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0 W Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich qo pfg., zweimonatlich so pfg., vierteljährlich l,ro Mark. <> Einzelne Nummer io Pfg. O a . i Unterhalt ungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger 8 - > Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags za Uhr des Erscheinungstages. Preis für die Spaltzeile w pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung, s —. o UUt wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Mandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von H. Rühle, Inh..- R. Storch in Groß-Mkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Gkrilla. No. 153. Sonnabend, den 25. Dezember 8. Jahrgang. L 8 W 2u Letblebem 1ie§t In einera Stall Rin boläe5 Liuäelein, Dein sinxeu äie Rnxel mit süssem Lcball Qar lieblicbe Lleioäei'u, Me 2Ö8 es so Zern au seine Drust, Vie Llenseben ^ross unä lcleiu! 0, folgten sie in seliger Rust vem Qotteslrinäelein; 2u Letblebem 1ie§t in einem Ltall, Rin Aöttlicb Linäelein, vem sinken äie RnZel mit süssem Lokal! Unä vir, vir stimmen ein. U Vnä mit den ^euAlein so bell und klar 5 Ins Uer2 es dliokt binein, ü Und redet dort so wunderbar, » Vas liebe Linäelein v Rs lie^t gebettet aut bartem Ltrok ll In einem Lrippelein, ü Und läcbelt dock so trennälicb Irob, / Vas sarte Linäelein, O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Meihnachtszeit. So flngt» und klingts in diesen Tagen und in all dies hoffende Klingen hinein ertönen Morgen die WeihnachtSglockenl Christ ist ge boren! E» ist Weihnacht geworden. Das Fest der Kinder hat man es genannt und nach heute ist dies der gebräuchlichste Name Wohl ab.-r nicht mit vollem Recht! Wir Menschenkinder gestehen uns gar selten gerne etwa» ein! Und Mit dem Weihnachtüfest ist's eben so! Unser Fest ists! Dein und mein F.st! Nicht allein nur der Liebesgaben wegen, nein, um Andere», Bessere« und Schöneres willen! Seht einmal lief hinab, dort, wo die Gefallenen leben! Was schert den Trinker oder Verbrecher da« Auferstehungsfest? Was ist ihm Pfingsten? Ein Tag, wie alle anderen geschaffen für ihn, zur Frohne seiner Lust! Aber Weihnachten! Da will er wenigstens wieder einmal und sei e» nur am Heiligen Abend ein ordentlicher Mensch sein, Auch in seiner Brust ist noch ein leises Klingen der Weihnachts-Glocken zu hören. Vergessen ist das Fluchen de« SchnopSteufelS — „heute nicht!" Ist doch Weihnachten! - Ein eigen artiger WeihnachtSartikel. mögen wohl meine lieben Leser denken! Aber da» Schöne ist schöner neben dem Unschönen! Und darum dese Zeilen und auch noch sür Euch, Ihr Großen, sür Dich und mich, und alle Anderen gerade dies« Worte! Sollten wir Großen, die wir so hoch üb-r Jenen stehen, zu denen wir eben hinabsahen, nicht auch fertig bringen, waö die Untenstth nden können? Christ ist erstanden! Für Dich und mich, und wenn das ganze Jahr der Heiland nicht in Deinem Hause weilte, am Weihnachtsabend möchtest Du ihn doch be herbergen! Dann Hilst kein lärmender Froh sinn anderer Tage. Nur er, der große Menschenfreund kann den Menschen Weihnachts stimmung in die Herzen bgm! Und es geht nicht ohne Werhnachtsstimmung I Versucht cS einmal, oder nein, lieber nicht! Da» ist un sagbar traurig! Laßt darum auch in Euren Herzen rechte Weihnacht werden. Laßt es Euer Fest werden! Euer Weihnachten! Ihr vergebt Euch nichts, und wenn dann die Fest tage vergangen sind, lebt noch lange das Schöne dieser Tage in Euch nach, länger als sonst, da es da« Fest Euer Kinder, nicht aber Euer Fest war. Donn wird es ein rechtes WeihnachtSf'st sein, dessen Freude noch mein Wunsch erhöhen möge, den ich zum Schluß allen lieben Leserinnen und Lesern zurufe: fröklicke Meibnackten! Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den 2-z. Dezember zgoy. — Unter Zustimmung des hiesigen Kirchen- vorstandeS, soll vom I Weihnachtsfeiertag 1909 an der Vormittagsgottesdienst nicht mehr, wie bisher, um 9 Uhr, sondern halb 10 Uhr seinen Anfang nehmen (die Beichte um 9 Uhr). Es wird demnach das erste Mal früh halb 9 Uhr geläutet, das zweite Mal um 9 Uhr und das dritte Mal halb 10 Uhr eingeläutet. Man er hofft von dieser Veränderung, daß der Vor- mittagSgotteSdienst noch bester, insbesondere auch von Männern besuch! werden wird, indem die. selben trüh eine halbe Stunde Zeit gewinnen, am allerlei Häusliches pp. zu erledigen. Auch ein rechtzeitiges Erscheinen der Beichtgäste steht nunmehr zu erwarten. Der Gottesdienst im Sommerhalbsahr wird um 9 Uhr. wie bisher, seinen Anfang nehmen. —* Auf die der heutigen Nummer bei liegenden Sonderbeilage des Firma Marcus und Hammesfahr, Wald-Solingen, seien unsere geehrten Leser noch besonder» darauf aufmerksam gemacht. /x Wie alle Jahre stellt sich auch diese» Jahr der Wandkalender der „Ottendorfer Zeitung" rechtzeitig sür den Weihnachtstisch ein. Er wird den geehrten Lesern mit der heutigen Nummer zugehen, mit dem Wunsche, daß er im kommenden Jahre 1910 allen recht viele frohe Lage anzeigen möge. Weixdorf. In der erst vor wenig Jahren e. bauten Schwintzerschen Christbaum- schmuckfabcik (jetziger Besitzer Paul Rteso) brach am Donnerstag während der Mittagspause, kurz vor 1 Uhr, Feuer aus. An den Kisten und Kartons fanden die Flammen so reiche Nahrung, daß das ganze Gebäude in zwei Stunden bis auf die Umfassungsmauern nieder gebrannt war. Klotzsche. Bei der Wahl eines Gemdnde- oorstandeg durch den Gemeinderat hierselbst er hielten im ersten Wahlgange Gemeindeoorstand Klug« Oberschlema 8 Stimmen, Bürgermeister Angermann-Lauenstein 5 Stimmen, Ratssekrelär MinkoS - Chemnitz 4 Stimmen, Gemeinde oorstand Kirsten-Dobritz 2 Stimmen. Da eine absolute Mehrheit nicht vorlag, mußte zum zweiten Wahlgange verschütten werden, in dem Gemeinde-Vorstand Kluge - Ob-rschlema neun und Bürgermeister Angermann - Lauenstein zehn Stimmen erhielt. Letzterer ist somit ge wählt. Radeberg. Der Rat hatte ohne Be gründung und ohne Bekanntgabe der eigenen Stellungnahme das Kollegium ersucht, darüber Beschluß herbeizuführen, ob es grundsätzlich mit der Aenderung des Stadtverordneten-Wahlrechts und Einführung des Klasten - Wahlrechts einvnstanden sei. G-gm die Stimmen von drei Stadtverordneten beschloß das Kollegium sein Einverständnis mit der Einführung des KlastenwahlrechtS. Bei der Debatte über das Wahlrecht wurde die von sozialdemokratischer Seite behauptete Verfahrenheit der Gemeinde finanzen widerlegt, indem eine Aufstellung zum Vortrage gelangte dahin, daß Radebergs Schuldenlast von 1,3 Millionen Mark ein bares und und immobiles Vermögen von mindestens 1,8 Million gegenüberstehe. — Dem Amtsrichter bei dem hiesiegen Amtsgericht Dr. jur. Urban ist der Titel und Rang eines AmtsgertchtsratS verliehen worden. Der bei drmselben Gerichte beschäftigte Aktuar Lehmaun wurde zum Gerichtssekretär ernannt, Dresden. Verhaftet wurde gestern durch die Kriminalpolizei der an der Josephinenstraße wohnhafte Geschäftsinhaber Haschke, der nachts versucht hatte, sein umfangreiches Geschäft in Brand zu setzen. Durch Zufall wurden aber die Vorbereitungen entdeckt. Um den Verdacht von sich zu lenken hatte der Festgenommene an gezeigt, daß in der fraglichen Nacht in seinem Geschäftslokale eingebrochen worden sei. 1500 Mark gestohlen und verschiedene Waren durch Uebergießen mit Benzin und Petroleum ungenießbar gemacht worden seien. G r ö b a. Den in der Bildung begriffenen Gcmeindeverbänden für eine gemeinsam« Ueber- landzentrale in den Amtshauptmannschasten Großenhain, Meißen und Oschatz ist seitens der Aktiengesellschaft Lauchhammer die Nachricht zugegangen, daß letztere beabsichtigt, zur Strom versorgung ihrer drei Werke in Lauchhammer, Gröditz und Riesa-Gröba in Lauchhammer eine eigene große elektrische Zentrale zu erbauen. Der hiesige Gemeinderat hat beschlosten, hin sichtlich des Anschlusses an den Gemeinde- verband sür Errichtung einer elektrischen Uebec- landzentrale zunächst abwartende Stellung ein zunehmen, weil einmal daß aufgestellte Statut den hiesigen Verhältnissen sich zu wenig an paßt, und die sür Gröba ausgeworfene Garantiesumme (113000 Mark) zu hoch er scheint, andererseits das Anerbieten der Lauch hammer-Gesellschaft so vorteilhaft ist, daß eine eingehende Prüfung desselben am Platze sein dürste. Hainichen. Im Stadtverordnetensaale des Rathauses wurde in Gegenwart von Ver tretern hiesiger und auswärtiger Behörden die mündliche Prüfung der Schüler des vierten Kursus der hiesigen Polizeischule abgehalten. Au der Prüfung beteiligten sich 30 Mann. Die anwesenden Chefs der Dresdener und Leipziger Kriminalpolizei folgten mit Interesse der Prüfung und besichtigten auch die Lehr mittelsammlung der Anstalt. Gersdorf. Verschüttet wurde in einem hiesigen Schacht durch Gesteinsfall dec Berg arbeiter Hermann Rammler. Er wurde am ganzen Körper schwer verletzt. Plauen. Beim Diebstahl und Ab schlachten eines Hahnes und sechs Hennen im Besitztum eines Fabrikanten wurden zwei Hand arbeiter ertappt. Der eine Einbrecher, namens Seifert zog aber sofort ein Küchenmesser hedvor nnd stieß es dem Fabrikanten in die Lendengegend. Das Mester prallte ab. Der Mrsterheld konnte vom Kutscher überwältigt und dann der Polizei übergeben werden. Auch der andere Einbrecher, ebenfalls ein Handarbeiter, wurde festgenommen. Adorf. Erfroren ist in der Nacht zum Montag in der Nähe der Leipziger Heilstätte ein bejahrter Arbeiter namens Albert Rauh. Er war zwischen Markneukirchen und Adorf vom Wege abgekommen und ermattet liegen geblieben. Kirchennachrichten. Ottendorf-Okrilla. Sonnabend, den 25. Dezember 1909. (1. Weihnachtsfeiertag.) Vorm. 9 Uhr: Beichte. Vorm, r/,10 Uhr: Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Schubert-Langebrück. Kollekte für die Heidenmission. Sonntag, den 26. Dezember 1809. (2. Weihnachtsfeiertag.) Vorm. ^/,10 Uhr: Predigtgotte»dienst. Kollekte sür die Heidenmission. Oer Vormittagsgottesäienst beginnt vom i. Meiknacktskeiertag itzoy an, vormittags kalb io dkr (äie keickt« um y Qkr). Kirchrnnachrichten. Sonnabend, den 25. Dezember 1909. (1. Weihnachtsfeiertag.) Medingen. Vorm. Uhr: Predigtgottesdienst. Großdittmansdorf. Vorm. 11 Uhr: Predigtgottesdienst. Sonntag, den 26. Dezember 1909. (2. Weihnachtsfeiertag.) Medingen. Vorm. 11 Uhr: Predigtgottesdienst. Großdittmannsdorf. Vorm. >/»9 Uhr: Predigtgottesdienst. 6ier2» eine Keilsge.