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Dminerswg» den S. Marz rsn. Amr Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge W OZ5L-5Z-L mit Ser wöchentlichen Unterhaltuns-betlasr: Mer Sonntassblaü. WW. -°üü"°u°!» s»»ltch,.uilü!. s»» r,tt>a«!vn «ürstusnabme Lee ksnawgenachmittag«' 1-5 Uhr. — L«I»gramm.^»refl>, La»,dNi« stu.erzgrttrgv» r«lnjp«chw SV. wenn.öle nufgLd. s.e n<,,.2 ;ük unverlangt elngrfanö'» Manuskripte kann «»»wahr nicht geleistet werSen. w-«ufkrip?niÄ^lM^^ 6n ttanröMer corpelisbootzrerstörer lorpMtt Große U^öootserfolge im Mittelmeer. Die Nedenregierung. Tie Nebonregierung, die die Mit- und Nachläufer des Alldeutschen Verbandes vom Festsaal des Hotel Adlon m Berlin aus etablieren wollten, hat bekanntlich in einem üblen Konkurs Bankerott gemacht und hat so lächerlich geendet, daß setzt ihre eigenen Väter uichrs mehr von ihr wissen wollen. Die deutsche Oeffentsich^ leit aber hat ein dauerndes Interesse daran, die Vater schaft oieser neuesten Absicht und Methode, wie der Kanzler nur besten gestürzt werden könnte, im Gedächt nis zu behalten und das Gesichisseid der Jntriguen nicht verwirren zu lassen. Wir wissen heute gus den Ver handlungen des Reichstages vom letzten Freitag, was die Herren wollten, und wer die Herren waren. Sie sind in der Reichstagssitzung namentlich aufgezählt wor den, und sie alle, von den Großindustriellen Kirdorf und Kvrtnrg angefangeu bi? zu den anwesenden Rechts gelehrten über den Admiral von Knorr und den Fürsten Oiro zu Salm-Horstmar hinweg, icagen das gemeinsame Etikeit des Alldeutschen Verbandes. Sie gehören damit zu jenen lauten, aber sachlich desto unfähigeren Politi kern, die vom Beginn ihrer Lärtgleit an bis zu ihrem jetzigen Ente bei allein guten Willen, den man ihnen 'ubilligen mag, doch nur ihrem Vaterland geschadet ha ben und nach innen wie nach außen! Merger und Bitter nis geschaffen haben. Anfang wie Ende des Alldeutschen Verbandes charakterisieren sich durch eine völlige poli tische Verkennung des Notwendigen und durch eine ganz ungeschichtli.r-L Auffassung der politischen.Lage und da mit der jeweiligen politischen Ereignisse. Man musp wenn man dies blamable Ende der Alldeutschen betrach tet, sich eben erinnern, daß sie ebenso blamabel ange- fangen haben. Die Gründung des Alldeutschen Verban des ist ans die Opposition zurückzuführen, die um das .Jahr ! 890 herum einige politische Heißsporne gegen dien sogenannten Sansibar- und Helgolandvertvag organisier ten. In diesem C.iüsibaroertrag hat bekanntlich der da malige Reichskanzler Caprivi unter voller Zustimmung der Leitung von Heer und Marino große Strecken in Osrasrika, auf die wir übrigens ein selch zweifelhaftes An recht harten, und Vitu, das uns fest gehörte, an Eng land abgetreten, und dafür als Tauschobjekt die Insel Helgoland eingehandelt. Im besonderen war es der Er werb Helgolands, den die alldeutschen Schreier damals bekämpften, ein Erwerb, den sie weder politisch noch marinetechnisch begriffen. Inzwischen hat sich bekannt lich gezeigt, daß Helgoland geradezu die technische Vor aussetzung unserer ganzen deutschen Flottenemwicklumtz geworden ist, und der Weltkrieg hat 'mit sichtbarsten Be werfen den Vertrag von 1890 geradezu als historische Lat gekennzeichnet. Unsere Feinde,die Engländer, haben! die Bedeutung der Abtretung der Insel Helgoland längst begriffen, und ihre Wut darüber ist offen hervorgetreten. Unsere Alldeutschen aber haben diesen Vertrag damals, und noch viele Jahre später, als Hochverrat bezeichnet, als sträfliches Lun, als einen Vertrag, der jedem guten Deutschen die Schamröte ins Gesicht treiben müßte, und sie haben immer wieder mit Wohlbehagen konstatieren zu müssen geglaubt, daß Empörung und Unwillen das deutsche Volk in seinen besten Teilen durchbraujt habe, als dieser Vertrag abgeschlossen wurde. Man braucht heute lem Wort weiter darüber zu sagen, was Helgoland für den Schutz der deutschen Küste bedeutet, was es als Stützpunkt für unsere Hochseeflotte, für nufere U- Boote und damit für die Bekämpfung und Niederrin- gung Englands ausmacht. Die Alldeutschen schweigen deshalb heute auch mit einer nur zu verständlichen Be scheidenheit Son den Ursachen, die zur Gründung Les Alldeutschen Verbundes führten, und sie möchten am liebsten den Schleier der Vergessenheit über die Vater schaft ihres Verbandes decken. Wir haben aber ein stei gendes Interesse, wie wir wiederholen, daran zu erin nern, daß die Alldeutschen nicht nur erst politische Un fähigkeit und geschichtliche Unkenntnis.bewiesen haben, als sie jetzt mit allen möglichen und noch Mehr unmög lichen Mitteln den Reichskanzler torpedieren wollten, sondern schon in den Anfängen ihrer Gründung und in den Voraussetzungen ihrer Existenz überhaupt. Genau so, wie sie damals die geschichtliche Wirklichkeit und ihre Entwicklung falsch beurteilt haben, so sind sie jetzt in falsche Auffassungen verrannt und auf bösartige Mittel versessen, ihren Willen durchzudrücken. Sie bilden IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIII!IIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIII»IIIIlIIIIIIIIIIIIIII!IIII»III MMWMMWWhellte (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 8. März. Mefllicher Kriegsschauplatz. Nur in der Champagne heftiges Artilleriefeuer. Die übrigen fronten blieben bei dünsttgem Wetter md Schneetreiben im allgemeiner', ruhig. Bei Erlunoungs- vorstößen zwischen Somme und Oise wurden 17 Eng länder und Franzosen sowie mehrere Maschinengewehre cingebracht. Oeflicher Kriegsschauplatz. Keine Gekechtshandlungen von Bedeutung. Zwischen Willejka und Molodeezno kam durch Bom- benabwurs ein russischer Eisenbahnzug zur Entgleisung. Mazedonische Front. Nördlich, des Loiran-SeeS VorpostengeMnkrl. Der erste Geuecalisuartiermettzer sW. T. B). Ludendorff. nachgerade eine Gefahr für das Vaterland, und wenn, man sie in ihrer Torheit und Unfähigkeit bei Beginn' ihrer Tätigkeit gewähren lassen uwchts, da wir mit! allen Völkern im Frieden lebten, so gilt es jetzt, wo wir! einen Kampf guf Leben und Tod bestehen, ihnen ganz anders gegenüberzutreten und sie ganz anders politisch im Parlament und in der Presse zu bekämpfen als da mals. Wir können uns heute nicht den Luxus einer Nebenregieru,g gestatten, und wir können uns ebenso wenig den Spaß leisten, die törichtsten Auffassungen und den naivsten Willen als große deutsche Politik hinsiel-f len zu lassen. Was wir heute in ganz anderer Art und in ganz anderem Umfange als im Frieden gebrauchens ist ernste, ruhige und sachliche Arbeit, Einordnung inj das Ganze, Unterordnung unter die notwendigen Be-> schlösse unserer politischen und militärischen Leitung.; mit anderen Worten Einheit und Geschlossenheit de« inneren Front. Wer das durch! irgend eine Art von Nebenregrerung durchkreuzen will, must bekämpft wer den, und mutz besonders scharf bekämpft werden, wenn er das mit so tadelnswerten Mitteln macht, wie es dis Herrschaften im Festsaal des Hotel Adlon versucht haben. Diese Nebenregierung ist deshalb Mit Fug und Recht gründlichst vernichtet worden, und man kann nur Freude darüber empfinden, daß keine Hoffnung besteht, daß sie jemals wieder ausleben wird. Vie Kämpfe im Aellen. Mutzer lebhaftem Artilleriefeuer und reger Patrouil-- lentätigkeit kam es am 6. März lediglich im Kaurieres- Wald zu größeren Karnpshandlungen. Die Franzosen mühen sich! hartnäckig, die hier am 4, d. ,M. verlore nen Stellungen zurückzunehmen. Ten garchen Tag über lag starkes feindliches Artilleriefeuer amter Fllegerbe obachtung aus den neuen deutschen Stellungen uwd dem Hiutergelände. Dem von 6 Uhr 30 Minuten bis 7 Uhr währenden Trommelfeuer folgte ein Angriff, der jedoch! im Vernichtungsfeuer der deutschen Batterien und Mt- neuwerfer größtenteils nicht zur Entwicklung kam. Wo der Feind vorbrach, wurde er durch Maschtnengswehr- und Jnsantcriefeuer abgewiesen. Nachts wiederholte sich das starke Artilleriefeuer noch Mehrfach, doch! kamen wei tere Angriff« tm wirkungsvollen Abwehrfeuer nicht zur Durchführung. Deutsche Patrouillen stießen bis zu den feindlichen Gräben vor und stellten schwere blutige Ver luste der Franzosen fest, Di« eroberten neuen Stellun gen sind restlos in deutscher Hand. La die Franzosen ihre Wiedereroberung bereits am, 6. März 1 Uhr vor mittags durch! Funkspruch gemeldet haben, sie ist Wirk lichkeit jedoch allen Versuchen zum Trotz nicht gelingen will, so sieht sich> der französische Funkdienst zu einer Verschleierung genötigt. Ter Eiffelturm fabelt am 6. März 4 Uhr nachmittag» von deutschen Wtedererobe- rungsversuchen, von denen schon deswegen reicht di« Rede sein kann, weil die Deutschen van Lem am 4. MLrz eroberten Uevlnde keinen Fuß Kreit aufgegobeu Men. Siaattlrommilsar vr. MicbaeM über <tte krllährurigrausllcbien. Staatskommiss« für Lrnähnmgsfragen Dr. Michaeli» sagte sodann: Mein Nm ist mm ruistren Ernährung»- schwierigkeiten geboren. Ich rechne damit, daß sich bei der Bestandsausnahme am lS. Februar die im Oktober nachge prüften Schatzungen nicht als zu gering Herausstellen werden, -aß also kein Plus herauskommen wird. Dann Werden wir, um durchhalten zu können, vor schwierige, grundlegende Maßnahmen gestellt werden. Es herrscht die Meinung, daß es im dritten Kriegsjahre mit -em Brotgetreide auch gut gehen Wird, nachdem es in den beiden ersten gegangen ist. In den Städten ist nicht mehr die strenge Aufsicht wie früher. Die Bäcker verlausen mehr Brot, al» sie dürfen. Brotmarken werden widerrechtlich benutzt. Unsere BorrSt« sind in erschreckender Weise gesunken. Dazu kommt di« Verfütterung von Brotgetreide. In diesen Fragen ist kein Widerstreit in den Ressorts. Wer will mir auch in den Arm fallen, wenn ich meine Pflicht tue? Eine schärfers Kontrolle der Städte wird kommen. Manchen Städten wird die Selbstbewirtschaftung entzogen werden. Bisher nicht rationierte oder beschlagnahmte Lebensmittel, wie Gemüse, Obst, Eier, Milch, müssen durch wirksamere Organisation zur Verbesse rung der Volksernährung herangezogen werden. In der großen Not wird sich niemand dagegen auflehnen. Wa» soll geschehen, wenn wir die letzten Kriegsmonate nicht durchhalten? Ich «erde mir kein Schwert ohne Scharfe in die Hand drücken lassen und nicht länger im Amte bleiben, wenn mir diese Schärfe genommen wird. Wir müssen auch auf dem inneren Gebiete siegen. öelorgnir in Sei» englischen presse über üie folgen Ser il-kool-klieges. Der Londoner Vertreter der Stampa faßt bi« in hohem Grade pessimistische Auffassung, die jn Len Ar tikeln der Londoner Blätter und der Martueautorttäten zum Ausdrucke kommt, zusammen. Lev SPeetaror schreibt: Nicht von einer Niederlage zu Lande sind wir bedroht, sondern vom Mangel aller Lebensmittel und Rohstoffe. Es handelt sich heute darum: Sind ma Teutschey imstande, uns die Lebensmittel derart abzu schneiden, daß wir den Krieg abbrechen müssen, vd« aber gelingt es der Entente, dem Feinde den vernich tenden Schlag zu Lande zu versetze«, ehe jener Augen blick eingetreten ist. Von Englands Au»h«cvLn hängt, das Schicksal des ganzen Vterverbandes ab. IM Tailtz Telegraph erklärt Hurbr Ter Ausgang des Kriege» wird im nächsten Halbjahr entschieden werden. Da» deutsch-englische Duell wird den Kampf der beiden Mich» tsgruppen überhaupt bestimmen. Hurd zittert einen Ausspruch Jellicoes, daß ohne Handelsmarine England überhaupt nicht existieren könne, und schließt: Fällst unsere Handelsmarine unter ein bestimmtes, .leicht zu bezeichnendes Niveau herab, .so ist das Heer verloren, um Englands Meerherrschast ist eS geschehen und da» Bott kann nicht mehr leben. Ter Manchester Guardian schreibt: Wenn unsere Handelsverbindungen unter» brachen werden, so müssen wir den Krieg rettungslos verlieren, und der bereits erwähnte Tailh Lolegraph führt weiter aus: Lite deutschen U-Boots nagen an dem, was in der Praxis die Nabelschnur mcht nur dcS Britischen Reiches, sondern der ganzen Emenle Lst. An größerer.Zahl als je verseuchen sie die Gewässer, die unsere Dampfer durchfahren müssen, und «Wen an Erfolg, denn sie versenken nicht nur Schiffe. sE- dern auch wertvoll« Ladungen. Finanziell Lönnte«> wiv diesen Schaden ja tragen, denn wir sind reich, aber «S beginnt uns an Handelsschiffen zu fehlen, mH dis Ree der finden selbst um teuersten Preis nicht penüpenden Schiffsraum, um die Lücken auszufüllen. Im letzten Vierteljahr haben die Deutschen fast fünfhundert Damp fer versenkt^und jetzt arbeiten sie mit doppelter Energie. Die Verluste steigen und steigen, und jedes versenkt« eng lische, verbündete oder neutrale Handelsschiff verrin gert unsere Kraft, denn wir leben und kämpfen durch di« Handelsschiffe. Ohne Ueberfluß an djesen sind wir zu Wasser und zu Lande mochtlo». Mit ihren U-Booten haben di» Deutschen «in ganz neue» SchiflSpLoÜlem auf gerollt.