Volltext Seite (XML)
M' z 78 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend !«n «il der ersten Sei»« mit lW M«. »liech»I» ^sprech-Anschlusi Aml Hermsdorf b. Dr. Rr. 31. Sonntag, Sen 22. August -MO 19- Jahrgang. -lummer ^j6 lM herzlich ,^IMN0 ars ein wayres Paraores sur Prorerarier uno dabei für die Ausrufung der Räterepublik in Osi- -—'—^Sen Propaganda. Sie erklären, fie kämen nur nach sttWtt Die „Königsberger Allgemeine Zeitung" meldet: ! d «H Nach einer Aeußerung der französischen Komman- vtlt« Wie ver- W> Aiq« oder Deußen und Deurfchland, um die arbeitende Kraße von Aussaugung der Kapitalisten und Agrarier zu befreien. -Quality cher NgrdrB ttelftr. 2^ Postscheck-Konto Leipzig Rr. 2S148. Schriftteitung, Druck u. Vertag Hermann Rühle, Grvß-OkrW». M infolge Rückwirkung der Lage bei Warschau ein Sttll- eingelrelen zu fein. Starke Reserven sind aus der Md Soldau-Mlawa in nördlicher Richtung vorgeschoben ^n. Die Linre der bolschewistischen Nordarmee rst nach 7» bis an den Rarem erweitert worden. Hier finden Me in der Linie Dobrin — südlich Giechanow — nördlich statt. Südöstlich von Warschau hat die polnische ^offensive an der ganzen Front die Eisenbahnlinie Mau—Siedlce—Lukow—Niemdzyrek überschritten. Die Mvflanke ist durch Rückeroberung von Wisuice-Woldame die Polen gesestrgt. Unmittelbare Gefahr sur Warschau nördlicher und südöstlicher Richtung ist durch die ge- , Alen Kampfhandlungen beseitigt. In Richtung Lemberg ' 'N Kx Bolschewisten den Bug überschritten. OertLiches urrd Gächsisches. Mttendorf-Dkrilla, dm 2^. August lp20. — Von den für die Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg auf die Zeit vom 1. bis 28. August 1920 ausgegebenen Nährmittelkarten werden beliefert: Abschnitt 5b der gelben Karts A mit Vz Pfund Kindergerstenmehl, Abschnitt 55 der roten Karte B mit V, Pfund Hafermehl, Abschnitt 55 der grünen Karte C mit Vs Pfund Hafermehl und Abschnitt 55 der blauen Karte D mit st, Pfund Hafermehl. Die Anmeldung für diese Be lieferung hat seitens der Verbraucher spätestens bis zum 23. August 1920 in einem Kleinhandelsgeschäft zu erfolgen. — Die Frage der restlosen Aufhebung der Zwangs wirtschaft für Vieh und Fleisch sowie für Kartoffeln kam in der gestrigen Sitzung des Volkswirtschaftsausschufle« des Reichstages zur eingehenden Erörterung und Beschlußfassung. Der Ausschuß hat nunmehr die Ausfühlungsbestimmungen der Verordnung über die Einführung der Freigabe der Kartofselwtrtfchaft angenommen und sich gleichzeitig damit einverstanden erklärt, daß seitens der Reichstartoffelstclle eine Reserve in Höhe von 20 Millionen Zentnern zur Beseitigung etwaiger Notstände sichergestellt wird. Die Verordnung sieht vor, daß mit Wirkunv vom 15. September ab die öffent liche Bewirtschaftung der Kartoffeln aufhört, daß jedoch die zur Deckung des Bedarfs der Kommunalverbände mit der Landwirtschaft auf Grund der Verordnung vom 21. Mai 1920 abgeschlossenen Lteferungsverträge in Kcast bleiben. — Die Zwangswirtschaft für Ftetsch wird spätestens bis zum 1. Oktober aufgehoben; die Einfuhr von Futtergetreide, ins besondere von Mats, soll sofort freigegeben und das Reichs- finanzministerium ersucht werden, ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um durch eine Verbilligung des Mais erne ausreichende Ernährung des Viehs zu ermöglichen und die Verfülterung des Brotgetreides zu vermeiden. Diese Entschließung wurde mit 16 gegen 12 Slimmen angenommen. Mit derselben Mehrheit wurde auch eine Entschließung an genommen, die Reichsregierung zu ersuchen, sich bei der Ein fuhr ^on Fleifch und Fleifchwaren aus dem Auslande der Fachorgamsatiouen des oeulschen Fleischergewerbes zu bedienen. — Mit einer Senkung der Düngemittelpreise für den kommenden Herbst ist noch nicht zu rechnen. Im Interesse einer lückenlosen Versorgung mit Düngemitteln und zur Be seitig der Stockung im Düngemittelverkehr muß unserer Landwtrrschafl der Rat gegeben werden, die für die Herbst bestellung benötigten Düngemittel sofort adzunehmen. — Mitlelelbe-Turngau. Dle zahlreichen Meldungen für das Borsbergturnen am Sonntag versprechen spannende Wettkämpfe. Der Dreikampf für Turner bis 40 Jahre be steht in Slabhochjplingen, Schleuderballweitwersen und 100-Meter-Laus, für Turner über 40 Jahre in Kugelstoßen, Weitspringen und 50-Meter-Lauf. Als Einzelwellkämpfe find Kugelstoßen und Wetthochspringcn gewählt. Erstmalig nehmen auch Turnerinnen teil mit Kugelstoßen und 75-Meler- Lauf. Das Turnen beginnt um 1 Uhr mit gemeinsamen Freiübungen. . Den Schluß bildet ein Eilbotenlauf mit viermal 100 Meter und Barrlaufspiele. — Wegen der etwa gewünschten Ueberführung der bis her beim Postscheckamt in Leipzig angeschloffenen Postscheck lunden des Dresdner Oberpostdirektionsbezirks auf das in Dresden zu eröffnende Postscheckamt hat das ReichSpost- mintflerium jetzt folgende Richtlinien gegeben: 1) Die Konten, deren Nummern unter 15000 liegen, 2) die Konten, oeren Nummern über 110000 liegen, werden aus Antrag mit den bisherigen Nummern nach Dresden übernommen. Dagegen müssen den Konten mit anderen Nummern aus betrtebslechmschen Grünoen neue Nummern zugeiellt werden. Wegen Ueberführung der Konten erhallen die Postfchecklunoen vom Postscheckamt rn Leipzig mit einem Ler nächsten Konto auszüge besondere Nachricht. Vorher brauchen sie nichts in oer Angelegenheit zu veranlassen. Das Postscheckamt in Dresden wrro am 1. Oktober eröffnet werden, wenn bis da- hiu alle erforderlichen Maschinen geliefert sino. Von welchem Zeitpunkt ab die Postanftalten Anträge aus Eröffnung von Konten beim Postscheckamt in Dresden annehmen, wird noch bekannt gegeben werden. Dresden. Freitag kam es hier im Anschluß an eine Erwerbslofenversammlung im Ostragehege zu Demon strationen. Die Erwerbslosen zogen trotz strömenden Regens nach dem Rathaus und entsandten eine Abordnung zum stellvertretenden Oberbürgermeister Dr. May. Aus ihre Forderung nach sofortiger Auszahlung der Beschaffung-bei- Hilse oder wenigstens eines Abschlags auf diese, wurde ihnen in Aussicht gestellt, daß nach Gehör der zuständigen Stelle spätestens in der nächsten Woche, die Auszahlung eines Vorschusses von 100 Mark für jeden Erwerbslosen erfolgen solle und daß dabei alle Erwerbslosen berücksichtigt werden sollten, die mindesten« 6 Wochen schon ihre Unterstützung bezögen. Die Deputation teilte dies der unten harrenden Menge mit, von der sich aber nur ein Teil zufrieden er klärte. Während die Hälfte dieses Zuges sich auflösie zog die andere Hälfte nach dem Altmarkt und in die Webergaffe wo die Fensterscheiben der Firma Pacovsky und der Kolonial- Warenhandlung Krüger zerschlagen, und die Waren auf die Straße geworfen und dort an sich genommen wurden. Den Schaden den diese beiden Geschäste erleiden, dürste erheblich sein. Schandau. Beim Holzholen am „Schwarzen Loch" in den Schrammsteincn stürzte der Maurer Erwin Geißler ab und erlitt schwere innere und äußere Verletzungen. Bautzen. Am Sonntag stürzte auf der Schisßbleiche aus einer in vollem Gange befindlichen sogenannten Luft- schaukcl ein Mann heraus und blieb besinnungslos liegen. Sanitäter leisteten sofort die erste Hilfe. Löbau. Ein ernster Zwischenfall ereignete sich an der sächsisch-böhmischen Grenze bei Filippsdorf. Der tschechische Soldat Swoboda, der dort mit einem Mädchen stand, hielt zwei Männer mit verdächtigen Racksäcken an und brachte sie nach dem Zollamt. Unterwegs gab der 20 Jahre alte Former Max Pohl aus Georgswalve, der erst ganz ruhig mitging, einen Schuß auf den Posten ab. Die Kugel ging diesem durch den Mund und kam zum Hinterkopfe wieder heraus. Dir herzugeeilten Zollbeamten wähnten jedoch das Mädchen schuld und mißhandelten cs; so wurden ihm die Zähne aus dem Munde geschlagen. Der Posten konnte aber noch den Sachverhalt mitteilen und starb darauf. Pohl wurde ins GerichtSgesängniS eingeliefert. Vor einem Jahr erschoß ein Bruder von ihm ein junges Mädchen. — Erschaffen hat in WeigSdorf bei Löbau der Arbeiter Paul Schütze aus Baruth die dort bei dem Bauer Vogt tätige 20 Jahre alte Dicnstmago Berta Biele. Nach der Aussage des Täters geschah die Tat durch Selbstentladung. Schütze wurde in das Amtsgericht Niesky eingeliefert. Sebnitz. Ein furchtbarer Vorgang spielte sich im nahen Nixdorf ab. Dort gewahrte der Heger eines Jagd- Pächters aus einem Felde den Schlosser Pelikan aus Nixdorf in dem er, weil dieser einen Kugelstutzen trug, einen Müderer vermutete. Er entriß ihm den Stutzen und schlug daun: auf ihn ein, wobei er ihm ein Bein zerschmetterte, so daß er sofort zusammenbrach. Trotz des Flehen des Bedauernswerten schlug der entmenschte Heger ihn über den Kopf und zertrümmerte ihm die Schädeldecke mit dem nun mehr gleichfalls in Stücke gegangenen Stutzen. Auf das Geschrei herbeigeeilte Leute trugen ihn in einer Bahre nach dem Dorfe und zwangen den Heger mitzutragen. Vor dem Dorfe aber ließ er Bahre und Gewehr fallen und eilte da von. Dabei entlud sich das weggeworfene Gewehr und riß einem der umstehenden Männer, dem Arbeiter Kumpf, ein Bein weg, daß dieser an Verblutung verstarb. Nunmehr jagte die in höchste Wut geratene Menschenmenge dem Heger nach und wollte ihn lynchen. Nur durch das Eingreifen der Polizei konnte er geschützt werden. Der Zustand Pelikans, der Vater von sechs Kindern ist, ist lebensgefährlich. Tragisch ist, daß die beiden Verunglückten erst kürzlich au« der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt sind. Grimma. Die bei einem Gutsbesitzer in Großbarkau beschäftigte 24 Jahre alte Elise Richter aus Dresden stürzte beim Abladen in der Scheune vom Boden auf die Tenne und erlitt dabei einen Schädelbruch. Kurze Zeit nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb sie. Leipzig. Der vergangene Dienstag war mit 10200 Besuchern allein in der Betonhalle der bcstbesuchteste Tag der Technischen Liesse. Besonders stark ist vie Nachfrage nach Werkzeugmaschinen, doch Abschlüsse wurden weniger ge tätigt. Von Elektromotoren sind eine größere Anzahl ge- kauft worden, ebenso hat eine der größten Ausstellungs maschinen in der Bctonyalle im Werte von mehreren hundert tausend Mark einen Abnehmer gefunden. Bei Holzbearbeituug«. Maschinen, die viel gebraucht werden, halten die Käufer noch zurück, weil sie eine Preissenkung erhoffen. Das Ausland kaust so gut wie nichts, vielfach bieten Ausländer nur die Hälfte der geforderten Preife. Auf dem Gebiete de« Maschinenbaues macht sich besonders die Konkurrenz Amerika» stark bemerkbar. Neuestes vom Tü^e. — Der nach der Grenze entsandte Berichterstatter der ick »besitzt- Es soll dort ein ungeheures Durchemanoel s es wird geplündert. Die Druckerei Schellmann ^Niandig zerstört worden sein. Unter den von der ^uspouzei gemachten Gefangenen befinden sich "Neile Haller-Soloalen die gut ausgerüstet waren. gei' Kare - ^ach oer „Nation Belge" hat die französische Re- Vergeltungsmaßregel im Zusammenhang mit der °^durchfuhr nach Polen gestern nachmittag ver bel- gtelung mitgeleilt, daß dieser Tage vie Lieferung "lenerzen nach Belgien eingestellt worven fei. Jeder Anjprxch ans «r^cht, *M» der Au^ea-Bet«« d«h füdlich Gransee ist zurückgenommeu en, billig" ^den. In dem Vorgehen des bolschewistischen Nordflügels !Ae.Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- ff ! tag, Donnerstag und Sonnabend. st -^lzugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, ff "ü Zustellung durch die Boten 2,50 Mark, ssl« Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, N ^Mdioelcher Störungen des Betriebes der ff -Meng, der Lieferanten od. d. Beförderuugs- ff Dichtungen» hat der Bezieher keinen Än- el W>ch auf Lieferung oder Nachlieferung der st llülnnq »d.anfNSch-ahlung d.Bezugsoreises. es Die polnische Gegenaktion ist in vollem Gange. » H ffMen haben das ganze Randgebiet Oberfchlesiens be- Uo Die Orte Schoppimtz und Eichenau sind ihr HUNA.sM tu einer Stärke von 2000 Mann im utem auf Kattowitz und haben eine Reihe von Orten laltiaen '>,> Witz bereits besetzt. Die Sicherheitspolizei hatte . Nach! ein schweres Gefecht mit den Polen am Noro- von Bogutschütz. Auf feiten der Sicherheitspolizei üider zwölf Tote und viele Verwundete zu verzeichnen, pfohl.) " polnischen Uebermacht mutzte sich die SicherheilS- der Ziehen; sie bittet dringend um Hilse. Wie ver- -I' ^absiqtigen vie Polen vie oberschtesifchen Gruben sdn'rs Zwei polnische Gruben befinden sich bereits in Röbers D" Ort Dombrvwko ist von den Sokols umstellt, ff f ? ^Lafferleuung abgeschnilten haben. Nach eurer bis- md echte* Nichr bestätigten Nachricht haben die Polen Laura- erzählen, daß sie als deutsche Kriegsgefangene der INM Armee angehüren und sich auf vier Wochen Urlaub m """''^Heimat befinden. Alle diese Leute, die mit Hundert- Scheinen nur so um sich werfen, schildern die Zustände Rußland al« ein wahres Paradies für Proletarier und Arberger Allgemeinen Zeitung meldet: „In OrtelSburg- Mberg und Neidenburg werden die Werbungen für die Armee auf das eifrigste fortgesetzt. Nach der Besetzung y Milchen Soldauer Zipfels strömen die Führer der Kom- 'Wen und Unabhängigen zu Wagen und Pferde dorthin Hellen Besprechungen mit den russischen Kommunisten- ?ürn ab. Deutsche Freiwillige, die obigen Parteigruppen Chören, gehen ebenfalls massenhaft hinüber, um sich in ^wte Armee einrcihen zu lassen. Ueberall im ganzen Be- " »erden kommunistische Volksversammlungen abgehalten „ die Bevölkerung an der Grenze durch Versprechungen Eintritt in die russische Armee ausgeforderl. Das den 21. die ganze Sache einen viel größeren Umfang an- im^Kak^ leinen hat als zuerst schien, geht daraus hervor, daß im deutschen Abstimmungsgebiete Leute antrifft, die L k»l?ü in Königsyülle Hal, General Lerond ausdrücklich ver- daß die französffch'en Truppen in erster Linie die lbasl Hüsten, für die Ausiechlerhaltung von Ruhe und zu sorgen. Demgemäß würden sie allen Unruhen, ^°sil, ob sie von polnischer oder von deutscher Seile ?ll, Mit Energie enlgegenlrelen, und so würde auch ein Aer Poleneinfall in Oberschlcsien unter keinen Umständen ^det werden. Auf Befehl der Interalliierten Kommission 4 L ti f, ^n bereits französische Truppen tu Lastkraft- nach Laurahütle, Bogutschütz usw. abgegangen, wo 'Nen- zu Zusammenstößen gekommen sei.