß sich das Reich also weiter selbst Kredit gewähren und solchen auf dem Geldmarkt nachsuchen. Auf die Dauer ist dieser Zustand unerträglich Es geht nicht an, den Reichshaushaltetat dadurch auszugleichen, daß einfach neue schwebende Schulden ausgenommen werden Der Reichskanzler will ja dieser Wirtschaft ein Ende machen Dem Zweck sollen auch die neuen Steuern dienen, deren Ertrag indessen ganz ungewiß ist. So lange sich der Prozeß der Geldentwertung fortsetzt, hat jeder Haushaltsvoranschlag nur Papierwert. Denn zum Schluß des Haushalts- jahre« muß der Bedarf unverhältnismäßig viel höher sein, als vorveranschlagt wurde. An diesem Uebel krankt unsere Finanzwirtschaft seit drei Jahren. Und deshalb will es auch nicht gelingen, Ordnung im Neichshaushalt zu schaffen und das Gleichgewicht zwischen wirklichen Einnahmen und Ausgaben herzustellen. Auch die neuen Steuern wrrdru da« nicht ändern, weil sie in der Ertragsberrchnung auf der Zettelwirtschaft fußen, also mit Werten umgehen, die ständig im Fluß sind. Zu dem Bedarf des Reiches kommt dann noch die Wiederherstellungslast Auch sie läßt sich in die schwankenden Finanzen des Reiches nicht einordnen, weil sie überhaupt keinen festen Wert- und Rechnungsmaßstad besitzen. Sehr wenig erfreulich haben sich die Einnahmen der Reichseisenbahnen entwickelt. In den ersten vier Monaten, d. h- vom 1. April bis 31 Juli sind 8 Milliarden Mark hereingekommen, während es nach dem Voranschlag mindesten» 9 Milliarden hätten sein müssen Da» Mißverhältnis wird sich durch die am 1. September eingetretene Erhöhung der Gehälter und Löhne sowie die am 1. Oktober in Aussicht genommene Heraufsetzung der west deutschen Kohlenpreise um 21 Mark die Tonn« steigern und auch durch die geplante Heraufsetzung der Tarife nicht erheblich bessern lassen. sind in dem dort anhängigen Hochverrat,»,rfahren gegen den Oberst Bauer, Major Pabst und Korvettenkapitän Erhardt Haftbefehle und Steckbriefe erlassen worden. All« Bemühungen, der Verfolgten habhaft zu werden, sind indessen gescheitert. Bereits vor längerer Zett, etwa im Spätsommer 1920, wurde mir vertraulich mitgeteilt, daß sich die genannten Kapp-Putschführer zumeist inBayern aufhtelten, in München und Umgebung vielfach aufgetreten seien und sogar g e - Heime Zusammenkünfte daselbst abgehalten haben sollten. Bei der Bedeutung dieser Mitteilung, die ich ihr insbesondere auch mit Rücksicht auf ihre Zuverlässigkeit beilegen mußte, und in Erkenntnis der bereit» damals be stehenden Schwierigkeiten eines offiziellen Verkehrs mit den zuständigen bayrischen Behörden habe ich zwei mir unterstellt« Kriminalbeamte mit dem Auftrage nach Bayern entsandt, die Richtigkeit dieser Mitteilungen nachzuprüfen. Diese Beamten sind nach einigen Tagen zurückgekehrt, ohne ihren Auftrag vollständig ausführen zu können. Die Beamten haben mir berichtet, daß sich die gesuchten Personen in der Näh« Münchens verschanzt aufhalten sollten, wo sie von Männern ihrer Gefolgschaft, zum Teil sogar von aktiven bayrischen Polizeimannschaften, durch scharfe Bewachung geschützt würden; es sei so gut wie un- möglich, sich in ihre Schlupfwinkel rinzuschlrichen, weil jeder, der sich nähere, mit Feuer empfangen werde. Ich habe alsdann erneut versucht, auf vertraulichem Wege einiges zu erfahren- Darauf ist mir vor kürzester Zeit wiederholt zuverlässig mitgeteilt worden, daß nach wie vor Kapitän Erhardt und auch die genannten anderen Kapp-Putschführer sich in der Umgebung Münchens aufhalten. Kapitän Erhardt geht nach diesen, mir mit aller Bestimmt- heil gemachien Mitteilungen im Polizeipräsidium «in und aus, desgleichen steht er im Verkehr mit dem vor einigen Tagen zurückgekehrten Iustizminister Roth. Der Oberst Bauer soll nach der gleichen Quelle jetzt in Budapest wohnen; auch er ist aber in letzter Zeit wiederholt in München gewesen und dort mit Kapitän Erhardt zusammengetroffen. Organisation V Die Verschwörung, der Erzberger zum Opfer gefallen ist, geht, wie jetzt festgestellt ist, auf einen der vie- len Geheimbünde zurück, die gegenwärtig in Bayern, und zwar ausschließlich von landfremden Leuten, gegründet worden sind. Dieser Verschwörerbund, der den Eingeweihten als Organisation O bekannt war, ist durch die bereits gemeldete Verhaftung von insgesamt zehn Personen, di, der Mitwisserschaft, Beihilfe oder Mittäterschaft an dem Morde verdächtig sind, aufgedeckt worden- Außer ihnen sind jetzt noch einige andere Personen in Gewahrsam genommen wor den, bei denen erst die weitere Untersuchung ergeben muß, ob sie, wie angenommen wird, der Mitschuld verdächtigt sind oder zu einem Geheimbund gehören. Zurzeit wird frstgestellt, wer von den festgenommenen Personen an der Münchener Universität immatrikuliert war- So viel ist sicher, das weder Schulz noch Tillesen eingeschriebene Mitglieder der Universität sind. Der vorgestern verhaftete B o ll in er ist in Augsburg von Krimenalbeamten aus dem Zuge geholt worden. Er besaß unter der Firma eines Holzverwertungsgeschäfte» «ine Dreizimmer-Wohnung und hatte München vor einigen Tagen in Begleitung von Schulz verlassen. Bei verschiedenen Haussuchungen sind sehr belastende Schriftstücke vorge funden worden, aus denen unzweifelhaft hervorgeht, daß es sich hier um eine bis ins kleinste durchdachte Verschwörung handelt, und daß der Plan der Ermordung Erzbergers, zu dessen Ausführung Tillesen und Schulz sich bereiterklärt hatten, einer ganzen Reihe von Personen bekannt war. Ob die Verhaftungen bereits den ganzen Kreis der Verschwörer um fassen, läßt sich zur Stunde noch nicht sagen. Schmählicher Vertragsbruch äer Entente. ventfchland hat all« Bedingung»» erfüllt, trstzdem Fortdauer der Sanktion«,». W- T. B. verbreitet folgende, ganz offenbar au» der Reichsregierung hervorgegangenen Ausführungen: Rach der letzten Mitteilung de» Oder st «n Rate» »o» 14. August«« di« Aufhedung der wirtschaft lichen Sanktionen für den IS. September in» Auge ge- faßt, «enn bi» zu» 81. August di« fällig« GoldmiNiard« bezahlt sei, «nd wenn di« deutsch« Regierung ihr« Einwil- ligung zu» Schaffung »ine» internationalen Organ» zur vor- »eidung »on Diskriminationen h,i Erteilung »on Au»fuhr- und linfuhrg,nehmungen fist da» besetzt» Gebiet erteilt »«»«», »sech k»,I I— »— ».».«Ich I— «e« »«' S'S»«N.N>ll. m.n.tUch I N«»,„ivk«>s»i d», st,»«.,ispau.n.Nie Ne» «ue N«' N» M»e. »,I »« p.ft s.st«ue »leet.ylhilick m«„, W-N.wck ckw m.kk. ui,«» I» »»" a«ch«itt„» » Pf,., e» Pf,., n.ei-m,»,iit»tt, Merk. o« m»«„ »»» «o»»- uo» r«I,rt»,«n. z>Uun,,»u,t»i,«r UN» k»»>» «u, j N»,,I,«n<iaa,hm, »>, Utz, „,m. «llr »eile» eenit «»»«»'«>ckt eeleme« «««»en, »«»» «t» Ntzk»«»« p»ft.»N«l«,n ui,» »nifteS»» niSm.n SeNellu«,«, «»i,>,in. I Nn,,I,, »u,» »rnfpr«»«, «,f»i,I »tee t». ManuNUpt nickt teuttick ttlriire pstttrs-br rtteldttN-eit. Di» eiligen Stenerverla-en Die 6trueroorl-a«n d,r Re»ie- ruitg stehet unmittelbar vor ihrer verabschied»»« durch n Reichsrat. Die Reichsregierung rech ent mit keinem Wider spruch iim Reichsrait Und wünscht unter allen Umstände«, daß di« Steuervorlagen dem Reichstage bei seinem Wieder-nsammentritt vorliegen, um schnellstens Gesetzeskraft zu erlangen. Di« Schmarotzer. Nach zuverlässigen Mitteilungen haben allein die in Deutschland befindlichen verband-staatliche^ U « L » r» wachungsausfchüsse für unser« Reichswehr dem Deutschen Reiche an Gehältern und Verpfltzgrmgsruschüsseu nicht viel weniger als 2vü Millionen Mart gekostet. Valutastvrz »nd Reparation. D« Tempi meldet, daß Frank reich bei den alliierten Kabinetten «inen Meinungsaus tausch angeregt hat über di« Frage der nächsten deutsch«« Reparationszahlungen, dst amh der Auffassung Frankreichs durch die fortschreitend« Entwertung de» dustschui Mark gefährdet erscheint. ' ll. S. P. od«r D. v. P.? Wie es heißt, haben di« »wischen den Mehrheitssozialdemokraten und den Unabhängigen geführ ten Einigungen,rhandlungen » kein«» Resul tat geführt und sind abgebrochen worden. Wie verlautet, soll die Mehrchettssozialdemokrati« nicht «ehr välltg abgaaeGt seist, mit der Deutschen Bolkspartei zur Herstellung einer gemeinsamen Front vonSchetdemannbt» Stresemanntn Fühlung zu treten. La» solidarisch, Europa. EaMautz hall, chMrnr VÜotü, iE Sm. guay «im Interview gewährt, da« Eclair wiederholt. Darin führt Tatllauz u. a. au«: Kein europäische« Saud kauu sich von dem anderen absondern, ob man will oder Nicht. Europa ist solldorisch. ist, bildet «ka» Siu-Kl. All« Völker de« oKntinenst werden sich nur gemeinsam wird« »eh». Die Devisenbeschaffung für äie Reparationsleistungen. Mitwirkung der Industrie und der Banken. Am Mittwoch haben in der Reichskanzlei Besprech, ungen zwischen dem Reichskanzler Dr- Wirth und hervor ragenden Vertretern der deutschen Industrie und der Bankwelt stattgefundeu. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß diese Besprechungen dem Problem gegolten haben, wie dem Reiche für die künftigen Repa rationsleistungen Gold und Devisen in ausreichendem Maße beschafft werden können, durch die die Zahlungen zu den festgesetzten Terminen sichergestellt werden. In den Besprechungen, die nicht völlig abgeschlossen sind, haben sich die Vertreter der Industrie und Großbanken bereit erklärt, mit Hilfe ihres Devtsenbesitzes und der Inanspruchnahme ihre« Auslandkredits durch Belastung von Sachwerten dem Reich« Goldwert« zu verschaffen. Die Reichsregierung würde dadurch, daß sie mehrere Milliarden in Gold auf diesem Wege zur Verfügung bekommen würde, nicht nur in der Lage sein, den nächsten Terminen der Reparationsleistungen ohne Sorge entgegenzusehen, sondern auch dem durch die Devisenspekulation in den letzten Tagen stark gesunkenen Kurs der Mark wieder zu heben. In den fortgesetzten Verhand lungen soll die schwierige Frage der Kursfestsetzung einer Lösung zugeführt werden. Es ist selbstverständlich, daß die Beschaffung von mehreren Milliarden Gold durch die Industrie und die Banken auf dem Wege der Belastung ihrer Sachwerte nicht nur ohne Einwirkung bleiben kann auf die Gestaltung der Steuervorlagen, insbesondere hinsichtlich der Erfassung der Goldwerte. In den Steuergesetzen wird auf diese Leistungen der Industrie und der Banken Rücksicht genommen werden müssen. In engem Zusammenhang damit steht wohl eine Besprechung der Führer der Sozialdemokra tischen Partei beim Reichspräsidenten, die Donnerstag vormit tag stattgefunden hat.